Allgemeine Übersicht

Kerala liegt an der Malabarküste ganz im Südwesten Indiens und umfasst eine Fläche von 38.863 km² - bei etwa 35 Millionen Einwohnern. Das führt zu einer Bevölkerungsdichte von rund 900 Einwohnern pro km². In Deutschland sind es rund 238 Einwohner pro km².
Die Hauptstadt des Bundesstaates ist Thiruvananthapuram, das frühere Trivandrum.

Im Norden grenzt Kerala an den indischen Bundesstaat Karnataka, im Osten wird es durch den Gebirgszug der Westghats vom Bundesstaat Tamil Nadu getrennt und im Westen grenzt es an das Arabische Meer.
Der zum Unionsterritorium Puducherry gehörende Bezirk Mahé liegt als Exklave im Norden des Staates. Kerala nimmt fast die gesamte Malabarküste ein, wobei die Küste eine Länge von rund 590 km einnimmt.

Der Bundesstaat Kerala wurde 1956 errichtet. Der Name Kerala bedeutet "Land der Kokospalmen“, die hier nahezu überall wachsen
Die Hauptsprache von Kerala ist Malayalam, die von etwa 97% der Bevölkerung gesprochen. Erwähnenswert sind zudem Tamil und Tulu, die von einer kleinen Minderheit gesprochen wird.
Etwa 55% der Bevölkerung sind Hindus, rund 27% Moslems und etwa 18% sind Christen.
Von allen Bundesstaaten Indiens weist Kerala mit etwas weniger als 95% die höchste Alphabetisierungsrate von ganz Indien auf, die bei etwa 74% liegt.
Erwähnenswert ist zudem, dass in Teilen von Kerala die terrestrische Strahlenbelastung mit ca. 7 mSv pro Jahr ganz erheblich höher ist als z.B. in Deutschland, bei einer geringeren Krebsrate.
Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die mittlere Lebenserwartung in Indien rund 10 Jahre geringer ist als die in Mitteleuropa.
In Kerala haben sieben Universitäten ihren Sitz, es sind die:
- Kerala University in Thiruvananthapuram
- Cochin University of Science and Technology in Kochi
- Kannur University
- Calicut University in Kozhikode
- Mahatma Gandhi University in Kottayam
- Kerala Agricultural University in Thrissur
- Sree Sankaracharya University of Sanskrit in Kalady.

Die folgenden alphabetisch geordneten größeren und wichtigen Städte liegen in dem Bundesstaat:

Name der Stadt Einwohnerzahl
Alappuzha (Alleppey) rund 180.000
Kannur rund 235.000
Kasaragod rund 57.000
Kochi (früher Cochin) rund 610.000
Kollam (früher Quilon) rund 355.000
Kottayam rund 60.000
Kozhikode (früher Calicut) rund 440.000
Malappuram rund 70.000
Palakkad (früher Palghat) rund 140.000
Thiruvananthapuram (Trivandrum) rund 760.000
Thrissur (früher Trichur) rund 320.000

Thiruvananthapuram

Thiruvananthapuram, das frühere Trivandrum, hat rund 760.000 Einwohner und ist seit 1956 die Hauptstadt des Bundesstaates Kerala. Die Stadt erstreckt sich über sieben Hügel. Sie lliegt im äußersten Süden an der Westküste von Indien - einige Kilometer vom Arabischen Meer entfernt.
Die Stadt ist die einwohnerreichste Stadt des Bundesstaates und ein wichtiges Zentrum der IT-Branche sowie des Tourismus.
Historisch interessant ist, dass Thiruvananthapuram 1750 zur Hauptstadt des Fürstentums Travancore wurde, das bis 1949 bestanden hatte.
Von 1550 bis 1750 war übrigens Padmanabhapuram, im heutigen Bundesstaat Tamil Nadu gelegen, die Hauptstadt des Fürstentums.

Keralam Museum of History and Heritage

Dieses Museum für „Geschichte und das (historische) Erbe“ liegt gegenüber dem Napiermuseum. Neben der säulengetragenen Eingangshalle des weiß-glänzenden Gebäudes stehen zwei alte Kanonen.
Das Museum ist ein Joint Venture von Kerala Tourismus und dem State Department of Archaeology. Es nutzt moderne Display-Techniken wie Touch-Screen-Zähler und Multimedia-Systeme
Das Museum gibt einen hervorragenden Überblick über die Region beginnend in der Steinzeit.
Zudem liefert das Museum einen Überblick über die diversen Facetten dieses Landes wie seine Rituale, Kulte, sein Brauchtum, seine Tradition, dem hiesigen Lebensstil und Informationen über Handel und die Kunst.

Koyikkal-Palast
Der Koyikkal Palast (Koyikkal Palace) wurde für Umayamma Rani, die hinduistische Herrscherin des Fürstentums Quilon, die zwischen 1677 und 1684 regiert hatte, erbaut.
Der weiße Palast mit seinen roten Giebeldächern und einem Innenhof liegt in Nedumangad, einem Vorort von Thiruvananthapura. Seit 1990 beherbergt das Schloss ein Völkerkunde- und Numismatik Museum.
- Völkerkunde-Museum
Das hiesige Völkerkunde-Museum wurde im März 1992 eröffnet und war das erste derartige Museum in Kerala. Unter den ausgestellten Exponaten sind u.a. traditionelle Haushaltsgeräte, traditionelle Arbeitsgeräte wie Äxte, Pflüge, hölzerne Wasserschieber, Stammes-Musikinstrumente, Kommunikationsmaterialien, lebensgroße Modelle von Theyyam, Thullal, aber auch Kriegswaffen wie Bögen und Pfeile, Speere, Schwerter und Rüstungen. Es sei darauf hingewiesen, dass alle Ausstellungsstücke aus Kerala stammen
Numismatik Museum
Dieses Münzmuseum der Abteilung für Archäologie stellt bemerkenswerte und wertvolle Sammlung von antiken Münzen aus der Frühzeit der Tempel bis hin zu Münzen aus der britisch- indischen Periode.
Man findet hier aus Karshapanam, die frühesten im Umlauf befindlichen Münzen von Indien, Münzen aus der Sangam-Periode. Aber auch römische Silbermünzen vom 2. Jahrhundert v. Chr. – um nur einige zu nennen.
- Numismatik Museum
Dieses Münzmuseum der Abteilung für Archäologie stellt bemerkenswerte und wertvolle Sammlung von antiken Münzen aus der Frühzeit der Tempel bis hin zu Münzen aus der britisch- indischen Periode.
Man findet hier die frühesten im Umlauf befindlichen Münzen von Indien, Münzen aus der Sangam-Periode. Aber auch römische Silbermünzen vom 2. Jahrhundert v. Chr. – um nur einige zu nennen

Napier-Museum
Das Napier-Museum ist ein kunst- und naturgeschichtliches Museum. Das heutige Museumsgebäude entstand um das Jahr 1880.
Seinen Namen erhielt es nach Lord Francis Napier (1819-1898)), der zwischen 1866 und 1872 Gouverneur von Madras war - im heutigen Chennai, die Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu war.
Die Architektur des auffallenden Gebäudes vereinigt Elemente der britischen Kolonialarchitektur mit denen von traditionellen Gebäuden in Kerala.
Die Pläne zu dem Gebäude stammten von dem britischen Architekten Robert Chisholm (1840-1915).
Das Museum zeigt eine seltene Sammlung von archäologischen und historischen Artefakten sowie eine Reihe von Kunstwerken
Auf dem Gelände des Museums befindet sich auch ein zoologischer Garten mit einer Fläche von 22 ha = 220.000 m², der bereits 1857 gegründet wurde.

Padmanabhaswamy-Tempel
Der Padmanabhaswamy-Tempel wurde im dravidischen Stil des Bundesstaates Tamil Nadus errichtet. Der Tempel besitzt ein siebenstöckiges und 17 m hohes Eingangstor (Gopuram). Der Tempel ist der Gottheit Vishnu gewidmet, von der eine Skulptur im Inneren des Tempels steht.
Nivhthindus ist der Zutritt allerdings nicht gestattet.
Aber zweimal im Jahr und zwar im März/April sowie im Oktober/November findet das Aratfest statt. Bei diesem Fest wird die Statue von Vishnain einer großen Prozession zur rituellen Waschung zum Ufer des Arabischen Meeres gebracht. Das Ganze wird von Musik und einem Feuerwerk begleitet.
Der Teich, der sich im Bereich des Tempels befindet, wir von reich verzierten Brahmanenhäusern gesäumt.
Ein spektakulärer Fund im Jahr 2011 erregte weltweit Aufmerksamkeit, als man in zwei unterirdischen Kammern einen geradezu unvorstellbar wertvollen Schatz von Gold, Rubinen, Smaragden und Diamanten aus dem 18. Jahrhundert entdeckte.
Der Wert des Schatzes liegt, wenn man nur den Materialwert berechnet, heutzutage bei ca. 15 Milliarden Euro.
Der Tempel liegt am südlichen Ende der Mahatma Ghandi Road

Puthen-Malika-Palast
In dem Palast residierten zwischen 1750 bis 1949 die Maharajas des Fürstentums Travancore. Der Palast befindet sich gegenüber dem Padmanabhaswamy-Tempel.
Er ist größtenteils aus Holz errichtet worden. Im Inneren sind besonders die aus Rosenholz und Teak geschnitzten Decken.
Mittlerweile wurden Teile des Schlosses in ein Museum umgestaltet, das dem Besucher einen Eindruck in die private Sammlung der früheren Herrscher vermittelt.

Sree Chitra Art Gallery
Diese Galerie wurde 1935 gegründet und liegt auf der Nordseite des Napier Museum.
Das Museum ist eine attraktive und sehenswerte Kunstgalerie, die über eine einzigartige Sammlung von traditionellen und zeitgenössischen Gemälden verfügt.
Unter den rund 1.100 Ausstellungsstücken sind Werke des indischen Malers Raja Ravi Varma (1848-1906)), des russisch-indischen Malers und Schriftstellers Nicholas Roerich (1874-1947) und des russisch-indischen Malers Swjatoslaw Roerich (1904-1993).
Weiterhin von dem indischen Maler Jamini Roy (1887-1972), von dem indischen Maler und Literaten Rabindranath Tagore (1861-1941), der 1913 den Literatur-Nobelreis erhalten hatte und last but not least von den indischen Malern Vattaparambil Sankaran Valiathan (1919-2006) und C. Raja Raja Varma (1860-1905).
Daneben gibt es hier eine Sammlung orientalischer Kunst aus China und Japan sowie balinesische Malerei und tibetische Thangka (buddhistische Rollbilder)
Geradezu einzigartig ist die Sammlungen von indischen Wandmalereien aus prähistorischer Zeit.
Im ersten Stock des Gebäudes fällt dem Besucher von außen eine Reihe von Säulen ins Auge.

Thrissur

Thrissur, das frühere Trichur, liegt rund 15 km von der Küste des Arabischen Meeres entfernt. Die Stadt ist der Sitz der Verwaltung des Distrikts Thrissur und hat rund 315.000 Einwohnern.
Die Stadt gilt als "Kulturhauptstadt“ Keralas und ist wegen des jedes Jahr im April oder Mai stattfindenden Puram-Festes berühmt.

Ring Road
Diese Straße im Zentrum der Stadt bietet mit seinen zahlreichen Geschäften, darunter Kunsthandwerksläden, gute Einkaufsmöglichkeiten besonders von Kunstgegenständen aus Kerala.

Lourde-Kathedrale

Dieses Gotteshaus mit der vollständigen Bezeichnung „Our Lady of Lourdes Metropolitan Cathedral“ gehört zur syrisch-katholischen Gemeinde. Ihren Namen hat sie von der hiesigen Krypta, die ein Nachbau der Grotte von Lourdes darstellt.
Die Kirche wurde im Jahr 1886 geweiht. Zur Jahrhundertfeier im Jahr 1986 war Papst Johannes Paul II. () erschienen. Die Kirche wurde mit einer Fassade im indo-europäischen Stil in einer rosa Färbung errichtet Das Gotteshaus liegt an der College Road.

Puram-Fest
Das Puram-Fest ist ein hinduistisches Tempelfest, das jedes Jahr im April oder Mai stattfindet in der Stadt. Das Fest gehört zu den bekanntesten und buntesten hinduistischen Tempelfesten in Indien und wird von mehren Tempelgemeinschaften veranstaltet.
Es wird von Menschen aus ganz Kerala besucht, aber auch von vielen westlichen Touristen.
Dabei marschieren Musiker, die mit zahlreichen Musikinstrumenten einen Höllenlärm veranstalten und goldgeschmückte Elefanten werden durch die jubelnden Menschenmassen geführt.
Erst spät in der Nacht wird das Fest mit einem riesigen Feuerwerk beendet.
Hinweis
Seinen Ursprung hatte das Fest unter dem Herrscher des Fürstentums Cochin im heutigen Kerala - Rama Varma Kunhjipilla Thampuran (1751-1805) - bekannt als Sakthan Thampuran.
Er hatte von 1790 bis 1805 regiert. Sein Palast befand sich hier in Thrissur.

Shakthan-Thampuran-Palast
Der Palast wurde 1795 von Rama Varma Kunhjipilla Thampuran (1751-1805), dem Herrscher des Fürstentums Cochin, im typischen niederländischen-kerala-Stil errichtet.
In der Stadt befindet sich übrigens eine Statue von ihm. Das Gebäude erstrahlt in einem hellen Weiß und wird von roten schräg stehenden Dächern geschützt. Seit dem Jahr 2005 befindet sich in dem Anwesen das Archäologische Museum der Stadt.
Das Museum stellt Sammlungen aus dem Eigentum der früheren hiesigen Herrscher aus. Darunter befinden sich Bronzearbeiten, Gemälde, Skulpturen und interessante Funde aus der Region.
Bemerkenswert ist der schöne Garten in dem sich das Gebäude befindet.

Staatliches Archäologisches Kunstmuseum

Das Staatliche Archäologische Kunstmuseum (State Art Museum) hat seinen Sitz im Zoologischen Garten von Thrissur und entstand hier im Jahr 1975.
Das Museum stellt u.a. lebensgroße Skulpturen bedeutender Persönlichkeiten, Steinskulpturen aus dem 7. bis zum 10. Jahrhundert bis hin Bronzeskulpturen vom 12. bis zum 18. Jahrhundert Monumente, Tempel oder auch Megalithen und Werkzeuge aus der Steinzeit.
Eine besondere Kostbarkeit des Museums ist eine aus Silber gefertigte Darstellung einer Schlangengottheit aus dem 13. Jahrhundert.

Vadakkunatha-Tempel
Die Ursprünge dieses Tempels sollen bis zu 2.000 Jahre zurückreichen. Der heutige Tempel wurde jedoch "erst“ im 16. Jahrhundert errichtet.
Er liegt auf einem Hügel in der Stadt und ist der Gottheit Vishnu in ihrer Erscheinungsform von Vadakkunatha gewidmet.

Wallfahrtskirche des Hl. Thomas
Die Kirche in Form eines Tempels mit einer silberfarbenen Kuppel wird beidseitig von Kollonaden mit schönen Figuren umrahmt. Hier wird als Reliquie ein Unterarmknochen des Hl. Thomas aufbewahrt.
Die Kirche liegt an einer von Palmen gesäumten Flussmündung rund km rund 185 km nördlich von Thrissur in der winzigen Ortschaft Azhikode.

Guruvayur

Diese kleine Stadt hat rund 25.000 Einwohner und liegt ca. 20 km nordwestlich von Thrissur im gleichnamigen Distrikt Thrissur, ca. 4 km vom Arabischen Meer entfernt.

Krishna-Tempel
Dieser der Gottheit Krishna gewidmete Tempel ist einer der berühmtesten Tempel der Region, der täglich von zahlreichen Menschen besucht wird. Der Tempel entstand im Verlauf des 16. Jahrhunderts.
Der dreigeschossige Tempel erscheint in hellem Weiß mit roten und schräg abfallenden Dächern.
Das Betreten des Tempels ist Nichtmuslimen streng verboten.

Elefanten-Ausbildungscamp
Tier- und Elefantenfreunde sollten einen Besuch dieses Ausbildungscamps für Elefanten nicht entgehen lassen. Die Tiere werden hier vor allem für den Einsatz bei den Tempelprozessionen vorbereitet. Auch für die Elefantenreiter (Mahouts) gibt es hier eine Ausbildungsstätte.
Innerhalb des Geländes liegen zudem der alte hölzerne Palast der Maharadschas sowie ein der Gottheit Krishna gewidmeter Tempel.
Das Camp befindet sich in Punnathurkotta, ca. 3 km nördlich von Guruvayur im Bezirk Thrissur und rund 25 km nordwestlich von Thrissur.
Es sei erwähnt, dass der indische Film „A Northern Story Of Valor“ von 1989 hier gedreht wurde.

Kodungallur

Die rund 35.000 Einwohner zählende Stadt Kodungallur liegt rund 30 km südlich von Thissur an der Mündung des rund 245 km langen Periyar-Flusses ins Arabische Meer.
Der Legende nach soll der Apostel Thomas hier im Jahr 52 Indien betreten haben, um im Land den christlichen Glauben zu verbreiten.

Moschee Cheraman Jama
Die Moschee Cheraman Jama (Cheraman Jama Masjid) - auch als Cheraman-Freitagsmoschee bezeichnet - wurde in 629 nach Christus von Malik Deenar erbaut und ist damit die ist erste Moschee in Indien.
Malik Deenar war ein im Irak geborener zeitgenössischer Anhänger des Propheten Mohammed, der 648 in Kasaragod in Kerala verstorben ist.
Die heutige Moschee stammt jedoch aus dem 11. Jahrhundert. In der Moschee befindet sich eine alte Öllampe, die stets brennt und vermutlich mehr als tausend Jahre alt ist. Der Besuch der Moschee ist auch für Nicht-Muslimen gestattet

Kasaragod

Kasaragod liegt im Norden von Keralas in der Nähe zur Grenze des Bundesstaat Karnataka an der Mündung des Flusses Chandragiri in das Arabische Meer. Die Stadt hat rund 57.000 Einwohner.
Hier ist im Jahr 648 n.Chr. Malik Deenar verstorben, der in Kodungallar die erste Moschee in Indien errichtet hatte und ein zeitgenössischer Anhänger des Propheten Mohammed war.

Bekal-Fort
Das Fort ist das größte Fort in Kerala. Es liegt rund 15 km von der Stadt Kasarogod entfernt hoch über dem Meer. Es wurde unter Sultan Tipu (1749-1799) von Mysore errichtet und diente ausschließlich Verteidigungszwecken, daher findet man hier auch kaum sehenswerte Gebäude.
Das Fort hat zum Süden hin eine Tunnelöffnung und ein Magazin für Munition mit einer breiten Treppe, die zum Aussichtsturm führt. Der Turm hatte eine wichtige militärstrategische Bedeutung um anrückende Feinde zu entdecken und deren Angriffsstrategie vorhersagen zu können.
Der im Zick-Zack angelegte Eingang und die Gräben um das Fort zeugen noch heute von der genialen die Verteidigungsstrategie des Forts.
Bemerkenswert ist die Anordnung der Schießscharten an den Außenwänden des Forts:
Die obersten dienten der Bekämpfung weiter entfernter Feinde, die weiter unten gelegen waren für mittlere Entfernungen gedacht und die ganz unten gelegenen ermöglichten es, den Feind zu bekämpfen, wenn er unmittelbar vor der Festung stand.

Kozhikode

Kozhikode hat rund 440.000 Einwohner und ist das Verwaltungszentrum des Gleichnamigen distriks Kozhikode.
Am 20. Mai 1498 war Vasco da Gama (1469-1524) in Kozhikode, dem früheren Calicut (Kalikut) an Land gegangen. Er war damit der erste Europäer, der auf dem Seeweg Indien erreicht hatte. Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt das wichtigste Machtzentrum im Gebiet von Malabar.
Zwischen den Portugiesen und den Arabern, die das Gewürzhandelsmonopol in der Stadt innehatten, kam es in den folgenden Jahren zum Krieg. Nach zwei Niederlagen 1528 und 1538 kam es dann zum Niedergang der hiesigen Herrscher, die sich auf die Seite der Araber gestellt hatten. Die Portugiesen errichteten daraufhin eine Festung in Kozhikode und 1540 wurde ihnen das Monopol über den Gewürzhandel der Stadt zugesprochen. Der Frieden endete jedoch, als 1571 die portugiesische Festung zerstört wurde. Aber 1588 gewannen die Portugiesen wieder die Oberhand und konnten sich erneut in der Stadt niederlassen.
Aber im Verlauf des 17. Jahrhunderts begannen auch die Niederländer in Kozhikode Handel zu treiben und Niederlassungen zu gründen, was dazu führte, dass der Einfluss der Portugiesen allmählich schwand. Mit dem Sieg der verbündeten Niederländer über die Portugiesen 1663/1664 gelang es der Stadt, sich von der Kolonialherrschaft zu befreien. Aber bereits 1664 errichteten die Engländer und 1698 zudem die Franzosen hier Handelsstationen.
Schlimm traf es die Stadt jedoch, als Hyder Ali (1720-1782), der muslimische Herrscher von Mysore, im Jahr 1766 die Stadt eingenommen und sie teilweise zerstört hatte.
Im Jahr 1792 vertrieben die Briten dann aber die Mysore-Herrscher und beherrschten die Stadt und das Land bis zur Unabhängigkeit von Indien im Jahr 1947.

University of Calicut
Kozhikode hat mit der University of Calicut seit 1968 eine Universität, wobei das Calicut Medical College eine der bedeutendsten Medizinfakultäten Indiens ist.
Im Jahr 2002 wurde das bis dahin zur University of Calicut gehörende National Institute of Technology zu einer eigenen Universität. Es ist mittlerweile eine der führenden technischen Universitäten Indiens.

Indian Institute of Spices Research

Erwähnenswert ist zudem, dass sich in dem „Indian Institute of Spices (= Pfeffer) Research“ hier in Kozhikode die weltweit größte Sammlung genetischer Ressourcen für Pfeffer befindet.

Nationalparks in Kerala

Anamudi Shola Nationalpark
Der Anamudi Shola Nationalpark wurde im Jahr 2003 auf einer Fläche von rund 8 km² errichtet. Der Park liegt in den Western Ghats in Distrikt Idukki.
In dem Park leben u.a. Elefanten, Gaur-Rinder, Hanuman-Langur (eine Primatenart), Indische Bisons, Nilgiri-Tahr (eine ziegenartige Paarhuferart), Panther, Rehe, Riesenhörnchen, Sambarhirsche und Tiger.

Eravikulam Nationalpark
Der Eravikulam Nationalpark wurde 1978 errichtet. Der Park umfasst eine Fläche von rund 97 km².
Der Eravikulam Nationalpark liegt bei der Ortschaft Munnar und besitzt die größte Population der gefährdeten Nilgiri-Thars in Indien - eine ziegenartige Paarhuferart.
Der Park bietet einen herrlichen Blick auf die umliegenden Teeplantagen. Der Park wird zu einem besonders attraktiven Reiseziel, wenn die hiesigen Berghänge von einem Teppich aus den blau-violetten Blüten der Neelakurinji-Büsche bedeckt sind.
Das Besondere an der endemischen, also nur hier vorkommenden Pflanze ist, dass sie nur alle zwölf Jahre blüht. Die Pflanze findet man in einer Höhe zwischen rund 1.300 bis 2.400 m.
In der Regel werden die 30 bis 60 cm hoch, können aber unter besonders günstigen Bedingungen bis über 180 cm hoch werden.
Sehenswert sind die Kakkom-Wasserfälle im Park, deren klares und sauberes Wasser aus der Kernzone des Nationalparks zum Fluss Pambar fließt, der zusammen mit dem Chinnar einer der Quellflüsse des rund 280 km langen Amaravathi ist.
Der Amaravathi mündet dann in den 760 km langen Kaveri, der in den Golf von Bengalen mündet.
Hinweis
Munnar liegt auf einer Höhe zwischen 1.500 und 1.600 m und war wegen seines günstigen Klimas früher eine der so genannten Hillstationen, wo sich vie britischen Militärs und Verwaltungsbeamten im Sommer gerne aufhielten.
Hier fließen die Flüsse Muthirappuzha, Nallathanni und Kundaly zudammen. Sehenswert sind auch die hiesigen riesigen Teeplantagen.

Mathikettan Shola Nationalpark
Der Mathikettan Shola Nationalpark entstand im Jahr 2003 mit einer Fläche von rund 13 km²
Der Mathikettan Shola Nationalpark entstand im Jahr 2003 mit einer Fläche von rund 13 km². Der Park erstreckt sich entlang der Western Ghats im Bezirk Idukki mit der Bezirkshauptstadt Painavu.
Erwähnenswert ist die hohe jährliche Niederschlagsmenge von ca. 4.500 mm. Eine besondere Attraktion sind die hiesigen zahmen Elefanten.
Die Tierwelt des Parks wechselt zwischen diesem Park und dem Anamudi Shola National Park, dem Eravikulam National Park sowie dem Pambadum Shola National Park, die ihn umgeben.

Pampadum Shola Nationalpark

Der Pampadum Shola Nationalpark wurde im Jahr 2003 eröffnet. Der Park umfasst eine Fläche von rund 1,5 km²
Der Pampadum Shola Nationalpark wurde im Jahr 2003 eröffnet. Der Park umfasst nur eine Fläche von rund 1,5 km² und ist damit der weitaus kleinste Nationalpark von Kerala.
Im Wechsel aus den umgebenden Parks findet man hier Büffel, Elefanten, Gaur-Rinder, Indische Wildhunde, Leoparden, Nilgiri-Languren (eine Primatenart), Nilgiri-Marder und sogar Tiger.
Unter den etwas exotischen hiesigen Vögel seien erwähnt: Blaumerlen, Fliegenschnäpper, Nilgiri Waldtauben, Papageien oder Weißbäuchige Rotkehlchen

Periyar Nationalpark

Der Periyar Nationalpark war 1982 errichtet worden.
Periyar ist jedoch insgesamt ein Tierschutzgebiet, Nationalpark und Tigerreservat in den Bergen der Westghats an der Grenze zu Tamil Nadu. Er erstreckt sich über die Distrikte Idukki und Pathanamthitta.
Das gesamte Schutzgebiet umfasst eine Fläche von rund 780 km², wovon ein 350 km² großer Teil zur Kernzone des Nationalparks zählt.
Innerhalb des Nationalparks liegen der 26 km² große Periyar-Stausee und der rund 245 km lange Fluss Periyar.
Etwa Dreiviertel des gesamten Schutzgebietes sind von wenig berührten und dazu immergrünem oder halb-immergrünem Regenwald bedeckt. Die höchsten Bäume im Schutzgebiet erreichen Höhen zwischen 40 und 50 m.
Unter den rund 60 Säugetierarten befinden sich u.a. Asiatische Wildhunde, Bartaffen, Bengaltiger, Elefanten, Fischotter, Gaur-Rinder, Mungos, Nilgiri-Tahre ( eine ziegenartige Paarhuferart) und Sambarhirsche. Hin und wieder sieht man hier auch Indische Leoparden.
In dem Park leben außerdem rund 320 verschiedene Vogelarten, darunter sind eine Reiher verschiedener Greifvögel, Hühnervögel, Nashornvögel, Papageien, Spechte, Sperlingsvögel eine große Anzahl von Wasservögeln oder auch Wildtauben
Besonders erwähnenswert ist der bis zu 1,50 m große und auffällig gefärbte Doppelhornvogel.
Außerdem leben hier rund 30 verschiedene Schlangenarten, darunter die extrem giftige Königskobra, Kraits oder die Kettenviper, um nur ein paar zu nennen.
Dazu kommen noch rund 13 Eidechsen- und zwei Schildkrötenarten, darunter Warane, Geckos oder Schönechsen.

Silent Valley Nationalpark

Der Silent Valley Nationalpark wurde im Jahr 1984 eröffnet und umfasst eine Fläche von rund 90 km².
Der Nationalpark liegt in den Nilgiri-Bergen im Distrikt Palakkad. Er grenz im Norden an den Mukurthi-Nationalpark.
Zusammen mit diesem Nationalpark und benachbarten Schutzgebieten, wie dem Mudumalai-Nationalpark, dem Bandipur-Nationalpark oder dem Rajiv-Gandhi-Nationalpark bildet er das Nilgiri-Biosphärenreservat.
Der Silent Valley Nationalpark erstreckt sich über eine Höhe zwischen 660 m und 2.385 m. Im Nordosten des Nationalparks entspringt der Kunthipuzha, ein Nebenfluss des 210 km langen Bharathapuzha.
Die hiesige jährliche mittlere Niederschlagsmenge liegt bei etwa 6.000 mm – bei einer mittleren Temperatur von etwa 20 °C, was zu einer Vegetation führt, die vor allem aus immergrünen Pflanzen besteht. Mit rund 965 verschiedenen Pflanzenarten ist der Park außergewöhnlich artenreich.
In dem Park leben neben bedrohten Arten wie Bartaffen, Nilgiri-Languren und Nilgiri-Tahrs zudem Asiatische Elefanten, Asiatische Wildhunde, Fleckenkantschile (Hirschferkel), Charsas (Südindischer Buntmarder), Fleckenmusangs (eine Schleichkatzenart), Gaur-Rinder, Goldschakale, Hutaffen, Indische Muntjakhirsche, Indische Zibetkatzen, Leoparden, Lippenbären, Mangusten, Otter, Riesenhörnchen, Rohrkatzen, Sambarhirsche, Stachelschweine, Tiger und Wildschweine.

Periyar

Der Periyar ist mit einer Länge von rund 245 km der längste und wasserreichste Fluss in Kerala. Er entspringt in den Westghats auf einer Höhe von 1.600 m.
Er wird von der 26 km² großen Periyar-Talsperre und der 1976 errichteten 60 km² großen Idukki-Talsperre aufgestaut.
Anschließend fließt er entlang des Fußes der Westghats und mündet rund 25 km nördlich von Kochi in Kerala in das Arabische Meer.

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