Säugetiere
Am häufigsten trifft man in Nepal auf Hirsche, insbesondere auf Axis- und Schweinshirsche. Axishirsche sind auch in Indien und auf Sri Lanka heimisch. Die etwa 80 cm großen Tiere haben ein geflecktes rotbraunes Fell und einen weißen Bauch und Beine. Sie bevorzugen offenes Gelände und meiden dichte Wälder. Eingeführt wurden sie in Kroatien, in den Süden der USA, auf Hawaii, in Südamerika und auf den Andamanen in Asien.
Andere Hirscharten sind Sumpf- und Sambarhirsche. Auch verschiedene Antilopenarten sind in Bardia und Koshi Tappu vertreten. Dazu gehören die Hirschziegenantilope und die Nilgau-Antilope.
In diesen Gebieten kann man auch auf domestizierte Wildbüffel treffen, sowie auf Gaurs im trockenen niederen Vorgebirge. Letzteres ist mit einer Länge von 3 m und einer Höhe von knapp 2 m das größte aller Wildrinder. Es hat ein dunkelbraun bis schwarzes Fell und ernährt sich u.a. von Gräsern und Bambustrieben. In der domestizierten Form wird der Gaur als Gayal bezeichnet. Wildschweine sind eine nicht seltene Erscheinung, ebenso die Affen. Rhesusaffen im Annapurnagebiet können auf den Tempelarealen recht lästig werden, die silberfarbenen Langurenaffen mit den schwarzen Gesichtern und den langen, seilartigen Schwänzen sind dagegen eher scheu und unauffällig.
Zu den Nutztieren gehört ohne Frage der Yak. Neben Milch und Fleisch liefert es auch Leder und Wolle. Der getrocknete Kot findet als Brennmaterial Verwendung. Zudem sind sie ausgesprochen nützliche Reit- und Lasttiere.
Das Moschustier lebt zurückgezogen in den Birkenwäldern des Hochlandes. Männliche Tiere werden wegen dem Sekret aus ihrer Moschusdrüse gejagt, welches in der traditionellen asiatischen Medizin sehr begehrt ist. Das ist der Hauptgrund für den Rückgang der Bestände und dafür, dass die Tiere weitgehend geschützt sind. Beide Geschlechter sind an ihren langen Eckzähnen, die beim Männchen bis zu zehn Zentimeter lang werden können, gut zu erkennen.
In Regionen um 2500 - 4400 m ist der Himalaya-Tahr das häufigste Säugetier, aber auch den Serow, einen Verwandten der Ziegen, trifft man gelegentlich in abgelegenen Schluchten. Ein Tahr ist eine asiatische Gattung der Ziegenartigen und dient dem Schneeleoparden als Hauptbeute. Am ehesten kann man ihm morgens oder abends beim Weiden begegnen.
Das am höchsten lebende Säugetier ist das Blauschaf. Seinen Namen hat dieser Klettermeister seinem eigentlich gelbbraunen Fell zu verdanken, welches im Winter eine blaugraue Färbung annimmt.
Raubkatzen wie die Fischkatze, die Leopardenkatze und der Panther leben in den abgelegenen Regionen des Tieflandes, sind aber nicht so selten wie der bedrohte Bengalische Tiger. Mit 2,5 bis 3 m Länge und 1 m Höhe gilt er als die zweitgrößte Unterart und ist auch unter dem Namen Königstiger bekannt. Nur bei dieser Art gibt es die berühmten Weißen Tiger. Das nachtaktive Tier ernährt sich von Hirschen, Gauren, Wildschweinen und Affen.
Seltener zu sehen, dafür nachts aber umso häufiger zu hören sind die Schakale. Über die Lebensgewohnheiten des sehr seltenen Schneeleoparden ist nur wenig bekannt. Er gehört zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Großkatzen, da er wegen seinem Fell und seinen Knochen gejagt wird. Die Knochen werden zu Pulver zermahlen und gelten in der chinesischen Medizin als Allheil- und Potenzmittel. Der Schneeleopard ist stark gefährdet und steht unter striktem Naturschutz.
Ebenfalls zu den selteneren Säugetieren in Nepal gehört der Himalaya-Bär und das Panzernashorn. Beide stehen unter Naturschutz, während das Panzernashorn ausschließlich in Chitwan und Bardia lebt.
Aufgrund seiner Unberechenbarkeit ist der im Terai lebende Lippenbär nicht ganz ungefährlich und man sollte sich von ihm fernhalten.
In Höhen über 1800m lebt der Rote Panda, der sich im Gegensatz zu seinen Verwandten nicht ausschließlich vom Bambus ernährt. Gräser, Wurzeln, Beeren sowie Insekten und Kleinnager stehen ebenfalls auf der Speisekarte. Das 90 cm lange, nachtaktive Tier mit seinem dichten, rotbraunen Fell gehört zur Familie der Kleinbären, ist durch die Zerstörung seines Lebensraumes stark bedroht und steht daher unter Naturschutz.
Reptilien (ohne Schlangen)
In Nepal gibt es zwei Krokodilarten, die beide stark gefährdet sind, unter Naturschutz stehen und am ehesten im Winter beobachtet werden können. Der Gangesgavial lebt ausschließlich in Flüssen, während das Sumpfkrokodil morastiges Gelände und untiefe Seeausläufer bevorzugt. Der Gangesgavial ist der einzige Vertreter der Familie der Gaviale. Das kennzeichnendste Merkmal ist die lange und spitze Schnauze mit einem wulstförmigen Aufsatz am Schnauzenende beim Männchen. Das Krokodil erreicht eine Länge von 6,50 m und ist gut auf den Fischfang spezialisiert. Er ernährt sich aber darüber hinaus auch von Wasserschildkröten, Vögeln und kleinen Säugetieren.
Geckos sind nicht selten und man wird sie häufig Häuserwände entlanglaufen sehen.
Schlangen (nicht giftig)
Es gibt viele Schlangen in Nepal, die meisten sollen allerdings ungiftig sein, wie z.B. die Pythonschlangen.
Gifttiere
Zu den besonders giftigen Schlangen gehören die Kraits und die Grubenotter. Insgesamt leben hier die folgende Giftschlangen, die wir einzeln aufgelistet haben, da sie möglichrweise zu einer Gefahr für Besucher des Landes werden können:
- Indische Wolfsschlange, Indian (Common) Wolf Snake (Lycodon aulicus)
- Strahlennatter, Copper-headed Trinket Snake (Coelognathus radiatus)
- Kettenviper, Russell's Viper (Daboia russelii) (die gefährlichste hiesige Schlange)
- Himalaya Halysotter, Himalayan Pitviper (Gloydius himalayanus)
- Himalaya Krait, Northeastern Hill Krait (Bungarus bungaroides)
- Indischer Krait, Indian Krait (Bungarus caeruleus)
- Gelbgebänderter Krait, Banded Krait (Bungarus fasciatus)
- Lesser Black Krait (Bungarus lividus)
- Greater Black Krait (Bungarus niger)
- Sind Krait oder Wall`s Krait (Bungarus walli oder sindanus)
- Tibetische Bambusgrubenotter, Tibetan Pitviper (Trimeresurus tibetanus)
- Brillenschlange, Kobra (Naja naja)
- Monokelkobra, Monocled Cobra (Naja kaouthia)
- Königskobra. King Cobra (Ophiophagus Hannah)
- Berggrubenotter, Mountain Pit Viper (Ovophis monticola)
- Himalaya Grubenotter, Himalayan Habu Pit Viper (Protobothrops himalayanus)
- MacClellands Korallenotter, MacClelland's Coral Snake (Sinomicrurus macclellandi univirgatus)
- Weisslippen-Bambusotter, White-lipped Pit Viper (Trimeresurus albolabris)
- Nepal-Bambusotter, Kramer’s Pit Viper (Trimeresurus septentrionalis)
- Rothals-Wassernatter, Red-necked Keelback (Rhabdophis subminiatus)
- Tawny Katzenschlange, Tawny Cat Snake (Boiga ochracea)
Vögel
Zu den auffälligsten Vögel gehören die Pfauen. Das bemerkenswerteste und bekannteste Merkmal sind die enorm verlängerten und prächtig gefärbten Oberschwanzdecken des Männchens, die mit Augenzeichnungen versehen sind. Sie werden während der Balz ausgebreitet und aufgerichtet und dienen der Imponierung des Weibchens. Sie bevorzugen den dichten Dschungel auf hügeligem Gelände und sind recht scheu.
Die zahlreichen Raubvögel wie Adler, Falken, Gabelweihen, Milane, Geier und Eulen gibt in fast allen Höhen, aber besonders häufig kommen sie im Terai und in der alpinen Zone vor. Die größte Artenvielfalt herrscht im Terai. Hier leben Kormorane, Möwen, Schlangenhalsvögel, Eisvögel sowie Kuckucke, Krähen, Dschungel-Hühner, Rebhühner und Wanderenten. Reiher, Störche, Kraniche, Enten und Teichhühner wird man in der Nähe von Seen finden.
Seltene Erscheinungen sind Paradies-Fliegenschnäpper, Adjutantenstörche und Nashornvögel. Letztere haben ihren Namen einem Nasenaufsatz zu verdanken. Sie brüten in Baumhöhlen und ernähren sich von Früchten, Beeren, Insekten und Kleinsäugern.
Der Nationalvogel Nepals ist die Danphe, eine Fasanenart.
Wirbellose, Insekten
Eine wahre Plage sind die Blutegel während der Regenzeit. Es gibt sie sowohl im Terai wie auch in den Bergen. Sie werden durch Körperwärme angezogen und lassen sich entweder von Zweigen fallen oder krabbeln die Beine hoch und saugen sich schließlich fest. Nach einer Weile lassen sie sich oft unbemerkt wieder fallen. Es wird davon abgeraten, sie abzureißen, da es zu einer Entzündung der Wunde kommen kann.
Vorsicht ist bei Moskitos geboten, die es ebenfalls im Überfluss gibt: Die Anophelesmückez.B. dient als Überträger der Malaria.
Es gibt aber auch angenehmere Zeitgenossen, wie die über 600 Schmetterlingsarten, von denen der Orangene Eichenblattschmetterling und der Goldene Vogelfalter an bekanntesten sind.
Unterwasserwelt
In den Flüssen Karnali und Sapt Koshi lebt der Ganges-Delphin. Der 2-3 m lange Delphin hat eine grauschwarze Färbung, wobei der Rücken dunkler gefärbt ist. Er kommt im Ganges, Indus und Brahmaputra vor.
Neuen Kommentar hinzufügen