Interessante Bäume
Die Bäume der USA werden nach Regionen dargestellt, um damit einen einigermaßen sinnvollen Überblick für Besucher des Landes zu erhalten. Eine Gliederung nach Bundesstaaten wäre zwar genauer, aber wegen des Umfangs kaum noch zu lesen.
Südwesten
Die Vegetation des Südwestens der USA ist stark abhängig von den Wasservorkommen der einzelnen Regionen. Die größten Wälder gibt es in den Rocky Mountains, an beiden Seiten des Grand Canyons sowie im Bereich des Bruce Canyons.
Die dominanteste Baumart sind dabei die Kiefern.
Während die Douglasie, eine sehr schnell wachsende Kiefernart, die bis zu 100 m hoch wird und an ihrer kegelförmigen Krone gut zu erkennen ist, feuchtere Standorte der Hochgebirge bevorzugt, wachsen Gelbkiefern an trockenen Standorten zwischen 1800 und 2700 m.
Zitterpappeln und Lärchen haben sich an tiefe Berglagen angepasst und die Drehkiefer sowie die Engelsmannkiefer wachsen im subalpinen Gelände. Die Blaufichte ist der Staatsbaum von Colorado und kommt vor allem in den Rocky Mountains vor.
Besonders gut an die Trockenheit angepasste Bäume stehen im Hochland von Arizona. Dazu zählen Eichen, mexikanische Zirbelkiefern sowie Douglasien, Gelbkiefern und Zitterpappeln.
Die Riesenmammutbäume (Sequoiadendron giganteum) wachsen in der Sierra Nevada in Kalifornien in Höhenlagen zwischen 1.500 und 2.500 m und kommen nur in 72 "Hainen" mit einer Gesamtfläche von 14.570 ha vor.
Die meisten und zudem größten der Haine befinden sich im Yosemite-Nationalpark (seit 1984 UNESCO-Weltnaturerbe), im Sequoia & Kings Canyon National Park und im Giant Sequoia National Monument, wo sich Bäume mit den Bezeichnungen "General Sherman", "Washington", "General Grant", "President" und "Lincoln" befinden.
Der General Sherman-Baum (Sequoiadendron giganteum) besitzt eine Höhe von rund 84 m und in einer Höhe von 1,50 m einen Umfang von 24 m. Er ist zwar nicht der höchste aber mit einem Holzvolumen von ca. 1.447 km³ der voluminöste Baum weltweit. Viele dieser Bäume wurden früher gefällt. Aber seit einiger Zeit sind diese Bäume unter strengen Schutz gestellt worden und stehen meistens innerhalb der National Parks der USA und oder den State Parks von Kalifornien
Nordwesten
Die zwei waldreichsten Staaten des Nordwestens sind Washington und Oregon, typisch für diese Region sind Fichten, Zedern, Hemlock- und Weißtannen, Douglasien und Gelbkiefern, die vor allem in tieferen Lagen vorkommen. Nadelwälder mit Fichten, Kiefern und Tannen bedecken die Gebirgsregionen, wobei Kiefern in lockeren Beständen in höheren Lagen wachsen. Bemerkenswert sind Küstenmammutbäume (Coast-Redwoods), die weltweit ausschließlich entlang der pazifischen Küste in einem ca. 50 km breiten Küstenstreifen zwischen San Francisco und dem südlichen Oregon wachsen.
Im Redwood-Nationalpark kann man den größten Bestand dieser Bäume bewundern, hier steht auch der höchste bekannte Baum der Welt, der "Hyperion“ (Sequoia sempervirens) mit einer Höhe von rund 115,60 m. Charakteristisch ist das rötliche Holz der Küstenmammutbäume, was ihnen auch die englische Bezeichnung „Redwood“ (Rotholz) eingebracht hat.
Nordosten
Der Nordosten ist eine sehr waldreiche Region Nordamerikas mit Ahorn- und Kastanienwälder in den sonnigen Lagen der Appalachen und Buchen mit der Vorliebe für eher schattige Standorte.
In den südlichen Tieflandregionen der Großen Seen steht eine Vielfalt an Bäumen wie der Buche, Birke, Hemlocktanne und dem Zuckerahorn. An Flußauen und feuchten Niederungen wachsen Gelbpappeln. Bemerkenswert ist der Hickory-Waldgürtel des südlichen Appalachenplateaus, wo neben Hickory-Bäumen auch Eichen, Ulmen, Eschen und Tulpenbäume stehen. Letztere gelten mit 60 m Höhe als die größten Laubbäume Nordamerikas und sind die Staatsbäume von Kentucky und Tennessee. Besonders sehenswert ist der Indian Summer in Neuengland im Spätsommer und Frühherbst, wo die Wälder eine strahlende herbstliche, orange-rote Färbung bekommen.
Südosten
Im nördlichen Teil des Südens unterscheidet sich die Flora wenig von der des Nordostens. Die Piedmont-Region wird hauptsächlich durch Mischwälder aus Eichen, Kiefern, Rote Zedern, Hickorybäume, Pecan- und Walnussbäumen charakterisiert. Jedoch sind die Wälder des Südostens durch das Abholzen stark belastet. Typisch für den Süden ist die 12 bis 15 m hohe Lebenseiche, die man überwiegend in den Staaten South Carolina, Georgia und Nord-Florida finden kann. In Georgia ist der Baum, der auch als Virginia-Eiche bezeichnet wird, der Staatsbaum.
Charakteristisch ist ihre ausladende Krone, die auf einem relativ kurzen Stamm sitzt. In meist feuchten und häufig überschwemmten Regionen wie dem Mississippi-Tal und den Sumpfgebieten von Alabama, Florida und Georgia haben Zypressen das Habitat erobert. Die Charakterpflanze des „Alten Südens“ ist jedoch die Magnolie, welche gleichzeitig auch die Staatspflanze von Louisiana und Mississippi ist. Je südlicher man kommt, desto häufiger wird man auf Palmen treffen können, besonders Richtung Florida verändert sich die Vegetation zusehends.
Hier bilden Sabalpalmen den Unterbau von lichten Kiefernwäldern, und in Florida selbst bestimmen Zwergpalmen, Dattel-, Kokos- und Königspalmen das Landschaftsbild. Letztere hat einen silberfarbenen Stamm und kann bis zu 30 m hoch werden. Hier gibt es aber auch, ähnlich wie Lousiana, Grasländer und Feuchtgebiete mit tropischen Pflanzen.
Bekannt sind die „Hammocks“, so genannte Hartholz-Bauminseln in Feuchtgebieten und Kiefernwäldern, wo Eichen, Magnolien, Palmen und Mahagoni zu dem Baumbestand zählen. Ganz im Süden Floridas gibt es Mangrovenwälder, die an den Luft- und Stelzwurzeln der Bäume sofort zu erkennen sind.
Nutzpflanzen
Südwesten
Das harte Holz des Mesquitebusches wird gern zum Möbelbau oder als Feuerholz bei Barbecues verwendet. Die getrockneten Bohnen werden zu Mehl verarbeitet, welches dann als Grundlage für Gelees dient. Der Mesquitewein wird aus gegorenen Bohnen hergestellt.
Nordwesten
Obstanbau wird besonders intensiv in Oregon und in dem Columbia Plateau betrieben, und am Oberlauf des Missouri wird Sommerweizen angebaut.
Nordosten
Eine in vielfacher Hinsicht wichtige Nutzpflanze ist der Zuckerahorn, und zwar nicht nur wegen seines Holzes, welches für Fußböden und Drechslerarbeiten gern verwendet wird, sondern insbesondere auch wegen dem Ahornsirup. Dafür wird der Baumstamm angebohrt und durch das Anlegen von Pipelines kann der Ahornsaft gewonnen werden, der schließlich zu dem süßen Ahornsirup weiterverarbeitet wird und bei einem typischen amerikanischen Frühstück immer mit dabei ist. Der Tulpenbaum hat nicht nur eine wichtige forstwirtschaftliche Bedeutung als die Pflanze, die einen gemischten Baumbestand nach einem Waldbrand oder Kahlschlag wieder einleitet, sondern spielt auch in der Holzindustrie eine bedeutende Rolle. Sein hervorragendes Holz wird gerne im Möbel- und Bootsbau verwendet. Der Anbau von Mais, Bohnen, Kürbis, Sonnenblumen und dem Tabak wurde bereits von den Indianern betrieben, später kam dann die Sojabohne dazu.
Südosten
Früher wurde dem Anbau von Baumwolle eine weitaus größere Bedeutung beigemessen, als das heute der Fall ist. Bedingt durch die Konkurrenz mit modernen Kunstfasern und Schädlingsbefall konzentriert sich die Kultivierung nur noch auf wenige Gebiete in South Carolina und Georgia. Der Tabakanbau hat wie die Kultivierung von Erdnüssen eine lange Tradition. Relativ jung ist der Anbau der Sojabohne sowie der Reisanbau. Ganz im Süden, am Unterlauf des Mississippi und in Florida, gibt es Zuckerrohrfelder. Der Staat Georgia ist berühmt für seine Pfirsiche und Florida hat sich als Exporteur von Zitrusfrüchten wie Orangen, Grapefruits, Mandarinen, Zitronen und Tangerinen einen Namen gemacht.
Heilpflanzen
Südwesten
Der Kreosotbusch ist eine traditionelle mexikanische Heilpflanze, die sowohl als Antibiotikum eingesetzt wird, wie auch bei Rheuma, Magenbeschwerden, Bluthochdruck und Bronchitis Verwendung findet. Neuere Studien haben ihr sogar eine anti-carcinogene Wirkung zugesprochen, da in zahlreichen Testläufen die Wirkstoffe der Pflanze Tumore haben schrumpfen lassen.
Südosten
Zu den Heilpflanzen gehört die Sabalpalme, die außer in Florida auch in Nordafrika heimisch ist. Aus ihren tiefpurpurnen bis schwarzen Früchten wird ein Extrakt gewonnen, der Prostatabeschwerden lindert. In der nordamerikanischen Volksmedizin wurden die Früchte auch bei heftigem Husten, bei Bronchitis, Tripper, Harnblasenentzündung und zur Anregung der Verdauung verwendet. Die Zypresse hat ebenfalls heilende Eigenschaften, das aus den Zweigen und Blättern gewonnene ätherische Öl wirkt desinfizierend, krampflösend, soll das Fieber senken und das Nervensystem beruhigen. Das Zypressenöl aus Blättern, Trieben und den Früchten kommt in der Homöopathie zum Einsatz. Die bittere Rinde der Magnolie wird in ganz Nordamerika als Mittel gegen Wechselfieber verwendet.
Weitere Pflanzen
Südwesten
Typisch für die trockenen Landschaften zwischen den großen Gebirgszügen sind Xerophyten, Pflanzen die besonders gut an dauerhaften Wassermangel angepasst sind und verschiedene Möglichkeiten zur Wasserspeicherung entwickelt haben. Dazu gehören z.B. sehr kleine, fehlende bzw. zu Dornen umgewandelte Blätter, eine vor Verdunstung schützende Wachsschicht auf den grünen Pflanzenorganen, Wasserspeicherung in einzelnen Pflanzenorganen wie dem Stamm und sehr tief reichende Wurzeln. Zahlreiche Kakteen wachsen hier, am häufigsten kommen der Orgelpfeifenkaktus, der Feigenkaktus sowie der Saguaro vor.
Letzterer erreicht Höhen von bis zu 12 m und ist somit der größte Kaktus Nordamerikas. In den USA stehen die bekanntesten Exemplare in der Sonora-Wüste, ein Grenzgebiet zwischen Arizona und Mexiko, wo sogar ein Schutzgebiet für die Kakteenart eingerichtet wurde, der Saguaro Nationalpark. Eine besondere Bedeutung hat der Kaktus auch als Nistplatz für die Spechte, die ihre Nester in die Stämme bauen. Eine große Fläche des Südwestens nimmt der Trockenbusch ein, der u.a. aus Wacholder, Nusskiefer, Gramagras und Wacholderbüschen besteht.
Mit zunehmender Trockenheit nimmt auch die Menge an Mesquitesträuchern und Kreosotbüsche zu. Letztere haben ein derart effektives Wurzelsystem, welches auch noch den letzten Tropfen Wasser in der Nähe aufnimmt, dass in der Nähe keine Pflanzen überleben können und sogar die eigenen Samen nicht in er Lage sind, auszukeimen. Daher vermehrt sich der Kreosotbusch, indem er neue Stämme bildet und schließlich die Form eines Ringes erreicht. In Utah wachsen der Utah-Wacholder und der Meeresträubel, aus dem der so genannte „Mormonentee“ hergestellt wird. In den Great Plains herrscht die Kurzgrassteppe mit überwiegendem Bestand an Gramagras und Büffelgras. Je trockener die Region ist, desto häufiger trifft man auf Beifußgewächse und den Sagebrush. Typisch für die Halbwüsten im Süden sind verschiedene Yucca-Arten wie der Joshua Tree (Josuabaum), der besonders häufig in der Mojave-Wüste im Joshua-Tree-Nationalpark zwischen Arizona und Süd-Kalifornien vorkommt. Der Name wurde den bis zu 15 m großen Bäumen von den Mormonen geben, die sich von ihm an den alttestamentlichen Volksführer Josua erinnert fühlten.
Nordosten
Die auffälligste Pflanze der Meeresküste und der Ufer der Großen Seen ist der Meersenf, der am häufigsten an den Sandstränden vor den Hauptdünen vorkommt und mit seinen Wurzeln einen wichtigen Beitrag zur Befestigung der Dünen leistet. Hier sind auch hochwachsende Gräser sehr dominant, die ebenfalls eine Küstenschutzfunktion ausüben. Weitere typische Pflanzen dieser Region sind Küstenheiden, Moose und Flechten.
Südosten
Ebenfalls häufig vertreten sind Azaleen, Kamelien, Mimosen, Forsythien, Bethunien und der Jasmin. Typisch für die südlicheren Regionen des Südostens sind Gräser, Seggen, Farne und Lianen, aber auch Orchideen wachsen hier. In Sumpfgebieten dominieren verschiedene Schilfarten, Riedgräser, Binsen, Seerosen und Wasserhyazinthen die Vegetation.
Giftpflanze
Eine der giftigen Pflanzen des Südens der USA ist die Akelei, die eine typische Hochgebirgsblume ist und vorzugsweise oberhalb der Baumgrenze wächst. Das Gift verursacht bei Berührung Hautreizungen und Blasenbildung, bei Verzehr einer größeren Menge an frischen Blättern kann es zu Atemnot, Herzbeschwerden und Krämpfen kommen.
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