Antarktis: Diverse Reiseinfos

Da die Antarktis kein Nationalstaat ist, müssen keine Einreisebestimmungen beachtet werden. Zu beachten sind jedoch die Bestimmungen des Landes, von dem aus oder über das man beabsichtigt einzureisen.
Deutsche Individualreisende müssen gemäß des Antarktisvertrages von 1959 für die Reise in das Gebiet südlich des 60. Breitengrades eine Einreisegenehmigung des Bundesumweltamtes in Dessau-Roßlau besitzen. Das dafür erforderliche Formular kann aus dem Internet runtergeladen werden.
Es ist mit Kosten bis zu 800 Euro zu rechnen. Zudem muss sichergestellt sein, auf welchem Weg der Besucher dorthin gelangen will und wo er Aufnahme finden wird.
Daher ist dringend zu empfehlen, das Gebiet im Rahmen einer Kreuzfahrt zu besuchen, deren Veranstalter - z.B. Hapag-Lloyd - u.a. die erforderlichen die Genehmigungen beschafft.

Hinweis
Da die Antarktis ein extrem sensibles Ökosystem darstellt, ist bei jedem Landgang darauf zu achten, dass keine Pollen, Samen oder sonstigen organischen Stoffe eingeschleppt werden.
Aus diesem Grunde werden die Kleidungsstücke der Touristen vor dem Verlassen der Kreuzfahrtschiffe dekontaminiert. Dieselben Vorsichtsmaßnahmen gelten auch bei Besuch der subantarktischen oder circumpolaren Inseln.

Infos zu Einfuhrverboten diverser Souvenirs finden Sie hier:
https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Reisen/Reisen-nach-Deutschland-aus-einem-nicht-eu-Staat/reisen-nach-deutschland-aus-einem-nicht-eu-staat_node.html

Die überwiegende Zahl der Touristen reist auf Kreuzfahrt-Schiffen ein. Die Ausgangshäfen liegen in Australien (Hobart auf Tasmanien oder Melbourne), Neuseeland (Chirstchurch), Chile (Punta Arenas), Argentinien (Ushuaia), Falkland Islands (Stanley) oder Südafrika (Cape Town).
Wer die hohen Kosten für eine kommerzielle Kreuzfahrt nicht auftreiben kann, dem bleibt nur der Versuch, eine Koje auf einem der Versorgungsschiffe zu finden, die von Ushuaia oder Punta Arena aus starten.
Individualreisenden bleibt nur die eigene Yacht oder ein Privatflugzeug, dessen Tank genügend Benzin fassen sollte, da ansonsten Folgendes passieren kann:
Im Jahre 2003 landete ein Hobbypilot im arktischen Sommer in der Nähe des Südpols bei der Station der Amerikaner. Dem Piloten war der Treibstoff ausgegangen, der in der Antarktis knapp und teuer ist. Die amerikanische Forschungsstation war nicht bereit, den Abenteurer mit Treibstoff zu versorgen, wohl auch, um ein Exempel zu statuieren, und zukünftige Nachahmer abzuschrecken. Der Pilot konnte den Kontinent erst wieder verlassen, nachdem ihn eine andere Privatpilotin von Australien aus mit Treibstoff versorgt hatte.

In der Antarktis lässt sich mit folgenden "Verkehrsmitteln" reisen:

• Schlauchbooten, meist für Touristen von den Kreuzfahrtschiffen.
• Helikoptern
• Flugzeugen
• Eisbrechern
• Schneemobilen
• Schlitten
• Skiern
• und zu Fuss

Flugverbindungen
Qantas bietet einen Überflug über die Antarktis von Australien aus an.
Air New Zealand bietet diesen Dienst nicht an, da sich im Jahre 1979 bei dem ersten Touristenflug in die Antarktis ein tragischer Unfall ereignete. Die Passagiermaschine prallte gegen den Mt Erebus und alle Insassen kamen ums Leben.

Es existiert kein eigenes Kfz-Kennzeichen.

In der Antarktis ist mit den folgenden in Deutschland bzw. Mittel- und Nordeuropa nicht oder eher seltener verbreiteten Erkrankungen zu rechnen:

• Psychische Koller (Durchdrehen)
• Skorbut, durch Vitamin C-Mangel (heutzutage eher die Ausnahme)
• Erfrierungen
• Sonnenbrand
• Schneeblindheit

Impfempfehlungen

• Diphtherie
• Hepatitis A und B
• Kinderlähmung, Polio
• Tetanus

Impfpflicht
Es besteht weder für Touristen noch die dort tätigen Wissenschaftler eine Impfpflicht.

Auf Grund der extremen Temperaturen besteht auch im Sommer die Gefahr von Erfrierungen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko auf Grund der Sonnenreflektion durch das Eis, sehr schnell einen Sonnenbrand zu bekommen oder schere Störungen der Augen zu erleiden. Die Gefahr, sich zu verirren, besonders in bergigem oder hügeligem Gelände ist nicht zu unterschätzen. Auch besteht die Gefahr in Gletscherspalten zu stürzen. Besucher sollten sich daher strikt an die Anweisungen der Reiseleiter bzw. -begleiter halten.

Die vom Klima her günstigste Reisezeit für die Antarktis liegt etwa in den Monaten Oktober bis einschließlich Februar. Besucher kommen aber in der Regel mit Kreuzfahrtschiffen in die Region und sind meist nur wenige Stunden an Land.

Die Antarktis ist die kälteste Region der Erde mit Tiefst-Temperaturen bis ca . -90° C im Winter. In den Sommermonaten liegt die Durchschnittstemperatur immer noch oft bei ca. -30 Grad. Die Antarktis ist nicht nur der kälteste sondern auch der trockenste und windigste Ort der Welt. Es ist eine Eiswüste mit weniger als 50 mm Niederschlag im Jahr.