Ärzte, Naturwissenschaftler
Ahmad Ali (-1994)
Er war an der Sorbonne in Paris tätig und vorher ca. 30 Jahre lang Professor für Psychiatrie und Neurologie an der Universität in Kabul. Er wanderte in die USA aus und starb dort im Jahr 1994.
Said Mohammed Hosseini (geb. 1929)
Said Mohammed Hosseini wurde 1929 in Kabul geboren.
Er ist afghanischstämmiger Naturwissenschaftler, dessen Veröffentlichung "Verdampfungsgleichgewichte in den binären Systemen Cyklohexan-Benzol, Benzol-Anilin und Cyklohexan-Anilin" besonders bekannt ist.
Er forschte und lehrte als Professor an der Georg-August-Universität in Göttingen.
Daud Rafiqpoo (geb. 1949)
Daud Rafiqpoo wurde am 16. Dezember 1949 in Kabul geboren. Später studierte er in Kabul und in Bonn (Deutschland) Geografie und Geologie. Seinen Doktor machte er bei Wilhelm Kauer (1923-2007) in Bonn.
Er lebt und forscht in Deutschland besonders auf dem Gebiet der tropischen Hochgebirgsökologie und Biodiversität.
Musiker
Abdul Ghafur Brechna (1907-1974)
Abdul Ghafur Brechna wurde am 10. April 1907 in Kabul geboren. Im Jahr 1921 ging er nach Deutschland, um in München, Leipzig und Berlin Malerei und Lithographie zu studieren.
Hier heiratete er und kehrte1931 kehrte er mit seiner Frau und seinem Sohn nach Kabul zurück.
Er ein war Musiker, Komponist, Maler und Dichter und sogar Direktor von Radio Afghanistan. Für seine Verdienste um die um die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Afghanistan wurde ihm 1968 das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Er verstarb am 4. Januar 1974 in seiner Geburtsstadt Kabul.
Assol (Katerina Igorivna Gumenyuk) (geb.1994)
Assol wurde am 4. Juli 1994 in Kabul geboren wuchs aber in als Tochter von Igor Gumenyuk - einem Berater des früheren ukrainischen Premierministers Wiktor Fedorowytsch Janukowytsch - in Donezk auf. Sie ist eine ukrainische Sängerin und Schauspielerin.
Mohammad Hashem Cheshti (-1994)
Der in Kabul geborene Mohammad Hashem Cheshti war ein Musiker und Komponist und spielte Tabla, Sitar, Gitarre, Harmonium und Sarod.
Nach dem Einmarsch der Sowjets in Afghanistan flüchtete er nach Deutschland, wo er u.a. Musikunterricht gab.
Im Jahr 1994 wurde er von einem seiner Schüler ermordet.
Abdul Ahmad Hamahang (1936-2012)
Der in Kabul geborene Abdul Ahmad Hamahang war ein populärer afghanischer Sänger.
Seine Popularität gründete sich besonders auf die Zeit des nach dem April-Putsch und nach der Besatzung durch die Sowjets bei denen, die nicht ins Ausland ausgewandert waren.Er sang sowohl auf Paschtu als auch auf Farsi Lieder, die gerne bei Hochzeiten und Tanzen geeignet waren. Es sei erwähnt, dass er Tourneen in die USA, nach Australien, nach Europa und eine Reihe asiatische Staaten unternommen hatte. Die meisten seiner Lieder stammten von Salim Sarmast. Er verstarb am 6. Juni 2012 in seiner Geburtsstadt Kabul.
Sultan Ahmad Hamahang (geb. 1967)
Sultan Ahmad Hamahang wurde 1967 in Kabul geboren. Im alter von 12 Jahren begann er auf dem Harmonium zu spielen. Sein Onkel Hamahang förderte ihn und stand ihm auch fachlich zur Seite. Sein erstes Lied, das vom Sender Radio Television Afghanistan (RTA) 1981 ausstrahlt wurde, hieß Arzu (Hoffnung).
Er sang auch das Kabul-Lied "Gehen wir nach Kabul". Während des Krieges in Afghanistan emigrierte er nach Pakistan. Von hier aus ging er für Konzerte nach Europa und Amerika. Nach 14 Jahren im Exil kehrte er mit seinen vier Kinder nach Kabul zurück, wo er unter der Bezeichnung "Sultan-Hamahang" ein Musik-Atelier betreibt.
Hangama (geb. 1942)
Hangama wurde in Kabul geboren und war Anfang der 1980er Jahre eine der bekanntesten Sängerinnen des Landes. Zusammen mit dem Sänger Ahmad Wali bildete sie ein erfolgreiches Duo. Wali lebt mittlerweile in den USA Nach der Machtübernahme der Taliban flüchtete sie nach Deutschland, wo sie Ahmad Wali heiratet. Nach ihrer Scheidung zog sie 1995 nach Kanada und heiratete dort erneut ein zweites Mal. Im Jahr 2005 war sie sie nochmals in Kabul aufgetreten.
Hafizullah Khyal (geb. 1931)
Hafizullah Khyal wurde 1931 in Kabul geboren. Der afghanischer Sänger und Komponist lebt derzeit in New York in den USA.
Hakim Ludin (geb.1955)
Hakim Ludin wurde am 6. Mai 1955 in Kabul geboren. Er ist ein Schlagzeuger (Percussionist) und ging 1975 nach Deutschland. Im Jahr 1981 begann er an der Hochschule für Musik in Karlsruhe mit dem Studium der Percussion und des Schlagzeugs, das er als Diplom-Orchestermusiker abschloss. Danach spielte er mit der Bigband des Hessischen Rundfunks. Außerdem trat mit den US-amerikanischen Schlagzeugern Jeff Hamilton und Terry John Bozzio, dem argentinischen Schlagzeuger Daniel Messina, dem schwedischen Bassisten Jonas Hellborg sowie dem peruanischen Schlagzeuger Alex Acuña auf. Aber auch als Studiomusiker und Solo-Percussionist tritt bzw. trat er auf. Zudem veröffentlichte er einige Lehrbücher über afro-kubanische und afro-brasilianische Rhythmen.
Nasrat Parsa (1969-2005)
Parsa wurde 1969 in Kabul geboren. Er war ein bekannter afghanischer Sänger, der zuletzt mit seinen Eltern und Geschwistern in Deutschland gelebt hatte. Nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan verließ seine Familie 1981 das Land und emigrierte zuerst nach Pakistan und später nach Indien. Nach einigen Jahren gingen sie dann nach Deutschland. Er wurde am 8. Mai 2005 in Vancouver (Kanada) nach seinem Auftritt Opfer eines Angriffs von drei Männern, in dessen Verlauf er auf eine Treppe stürzte und dabei tödlich verletzt wurde
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Waldfriedhof in Mainz-Mombach.
Mohamed Hussain Sarahang (1924-1983)
Der 1924 in Kabul geborene Mohamed Hussain Sarahang war ein Klassik- und Ghazalsänger.
Im Alter von 16 Jahren war er nach Indien an die Patiala Gharana (Musikschule) gegangen, von wo er im Alter von 25 Jahren wieder zurück nach Kabul zurückkehrte. In Kabul gab er im Pamir Kino sein erstes Konzert. Aufgrund dieses Auftritts verlieh ihm der damalige König Mohammed Sahir Schah den Titel eines "Sarahang“ (Gipfel des Klanges) verlieh. Er veröffentlichte rund 500 Musikstücke, worunter zahlreiche Stücke des persischen Dichters Amir Khusro waren.
Ahmed Zahir (1946-1979)
Zahir ist der bekannteste Musiker von Afghanistan und wird noch heute von vielen Afghanen als Vertreter der afghanischen Musik verehrt. Er verstarb am 14. Juni 1979 am Salangpass bei Kabul an den Folgen eines Autounfalls
Politiker und Herrscher
Abdullah Abdullah (geb. 1960)
Abdullah Abdullah war von 1999 bis 2006 Außenminister von Afghanistan.
Bei der Präsidentschaftswahl von 2009 unterlag er Hamid Karzai und bei der Wahl 2014 dann Aschraf Ghani Ahmadsai.
Aschraf Ghani Ahmadsai (geb. 1949)
Aschraf Ghani Ahmadsaiist seit 2014 Präsident von Afghanistan. Er erreichte bei der Stichwahl vom 14. Juni 2014 gegen Abdullah 56% der Stimmen. Da er im ersten Wahlgang am 5. April 2014 nur 32 % der Stimmen erzielt hatte wurde das Ergebnis von seinem Konkurrenten lange Zeit nicht anerkannt. Erst durch Vermittlung des US-amerikanischen Außenministers John Kerry konnte er das Amt am 29. September 2014 antreten
Rahim Bakhsh (1918-2001)
Rahim Bakhsh wurde 1918 in Kabul geboren. Er war ein bekannter und beliebter Musiker und Sänger besonders des Kabuler Künstlerviertels Kharabat. Er verstarb im Jahre 2001 in der afghanisch-pakistanischen Grenzstadt Quetta, wo er bis 2002 dort begraben war. Aber nach dem Ende der Talibanherrschaft wurden seine sterblichen Überreste auf dem Kabuler Friedhof beigesetzt.
Abdul Raschid Dostum (geb.1954)
Abdul Raschid Dostum wurde 1954 in Khojha Dokuhin Nordafghanistan geboren. Erist ein afghanischer Milizenführer und Politiker. Dostum wird als Vertreter der usbekischen Minderheit angesehen und dieser zugerechnet. Während der sowjetischen Besatzungszeit wurde er General in der afghanischen Regierungsarmee.
Nach dem Abzug der Sowjets baute er seine eigene Miliz auf, mit der er in wechselnden Bündnissen kämpfte und die Kontrolle über mehrere Provinzen im Norden des Landes erlangte. Nach der Eroberung seiner nördlichen Hochburgen durch die Taliban in den Jahren 1997 und 1998 floh er ins Exil in die Türkei. 2001 kehrte er nach Afghanistan zurück. Seit dem Sturz der Taliban war er Mitglied der von Hamid Karzai geführten Regierung und konnte seine alte Machtposition im Norden des Landes teilweise zurückgewinnen.
Er gilt als eine der umstrittensten und schillerndsten Politiker Afghanistans
Aschraf Ghani (geb. 1949)
Der Paschtune Aschraf Ghani Ahmadsai wurde am 19. Mai 1949 in Logar geboren. Er ist seit 2014 Präsident von Afghanistan. Er hatte zunächst an der Universität Kabul und anschließend der Amerikanischen Universität in Beirut studiert, um danach mit einem Stipendium 1977 in die Vereinigten Staaten zu gehen. Dort hatte er an der Columbia University in New York seinen Doktor gemacht. Von 1983 bis 1991 war er als Dozent an der University of California in Berkeley und an der Johns Hopkins University tätig. Später war er zur Weltbank gewechselt.
Im Dezember 2001 war er als UN-Sonderbeauftragter nach Kabul zurückgekehrt. Von Juni 2002 bis Dezember 2004 war er Finanzminister und in dem Amt gegen Ende 2002 für die Währungsreform zur Einführung des neuen Afghani verantwortlich. Vom Dezember 2004 bis zum Dezember 2008 hatte er das Amt des Kanzlers der Universität Kabul inne. Bei der Präsidentschaftswahl 2014 in der Nachfolge von Karzai errang er im ersten Wahlgang am 5. April 2014 rund 32% der Stimmen. In der Stichwahl am 14. Juni 2014 zwischen ihm und Abdullah Abdullah erhielt er dann 56 % der Stimmen. Aufgrund von Protesten wegen einer Wahlfälschung wurde er erst am 21. September offiziell zum Sieger der Wahl erklärt.
Gulbuddin Hekmatyar (geb.1947)
Hekmatyar hatte in den 90er Jahren zweimal das Amt des Premierministers in Afghanistan inne.
Vom Iran ausgehend, wo er seit 1996 lebt, leitete er die Hezbi Islami Partei weiter. Er gilt als Anhänger Osama Bin Ladens.
Amir Habibullah Kalakâni (1890-1929)
Amir Habibullah Kalakâni wurde um 1890 als Sohn eines armen Wasserträgers in Afghanistan geboren. Er war vom Januar bis Oktober 1929 König von Afghanistan. Die Bemühungen des Königs Amanullah Khan, sich dem Westen wirtschaftlich zu öffnen, führten zu zahlreichen Aufständen der hiesigen Stämme. Während einer Auslandsreise des Königs im Jahre 1927 war Kalakani als Anführer einer der Aufständischen in Kalakan, mit Unterstützung der Briten, am 17. Januar 1929 in Kabul einmarschiert und hatte den Reformer und König Amanullah Khan und dessen Nachfolger Inayatullah Khan gestürzt. Er führte während seiner reaktionären Regentschaft u.a. die Scharia ein.
Aber bereits im Oktober 1929 wurde Habibullah mit britischer Hilfe durch den späteren König Mohammed Nadir Shah gestürzt und musste flüchten. Er wurde aber mittels einer List nach Kabul gelockt, gefangengenommen und kurze Zeit später am 1. November 1929 öffentlich hingerichtet.
Babrak Karmal (1929-1996)
Babrak Karmal wurde am 6. Januar 1929 in Kamari, einem Dorf in der Nähe von Kabul geboren. Er hatte in Kabul Jura studiert und kam hier zum Kommunismus. Zusammen mit Nur Muhammad Taraki und weiteren 29 Gesinnungsgefährten gründete er am 1. Januar 1965 die kommunistische Demokratische Volkspartei Afghanistans (DVPA), die sich1967 in zwei Fraktionen spaltete: Die Khalq-Fraktion und die Parcham-Fraktion. Dabei wurde Karmal Vorsitzender der gemäßigteren Parcham-Fraktion. Nach einem Staatsstreich am 27. April 1978 übernahm die DVPA unter der Führung von Taraki die Regierung in der Karmal stellvertretender Premierminister wurde. Aber die Khalq-Fraktion entschied innerparteiliche Machtkämpfe für sich und entließ daraufhin im Juli 1978 alle Angehörige der Parchim-Fraktion aus der Regierung - und Karmal wurde Botschafter in der Tschecheslowakei. Aber bereits im August 1978 wurde er wegen des Vorwurfs des Hochverrats aus der DVPA ausgeschlossen und nach Afghanistan zurückbeordert. Aber er kam der Aufforderung nicht nach. Während der sowjetischen Besatzung wurde Karmal dann nach Kabul zurück gerufen und am 27. Dezember 1979 nach der Ermordung von Hafizullah Amin als neuer Präsident eingesetzt. Am 4. Mai 1986 wurde Karmal als Generalsekretär der DVPA durch Mohammed Nadschibullāh ersetzt. und am 21. November 1986 wurde Nadschibullah auch Präsident des Landes.
Er emigrierte daraufhin in die Sowjetunion, wo er am 3. Dezember 1996 an einem Krebsleiden verstarb.
Hamid Karzai (geb. 1957)
Hamid Karzai wurde am 24. Dezember 1957 in der Nähe von Kandahar geboren. Er gehört dem paschtunischen Popalzai-Clan an. Von 2001 bis 2014 war er Präsident von Afghanistan. Im Westen - und besonders in Deutschland - ist er durch die Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn am 4. Dezember 2001 bekannt geworden. Hier wurde er zum Präsidenten der Übergangsregierung ernannt. Karzai hatte von 1978 bis 1983 an der Himachal-Pradesh-Universität in Shimla (Indien) politische Wissenschaften studiert.
Er hatte mit privatem Geld die Mudschaheddin in ihrem Kampf gegen die sowjetischen Invasoren unterstützt. Ende der 1980er Jahre kehrte Karzai nach Afghanistan zurück. Nachdem die sowjetischen Streitkräfte aus Afghanistan abgezogen waren, war er von 1992 an für zwei Jahre Vize-Außenminister im Kabinett von Burhānuddin Rabbāni.
Als die Taliban Mitte der 1990er Jahre begonnen hatten, die Macht im Land bzw. Teilen davon zu übernehmen, hatte Karzai sie anfangs unterstützt sich aber später gegen sie gestellt. Deswegen war er 1996 in die Botschaft der UNO geflohen. Im Jahr 1997 gründeten er, sein Vater und sein Bruder im pakistanischen Quetta eine Widerstandsbewegung gegen die Taliban. 1999 fiel sein Vater einem Mordanschlag zum Opfer, während Hamid Karzai und sein Bruder Ahmad Wali Karzai dem nur knapp entgangen waren.
Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 gegen das World Trade Center in New York, begann Karzai mit den USA zusammenarbeiten, um das Taliban-Regime zu stürzen. Bis zum Eintreffen der USA-Truppen in Kandahar am 25. November 2001 hatte Karzai mit den Taliban ein Übereinkommen geschlossen, das ihnen eine Generalamnestie und ihren Führer Mullah Omar einen freien Abzug aus der Stadt zusichert hatte. Aber die USA hatte jedoch verlautbaren lassen, das sie sich nicht an dieses Abkommen halten würden. Vom 14. Dezember 2003 bis zum 4. Januar 2004 fand unter der Leitung von Karzai die mehrwöchige Große Ratsversammlung (Loja Dschirga) statt, die dem Entwurf der Verfassung für Afghanistan als eine islamische Republik mit Mehrheit zugestimmt hatte.
Am 9. Oktober 2004 wurde Karzai dann offiziell zum Präsidenten des Landes gewählt. Am 19. November 2009 wurde Karzai für eine zweite Amtszeit vereidigt. Im Juli 2011 wurde Karzais Halbbruder Ahmad Wali Karzai in Kandahar ermordet. Sein Nachfolger im Amt des afghanischen Präsidenten wurde im Jahr 2014 Aschraf Ghani
Khalilullah Khalili (1907-1987)
Khalilullah Khalili wurde 1907 in Kabul geboren. Erwar ein persischsprachiger Dichter, Universitätsprofessor und Diplomat. Bis zum Jahr 1918 hatte er in Kabul gelebt. Später hatte er klassische Literatur studiert und war in den frühen 1940er Jahren nach Kabul zurückgekehrt, da sein Onkel zum stellvertretenden Premierminister gewählt worden war. Aber aufgrund einer Rebellion der Safis aus Kohistan musste er 1945 Kabul wieder verlassen, und war nach Kandahar gezogen, wo er begonnen hatte Gedichte zu schreiben.
Aber bereits in den 1950er war er nach Kabul zurückgekehrt und wurde hier sogar zum Kultusminister ernannt und dem Irak. Von 1951 bis 1953 war er Minister für Presse und Information. In den 1970er Jahren war er dann als Botschafter in Saudi-Arabien und dem Irak. Nach dem Putsch im April 1978 war er nach Deutschland geflüchtet und anschließend in die USA. Er hatte gegen Ende der 1980er Jahre die USA wieder verlassen und war nach Islamabad in Pakistan verzogen.
Khalili hatte während seines Lebens 35 Gedichtbände veröffentlicht. Seine bekanntesten Werke waren „Aškḥā Wa Ḫūnhā“ (Tränen und Blut) und „Ayyār-e az Ḫorāsān“ (Der Held aus Chorasan“) - eine Biografie von Habibullah Kalakânis, in der er als Held geradezu gefeiert wird.
Khalili war 1987 in Islamabad verstorben und hatte seine letzte Ruhestätte in Peschawar in Pakistan neben dem Grab des paschtunischen Dichters Rahman Baba (1651-1709) gefunden.
Amanullah Khan (1892-1960)
Khan wurde am 1. Juni 1892 in Paghman geboren. Von 1919 bis 1926 war er Emir und von 1926–1929 König (Padschah) von Afghanistan. Im Januar 1929 wurde er durch Habibullah Kalakâni gestürzt. Danach flüchtete er über Indien nach Rom und 1953 weiter nach Zürich in der Schweiz. Hier verstarb er am 25. April 1960.
Mohammed Daoud Khan (1909-1978)
Mohammed Daoud Khan wurde am 18. Juli 1909 in Kabul geboren. Am 17. Juli 1973 stürzte er die Monarchie unter Mohammed Sahir Schah und machte Afghanistan zur Republik. Er regierte bis zu seiner Ermordung am 23. April 1978 als Präsident der Republik Afghanistan. Es sei erwähnt, dass vom 25. Dezember 1979 bis zum 15. Februar 1989 die Sowjets das Land besetzt hatten.
Nasrullah Khan (1857-1920)
Nasrullah Khan wurde am 7. April 1857 in Kabul geboren. Er war der 16. Emir von Afghanistan.
Er wurde nach seinem Amtsverzicht am 31. Mai 1920 auf Anweisung seines Neffens Amanullah Khan ermordet.
Ahmad Massoud (1953-2001)
Ahmad Schah Massoud (Masud) wurde am 1. September 1953 in Pandschschir (Pandjschir) in Afghanistan geboren. Er war ein afghanischer Mudschaheddin-Kämpfer und Nationalheld. Er war u.a. der Anführer des afghanischen Widerstands gegen die Taliban. Massoud gehörte zur Volksgruppe der Tadschiken und war ein gläubiger sunnitischer Muslim. Aber er war auch ein überzeugter Gegner der extremistischen Auslegungen des Islams durch die Taliban, durch al-Qaida oder das saudische Königshaus. Seine Anhänger sahen in ihm nicht nur ein militärischen Anführer, sondern auch einen geistlichen Lehrer und ein religiöses Vorbild.
Massoud spielte eine Hauptrolle bei der Bekämpfung der sowjetischen Truppen und dem folgenden Rückzug der Sowjetunion aus Afghanistan, was ihm den Namen „Löwe von Pandjschir“ eingebracht hatte.
Am 9. September 2001 hatten zwei Selbstmordattentäter der al-Qaida - die sich als belgische Journalisten ausgegeben hatten - in der Ortschaft Tachar, während eines Interviews ihn mit einer in einer Videokamera versteckten Bombe schwer verletzt. Er war wenig später an seinen Verletzungen verstorben.
Ende 2001 war er zum „Nationalhelden der afghanischen Nation“ ernannt worden.
Mohammed Nadschibullāh (1947-1996)
Mohammed Nadschibullāh wurde am 6. August 1947 in Kabul geboren.
Vom Mai 1986 bis 1992 war er während der sowjetischen Besatzungszeit und einige Zeit danach Präsident des Landes. Im Jahr 1975 hatte er sein Medizinstudium an der Universität von Kabul erfolgreich abgeschlossen, um danach eine zeitlang als Gynäkologe zu arbeiten. Er war bereits 1965 der kommunistischen Demokratischen Volkspartei Afghanistans beigetreten. Nach einer Zeit als Botschafter in Teheran wurde Nadschibullāh aus der Regierung entlassen und ging nach Moskau ins Exil. Aber nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan im Jahr 1979 war er nach Kabul zurückgekehrt, wo er 1980 Chef der Geheimpolizei wurde. 1986 hatte er Babrak Karmal als Präsident abgelöst und wurde an seiner Stelle Präsident der Demokratischen Republik Afghanistan. Nach dem Abzug der Sowjets im Jahr 1989 hatte er 1990 einen Staatsstreich seines Verteidigungsministers erfolgreich überstanden.
Nach seinem Sturz im April 1992 hatte er vergeblich versucht, Kabul zu verlassen, worauf er Schutz im UNO-Hauptquartier in Kabul gefunden hatte. Dort blieb er bis zur Eroberung Kabuls durch die Taliban, die ihn am 27. September 1996 verhaftet, gefoltert und ermordet hatten. Seine Leiche hatten sie vor dem Präsidentenpalast öffentlich aufgehängt
Mullah Mohammed Omar (geb. 1959)
Omar war von 1996 bis zu seinem Sturz im Jahr 2001 Emir von Afghanistan und Führer der Taliban.
Er hatte im Jahr 1994 mit 33 Gleichgesinnten eine fundamentalistische islamische Bewegung gegründet, die im September 1996 mit der Einnahme Kabuls die Herrschaft über Afghanistan übernommen hatte.
Vorher hatte er bereits nach dem Abzug der Sowjets aus Afghanistan zwischen1989 bis 1992 in der Bewegung Hizb-i Islāmī gegen die Regierung Mohammed Nadschibullāhs gekämpft. Dabei wurde mehrfach verwundet und verlor sein rechtes Auge.
Burhānuddin Rabbāni (1940-2011)
Burhānuddin Rabbāni wurde1940 in Faizabad geboren. Er war Politiker, Warlord und Präsident. Er gehörte der Volksgruppe der Tadschiken an und war während der Herrschaft der Taliban der politische Führer der Nordallianz gegen die Taliban. Er hatte an der Schariat-Fakultät der Universität Kabul Islamisches Recht und Theologie studiert und wurde dort 1963 wurde er dort Professor für Philosophie. 1966 ging er an die Al-Azhar-Universität in Kairo wo er einen Mastertitel in Islamischer Philosophie erlangt hatte. Zwei Jahre später war er nach Afghanistan zurückgekehrt. 1974 sollte Rabbāni wegen seiner islamischen Einstellungen verhaftet werden, konnte jedoch nach Pakistan fliehen.
Nach 1978 gehörten er und seine Getreuen mit zu den erfolgreichsten Widerstandskämpfern gegen die kommunistische Regierung in Kabul sowie gegen die sowjetischen Besatzer.
Nach dem Sturz von Mohammed Nadschibullāh im April 1992 war er nach Kabul zurückgekehrt und wurde im Dezember 1992 von einer Wahlversammlung für zwei Jahre zum Präsidenten gewählt.
Im September 1996 musste er vor denTaliban in den Norden des Landes fliehen, wo er die Stadt Faizabad zum Zentrum desWiderstandes gegen die Taliban gemacht hatte. Im Juni 1997 war er Mitbegründer der Nationalen Islamischen Vereinigten Front zur Rettung Afghanistans, (Nordallianz) die von der UNO weiterhin als legitime Regierung des Landes anerkannt wurde, was zur Folge hatte, dass er der international anerkannte Präsident Afghanistans blieb.
Nach dem Einmarsch der Amerikaner und dem Sturz des Taliban-Regimes war er im November 2001 nach Kabul zurückgekehrt, wo er das Präsidentenamt am 22. Dezember 2001 an Hamid Karzai übergegen hatte.
Zuletzt war er Vorsitzender des Hohen Friedensrats, der im Auftrag der afghanischen Regierung mit den Taliban verhandeln sollte. Am 20. September 2011 wurde Rabbāni durch einen Selbstmordattentäter in seiner Wohnung im Diplomatenviertel von Kabul getötet.
Zalmay Rassoul (geb. 1944)
Zalmay Rassou wurde 1944 in Kabul geboren. Nach dem Abitur in Kabul studierte er in Paris Medizin, was er 1973 erfolgreich abschloss. Im Laufe der Zeit veröffentlichte er zahlreiche Fachartikel in amerikanischen und europäischen medizinischen Fachzeitschriften, zudem ist er Mitglied der American Society of Nephrology.
Vom Januar 2010 bis 2014 war er Außenminister im Kabinett des Präsidenten Hamid Karzai. Außerdem kandidierte er bei den Präsidentschaftswahlen 2014 und landete dabei auf dem dritten Platz.
Schah Ruch (1377-1447)
Er war ein persischer und mittelasiatischer Timuriden-Herrscher mit Sitz in Herat (Khorassan, heute Afghanistan). Er verstarb im Winterlager zu Rayy anlässlich eines Feldzugs gegen einen seiner Enkel.
Sein Nachfolger wurde sein einziger noch lebender Sohn Ulug Beg (1394-1449).
Beg war ein berühmter Astronom und hatte die Wissenschaft über die Religion gestellt. Nach seiner Niederlage bei Samarkand - im heutigen Usbekistan - musste er eine Pilgerreise antreten, auf der er festgenommen und am 27. Oktober 1449 hingerichtet wurde.
Nur Mohammed Taraki (1917-1979)
Nur Muhammad Taraki wurde am 15. Juli 1917 in Mukur geboren.
Er war ein afghanischer Journalist und Politiker und eines der Gründungsmitglieder der Demokratischen Volkspartei Afghanistans, nach deren Spaltung gehörte er und gehörte ab 1967 dem Khalq-Zweig der Partei an.
Nachdenm Mohammed Daoud Khan am 27. April 1978 durch einen Putsch abgesetzt wurde, wurde Taraki am 30. April 1978 Vorsitzender des Revolutionsrates und zudem Ministerpräsident. Sein kommunistischer Mitkämpfer während der Revolution, Hafizullah Amin, erzwang jedoch im September 1979 seinen Rücktritt von allen Ämtern und übernahm sie danach selbst. Amin wurde kurz darauf am 27. Dezember 1979 von sowjetischen Geheimagenten ermordet. Es sei erwähnt, dass Afghanistan vom 25. Dezember 1979 bis zum Februar 1989 von den Sowjets besetzt war.
Mohammed Zahir Schah (1914-2007)
Zahir Schah war von 1933 bis 1973 afghanischer König und war seinerzeit von seinem Vetter Mohammed Daud gestürzt worden, da dem die Reformen des Königs nicht behagten. Nach seinem 30 Jahre andauernden Aufenthalt im Exil in Rom kehrte er 2001 nach dem Fall der Taliban nach Afghanistan zurück, um bei dem Aufbau der jetzigen Regierung mitzuhelfen. Er verstarb im Juli 2007 im Alter von 92 Jahren in seiner Heimat. Burhanuddin Rabbai (geb. 1940). Er war der Führer der afghanischen Nordallianz und kämpfte gegen die Taliban. Er unterstützte den Präsidenten Hamid Karzai.
Schriftsteller, Schauspieler und Regisseure
Ghulam Muhyiddin Afghan (1862-1922)
Der Poet und Schriftsteller Ghulam Muhyiddin Afghan wurde 1862 in Kabul geboren, wo er 1922 verstarb
Assem Akram (geb. 1965)
Assem Akram wurde am 29. September in Kabul geboren. Seinen Doktor machte er an der Sorbonne in Paris. Er ist Schriftsteller, Historiker und war während der Besetzung Afghanistans durch die Sowjets auch als Diplomat tätig.
Derzeit lebt er, ernüchtert von der Entwicklung in seinem Heimatland, in Springfield im US-Bundesstaat Virginia.
Muhammad Hasan Bariq-Shafi'i (Bareq-Shafi'i) (geb.1932)
Bareq-Shafi'i wurde 1932 in Kabul geboren, besuchte die Ghazi High School und studierte nach dem Schulabschluss in Kabul Theologie.
Er ist Schriftsteller und Publizist, war aber auch Minister für Kultur und bis 1979 Verkehrsminister. Im Jahr 1982 wurde er Gouverneur der afghanischen Provinz Herat und 1985 zweiter Sekretär an der Botschaft in Libyen.
Und 1989 wurde er als einer der modernen Schriftsteller des Landes Vorsitzender der Journalistenvereinigung in Afghanistan.
Siddiq Barmak (geb.1962)
Siddiq Barmak wurde am 7. September 1962 in Panjshir in Afghanistan geboren. Seine Ausbildung zum Filmemacher erhielt er im Jahr 1987 mit einem Master-Abschluss von dem Moskauer Filminstitut (VGIK).
Er ist als Regisseur tätig, von dem u.a. der Film "Osama" aus dem Jahr 2003 stammt. Zudem ist er Direktor der afghanischen Kindererziehungs-Bewegung (ACEM), einer Vereinigung, die Lesen und Schreiben sowie Kunst und Kultur fördert.
Abdul Hadi Dawi (1894-1982)
Abdul Hadi Dawi wurde im Jahr 1894 in Kabul geboren. Er war ein afghanischer Dichter, Literat, Diplomat und Politiker. Er war von 1922 bis 1925 Botschafter in London und von 1925 bis 1928 Minister für Handel.
1950 wurde er Sprecher des Parlaments und gleichzeitig Sekretär von König Mohammed Sahir Schah sowie Erzieher seines Sohnes des Kronprinzen. Von 1952 bis 1954 war er dann Botschafter in Kairo und von 1954 bis 1958 in Djakarta in Indonesien.
Und am 12. Oktober 1965 wurde er Präsident der Mesherano Jirga (Haus der Älteren)
Abdul Hadi Dawi verstarb 1982 in Kabul.
Razeq Fani (1943-2007)
Razeq Fani wurde 1943 in Kabul geboren. Er war ein afghanischer Dichter und Schriftsteller mit tadschikischem Wurzeln und gehörte zu dem bedeutendsten Repräsentanten der zeitgenössischen Dichtung Afghanistans.
Zum Studium der Politischen Ökonomie ging er an die Universität in Sofia in Bulgarien. Aber 1977 kehrte er nach Afghanistan zurück, wo er sich ganz der Dichtung und Schriftstellerei hingab.
Sein erster Gedichtsband wurde 1966 unter dem Titel Armaghan-e Jawani veröffentlicht. Es folgte 1983 ein Roman über das Leben in Afghanistan sowie 1987 eine Sammlung von Kurzgeschichten und Satiren.
Aus politischen Gründen emigrierte er 1988 mit seiner Familie nach San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien, wo er am 25. April 2007 verstarb.
Asadullah Habib (geb.1941)
Asadullah Habib wurde am 10. Oktober 1941 in Kabul geboren. Er ist ein Schriftsteller und Dichter. Nach seinem Schulabschluss studierte er in Kabul, den USA und der Sowjetunion. Danach war er von 1980 bis 1982 war er Präsident der Schriftsteller-Vereinigung Afghanistans. Ab 1982 bis 1988 war er unter den Sowjets Rektor der Universität Kabul.
Khaled Hosseini (geb.1965)
Er wurde am 4. März 1965 in Kabul als Sohn eines Beamten des Außenministeriums geboren. Von 1970 bis 1973 lebte die Familie in Teheran, zog aber 1976 nach Paris, wo der Vater eine Anstellung in der afghanischen Botschaft bekommen hatte.
Wegen der sowjetischen Invasion in Afghanistan kehrten sie nicht dorthin zurück, sondern beantragten in den USA politisches Asyl, was sie1980 auch erhielten.
Im Jahr 1984 machte er seinen High-School-Abschluss und begann danach an der Santa Clara University Biologie studieren, das er 1988 mit dem Bachelor abschloss.
Später setzte er sein Studium an der medizinischen Fakultät der University of California in San Diego fort, wo er 1993 Doktor der Medizin wurde. Die anschließende Facharztausbildung zum Internisten schloss er 1996 am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles ab. Seit 1996 arbeitet er als Internist.
Aber später unterbrach er bis Ende 2005 seine Tätigkeit als Arzt, um an seinem Buch "A Thousand Splendid Suns" zu schreiben. Die deutsche Ausgabe erschien im August 2007 unter dem Titel "Tausend strahlende Sonnen". Ein weiterer Roman erschien im Mai 2013 unter dem Titel "And the Mountains Echoed", der auf Deutsch im September 2013 unter dem Titel "Traumsammler" erschien.
Sein Roman "Der Drachenläufer“ von 2003 wurde übrigens im Jahr 2007 verfilmt.
Attik Kargar (geb. 1969)
Der am 31. März 1969 in Kabul geborene Attik Kargar wanderte nach Deutschland aus und ist mittlerweile ein deutscher Autor, Schauspieler und Cartoonist.
Khalilullah Khalili (1907-1987)
Khalilullah Khalili wurde 1907 in Kabul geboren Er war ein afghanischer Dichter, der ca. 35 Gedichtbände veröffentlicht hatte. In den 1940er Jahren hatte er klassische Literatur studiert.
1945 ging er aus politischen Gründeni ging ins Exil nach Kandahar, wo er anfing, Gedichte zu schreiben. In den 1950er Jahren kehrte er nach Kabul zurück, wo er Kultusminister wurde und von1951 bis 1953 Minister für Presse und Information. Zudem begann, an der Universität von Kabul als Professor zu lehren. Nachdem er in 1960er bis 1970er Arabisch gelernt hatte und wurde er zum Botschafter in Saudi-Arabien und Irak ernannt. Nach dem Putsch im April 1978 flüchtete er nach Deutschland und später in den Vereinigten Staaten. In den späten 1980er Jahren ging er nach Islamabad in Pakistan.
Seine letzte Ruhestätte fand er in Peschawa in Pakistan und zwar neben dem Grab des paschtunischen Dichters Rahman Baba.
Atiq Rahimi (geb. 1968)
Atiq Rahimi wurde am 26. Februar 1962 in Kabul geboren, wo er Literatur studierte und als Filmkritiker tätig war.
Nach der Invasion der Sowjets im Dezember 1979 floh er nach Pakistan und ging 1984 von dort nach Frankreich, wo er sich als Schriftsteller und Dokumentarfilmer einen Namen machte.
Außerdem promovierte er hier an der Sorbonne in audio-visueller Kommunikation. Er besitzt sowohl die afghanische wie die französische Staatsbürgerschaft und ist in letzter Zeit auch wieder in Afghanistan kulturell engagiert.
Ahmad Shah Massud
Habibullah Kalakani
Burhanulldin rabani
Sayed Qassem Rishtya (1913-1998)
Sayed Qassem Rishtya wurde 1913 in Kabul geboren. Er war ein afghanischer Schriftsteller, aber auch als Politiker und Diplomat tätig.
Seinem Schulabschluss machte er an dem französischen Isteqlal Lycée in Kabul und studierte anschließend am hiesigen Finanzinstitut.
Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er für diverse Zeitschriften in Kabul und wurde Direktor von Radio Afghanistan.
Von 1950 bis Anfang der 1960er Jahre übte er das Amt eines Ministers für Finanzen aus.
Von 1960 bis 1962 war er Botschafter in der Tschechoslowakei und von 1962 bis 1963 in Ägypten.
Anschließend wurde er von 1964 bis 1965 Minister für Information und Kultur.
Nach dem Ende der Monarchie wurde er 1973 zum Botschafter in Japan ernannt.
Aber nach seiner Rückkehr nach Afghanistan beendete er alle politischen und diplomatischen Tätigkeiten und widmete sich stattdessen der historischen Forschung sowie der Abfassung seiner Memoiren und der Veröffentlichung des Werkes "Afghanistan in the 19tn century".
Nach dem Einmarsch der Sowjets im Dezember 1979 emigrierte er nach Genf, wo er im Jahr 1998 verstarb.
Sportler
Sadullah Ahmadzai (geb. 1948)
Der 1948 in Kabul geborene Sadullah Ahmadzai war ein erfolgreicher afghanischer Fußballspieler. Er spielte zwischen 1975 und 1984 fünfzehn Mal in der Nationalmannschaft des Landes.
Nach seinem letzten Länderspiel 1984 floh er aus Afghanistan und lebt seitdem in den USA, wo er als Präsident der Afghan Football Support Organization tätig ist.
Massoud Azizi (geb. 1985)
Azizi ist ein afghanischer Leichtathlet. Er war Mitglied des fünfköpfigen Teams, mit dem Afghanistan 2004 in Athen erstmals seit den Olympischen Spielen 1996 wieder an Sommerspielen teilnahm.
Mansur Faqiryar (geb. 1986)
Mansur Faqiryar wurde am 3. Januar 19686 in Kabul geboren und kam 1987 mit seinen Eltern nach Deutschland. Er besitzt sowohl die deutsche wie auch die afghanische Staatsbürgerschaft.
In Deutschland spielte er als Fußball-Torwart bei diversen Vereinen und ab 2011 insgesamt 17 mal für die Afghanische Fußballnationalmannschaft.
Mustafa Hadid (geb. 1988)
Mustafa Hadid ist ein afghanischer Fußballspieler
Bashir Ahmad Rahmati (geb.1985)
Rahmati war ein afghanischer Ringer. Er war Mitglied des fünfköpfigen Teams aus Afghanistan, das 2004 in Athen erstmals seit dem Fall der Taliban -Regierung wieder an den Olympischen Spielen teilnahm.
Basharmal Sultani (geb.1985)
Basharmal Sultani war ein afghanischer Boxer. Er war Mitglied des fünfköpfigen Teams aus Afghanistan, das 2004 in Athen erstmals seit dem Fall der Taliban-Regierung wieder an Olympischen Spielen teilnahm.
Ata Yamrali (geb. 1982)
Ata Yamra war ein afghanischer Fußballspieler
Theologen und Philosophen
Khoschal Khan Khattak (1613-1689)
Khoschal Khan Khattak wurde 1613 in der Nähe von Peshawar geboren. Sein Vater war ein Fürst der Moghol-Dynastie.
Er trat für die Bildung von Frauen ein und maß der Charakterbildung besonders von jungen Menschen große Bedeutung bei.
Zudem gilt er als ein Vorkämpfer für die Freiheit und Unabhängigkeit von Afghanistan.
Seine Gedichte hatte er in Dari bzw. Farsi und besonders in Paschto verfasst. Die Themen seiner Dichtung behandeln die Motive ebenso wie die alltäglichen Sorgen des menschlichen Daseins.
Seine Dichtung war von der humanistischen Tradition der Renaissance des Orients geprägt, legte aber auch Zeugnis darüber ab, dass der Dichter sich nicht nur gesellschaftskritisch betätigen sondern auch um politische Autorität bemüht sein soll
Zudem war er ein Meister der "Landai“, jener paschtunischen Liebesgedichte, die mit dem deutschen Minnesang vergleichbar sind, in denen Heldenmut, Standhaftigkeit, Widerstand und Tapferkeit und die Liebe besungen werden.
Ghulam Muhammad Niazi (1932-1978)
Ghulam Muhammad Niazi wurde 1932 in Ghazni geboren. Er machte an der berühmten Al-Azhar-Universität in Kairo später seinen Abschluss in theologischen Wissenshaften.
Danach kehrte er nach Afghanistan zurück und lehrte und forschte an der Universität von Kabul als Professor für islamische Theologie. Er ist der Begründer der Jamiat-e-Islami Afghanistan.
Im Jahr 1974 wurde er auf Veranlassung von Mohammad Daoud Khan verhaftet und am 28. Mai 1979 und auf Veranlassung von Khalqi getötet.
Khalqi war eine Fraktion der 1961 gegründeten kommunistischen Demokratischen Volkspartei Afghanistans, die danach die Macht im Land übernommen hatte.
Ahmad Milad Karimi (geb. 1979)
Ahmad Milad Karimi wurde am 10. Februar 1979 in Kabul geboren. Im Jahr 1982 flüchtete er mit seiner Familie und kam nach einer längeren Odyssee nach Darmstadt.
Er ist ein deutsch-afghanischer Philosoph, Islamwissenschaftler, Übersetzer und Dichter.
Sein wohl wichtigstes Werk ist die vollständige Neuübersetzung des Korans vom Oktober 2009, die im Herder-Verlag in Freiburg erschienen ist-
Sonstige
Abdul Haq (1958-2001)
Abdul Haq war ein Kommandeur der paschtunischen Mudschaheddin, der gegen die Sowjets wie auch gegen die afghanischen Kommunisten gekämpft hatte.
Nachdem er sich - besonders infolge des Terroranschlags vom 11. September 2001 in den USA - gegen die Taliban gestellt hatte, wurde er von ihnen im Oktober 2001 ermordet.
Mina Kishwar Kamal (1957-1987)
Sie gründete als Studentin im Jahr 1977 die "Revolutionary Association of the Women of Afghanistan" (RAWA ) und später die zweisprachige Zeitschrift "Payam-i-Zan" ("Nachricht der Frauen").
Sie verstarb am 4. Februar 1987 bei einem Attentat.
Walid Nakschbandi (geb. 1968)
Walid Nakschbandi wurde am14. August 1968 in Kabul geboren.
Er ist ein deutsch-afghanischer Journalist, Fernsehproduzent und Manager.
Im Jahr 1975 verließ er mit seinen Eltern das Land, kehrte aber 1979 dorthin zurück. Aber bereits 1980 ging er nach Paris ein halbes Jahr später nach Deutschland. Nach seinem Abitur in Solingen, begann ein Politik- und Jurastudium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Politik und Jura zu studieren. Sein Jurastudium schloss er mit dem ersten Staatsexamen, das Politikstudium an der Freien Universität in Berlin ab.
Er arbeite danach als Volontär bei dem TV-Sender Sat.1 und später als politischer Redakteur. Danach wechselte er zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, wurde Redakteur der Sendung Talk im Turm mit Erich Böhme und wurde Produzent der ZDF-Sendung Versteckte Kamera.
Im Jahr 1999 wurde er Geschäftsführer und Chefredakteur der AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbH.
Nebenbei ist er Dozent an der Berliner Universität der Künste - der früheren Hochschule der Künste (HdK).
Mehr-Ali Newid (geb. 1950)
Mehr-Ali Newid wurde am 15. Dezember 1950 in Kabu geboren. Im Jahr 1970 begann er in Kabul Orientalistik und Literaturwissenschaften zu studieren. Nach dem Bestehen der Abschlussprüfungen ging er nach Deutschland und promovierte hier in München im Jahr 1986.
Der deutsch-afghanische Wissenschaftler Orientalist ist seit dem Jahr 2008 stellvertretender Vorstandsvorsitzender Gesellschaft der Freunde Islamischer Kunst und Kultur.
Rahraw Omarzad (geb. 1964)
Rahraw Omarzad wurde 1964 in Kabul geboren.
Er ist ein Schriftsteller, Künstler und ein Experte für moderne persische Kunst.
Er gründete das "Zentrums für Zeitgenössische Kunst Afghanistan (CCAA) ", das er auch leitet.
Das Zentrum setzt sich für eine nachhaltige kulturelle Erneuerung Afghanistans ein. Die Kunstzeitschrift Gahnama-e Hunar ist zurzeit die einzige ihrer Art des Landes und sieht sicht sich als Fenster zur Welt
Aufgrund seiner Aktivitäten hat er sich bei den Fundamentalisten starke Feinde gemacht.
Amanullah Parsa (geb. 1933)
Amanullah Parsa wurde am 27. Dezember 1933 in Kabul geboren. Er ist ein wichtiger Repräsentant der modernen neoimpressionistischen Kunstrichtung.
Er lehrte lange Zeit als Professor für Kunst in Kabul, besonders widmete er sich körperlich behinderten Studierenden. Seine Kunstwerke gehören mit zu den bekanntesten von Afghanistan.
Nachdem er von der italienischen Regierung ein Stipendium erhalten hatte, ging er nach Rom, um dort an der Accademia di Belle Arti seine Tätigkeiten fortzusetzen.
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