Sehenswürdigkeiten

UNESCO-Weltkulturerbestätten

Koguryo-Grabstätten (2004)
Die hier bisher über 10.000 endeckten Gräber sind die einzige bekannte Hinterlassenschaft des alten Koguryo-Reiches, deren Herrschaftsbereich sich vom 5. bis zum 7. Jahrhundert über den Norden Koreas und über Nordostchina erstreckte.

Von den Gräbern zählen 63 seit dem Jahr 2004 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bei den Gräbern handelt es sich wahrscheinlich um die Ruhestätten der königlichen Familie und hochgestellter Adeliger. Die Gräber erstrecken über Teile der Gebiete von Pjöngjang und Nampo. In früheren Zeiten wurden angesehenen Persönlichkeiten nach ihrem Tod reich ausgestattete Hügelgräber gebaut, die mit Wandmalereien geschmückt waren. Die Grabmalereien erklären die damalige Lebensart und religiösen Vorstellungen. Die Fresken sind Zeugnisse eines kriegerischen Volkes. Das Grab König Tongmyongs, der Geschichte nach der Gründer des Reiches, liegt in der Hauptstadt Pyongyang, die schon immer das politische und kulturelle Zentrum des Landes bzw. der Region war.

Historische Stätten von Kaesŏng (2013)
Die rund 340.00 Einwohner zählende Stadt ist im Westen besonders durch die mit südkoreanischen Unternehmen betriebene "Wirtschafts-Sonderzone Kaesŏng" bekannt geworden. Die Stadt liegt nahe der Grenze zu Südkorea.
Im Juni 2013 wurden die folgenden 12 Kulturdenkmäler aus der Zeit der Koryo Goryeo-Dynastie zwischen 918 bis 1392 in die Liste der UNESCO-Kulturerbestätten eingetragen.
Fünf davon sind Teil des Stadtwalls von Kaesŏng, darunter der innerste Palocham Wall aus dem Jahr 896, der äußere Wall, der von 1009 bis 1029 errichtet wurde und der innere Wall, der zwischen 1391 und 1393 errichtet wurde.

Koryo Sŏnggyungwan
Im Nordosten, zwei Kilometer außerhalb der Stadt, liegt der Komplex der Sŏnggyungwan-Akademie, der in dieser Funktion ab 1089 verwendet wurde, in dem sich seit 1987 das Koryo-Museum über die Zeit des Königreichs Goryeo befindet. In dem umgebenden Park wurden mehrere alte Steinmonumente aus verschiedenen Tempeln des Landes aufgebaut.

Manwoldae-Palast
Der Manwŏldae Palast war während der Goryeo-Dynastie der offizielle königliche Palast. Allerdings wurde der Palast im Verlauf des 14. Jahrhunderts völlig zerstört. Bei Ausgrabungen der Ruinen unter Leitung der Nrdkoreaner wurden
wertvolle Relikte der späten Goryeo-Zeit entdeckt - darunter 3.000 Dachziegel, Keramik, Metallteile sowie Ahnentafeln.

Mausoleum von König Wang Kon
Dreieinhalb Kilometer nördlich des Südtores, das die Lage der alten Stadtmauer beschreibt, liegt das Grab Wang Kong, des Gründers der Goryeo-Dynastie. Bei dem Mausoleum handelt es sich um ein in eine anmutige Landschaft eingebettete Stätte mit zwei unaufdringlichen Grabhügeln samt Steinstatuen.

Mausoleumvon König Kongmin
Elf Kilometer westlich von Kaesŏng liegt das Grab Kongmins (1330–1374), des 31. Königs der Goryeo-Dynastie, das allein durch seine Größe und die Zahl der Skulpturen sehenswert ist.

Namdae-Tor
Das Namdae-Tor ist eines der alten Stadttore in der früheren Stadtmauer von Kaesŏng. Es stammt aus der Zeit der Goryeo-Dynastie.
Weitere alte Stadttore waren das Daedong-Tor, das Podong-Tor sowie das Zilsong-Tor

Phyochung Monument
Das Monument besteht aus zwei Stahlmonumenten, die an den ermordeten Jong Mong Ju erinnern. Das Monument ist mit sieben Grab-Clustern assoziert.

Sonjuk-Brücke
Nahe dem Berg Chanam steht die steinerne Sonjuk-Brücke, die um das Jahr1216 erbaut wurde. Auf dieser Brücke ließ Yi Seong-gye 1392 seinen Widersacher Chong Mong-ju ermorden.

Sungyang Sowon
Hier war früher eine konfuzianische Schule für die höheren Schichten der Gesellschaft untergebracht

Koreanische neokonfuzianische Akademien (2019)

Die Stätte umfasst neun neokonfuzianische Akademien, die so genannten Seowon, aus der Zeit der Joseon-Dynastie, die zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert regiert hatte. Die Lehre, die Verehrung der Gelehrten und die Interaktion mit der Natur waren die wesentlichen Funktionen einer Seowon.

Durch ihre Lage in der Nähe von Bergen und Wasserquellen waren sie Teil der Kultivierung von Körper und Geist. Die Gebäude in Form von Pavillons sollten die Verbindung des Menschen mit der umgebenden Landschaft erleichtern.

Die Seowon zeugen von der Anpassung des chinesischen Neokonfuzianismus an die Verhältnisse in Korea. Die koreanische neokonfuzianische Akademien wurden im Jahr 2019 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen

Pjöngjang

Pjöngjang ist eine der ältesten Städte Koreas, sie war die Metropole Chosons und wurde häufig von den Mongolen zerstört.
Seit ca. 1955 lässt die Regierung die Hauptstadt des Landes großzügig im monumentalen Maßstab ausbauen. Klassizistische Regierungsbauten und an Pagoden erinnernde öffentliche Bauten bilden den Hintergrund für eine Prachtstadt, die scheinbar klinisch gereinigt wurde von Bettlern, Greisen und sonstigen unerwünschten Menschen.
Die Stadt umfasst eine Fläche von ca. 2.650 km² bei ca. 3,3 Millionen Einwohnern.
Eine ausführliche Darstellung von Pjöngjang finden Sie hier >>>

Mansudae-Straße

In der Mansudae-Straße in Pjöngjang wurde im Jahr 2009 eine Vorzeigesiedlung mit rund 880 Wohnungen eingeweiht. Die Wohnungen mit einer Wohnfläche bis zu 170 m² und Doppelglasfenstern wurde verdienten Familien zugeteilt.

Besonderes Gebäude

Parlamentsgebäude
Das Parlamentsgebäude in Pjöngjang ist ein Bau aus den 20. Jhr., der wegen seiner Größe den Machtanspruch der Herrscher der "Demokratischen Volksrepublik Korea" widerspiegelt

Botschaftsgebäude von Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Schweden
Das Gebäude ist als Pavillon aus Holz erbaut und ist der erste Pavillon nach dem Krieg, der im Land in der traditionellen Bauweise errichtet wurde. Der Pavillon wurde dem koreanischen Symbol für Glück und Zufriedenheit - dem Gesang der Elster - gewidmet.

Brücke der Freundschaft
Diese rund 940 m lange Brücke verbindet die chinesische Stadt Dandong über der Grenzfluss Yalu mit Sinuiju - der drittgrößten Stadt von Nordkorea, die 1937 von den japanischen Kolonialherren errichtet worden war
Rund Zweidrittel des Handels von Nordkorea wird über diese Brücke abgewickelt. Sie verfügt über eine Straße und ein Eisenbahngleis.
Direkt daneben liegt die alte Yalu-Brücke, deren letztes Drittel vor Nordkorea jedoch während des Koreakrieges von den US-Amerikanern zerstört worden war und bisher nicht wieder aufgebaut wurde. Sie haißt heutzutage Duan Qiao (zerbrochene Brücke).
Sie dient heutzutage als Plattform für chinesische Touristen, die mit Hilfe von Fernrohren, die am Ende der Brücke bereitstehen, nach Nordkorea schauen können.

Ryugyong-Hotel
Das Hotel mit einer Höhe von 105 Stockwerken wurde am Ende der 1980er Jahre erbaut und blieb lange Zeit unvollländet. Aber durch Investitionen über die ägyptische Firma Orascom Telecom wurde der Bau 2012 fertggestellt.
Als Gegenleistung erhielt die Firma im Jahr 2008 eine 25 Jahre laufende Lizenz für den Betrieb des Mobilfunknetzes des Landes.

Sangwon-Zementfabrik
Diese Zementfabrik befindet sich ca. 40 km von der Hauptstadt entfernt. derzeit hat das Werk eine Kapazität von ca. 2,5 Millionen Tonnen.

Stahlwerk Chollima
Dieses Vorzeigewerk mit ca. 13. 000 Beschäftigten wird u.a. in einem Ultrahochdruckofen Stahl für den Eigenbedarf sowie für den Export - besonders nach China - gefertigt.
Das Werk erhielt seinen Namen nach einem Pferd, das täglich bis zu 400 km gelaufen sein soll und der Staats- und Parteiführung als Symbol für den Fortschritt und Aufbaus gilt.

Kulturelle Einrichtungen, Denkmäler

Große Studierhalle des Volkes
(20.Jh.) Diese pompöse Halle in Pjöngjang wurde in der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet

Turm der Befreiung
Der Turm der Befreiung ist 183 m hoch, erinnert an die Befreiung von den Japanern. Der Turm von 1983 befindet sich in der Hauptstadt Pjöngyang

Triumpfbogen
Der Triumphbogen erinnert an die Ausrufung der Volksrepublik (20.Jh.). Der Trumpfbogen liegt in Pjöngyang

Oper der Hauptstadt
Ein Besuch in der Oper der Hauptstadt ist aller Mühe wert

Gedenkstätte in Hoechang
Gedenkstätte für 134 von insgesamt während des Koreakrieges geschätzten 400.000 gefallenen chinesischen Soldaten. Hier liegt auch ein Sohn von Mao Tsetung - Mao Anying - der am 25. November 1950 gefallen war. Die Gedenkstätte wird nach einem Aufstieg über 240 Stufen über ein traditionelles chinesisches Tor betreten. Sie liegt im Bezirk Hoechang. Der Koreakrieg begann am 25. Juni 1950 und endete am 27. Juli 1953.

Kirchen

in Nordkorea wird die Ausübung der Religion nur sehr eingeschränkt und kontrolliert geduldet.
Während des Koreakrieges wurden praktisch alle Kirchen zerstört. Derzeit gibt es in Nordkorea ca. 12.000 Christen, die im Verband der Christen organisiert sind.

Pongso-Kirche in Pjöngyang
Die Kirche wurde neu erbaut und 2008 fertig gestellt. An Sonntagen verzeichnet die Kirche etwa 300 Besucher.
Im Jahr 2009 besuchte der damalige Vorsitzende der EKD Bischof Huber die Kirche und hielt dort eine Predigt.

Naturschönheiten

Nationalparks
Es gibt einige Nationalparks in Nordkorea, die für Ausländer aber nur über südkoreanische Reiseagenturen zugänglich sind.

Diamantenberge (Kumgangsan)
Die Diamantenberge (Kumgangsan), die hinter der Grenze zu Südkorea beginnen und eine Größe von rund 530 km² besitzen, gehören mit ihrer höchsten Erhebung, dem Piro-Berg (Birobong) (1.639 m) zu den schönsten Landschaften Nordkoreas. Der Name stammt nicht von Diamanten, die dort gefunden werden (wurden), sondern wahrscheinlich von den Berggipfeln, die in der Sonne wie Diamanten glitzern. Hier hat der Hyundai-Konzern ein für Nordkorea einmaliges Ferienparadies geschaffen. Auf einer Fläche von rund 50 km² können sich hier Südkoreaner in Luxushotels u.a. beim Golfen vergnügen. In der Anlage finden viele hundert Nordkoreaner für einen Lohn von ca. 50 Dollar im Monat Arbeit und einen überwachten Kontakt zu ihren Landsleuten aus dem Süden. Die Anlage bringt der Regierung von Nordkorea viele 100 Millionen Dollar an Devisen. Seit 2003 kann die Anlage mit Bussen erreicht werden, vorher - und zwar 1999 das erste Mal - nur mit einem Fährschiff.

Paektusan
Der Paektusan besitzt eine Höhe von 2.744 m und ist damit der höchste Berg von Nordkorea. Er liegt an der Grenze zu China auf dem Gebiet des Gebirgsmssivs mit der Bezeichnung Changbai shan. Der Berg gilt als einer der gefährlichsten Vulkane weltweit.
Ein Ausbruch hätte nicht nur für die Region sondern möglicherweise weltweite Auswirkungen - z.B. auf das Klima. Bemerkenswert ist, dass Nordkorea wegen der Gefahr eines unkontollierten Ausbruchs sogar westliche Vulkanologen ins Land geholt hatte.
Der Berg spielt zudem eine wichtige Rolle in der koreanischen Geschichte. Laut der offiziellen Darstellung soll Staatsgründer Kim Il-Sung (1912-1994) auf dem Berg geboren worden sein.

Neuen Kommentar hinzufügen