Nicaragua: Sehenswürdigkeiten

UNESCO-Welterbestätten

Ruinen von León Viejo
Am Fuß des Vulkans Momotombo liegt die ehemalige Hauptstadt Nicaraguas. Sie wurde 1524 gegründet und nur knapp 100 Jahre später bei einem Erdbeben zerstört und unter der Asche des Vulkans begraben. Seit 1967 wird das alte León wieder ausgegraben und im Jahre 2000 hat man die Reste der ehemaligen Kirche La Merced wiedergefunden.
Die Ruinen von León Viejo wurden im Jahr 2000 auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gesetzt.

Wichtige Städte des Landes

León
León hat ca. 150.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt Nicaraguas. Die Stadt liegt im Osten des Landes am Pazifischen Ozean. León gehört mit zu den schönsten Städten Nicaraguas. Es wurde im kolonialen Stil erbaut und immer noch strahlt die Stadt einen Charme aus, der an die reichen Zeiten erinnert. Schon seit einigen Jahrhunderten ist León das intellektuelle Zentrum des Landes, die liberalen Ideen hatten hier ihren Ursprung. In den späten siebziger Jahren war die Stadt Mittelpunkt der revolutionären Kämpfe. Nicht weit entfernt ist die Küste des Pazifischen Ozeans und der Vulkan Momotombo zeigt außerhalb der Stadt seinen perfekten Kegel.

Granada

Granada hat ca. 110.000 Einwohner und ist damit die drittgrößte Stadt des Landes. Granada liegt im Südosten Nicaraguas. Granada gehört wohl zu den schönsten Städten Nicaraguas. Trotz der zahlreichen Zerstörungen in ihrer Geschichte ist sie heute ein koloniales Kleinod. Durch ihre Lage am Fuße des Vulkans Mombacho und an dem Ufer des Nicaraguasees mit seinen Inseln kann die Stadt nicht nur sich selbst, sondern noch viele schöne Ausflüge in die nähere Umgebung bieten.

Besondere Bauwerke

Casa de Leones/Granada
Das schöne Herrenhaus wurde nach den beiden Löwen benannt, die seine Portale zieren. Das eindrucksvolle Haus wurde vom ersten spanischen Gouverneur Juan Vasquez Coronado erbaut und 1720 von Don Diego Cardenal de Montiel, dem letzten Gouverneur Costa Ricas, erweitert, bevor es von dem Piraten William Walker gebrandschatzt wurde. In den letzten Jahren drohte es zu verfallen und auf Initiative von Ernesto Cardenal, einem bedeutenden Dichter des Landes, und dem deutschen Schauspieler Dietmar Schönherr wurde das Haus 1987 zum internationalen Kulturzentrum ausgebaut.

Casa de los tres mundos/Granada
Der Kolonialbau aus dem 16. Jahrhundert in den Jahren 1988 bis 1995 restauriert und beherbergt heute das Stadtarchiv von Granada.

El Viente Uno Garrison/León
Das zerstörte Gebäude der 21. Garnison steht in einem Park und erinnert mit einem Denkmal des Combatiente Desconocido (Unbekannter Soldat) an die vielen Somoza-Opfer.

Elektrizitätswerk am Vulkan Momotombo

Diese Kraftwerk umfasst 35 Megawatt und ist an den Hängen des Vulkan Momotombo gebaut. Es wird von dem 8 km entfernten inaktiven Vulkan gespeist, dessen heiße Wasser- und Dampfvorräte aus der Magmakammer auf Turbinen geleitet wird. Nicaragua deckt übrigens heute 30% seines Strombedarfs aus Vulkanenergie.

Besondere Plätze

Parque central/Granada
Granada besitzt den schönsten Parque central (Hauptplatz) des Landes. Er ist umgeben von hohen Palmen, Bänken und Brunnen. Der Platz ist umrahmt von historischen Gebäuden, wie die Kathedrale und die Casa de Leones.

Museen

Palacio Nacional de la Cultura/Managua
Das Museum bietet die besten Sammelstücke aus der präkolumbianischen Zeit an. Unter anderem findet man Statuen und Petroglypen, die auf der Insel Ometepe und Zapatera gefunden hat.

Museo Antiguo Convento de San Francisco/ Mueso de Idoles de Zaptatera/Granada
Das Museum ist in dem alten Konvent untergebracht und hat die interessanteste Ausstellung zur präkolumbianischen Kunst des Landes. Hier befinden sich die großen, religiösen Skulpturen, die 1970 von der Insel Zapata hergebracht wurden sowie historische Fotos von Granada, religiöse Gegenstände aus der kolonialen Zeit und eine Galerie von nativen Bildern der Solentiname-Inseln. Außerdem finden regelmäßig Ausstellungen statt.

Casa Natal Sor María Romero
/Granada
Die kleine Kapelle ist das Geburtshaus von María Romero Meneses und beherbergt eine bescheidene Sammlung von religiösen Artefakten und Bücher über das Leben der Heiligen.

El Museo de Tradiciones y Leyendas/León
Das Museum der Traditionen und der Legenden wurde in einem Gebäude untergebracht, das von 1921 bis 1979 dem berüchtigten 21. Gefängnis gedient hat, in dem viele Gefangenen gefoltert worden sind. Heute werden in den ehemaligen Gefängniszellen Puppenillustrationen gezeigt, während Wandbilder Aufschluss darüber geben, wie die Gefangenen gelitten haben.

Theater

Rubén Darío National Theater/Managua
Das Rubén Darío National Theater in Managua wurde im Jahr 1969 eröffnet und bliebt durch das Erdbeben im Jahr 1972 unbeschädigt. Das Gebäude zeichnet sich durch seine moderne Architektur aus. Der Hauptsaal hat ca. 1200 Sitze, der Kristallsaal hingegen hat ca. 400 Sitze.

Teatro Municipal José de la Cruz Mena/León
Das Theater wurde im 19. Jahrhundert gebaut, und im frühen 20. Jahrhundert wurden hier viele wichtige Vorstellungen von Künstlern aus Europa und Lateinamerika gegeben. Später fiel das Theater der Vergessenheit anheim und brannte 1956 fast nieder. Nach 40 Jahren ist es nun wiedereröffnet. Es trägt den Namen von Leóns größtem klassischem Komponisten, José de la Cruz Mena. Maestro Mena erkrankte an Lepra, deshalb war es ihm verwehrt bei der Uraufführung seiner Komposition "La Ruína" das Theater zu betreten. Zeitzeugen sagen, dass der große Komponist auf den Stufen vor dem Theater saß und Freudentränen weinte, als er das Orchester sein Werk spielen hörte.

Kirchen und andere Sakralbauten

Catedral Metropolitana/Léon
Die Kathedrale gilt als einer der bedeutendsten Sakralbauten Mittelamerikas, mit dem Bau wurde 1747 begonnen, es dauerte allerdings bis 1825, bis die Arbeiten endgültig beendet waren. Im Inneren befindet sich ein edelsteinbesetzter Tabernakel von 1,50 m Hohe und eine Christus- Statue aus Elfenbein, die große bronzene Christusfigur von Esquipulas un die Statuen der zwölf Apostel, zu deren Füßen Nicaraguas Nationaldichter Rubén Darío begraben liegt.

Iglesia San Juan Bautista de Subtiava/Léon
Die Kirche ist noch vor 1520 gebaut und damit vor der Stadtgründung Leóns entstanden. Das Gotteshaus besitzt eine prächtige Fassade und einer der schönsten kolonialzeitlichen Altäre des Landes. An den Innenwänden findet man ausdrucksstarke Darstellungen indianischer Motive, einschließlich eines besonders auffallenden Sonnengemäldes.

Nueva Catedral/Managua

Die neue Kathedrale wurde zum größten Teil von Tom Monogahan, dem Besitzer einer Pizzakette, gesponsert. Sie hat eine moderne, aber kuriose Betonarchitektur. Man sagt sie ähnelt mit ihren kleinen Türmen einer Moschee oder einem Nuklearreaktor.

Ruine der alten Kathedrale/Managua

Die 1929 erbaute Kathedrale wurde schon zwei Jahre später von einem Erdbeben zerstört und 41 Jahre danach noch einmal. Aber immer noch kann man die imposanten Fresken und Engelsskulpturen bewundern.

Catedral de Granada/Granada
Die Kathedrale wurde 1583 zum ersten Mal erbaut und nach diversen Piratenüberfällen 1633 und 1751 wieder neu aufgebaut. 1895 wurde sie von William Walker erneut niedergebrannt. 1915 wurde sie dann wieder als Kirche eröffnet. Das Gebäude hat eine beeindruckende Größe und die Fassade ist im neoklassischen und gotischen Stil gehalten. Die beiden Türme bilden einen beeindruckenden Hintergrund von Granada.

Igelsia San Francisco
/Granada
Die breite blaue Kirche wurde 1524 gebaut und ist Nicaraguas älteste Kirche mit Originalstufen. 1530 predigte der legendäre Frey Bartomolé de las Casas in ihr, 1592 wurde der Konvent gegründet. Der Komplex wurde 1685 gebrandschatzt, 1836 wurde er nach seinem Wiederaufbau Universität. Um 1856 wurde die Kirche von William Walker, der sie als Kaserne benutzte, erneut zerstört. Nachdem der Konvent wieder aufgebaut wurde, wurde er die wichtigste Sekundärschule in der Stadt, später wurde er zum Instituto Naional de Oriente bis es 1975 geschlossen wurde. Die Restaurierungen begannen 1989 mit der finanziellen Hilfe der schwedischen Regierung. Heute ist in ihr das Museo Antiguo des San Francisco untergebracht.

Festungen

El Castillo de la Inmacualada Concepción/El Castillo
Die Festung, die auf einen Hügel thront, wurde 1675 von den Spaniern zum Schutz vor den Piraten und britischen Eroberern gebaut. Henry Morgan und auch der junge Lord Horatio Nelson scheiterten an dem Castillo. Heute ist die Festung ein Museum und man hat einen herrlichen Blick über den Fluss.

El Fortín/León
In der alten Somoza-Festung kann man heute noch das alte Gefängnis besichtigen. Von dem Fort hat man einen herrlichen Blick auf León.

Fortaleza de la Pólvera/Granada
Calle Real
Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Fort wurde früher als Munitionslager, später als Militärbasis und am Ende als Gefängnis benutzt.

Historisches

La Paz Centro
Der kleine Ort liegt 54 km von León entfernt. Die Überlebenden der Vulkanausbrüche und Erdbeben von León Viejo siedelten sich im frühen 17. Jahrhundert hier an. Die Gegend hat eine lange Tradition in der Keramikproduktion und noch heute gibt es kleine Manufakturen und Kunstgewerbebetriebe. Die wunderschönen Kacheln und Ziegel, mit denen die kolonialen Häuser in León ausgestattet sind, werden in großen Holzöfen gebrannt. Um die jahrhundertalte Tradition der Ziegelbrennerei zu sehen, kann man eine der Fabriken zwischen 09:00-17:00 Uhr besuchen.

Wichtige Universitäten

Universidad Politecnica de Nicaragua/Managua
Die Polytechnische Universität von Nicaragua wurde im Jahr 1967 gegründet. An der Universität studieren momentan ca. 25.000 Studenten. Die Universität verfügt über die folgenden Fakultäten:

  • Rechtswissenschaften
  • Ingenieurswissenschaften
  • Finanzwissenschaften


Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua/Managua
Die Autonome Nationale Universität von Nicaragua wurde im Jahr 1812 gegründet. Der Hauptcampus befindet sich in Managua. Ein weiterer Campus befindet sich in León. Dieser war früher der Hauptcampus. An der Universität studieren momentan ca. 25.000 Studenten. Die Universität verfügt über die folgenden Fakultäten:

  • Geisteswissenschaften
  • Medizin
  • Naturwissenschaften
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Pädagogik

Naturschönheiten

Archipiélago Las Isletas
Die 354 Inselchen im Nicaraguasee bestehen aus Basaltstein und sind mit einer reichen Vegetation bedeckt. Sie entstanden nach einem Vulkanausbruch des Mombacho. Sie bieten einen Überfluss von Flora und Fauna, gerade die Vogelwelt ist zahlreich vertreten. Der Besucher kann sich ein Kanu mieten oder mit organisierten Touren von den lokalen Anbietern einen Ausflug auf die Inseln unternehmen.

Isla El Morro
Die Insel liegt 15 km von Granada entfernt, auf ihr befindet sich der Freizeitpark Nicarao Lake Ressort.

Isla El Muerto
Eine besondere Attraktion der Insel sind flache Felsen, Nicaraguas interessantester Platz für Petroglyphen. Die besondere Anordnung der Steine lassen einen wichtigen Begräbnisort vermuten.

Isla Ometepe (Insel mit zwei Bergen)
Die 276 km große Insel ist die größte Insel im Gran Lago (Nicaragua- See) und besticht nicht nur mit ihren zwei Vulkanen Concepción und Madera, sondern auch mit einer großartigen Flora und Fauna. Beide Vulkane können bestiegen werden und von der Spitze des Vulkans Concepción kann man den Atlantik und den Pazifik sehen. Für die Ureinwohner war die Insel religiös und hinterließen Steinskulpturen und Petroglyphen.

Isla Zapatera
Die zweitgrößte Insel im Nicaraguasee war früher ein Vulkan, der im Laufe der Jahrhunderte erodierte und sich in einen Regenwald verwandelt hat. Die Insel liegt 625 m hoch und ist mit seiner reichen Flora und Fauna wunderbar zum Wandern geeignet. Außerdem kann man zu den noch immer zahlreich vorhandenen Fundorten geführte archäologische Wanderungen unternehmen.

Nationalpark Saslaya
Im Department Zelaya befindet sich der Nationalpark Saslaya, der 1971 mit einer Fläche von 11.800 ha gegründet wurde. Er befindet sich im Süden der Kordilleren Isabelia und in ihm befindet sich der größte Erhebung der Region mit einer Höhe von 1.828 m. Das Gebiet verfügt über eine reiche Flora und Fauna wie den Jaguar, Ozelote, Spinnenaffen, Vögel und Schlangen.

Nationalpark Masaya

Im Westen des Landes liegt der Nationalpark Vulkan Masaya, der 1978 gegründet worden ist. Er verfügt über eine Fläche von 5.500 ha, die größte Attraktion ist der Vulkan mit einer Höhe von 635m, der aus einem Hauptkrater mit einem Durchmesser von einem halben Kilometer und 200 m Tiefe, und kleineren Nebenkratern sich zusammensetzt. Sein Fuß und die unteren Teilen der Hänge sind von großen Lavasteinen bedeckt, die von seinem letzten Ausbruch 1772 stammen.

Nicaragua- See/

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