Bis etwa zum 19. Jahrhundert
Im 13. Jahrhundert v. Chr. begannen verschiedene halbnomadische Stämme der Israeliten mit der Besiedlung des Westjordanlandes, der Region am Mittelmeer, die heute von den Staaten Libanon, Syrien, Jordanien und Ägypten umgeben ist. Nach biblischer Überlieferung schlossen sich ab etwa 1020 v. Chr. mehrere Stämme zusammen und es entstand eine Monarchie, deren erster König Saul war. Das Reich, das nicht zuletzt wegen seiner strategischen Lage, am Knotenpunkt dreier Kontinente, oft angegriffen wurde, konnte sich nun gegen feindliche Invasoren, vor allem gegen die Philister, besser schützen und erfolgreich zur Wehr setzen. 926 v. Chr. teilte sich das Reich in einen nördlichen Teil, Israel, und einen südlichen, der den Namen Juda erhielt.
Im Jahr 722 v. Chr. wurde Israel von den Assyrern erobert.
Das südliche Königreich musste sich in den Jahren zwischen 605 und 587 v. Chr. in mehreren Kriegen gegen den babylonischen König Nebukadnezar zu Wehr setzen. Diesem gelang es jedoch, die Stadt Jerusalem einzunehmen, die er anschließend zerstören ließ. Somit war auch der Untergang des Südreichs Israel besiegelt. 538 v. Chr. besiegten die Perser das babylonische Reich, und Juda wurde in Folge dessen eine persische Provinz. Jerusalem und der Tempel wurden neu aufgebaut und geflohene oder deportierte Judäer konnten in die Region zurückkehren.
332 v. Chr. besetzten die Griechen unter Alexander dem Großen weite Teile Israels. Die jüdische Religion wurde verboten. Nach einer Tempelschändung unter Antiochus Epiphanes IV. im Jahr 164 v. Chr. probte die israelische Bevölkerung einen Aufstand gegen die griechische Fremdherrschaft und das geltende Religionsverbot. Der Anführer der Juden, Simon Makkabäus, begründete anschließend die Hasmonäerdynastie, die dem Land ca. einhundert Jahre der Unabhängigkeit bescherte.
Im Jahr 63 v. Chr. nahmen dann die Römer unter dem Feldherren Pompejus das Land ein und machten es zur römischen Provinz Judäa, in der sie eroberte Gebiete von verschiedenen Staaten zusammenfassten. In diesem zeitgeschichtlichen Kontext, einige Jahrzehnte später, begann das Wirken des Jesus von Nazareth, das den Beginn der Geschichte des Christentums darstellt. Im Jahre 66 n. Chr. kam es zu einem erneuten Aufstand der jüdischen Bevölkerung, auf den die Römer mit der Belagerung Jerusalems antworteten. Nach der Eroberung der Stadt im Jahre 70 n. Chr. metzelte die römische Arme sämtliche Einwohner nieder und zerstörte Jerusalem vollständig. Der jüdische Krieg endete 73 n. Chr. mit dem Fall der Felsenfestung Massada am Toten Meer.
135 n. Chr. schlugen die Römer einen weiteren jüdischen Aufstand, den Bar-Kochba-Aufstand, nieder. Durch einen Erlass des römischen Kaisers Hadrian erfolgte daraufhin die Umbenennung des Landes in Palästina (was auf Deutsch "Philisterland" bedeutet). An der Stelle Jerusalems errichteten die Römer eine Garnisonsstadt.
Im Jahr 391 n. Chr. erklärte Kaiser Theodosius das Christentum zur römischen Staatsreligion, die auch in der römischen Provinz Judäa gelten sollte. Indem die damaligen Kirchenführer den Juden die Schuld am Tod Jesu Christi gaben, schafften sie die Ursache für einen Jahrhunderte währenden Antisemitismus. 636 n. Chr. begann die Zeit der arabischen Vorherrschaft über Palästina, die bis zum Jahr 1099 n. Chr. dauerte. Seit dieser Zeit war das Land überwiegend von Arabern besiedelt. Der Islam breitete sich aus.
1099 n. Chr. errichteten christliche Kreuzfahrer das "Lateinische Königreich Jerusalem". Den Kreuzzügen fiel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts ein Großteil der noch verbliebenen jüdischen Bevölkerung zum Opfer. In Europa wurden in dieser Zeit unzählige Juden von der Inquisition verfolgt. Durch das Verbot, als Beamte, Bauern oder Handwerker zu arbeiten, blieb ihnen als einzige Erwerbsmöglichkeit der Geldhandel. Dies rief wiederum die zunehmende Verhasstheit und Stigmatisierung der Juden in der Bevölkerung hervor.
1291 eroberten die Mameluken, ein islamischer Volksstamm, Palästina und übernahmen die Herrschaft bis zum Jahre 1517. Zwischen 1517 und 1918 wurde das Land von den Osmanen beherrscht, die es in die Provinz Syrien eingliederten. Palästina hatte inzwischen ein wüstenähnlichen Charakter und war nur noch von wenigen jüdischen Siedlern und arabischen Nomaden bewohnt.
Die Juden, die sich seit der römischen Herrschaft über Israel auf der Suche nach einer neuen Heimat befanden, siedelten sich im Laufe der Jahrhunderte in fast allen Ländern der Erde an, was auch als Diaspora bezeichnet wird (Diaspora stammt aus dem Griechischen und bedeutet Zerstreuung). Trotzdem bewahrten sie ihre nationale und kulturelle Identität als ein Volk. Die Sehnsucht nach ihrer ursprünglichen Heimat blieb ein fester Bestandteil ihrer religiösen Zeremonien und ihrer Literatur. Das Motiv des Bergs Zion steht dabei symbolisch für Jerusalem.
20. Jahrhundert bis heute
In den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts begann die erste Masseneinwanderung (Alija) von etwa 30.000 europäischen Juden in das bis dahin dünn besiedelte Palästina. Mit großzügiger finanzieller Unterstützung durch den französischen Bankier Baron Edmond de Rothschild begannen sie mit der Errichtung von neuen Siedlungen. Der dadurch hervorgerufene wirtschaftliche Aufschwung in der Region lockte wiederum Araber an, die verstärkt einwanderten und sich ebenso ansiedelten.
1897 wurde in Basel der erste Zionistenkongress von Theodor Herzl einberufen. Herzl verfasste anlässlich der aktuellen antisemitistischen Ausschreitungen in Paris (Dreyfus-Affäre) das Buch "Der Judenstaat", das ein Jahr zuvor 1896 veröffentlicht worden war. 1902 erschien sein Roman "Altneuland", dessen hebräische Übersetzung unter dem Titel Tel Aviv wenige Monate später vorlag.
Die zweite Alija (Zuwanderungswelle von Juden nach Palästina) erfolgte zwischen 1904 und 1914. Unter dieser Zeit wurde im Jahre 1909 Tel Aviv, die erste moderne jüdische Stadt, gegründet. 1911 entstand das erste Kibbuzim (Kollektivsiedlung).
Im Ersten Weltkrieg erlangte Großbritannien die Vorherrschaft über Palästina. In der Balfour-Deklaration, die im November 1917 verabschiedet wurde, versprach die britische Regierung die Schaffung einer "nationalen Heimstätte für das jüdische Volk", für die jedoch das Gebiet noch nicht festgelegt wurde. 1922 vergab der Völkerbund das Mandat für Palästina an Großbritannien unter der Bedingung, die Versprechungen der Balfour-Deklaration zu verwirklichen und die Einwanderung der Juden nach Palästina und deren geschlossene Ansiedlung im Land zu ermöglichen. Die bürgerlichen und religiösen Rechte der bereits in dem Gebiet lebenden nichtjüdischen Gemeinschaften sollten durch ein Inkrafttreten der Deklaration aber nicht beeinträchtigt werden.
Daraufhin teilte Großbritannien Palästina im Juli 1922 in zwei Verwaltungsbezirke ein. Für die Ansiedlung der jüdischen Bevölkerung wurde die Region westlich des Jordans bestimmt, die etwa 22% des gesamten Gebietes ausmachte. Die Hoffnungen der Zionisten auf die Gründung eines Staates Israel mit den Grenzen aus der Zeit der biblischen Könige David und Salomon wurden dadurch enttäuscht. Im östlichen Teil, dem damaligen Transjordanien bzw. dem heutigen Jordanien, wurde der haschemitische (ein arabisches Herrschergeschlecht) König Abdullah eingesetzt.
Die jüdische Bevölkerung Palästinas wuchs durch die vierte und fünfte Einwanderungswelle (von 1924 bis 1932 sowie von 1933 bis 1939) stark an. Um der Bedrohung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, siedelten immer mehr europäische Juden nach Palästina über. Unter den in Palästina ansässigen Arabern führte dies zu Unruhen. Großbritannien stoppte den Zustrom jedoch im Jahre 1939 und beschränkte die Zahl der Einwanderer für die nächsten fünf Jahre auf 75.000 Personen. Die Befürchtung, die arabischen Staaten könnten sich, aus Ärger über den wachsenden Zustrom jüdischer Bevölkerung, im kommenden Krieg auf die Seite des nationalsozialistischen und antisemitistischen Deutschlands schlagen, spielte hierbei eine Rolle. Trotzdem schleuste die jüdische Untergrundorganisation Haganah während dem Zweiten Weltkrieg ungefähr 100.000 Flüchtlinge ins Land. Die britische Regierung ließ etliche Flüchtlinge, die unterwegs gefasst wurden, in Lagern auf Zypern internieren. Von den in Europa verbliebenen Juden fielen etwa 6 Millionen Menschen, das war ein Drittel des gesamten damaligen Weltjudentums, dem deutschen Vernichtungswahn zum Opfer. Nach dem Holocaust wanderten weitere 250.000 europäische Juden nach Palästina aus.
Ein 1937 von der britischen Pell-Kommission vorgeschlagener Teilungsplan, der gemäß der damaligen prozentualen Bevölkerungsverteilung Galiläa sowie einen Küstenstreifen als israelisches und den verbleibenden größeren Rest als arabisches Gebiet vorsah, war am Widerstand der Araber gescheitert. 1946 wurde Jordanien unabhängig.
Im November 1947 beschloss die UNO mit einer Zweidrittelmehrheit die Teilung Westpalästinas in einen jüdischen und einen arabisch-palästinensischen Staat sowie die Internationalisierung des Gebietes um Jerusalem. Der Beschluss stieß bei der arabischen Bevölkerung aber auf Ablehnung. Bereits seit 1942 verübten jüdische Terrorgruppen Anschläge gegen britische Einrichtungen, außerdem vertrieben Untergrundorganisationen mindestens 200.000 Araber aus ihrer Heimat. Großbritannien stellte sich auch nach 1945 gegen eine verstärkte jüdische Einwanderung nach Palästina. 1948 gab Großbritannien das Völkerbundmandat wieder zurück.
Israel wurde am 14. Mai 1948 unter Ben Gurion offiziell als Staat Israel gegründet. Es erfolgte eine sofortige Kriegserklärung von Seiten der arabischen Länder Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien, die die Autonomie des neuen Staates nicht anerkennen wollten. Der "Israelische Unabhängigkeitskrieg" dauerte vom Mai 1948 bis zum Juli 1949 und verschaffte Israel eine Erweiterung seines Territoriums um etwa 50%, darunter Westjerusalem, das westliche Galiläa um Akko und das nördliche Negev. Die arabische Bevölkerung floh zum großen Teil aus den israelischen Gebieten oder wurde vertrieben. Dörfer, Bauten und Dokumente der Palästinenser in den eroberten Gebieten wurden zerstört. Den Ostteil Jerusalems eroberten hingegen die Jordanier. Sie zerstörten ihrerseits das jüdische Viertel und entweihten die heiligen Stätten. In den Grenzgebieten hielten die Unruhen über mehrere Jahre an.
1949 wurden zwischen Israel und sämtlichen arabischen Angreifern, mit Ausnahmen des Iraks, Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Die nach dem Teilungsplan für die Palästinenser vorgesehenen Gebiete wurden anschließend von Jordanien (Westjordanland einschließlich Ostjerusalem) und Ägypten (Gazastreifen) verwaltet.
1950 wurde das Rückkehrgesetz von der Knesset verabschiedet, das alle Juden der Welt zur Einwanderung nach Israel berechtigte. In den ersten vier Jahren nach seiner Gründung kamen weitere ca. 700.000 jüdische Immigranten in das Land. Im selben Jahr, 1950, begann der arabische Wirtschaftsboykott gegen Israel.
1956 kam es zur Suez-Krise. Nach jahrelangen Grenzstreitigkeiten hatte Ägypten den Suezkanal zu eigenem nationalem Territorium erklärt und für die israelische Schifffahrt gesperrt. Nachdem israelische Truppen mit britischer und französischer Unterstützung den Zugang zurückeroberten, wurden sie von den USA und der Sowjetunion (siehe Russland) zum Rückzug gezwungen. 1958/59 gründeten palästinensische Flüchtlinge in Kuwait die Befreiungsbewegung Fatah. 1964 erfolgte auf der Tagung des Ersten Palästinensischen Nationalkongresses die Gründung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Um einem drohenden Angriff durch Ägypten, Syrien und Jordanien zuvorzukommen, führte Israel 1967 einen Präventivschlag, den so genannten Sechstagekrieg, in dem es den Ostteil Jerusalems aus der jordanischen Herrschaft zurückeroberte. Außerdem annektierte es den Gazastreifen und das Westjordanland. Mehrere hunderttausend Palästinenser flohen. Eine anschließende Rückgabe der Gebiete wurde von Ägypten und Jordanien abgelehnt, weil die in diesen Regionen ansässige arabische Bevölkerung einen Unruheherd darstellte, von dem sich die ägyptischen und jordanischen Königshäuser bedroht fühlten. Um eine bessere Kontrolle über ihr Territorium zu erlangen, ließ die Regierung im Gazastreifen und im Westjordanland israelische Siedlungen errichten. Diese Siedlungen erforderten in der Folgezeit eine ständige Militärpräsenz, die einen erheblichen Teil der jährlichen Staatsausgaben ausmachte. Von der internationalen Staatengemeinschaft wurden und werden diese Siedlungen überwiegend als völkerrechtswidrig verurteilt, da das Völkerrecht die vorübergehende Beschlagnahmung von Land in besetzten Gebieten nur für militärische Zwecke gestattet. Israel wurde mehrmals durch die UN zum Abbruch des Siedlungsbaus aufgefordert. Lediglich die USA zeigen eine tolerante Haltung gegenüber dieses Vorgehens.
1969 und 1970 kam es erneut zu Streitigkeiten am Suezkanal, die zu einem Abnutzungskrieg zwischen Ägypten und Israel führten. Durch diplomatische Bemühungen von Seiten der USA konnte dieser Krieg beendet werden. 1972 erfolgte ein palästinensischer Anschlag auf die israelische Olympiamannschaft.
Ein erneuter Angriff von Syrien und Ägypten gegen Israel im Jahr 1973 am höchsten jüdischen Feiertag, dem Jom-Kippur, wurde von Israel abgewehrt. Israel besetzte in Folge dessen die Halbinsel Sinai. Der Jom-Kippur-Krieg, wie er genannt wurde, dauerte nur wenige Wochen und doch hatte er weit reichende Folgen für das arabisch-israelische Verhältnis. So führten die folgenden Verhandlungen zwischen Israel und den angrenzenden arabischen Staaten zum israelisch-ägyptischen Friedensabkommen im Jahr 1979. Im Oktober 1974 wurde die PLO auf der arabischen Gipfelkonferenz von Rabat (Marokko) als legitime Vertretung des palästinensischen Volkes anerkannt. Ihr Vorsitzender Jassir Arafat referierte im November desselben Jahres vor der UNO-Vollversammlung in New York.
Im März 1977 fand das 13. Treffen des Nationalrats der PLO in Kairo statt auf dem mehrheitlich für die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates auf einem Teilgebiet des Landes gestimmt wurde. Im Mai desselben Jahres siegte erstmals die rechtsnationale Partei bei den israelischen Parlamentswahlen und löste die bisher regierende Arbeiterpartei ab. Menachem Begin wurde zum Ministerpräsidenten ernannt. Die neue Regierung verfolgte eine kompromisslose Politik gegenüber den Palästinensern.
Im November 1977 unternahm der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat einen Staatsbesuch nach Jerusalem. Ägypten war als erstes arabisches Land bereit, Israel in völkerrechtlicher Hinsicht als eigenen Staat anzuerkennen. Dies war eine Folge der Abkehr Ägyptens von der Sowjetunion und der daraufhin geknüpften Beziehungen zu den USA. Im September 1978 wurde in Camp David ein Abkommen zwischen Ägypten, Israel und den Vereinigten Staaten (Jimmy Carter) unterzeichnet, in dem u. a. für die Palästinenser in den israelisch besetzten Gebieten eine baldige Autonomie vorgesehen war.
Im April 1982 zog sich Israel vollständig von der zu Ägypten gehörenden Sinai-Halbinsel zurück.
Nach der Vertreibung der palästinensischen Fedajin (Guerillas) aus Jordanien, die sich daraufhin im südlichen Libanon aufhielten, häuften sich in den 70er Jahren die Kampfhandlungen an der Nordgrenze Israels. Nach Raketenangriffen auf Galiläa marschierten israelische Truppen 1982 in den Libanon ein. Sie drangen bis nach Beirut vor und belagerten die Stadt bis zum Abzug der palästinensischen Kämpfer. Die Ziele der israelischen Invasion bestanden in der Zerschlagung der militärischen PLO-Organisation sowie in der Installierung einer israelfreundlichen Regierung unter maronitischer Führung (libanesische Christen) im Libanon. Diese Ziele konnten jedoch nicht durchgesetzt werden. Auch lehnte ein Großteil der israelischen Bevölkerung diesen Krieg ab. Daraufhin erfolgte der Rückzug im Jahr 1985. In der Region sollten UN-Sicherheitstruppen stationiert werden, um einen dauerhaften Waffenstillstand im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon zu gewährleisten. Israel behielt jedoch die Kontrolle über einen schmalen Streifen im Südlibanon als "Sicherheitszone". Dies verhinderte in der Folgezeit allerdings nicht, dass immer wieder israelische Städte und Dörfer im Norden des Landes von der deproiranische schiitischen Terrororganisation Hisbollah ("Kämpfer Gottes") unter Raketenbeschuss genommen wurden. Die PLO errichtete im unter diesen Umständen ihr neues Hauptquartier in Tunis.
1984 wurden im Rahmen der Geheimoperation Moses etwa 8.000 äthiopische Juden nach Israel gebracht. Durch eine Pressemeldung wurde die Aktion vorzeitig bekannt und musste abgebrochen werden. Etwa 20.000 äthiopische Juden blieben so weiterhin der blutigen Verfolgung in ihrer Heimat ausgesetzt.
In den 1980er Jahren hatte sich die Spannung zwischen Israelis und Palästinensern in den besetzten Gebieten zunehmend verschärft und im Dezember 1987 kam es zum offenen Ausbruch einer vor allem von Jugendlichen geführten Rebellion gegen das Besatzungsregime, der so genannten Ersten Intifada (arabisch: Befreiungsaufstand), die bis etwa 1993 andauerte. Bereits damals wurden mehrere Selbstmordattentate durch palästinensische Terroristen verübt. Nach ersten Friedensverhandlungen gestand die israelische Regierung den Gebieten des Gazastreifens und des Westjordanlandes die Selbstverwaltung zu.
Im Ersten Golfkrieg gingen irakische Scud-Raketen auf Israel nieder.
Zwischen 1990 und 2000 immigrierten etwa eine Million Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Der Zustrom von Wissenschaftlern und Akademikern bewirkte in Israel eine Phase wirtschaftlichen Wachstums. 1991, direkt nach dem Sturz des Diktators Haile Mariam und vor dem Einzug der Rebellen in Addis Abeba, wurden im Rahmen der "Operation Shlomo" eiligst etwa 14.000 äthiopische Juden nach Israel geflogen. Im Oktober 1991 fand in Madrid ein Treffen zwischen den Präsidenten der USA und der Sowjetunion und israelischen, libanesischen, jordanischen, syrischen und palästinensischen Politikern statt, das die Grundlage für etliche weitere Verhandlungen und Abkommen bildete. Im Mai 1994 unterzeichneten Israel und die PLO das so genannte Gaza-Jericho-Abkommen.
Im Oktober 1994 schlossen Israel und Jordanien, die sich formal seit über 45 Jahren im Kriegszustand gegeneinander befunden hatten, einen Friedensvertrag. Israel gab einen kleinen Teil des umstrittenen Gebietes an Jordanien zurück. 1995 schlossen der israelische Ministerpräsident Rabin und der PLO-Vorsitzende Arafat das Abkommen "Oslo2". Das Abkommen hatte den Ausbau der palästinensischen Selbstverwaltung zum Inhalt. Im Oktober 1995 erhielten Jassir Arafat, Schimon Peres und Jitzchak Rabin in Oslo den Friedensnobelpreis. Kurz darauf ermordete ein national-religiöser Israeli den israelischen Politiker Rabin. Im Januar 1996 wurde Arafat Präsident des neu gegründeten Palästinenserparlaments. Im Mai 1996 erfolgte die Ernennung Benjamin Netanjahus zum Premierminister Israels.
Anfang 1997 übergab die israelische Regierung die Siedlung Hebron zu etwa 80% an die Verwaltung der Palästinenser. Von Präsident Clinton vermittelte Friedensverhandlungen fanden im Oktober 1998 in Wye, Maryland, zwischen Arafat und Netanjahu statt. Sie scheiterten jedoch Anfang 1999 an der Instabilität der israelischen Regierung. Im Mai 1999 wurde Ehud Barak (Arbeiterpartei) neuer Premierminister des Landes. Bei dem im Juli 2000 von Clinton vermittelten Treffen zwischen Barak und Arafat in Camp David konnte keine Einigung erzielt werden.
Die Situation zwischen Israelis und Palästinensern verschärfte sich in der Folgezeit. Nach dem Ausbruch der al-Aqsa-Intifada im September 2000 wurden sämtliche Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern abgebrochen. Es erfolgte eine Reihe palästinensischer Selbstmordattentate, auf die die Israelis u. a. mit der Besetzung arabischer Städte reagierten. Bis 2005 gab es auf beiden Seiten mehrere tausend Todesopfer. Die al-Aqsa-Intifada endete am 8. Februar 2005 mit der Unterzeichnung des Abkommens von Sharm El-Sheikh durch den israelischen Ministerpräsident Ariel Scharon, den Chef der Palästinenserbewegung Mahmud Abbas, den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und König Abdullah II. von Jordanien. Im August 2005 ließ die Regierung Scharons sämtliche jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier kleinere Siedlungen im Westjordanland räumen. Im Westjordanland leben derzeit noch etwa eine Viertelmillion Israelis. Das militärisch streng bewachte und nur für Israelis bestimmte Straßennetz zwischen den jüdischen Siedlungen behindert jedoch die Entwicklung in den palästinensischen Autonomiegebieten. Am 4. Januar 2006 erlitt Ariel Scharon einen lebensbedrohlichen Schlaganfall. Seitdem führte sein Stellvertreter Ehud Olmert (geb.1945) als Stellvertreter die Amtsgeschäfte. Er gehört zu den Mitbegründern der neuen Kadina-Partei, die sich vor allem aus vormaligen Likud-Parteigängern zusammensetzt. Seit der Wahl im März 2006 ist er der neue Ministerpräsident des Landes. Ariel Scharon starb im November 2006 an den Folgen seines Schlaganfalls.
Ende 2008 Anfang 2009 griff Israel den Gazastreifen von der Luft und der See her sowie mit Bodentruppen massiv an, um den Raketenbeschuss durch die Hamaz ein Ende zu setzen. Nach Beendigung der Kämpfe am 17. Januar 2009 lagen große Teile des Gazastreifens in Trümmern und etwa 1.400 Palästinenser waren ums Leben gekommen und ca. 5.000 verletzt.
Wahl vom 10. Januar 2009
Bei der vorgezogenen Wahl am 10. Januar 2009 ergab sich in der 120 Abgeordnete umfassenden Knesset die dargestellten Sitzverteilung der größten Parteien. Insgesamt verfügt das religiös-nationale Lager über 65 der 120 Sitze.
Bei der Wahl waren insgesamt 33 Parteien angetreten
Kadima mit der Spitzenkandidatin Zipi Livni: 28 Sitze
Likud mit dem Spitzenkandidaten Benjamin Netanjahu: 27 Sitze
Israel Unser Haus mit dem Spitzenkandidaten Avigdor Liebermann: 15 Sitze
Arbeitspartei mit dem Spitzenkandidaten Ehud Barak: 13 Sitze
Shass-Partei: 11 Sitze
Thorajudentum: 5 Sitze
Am 1. April 2009 wurde Benjamin Netanjahu als Ministerpräsident von Israel in sein Amt eingeführt. Das Kabinett umfasst 30 Minister und 9 stellvertretende Minister. Außenminister des Landes wurde Avigdor Liebermann. Und Ehud Barak behielt sein Amt als Verteidigungsminister.
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