Indonesien: Ubud auf Bali

Kurzübersicht

Ubud gilt als kulturelles Zentrum der indonesischen Insel Bali. Die Stadt mit rund 30.000 Einwohnern liegt im südlichen Hinterland der Insel. Sie ist eingerahmt von Reisplantagen und Dschungel. Internationale Berühmtheit erlangte das malerische Künstlerstädtchen durch den Bestseller “Eat, pray, love” der US-Amerikanerin Elisabeth Gilbert (geb. 1969).

Stadtgeschichte

Die Gründung von Ubud geht der Legende nach auf das 8. Jahrhundert zurück. So steht es zumindest in historischen hinduistischen Lontar-Blättern. Ein Priester aus Indien soll damals auf dem Weg zur Insel Java gewesen sein. Während einer Meditation vernahm er die Stimme Gottes, die ihm von fünf Metallen im Berg Besakih auf Bali berichtete. Der Priester reiste daraufhin nach Bali. Angekommen in Campuhan / Ubud verspürte er eine mächtige, positive Energie, und zwar genau in der Stelle, wo sich die beiden Flussarme des Vos treffen. Dort errichtete er den Gunung-Libah-Tempel.

Der Name Ubud stammt vom Wort Ubad ab, das so viel wie Medizin bedeutet. Das liegt an den unzähligen Heilpflanzen, die in der Region gedeihen. Sie werden bis heute zur Herstellung traditioneller Medizin eingesetzt. Die starke kulturelle Ausrichtung Ubuds begann mit der Regierung von König Batur, der von 1850 bis 1880 wirkte. Er gilt als großer Kunstförderer. Heute trägt Ubud zu Recht den Ruf als kulturelles Zentrum der Insel. Museen, Tempel, Tänze und Handwerk sind in der kleinen Stadt vertreten.

Sehenswürdigkeiten

Sacred Monkey Forest
Der heilige Affenwald befindet sich etwas südlich des Stadtzentrums von Ubud. Er ist ein Anziehungspunkt für Urlauber und Einheimische gleichermaßen. Wobei die Touristen vorwiegend wegen der rund 600 Makaken-Affen und der zauberhaften Natur hierherkommen. Die Einheimischen dagegen besuchen hauptsächlich die drei Tempel auf dem Gelände. Davon ist der Haupttempel der hinduistischen Gottheit Shiva gewidmet, während die beiden anderen Brahma und Ganga geweiht sind.

Das Areal mit uraltem Baumbestand erstreckt sich über eine Fläche von rund 12 ha = 120.000 m².
Geöffnet ist der Park täglich zwischen 08:30 und 18:30 Uhr, wobei die letzten Besucher ab 17:30 Uhr eingelassen werden. Es ist empfehlenswert Utensilien wie Sonnenbrillen, Kopfbedeckungen und andere Accessoires im Auto zu lassen oder am Eingang abzugeben. Alle persönlichen Gegenstände sollten sicher im Rucksack verstaut werden. Die kleinen, grauen Affen sind frech und versuchen, Kameras und andere Dinge zu stibitzen.

Der Wald mit seinen gigantischen Banyan-Bäumen, Regenwaldgewächsen und geselligen Bewohnern lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Wer die neugierigen Affen füttern möchte, der kauft den Straßenverkäufern einfach ein paar tropische Früchte ab. Diese sind gut verträglich für die Tiere. Von der Mitnahme eigener Speisen ist abzuraten. Die Primaten riechen sogar Kaugummi in den Taschen der Besucher und versuchen an das Essen zu gelangen.

Ubud Palace
Der Palast von Ubud trägt den offiziellen Namen Puri Saren Agung.
Er war der Sitz des Herrschergeschlechts der Region und liegt im Zentrum der Stadt. Nach einem schweren Erdbeben im Jahr 1917 wurde die Anlage aufwendig neu errichtet. Sie diente Tjocorde Gede Agung, dem letzten König von Ubud, als Regierungsgebäude. Noch heute bewohnen seine Nachfahren Teile des Komplexes. Einige Bereiche des Palastes sind der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich. Abends finden spektakuläre traditionelle Tanzveranstaltungen statt, für die Tickets erworben werden müssen. Eintrittskarten werden auf den Straßen rund um den Palast verkauft. Pünktlich um 19:30 Uhr beginnen Kecak-, Legong-, Barong- und Feuertänze.

Agung Rai Kunstmuseum
Am 9. Juni 1996 eröffnete der Kunstsammler Agung Rai sein Museum rund 1,5 Kilometer südlich von Ubud-Zentrum. Zu der Zeremonie war auch der damalige Minister für Erziehung und Bildung, Wardiman Djojonegero, geladen. Passenderweise liegt das Museum in Pengosekan, dem Malerviertel der Stadt. Besucher bestaunen Werke von regionalen und internationalen Künstlern wie I Gusti Nyoman Lempad, I Gusti Made Deblog, Willem Gerard Hofker, Ida Bagus Made, Ari Smit, Rudolf Bonnet und vielen mehr. Hervorzuheben sind unter anderem die Bilder auf Baumrinde im Kamasan-Stil. Die Gemälde von Radeh Saleh, der die moderne Malerei in Indonesien ins Leben gerufen hat, hängen im Agung Rai Museum genauso wie die Bilder des Deutschen Walter Spies, den es Ende der 1920er-Jahren nach Bali verschlagen hatte. Agung Rai erschuf nicht nur einen Ausstellungsort, sondern auch einen Treffpunkt für Kunstinteressierte, die beispielsweise Schnitzen, Eier- oder Blätter-Malerei lernen möchten. Das weitläufige Areal mit zwei Gebäuden, Restaurants, Garten und Teichen lädt zum Verweilen ein.

Museum Puri Lukisan
Ein weiteres Juwel für Kunstfans ist der Palast der Künste beziehungsweise das Museum Puri Lukisan in Ubud. Der niederländische Maler Rudolf Bonnet eröffnete es im Jahr 1956. Besucher gewinnen einen hervorragenden Eindruck in die verschiedenen balinesischen Stilrichtungen. Während die örtlichen Künstler einst nur Götter und Dämonen abbildeten, beeinflussten Europäer, die auf der Insel lebten, die regionalen Maler enorm. In diesem Bezug ist insbesondere der Besuch des Pavillons mit Werken vor dem Zweiten Weltkrieg eine Offenbarung. In den 1930er-Jahren entstand der sogenannte Batuan-Stil, wo auch Alltagsleben und normale Menschen auf der Leinwand abgebildet wurden. Mitverantwortlich dafür sind unter anderem die Maler Rudolf Bonnet und Walter Spies. Im Garten von Purik Lukisan steht eine Statue des Erstgenannten

The Blanco Renaissance Museum
Das Blanco Museum thront auf einer Anhöhe über der Stadt. Einst wohnte der philippinischen Maler Antonio Blanco hier. Wer an der Anlage vorbeifährt, kann die Rufe der exotischen Vögel, die im Garten residieren, hören. Beim Betreten der palastähnlichen Wohn- und Arbeitsstätte des Künstlers geraten viele Besucher ins Staunen. Seine Bilder sind beeinflusst von weltberühmten Malern wie Salvador Dali und Miró. Einen besonderen Einblick in das Schaffen von Blanco bietet sich beim Anblick seines letzten Werkes, das noch immer unvollendet auf einer Staffelei im Studio steht.

Ubud Tradidtional Market
Direkt gegenüber von Ubud Palace breitet sich der traditionelle Handwerksmarkt von Ubud aus. Unzählige Händler bieten in Gebäuden und engen Gassen ihre Waren feil. Selbst wer keinen Bedarf an Souvenirs hat, sollte sich einen Spaziergang über den Markt nicht entgehen lassen. Neben kunterbunten Kleidern, Sarongs und Kinderspielzeugen finden Besucher dort auch typische Musikinstrumente, Holzhandwerk, Korbwaren, Schmuck und kunstvolle Drachen aus Papier. Feilschen und Handeln ist auf jeden Fall Pflicht. Idealerweise schlägt der Urlauber nicht direkt beim ersten Stand zu, sondern verschafft sich zunächst einen Überblick. Waren wiederholen sich. Es ist sinnvoll, zuerst einmal ein Gefühl für Preise und Qualität zu bekommen, bevor der Kauf über die Bühne geht.

Camphuan Ridge Walk
Der Campuhan Ridge Walk führt Besucher in die malerische Natur Ubuds. Er startet in der Nähe der Campuhan Brücke. Auf den schmalen Trampelpfaden spazieren sie entlang von Dschungel und exotischer Landschaft. Die Strecke vom Beginn am Gelände des Warwick-Ibas-Villas-und-Spa bis zum Ende des Ridge Walks beträgt etwa 1,25 Kilometer. Dadurch, dass die gleiche Distanz wieder zurückgelaufen werden muss, ergibt sich eine Länge von rund 2,5 Kilometern. Wer keine Lust hat, denselben Weg noch einmal zu gehen, der kann sich vom Karsa Kafe aus mit einem Taxi zurückfahren lassen. Idealerweise starten Urlauber den Ausflug morgens, um die größte Mittagshitze zu vermeiden. Bevor der Rückweg angetreten wird, können im Café eine Erfrischung sowie eine warme Mahlzeit bestellt werden.

Besonderheiten und Veranstaltungen

Besonderheiten Ubuds Ubud zieht Backpacker, Auswanderer, Spirituelle und Urlauber aus aller Welt gleichermaßen an. Eine einzigartige Atmosphäre hüllte die Besucher ein. Die ursprüngliche Tradition ist ebenso vertreten wie der westliche Einfluss. Eine gigantische Auswahl an hervorragenden Restaurants katapultiert Ubud in den Gourmethimmel. Neben kleinen Warungs, in denen balinesische Küche serviert wird, faszinieren vor allem die westlichen Lokale mit veganem, roh-veganem und biologisch angebautem Essen. Neben den gesunden Speisen unterstützen renommierte Yoga-Studios wie das Yoga-Barn, Breathwork-Retreats sowie Meditationszentren wie das Ark und Spas das Wohlbefinden der Gäste. Verliebte aus fernen Ländern heiraten gerne auf Bali. In Ubud werden sowohl offizielle Trauungen als auch religiöse Segen vorgenommen. So werden auf selbstgestalteten Hochzeitskarten, wie denen von meine-kartenmanufaktur.de, immer wieder Schnappschüsse von frisch gebackenen Eheleuten vor Ubud Palace oder dem Blanco Museum hochgeladen. Für Honeymoon stehen unzählige Luxusvillen mit privatem Infinitypools bereit.

Bei so genannten Influencern und Größen in den Sozialen Medien ist Ubud auch wegen seiner atemberaubenden Schaukeln berühmt. Das vielleicht beliebteste Exemplar liegt rund 5 Kilometer entfernt von der Arjuna-Statue in Richtung Tegalalang Reisterassen. Die Bilder von Menschen, die über der saftig grünen Landschaft schaukeln, sind faszinierend und unvergleichlich zugleich. Bei unaufschiebbar.de ist eine Übersicht aller Schaukeln inklusive Preise zu finden.

Ausflüge

Goa Gajah
Die sogenannte Elefantenhöhle ist ein hinduistisches Heiligtum östlich von Ubud. Ein reich verziertes Höhlenportal erwartet die Besucher. Es wirkt so, als betreten Menschen die Grotte durch den Schlund eines schreckenerregenden Monsters. Durch die mundähnliche Gestaltung des Eingangs soll der Prozess des Sterbens repräsentiert werden. Im Inneren stehen eine die Statue des Elefantengottes Ganesha sowie drei Shiva-Lingams. Die Höhle stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde 1923 entdeckt. Die gegenüberliegenden Badebecken legte man erst 1954 offen. Auf dem Gelände steht zudem noch der Tempel Pura Taman, der von den örtlichen Balinesen für ihre Zeremonien genutzt wird.

Tegalalang Reisterrasse
Einer der landschaftlich reizvollsten Ausflüge führt zu den Tagelalang Reisterrassen. Hier bietet sich den Urlaubern ein Postkartenmotiv, wie es typischer für Bali kaum möglich ist. An den steilen Hängen des Tales reihen sich malerischer Reisfelder. Je nach Saison sind die leeren Becken, die ersten zartgrünen Spitzen der Pflanzen oder das dichte Grün des Reises zu sehen.

Mount Batur
Eine Trekkingtour zu dem aktiven Schichtvulkan ist ein unvergessliches Erlebnis.
Die Anhöhe ist 1.717 m hoch und damit der zweitgrößte Vulkan Balis. Vor einem massiven Ausbruch vor rund 30.000 Jahren war Mount Batur sogar der höchste Feuerberg der Insel. Damals entstand auch ein gigantischer Krater von 10 x 13,5 km Größe. Wer bei einer geführten Tour am Gipfel angekommen ist, der bestaunt zudem die faszinierende Landschaft und den See am Fuße des Vulkans.

Tirta Empul Temple
Der heilige Wassertempel wurde 962 errichtet und ist von hoher Bedeutung für die Balinesen. Er zählt zu den neun Staatstempeln und wird bis heute regelmäßig für religiöse Zeremonien benutzt. Auch Besucher dürfen sich in den Becken mit Wasserfontänen einer geistigen und seelischen Reinigung unterziehen. Dafür müssen sie sich in Sarongs hüllen, die am Eingang zu leihen sind. Umkleidekabinen gibt es ebenfalls. Idealerweise erklärt ein Einheimischer das Baderitual. Die Menschen lassen sich das Wasser aus den verschiedenen Quellen über ihren Kopf laufen. Einige Quellen werden ausgelassen. Nach der spirituellen Reinigung lohnt es, die restliche Anlage zu besuchen. Dort gibt es unter anderem ein gigantisches Wasserbecken mit Koi-Karpfen zu sehen. Vor dem Gelände können Souvenirs und Speisen gekauft werden.

Bekannte Personen

Walter Spies (1895 – 1942)
Der Deutsche zog 1927 nach Bali und wurde hier vom Fürsten Cocorde Gede Agung Sukawati gefördert. So war es dem Künstler möglich, die balinesische Malerei zu reformieren. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Holland wurde Walter Spies allerdings auf Bali interniert. Bei der Überführung von Sumatra nach Ceylon verstarb er bei einem Schiffsuntergang.


Rudolf Bonnet (1985 – 1978)
Der niederländische Künstler lebte von 1929 bis 1940 in Ubud. Dabei unterstütze er den Ort und seine Künstler durch verschiedene Projekte wie der Pita-Maha-Bewegung. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges und der Zeit danach musste Bonnet Bali mehrfach verlassen. Das lag unter anderem daran, weil er sich 1957 weigerte, ein Bild des indonesischen Präsidenten fertig zu malen. Bonnet kehrte allerdings in den 1970er-Jahre zurück auf die Insel.

Elisabeth Gilbert
Durch ihren Bestseller “Eat, Pray, Love” sorge Elisabeth Gilbert im Jahr 2006 für eine massive Bekanntheitssteigerung der Stadt Ubud. Ein Drittel des Werkes widmet die US-amerikanische Autorin der Kleinstadt auf Bali, wo sie ihre große Liebe fand. Auch heute noch zieht es Menschen aus aller Welt auf die Insel, um die Originalschauplätze des Buches zu besuchen.

Fremdenverkehrsämter

Fremdenverkehrsamt Indonesien
Hanauer Landstraße 184
60314 Frankfurt
Tel.: 0049 - (0)69 – 17 53 71 - 048
www.tourismus-indonesien.de

Bali Tourist Information in Ubud
Jl. Made Lebah No.8
Peliatan, Kecamatan Ubud
Tel.: 0062 - 821-4446-2800

Anreise und Verkehr

In Ubud herrscht, wie in ganz Indonesien, Linksverkehr. Die Straßen sind nicht für das hohe Verkehrsaufkommen ausgelegt, weshalb es meistens nur langsam vorangeht. Das gilt insbesondere in der Hochsaison. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt innerorts 30 – 40 km/h, außerhalb 70 km/h. Ausländer benötigen einen internationalen Führerschein, wenn sie auf der Insel ein Fahrzeug lenken wollen. Motorrad- und Rollerfahrer brauchen einen Helm.

Airport
Der nächstgelegene internationale Flughafen befindet sich im rund 30 km entfernten Denpasar. Von dort nehmen die meisten Urlauber entweder ein Taxi oder ein Hotelshuttle zur Unterkunft in Ubud. Die Fahrzeit hängt stark vom Verkehr ab, kann aber durchaus eine bis anderthalb Stunden betragen.

Boot
Wer von einer Nachbarinsel nach Ubud reisen möchte, der kann das auch mit dem Boot tun. Häfen sind auf Bali unter anderem in Sanur, Benoa und Sarangan im Süden sowie Padangbai und Amed im Osten.

Taxi
Vor Ort gibt es sowohl Auto- als auch Motorrad-Taxis. In Ubud ist es verboten, Online-Transportdienste wie Uber, Grab und Gojek zu nutzen. Entweder ruft das Hotel einen Fahrer oder es findet sich beinahe jeder Straßenecke einer. Oftmals sitzen sie in einem kleinen überdachten Bretterverschlag und warten auf Fahrgäste.

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