Kurzer historischer Abriss
Die folgenden Welterbestätten sind eng mit der Geschichte Mexikos verbunden. Um nicht bei jeder Stätte die Hintergründe mehr oder weniger wiederholen zu müssen, hier ein kurzer Geschichtsabriss, der die Grundlage der meisten hier dargestellten Welterbestätten bildet: Die Azteken besiedelten im 12 Jahrhundert die Inseln des Texcoco Sees und nannten ihre Hauptstadt Tenochtitlán (heute Mexiko City).
Sie unterdrückten alle anderen Stämme der damaligen Ureinwohner und waren deshalb bei ihnen sehr verhasst. Im Jahr 1519 kam Hernán Cortés (1485-1547) im Namen des spanischen Königs mit seinen Mannen ins Land, und die Azteken - allen voran Kaiser Moctezuma II - empfingen die Weißen ehrfürchtig und friedlich, glaubten sie doch der Priestergott Quetzalcóatl sei wieder gekommen.
Nach dem Erkennen ihres Irrtums bekämpfen sich die Azteken und Cortes Soldaten mit einer unerbittlichen Grausamkeit. Cortés gewann die Auseinandersetzungen nach langer Zeit und zerstörte daraufhin die Aztekenkultur. Moctezuma wurde von seinen eigenen Leuten im Jahr 1520 getötet. Cortés errichtete so das spanische Vizekönigreich "Nueva España", das fast 300 Jahre die Regierung stellte.
Im Jahr 1821 wurde der spanische Vizekönig zum Abdanken gezwungen und Mexiko wurde kurzzeitig unabhängig. Unruhige Jahre folgten, wie der Grenzkrieg zwischen den USA in den Jahren 1845 bis 1848. Mexiko verlor infolge dieses Krieges Kalifornien, Teile von Neu Mexiko und Texas. Diese Regionen sind heutzutage bekanntlich US-Bundesstaaten.
Altstadt von Oaxaca und Ruinen von Monte Alban (1987)
Die Stadt Oaxaca de Juárez liegt im gleichnamigen Bundesstaat im Süden auf einer Höhe von 1.500 m. Das Bundesland ist sehr bergig, so treffen hier drei große Gebirgszüge aufeinander, die Sierra Madre Oriental, die Sierra Madre del Sur und die Sierra Atravesada. Hier befindet sich die kürzeste Landverbindung (Luftweg 200 km) vom Pazifik zum Golf von Mexiko.
Die ersten Siedler waren wohl die Olmeken, die die fruchtbare Hochebene im Bundesstaat um 1500 v. Chr. bewohnten. Um 200 v. Chr. wurden die ersten Tempel errichtet, diesmal aber vermutlich von den Zapoteken, die ihren Einfluss im gesamten Gebiet geltend machten.
Im Gebiet um Oaxaca liegt auch ein Biosphärenreservat, in dem 200 verschiedene Reptilien-, rund 500 Vogel-, über 200 Säugetier- und ca. 100 Amphibienarten gezählt wurden. Auch wurden ca 2.000 Pflanzenarten registriert.
Im 10.Jahrhundert verließen die Zapoteken den Monte Albán, der ca. 15 km westlich von Oaxaca liegt, die Mixteken bestzten ihn und später im Jahr 1458 bestzte Mctezuma II Oaxaca. Im Jahr 1521 eroberte Hernán Cortés das Gebiet Im Jahre 1544 wurde die Kathedrale in Oaxaca-Stadt gebaut.
Der Monte Alban, der weiße Berg, liegt etwa 15 Km westlich von Oaxaca und gilt als das älteste Zapoteken-Zentrum.
Die Ruinenstätten liegen auf der höchsten Stelle des „Jaguarhügels“, es ist eine von Menschen abgetragene Ebene in einer Höhe von 1950 m. Die gesamte Stätte hat eine Fläche von 40 km², wobei dem Hauptplatz hat eine Grundfläche von 6 m² zukommt. Der Platz ist von Tempeln, Palästen und Grabstätten umgeben. Wie in fast allen Stätten gibt es auch hier ein Observatorium. Der Tempel Danzantes ist mit Tänzerreliefs verziert. Eines der Gräber war besonders wertvoll, es enthielt viele kostbarer Beigaben aus Gold, Silber und Jade. Die Gebäude haben unterirdische Gänge, die sie miteinander verbinden.
Um 1300 wurde die Stätte von den Mixteken als Begräbnisstätte benutzt.
Die Altstadt und die Ruinen wurden im Jahr 1987 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Historisches Zentrum von Puebla (1987)
Die Stadt Puebla „Puebla de los Angeles“ im Bundesstaat Puebla wurde im 16. Jahrhundert am Fuß des Vulkans Popocatépetl, der 5.452 m hoch ist, von Mönchen gegründet. Die Stadt liegt etwa 2.160 m hoch und liegt ca. 120 km südöstlich von Mexiko-City. Sehenswert sind vor allem der Plat „Plaza de Armas“, das Zuckerbäckerhaus, die Rosenkranzkapelle, die eine mit Gold verzierte Kuppel hat, die Kathedrale aus dem Jahr 1649, die innen mit Marmor und Onyx ausgestattet ist und die Bibliothek, in der ehemals der Bischof residierte.
Bis zum Jahr 2003 wurde hier der VW Käfer "Vocho" gebaut, der von dann vom Jetta und dem New Beetle abgelöst wurde.
Das historische Zentrum von Puebla wurde im Jahr 1987 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Biosphärenreservat Sian Ka'an (1987)
Das Biosphärenreservat Sian Ka'an liegt auf der Halbinsel Yukatánan zugehörig zu Tulum und Felipe Carrillo Puerto an der Ostseite des Meeres und hat eine Fläche von ca. 5.250 km². Im geschützten Gebiet befinden sich Dschungel, Feuchtgebiete, Salzwiesen Küsten- und Meersysteme, vorkolumbische Ruinen und in den Kalkfelsen viele mit Süßwasser gefüllte Höhlen .
Die ca. 20 bisher entdeckten Maya- Stätten sind aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Die Tempelstätten sind von einer Mauer umgeben. An der Chunyaxché-Lagune steht der Tempel Xlahpak und auch auf der Halbinsel Boca Paila sind Maya-Stätten zu finden.
Zum Gebiet gehört eine Hummerzucht und ein 110 km langes Korallenriff. Die Tier- und Pflanzenwelt ist ausgesprochen artenreich, so wurden ca. 1.200 Pflanzen- und ca. 350 Vogelarten gefunden. Es leben hier etwa 70 verschiedene Säugetiere u.a. Jaguare, Pumas und Tapire, vier Meeresschildkrötenarten und Krokodile. Im Biosphärenreservat leben nur noch wenige Mayas.
Das Biosphärenreservat Sian Ka'an wurde im Jahr 1987 in die Liste der Weltnaturerbestätte eingetragen.
Präkolumbische Stadt Teotihuacán (1987)
Die gesamte Ruinenstätte Teotihuacán liegt in der Nähe der Stadt San Juan Teotihuacán im Bundesstaat México - 50 km nordöstlich von Mexiko-City - und hat eine Fläche von ca. 500 km², die Stadt Teotihuacán nimmt davon ca. 20 km² ein. Das geschützte Gebiet ist im Norden durch erloschene Vulkane und im Süden durch ein Gebirge begrenzt. Besiedelt wurde das Gebiet um 1500 v. Chr., welche Indianerstämme es waren, ist jedoch unbekannt. Teotihuacán war wohl vor dem 7. Jahrhundert die größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent.
Der Name Teotihuacán ist aztekisch. Als die Azteken in die verlassene Stadt kamen, glaubten sie, dass Teotihuacán der Geburtsort ihrer Götter sei und Riesen sie erbaut hätten. Die Hauptachse der Stadt ist die „Straße der Toten“, immer durch Treppen unterbrochen. Dort stehen die Mond- und die Sonnenpyramide. Die Sonnenpyramise hat eine fast quadratische Grundfläche und hat eine Höhe von ca. 65 m. Im Jahr 1968 wurde eine Höhle entdeckt, in der Gegenstände aus aztekischer Zeit gefunden wurden. Auf dem Berg Cerro Gordo stand ein Tempel und die Zitadelle, in der wohl die Herrscher des Reiches lebten. Die Wohnviertel der einfachen Bevölkerung wie der Handwerker, Bauern und Kaufleute waren durch eine Mauer von den Vierteln der Reichen abgetrennt und hatten eigene Tempel. Gräber, die man fand, hatten Beigaben, woraus man schloss, dass die Ureinwohner an ein Leben nach dem Tod glaubten. Die Wände der Gebäuden waren häufig mit Szenen aus dem täglichen Leben bemalt. Es ist nicht bekannt, warum die Stadt um das Jahr 750 n. Chr. verlassen wurde.
Die präkolumbische Stadt Teotihuacán wurde im Jahr 1987 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Präkolumbische Stadt und Nationalpark von Palenque (1987)
Im Nationalpark von Palenque im Bundesstaat Chiapas liegt im dichten Regenwald eine besonders schöne Maya-Stätte. Man vermutet, dass hier die Kultstätte eines Maya-Herrschergeschlechts gewesen ist. Die Ruinen der Mayastätte liegen auf einer Hochebene, die über künstliche von den Mayas gebaute Terrassen zu erreichen sind.
Im Zentrum der Stadt Palenque liegen der Tempel der „Inschriften“ und der Palast mit seinem viergeschossigen Turm. In der Nähe befinden sich viele einzelne Bauten, die auf Sockeln gebaut wurden und reich verziert sind. Im Palast lassen sich drei Krönungsszenen von Königen der Maya auf Tafeln bewundern.
Der Tempel stammt aus dem 7. Jahrhundert n. Chr. und man findet dort das Grabmal eines der Maya-Könige, was durch die gefundenen Inschriften belegt werden kann. Weitere Tempel fand man im Südosten vom „Tempel der Inschriften“ aus. Im Inneren der Anlage in einem bedachten Raum, befindet sich ein Relief, das wohl einen Weltenbaum darstellen soll. Das Gebiet ist noch nicht endgültig erschlossen und es wird noch lange dauern, bis alles von den Mayas Erhaltene gesichtet und ausgegraben sein wird.
Die präkolumbische Stadt und der Nationalpark von Palenque wurden im Jahr 1987 in die Liste der Weltkulturerbestätten eingetragen.
Mexico City (historisches Zentrum) und Xochimilco (1987)
Der Stadtteil Xochimilco in Mexiko Citys wurde noch von den Azteken angelegt, die Bedeutung des Namens ist im Deutschen etwa „Ort wachsender Blumen“. Die schwimmenden Gärten sind künstlich hergestellte Floßinseln, die durch Baumbepflanzung Halt im Untergrund bekamen und es entstand ein verzweigtes Kanalsystem. Diese Inseln waren sehr fruchtbar und versorgten die Hauptstadt der Azteken mit Gemüse und Obst. Auf den Inseln lebt der endemische Axolotl, eine Salamander- bzw. Molchart. Es gibt auf der Insel eine Vielzahl unterschiedlicher Orchideenarten. Die Fläche des geschützten Gebiets beträgt ca. 48 km² und schließt die Floßinseln und die Wasserwege ein.
Das historische Zentrum von Mexico City und Xochimilco wurde im Jahr 1987 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Ruinen von Chichen-Itza (1988)
Die Ruinen Chichén Itzá liegen auf der Halbinsel Yucatán - ca. 120 km östlich von Mérida. Chichén Itzá gehört zu den sieben „Neuen“ Weltwundern der Erde. Es wurde über die Einführung Neuer Weltwunder abgestimmt und somit auch für Chichén Itzá, aber diese Abstimmung bleibt sehr umstritten, so distanziert sich die UNESCO von der Aktion. Chichén Itzá wurde vermutlich um 450 n. Chr. gegründet. Um das 9. Jahrhundert trat ihre Blütezeit ein.
Um das Jahr 1000 wurden die Maya von den Tolteken bekämpft und die Tolteken übernahmen die Herrschaft. Um 1300 n. Chr. zerfiel das Mayareich in kleine Fürstentümer, und das mächtige Reich ging unter. Die spanischen Eroberer fanden eine verlassene Stadt vor. Das Castillo ist eine Pyramide des Kukulkán (Gott der Auferstehung und der Wiedergeburt) mit einer quadratischen Grundfläche von 55 m Seitenlänge und einer Höhe von 24 m.
Zugänge führen über Treppen an jeder Seite der Pyramide zu einer Plattform. Zählt man die Stufen, so sind es genau 365 Stufen, sie geben die Tage des Jahres an. An einer Treppe sind Schlangenköpfe gestaltet. Schlangen hatten eine besondere Bedeutung. Das Symbol der gefiederten Schlange, die fliegen kann, wurde die Schlange als Wanderer zwischen der Unterwelt Mictlan und der Menschenwelt geehrt.
Im Castillo steht eine kleinere Pyramide, die durch einen Tunnel erreichbar ist, dort steht Tempel, in dem man eine Chac-mool-Figur, die wohl von den Tolteken stammt, betrachten kann. Eine Chac-mool-Figur ist ein lebensgroßer, sitzender Mann, desse Beine angewinkelt sind und der einen zur Seite gerichteten Kopf hat - in den Händen hält die Figur eine Schale. Die Astronomie spielte eine große Rolle, so scheint sich beim Sonnenstand der Tag- und Nachtgleiche eine mystische Schlange um das Bauwerk zu ringeln. Im Osten liegt der Kriegertempel, darin eine kleinere Pyramide. In einem mit Wasser gefüllten Erdwall, der einen Durchmesser von 60 m hat, wurden Opfergaben, Edelsteine und Edelmetalle gefunden. Es war wohl eine Opferstätte, an der in regenarmen Zeiten den Göttern auch Menschenopfer gebracht wurden.
Chichén Itzá hatte auch Ballspielplätze, einer war von einer 8 m hohen Mauer umgeben, innen waren Steinbänke mit wunderschönen Verzierungen. An den Seiten stehen Tempel wie der Jaguartempel. An seinen Wänden sind noch Wandmalereien mit Darstellungen vom Verlauf der Spiele erkennbar. siehe auch: Präkolumbische Stadt El Tajin. Es gab auch ein Observatorium, ein mit Chac-Masken (Regengott mit lange Nase und aufgerissenem Maul) verziertes Nonnenhaus
Die Ruinen von Chichen-Itza wurden im Jahr 1988 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Historisches Zentrum und Bergwerksanlagen von Guanajuato (1988)
Die Bergwerksstadt Guanajuato liegt im gleichnamigen Bundesstaat in Zentralmexiko auf einer Höhe von ca. 2.000 m - umgeben von sehr hohen Bergen. Die spanischen Eroberer wurden hier durch den Abbau von Silber reich. Die Minen sind heute geschlossen, aber silberverarbeitende Betriebe gibt es noch viele. Die Stadt hat noch viele alte Kolonialbauten, die in heimeligen verwinkelten Gassen stehen. Die Stadt liegt an der 1.350 km langen so genannten Unabhängigkeitsstraße.
Die Straße führt an vielen Punkten des Krieges vorbei, die für die Unabhängigkeit Mexikos entscheidend waren.
Die Stadt verbirgt unterirdisch eine Straße (die Calle Miguel Hidalgo), - ein ehemaliges, ausgetrocknetes Flussbett - die über 2 km lang ist. Von der Kirche „Dolores Hidalgo“ wurde der Freiheitsruf ausgerufen. Pater Miguel Hidalgo y Costilla soll am 16. September 1810 folgende Worte von der Kanzel gerufen haben:“ Viva la Virgen de Guadalupe", "Muerte al mal gobierno", "Muerte a los gachupines. Damit hat er das Volk zum Widerstand gegen die Unterdrücker aufgerufen.
Ein Getreidespeicher wurde zu einer Festung, die aber von den Spaniern eingenommen wurde und die Anführer, Hidalgo, Allende, Aldama und Jimenez, wurden enthauptet und die Köpfe wurden zur Abschreckung öffentlich zur Schau gestellt.
Auch das Denkmal von Pipila erinnert an den Unabhängigkeitskrieg.
Das historische Zentrum und die Bergwerksanlagen von Guanajuato wurden im Jahr 1988 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Altstadt von Morelia (1991)
Die Altstadt von Morelia liegt im Bundesstaat Michoacán auf einer Höhe von ca. 2.000 m - rund 250 km westlich von Mexiki-City. Sie wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Die im Renaissance-Stil errichtete Stadt vereint europäische und amerikanische Baukunst. Die Stadt wurde an den Hängen eines kleinen Berges errichtet und man kann heute noch über 200 historische Gebäude besichtigen. Es sind aber unter den Gebäuden auch spätere Baustile erkennbar wie Elemente des Barock und der Neoklassik. In Morelia sind wichtige Persönlichkeiten geboren worden - wie u.a.der Priester José María Morelos, der eine wichtige Rolle im Unabhängigkeitskrieg spielte und nach dem die Stadt benannt wurde oder Felipe Calderón - mexikanischer Präsident seit 2006. Die Universität „Universidad Michoacana de San Nicolás de Hidalgo“ wurde im Jahr 1551 im Renaissance-Stil gegründet.
Die Altstadt von Morelia wurde im Jahr 1991 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Präkolumbische Stadt El Tajin(1992)
Die Stadt El Tajín liegt südwestlich von Papantla im Bundesstaat Veracruz. Die Stadt wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. vermutlich von den Totonaken gegründet und bestand etwa bis 1200 n. Chr. Die so genannte Pyramide „Piramide de los Nichos“ hat eine Höhe von 25 m und eine quadratische Grundfläche mit einer Seitenlänge von 35 m.
Die Pyramide hat fast 365 Nischen, die wohl als Symbol für das Sonnenjahr gebaut wurden. Das indige Volk der Tolteken soll vermutlich diese Pyramiden-Stätte gegründet haben. In El Tajín wurde das „Ballspiel“ nur an Feiertage ausgeführt. Man vermutet, dass die Verlierer des Spiels zu Ehren der Götter geköpft wurden. Der bekannteste Ballspielplatz ist der „Juego de Pelota Sur, der eine Länge vont 60 m hat.
Täglich fanden außérdem Vorstellungen der fliegende Tänzer statt - ein Fruchtbarkeitsritual der Totonaken, der so genannte „Danza del Volador“. Bei diesem Ritual mussten Jünglinge „Voladores „ einen ca. 25 m hohen Baum, an dem der Tanz stattfand, aussuchen. Nach dem Tanz wurde der Baum gefällt. Die Jungen Männer trugen dabei eine rote Hose, ein weißes Hemd, ein rotes Band um die Hüften und einen Kopfschmuck aus Federn. Alexander von Humboldt besuchte im Jahr 1811 den Ort. Die präkolumbische Stadt El Tajin wurde im Jahr 1992 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco (1993)
Die Sierra de San Francisco liegt im Zentrum der Halbinsel Baja California in der Wüste El Vizcaino. In Höhlen wurden infolge des Wüstenklimas gut erhalten gebliebene Felszeichnungen gefunden, die auf die Jahre 1100 v. Chr. bis 1300 n. Chr. datiert worden sind. Auf den Abbildungen sind Menschen – teilweise mit Waffen - und Tiere in Lebensgröße zu sehen. Bei den Tieren erkennt man Luchse, Pumas, Dickhornschafe, Adler, Pelikane, Schildkröten und Wale. Man vermutet, dass die Höhlen als Kultstätten dienten. Auf der Baja California lebten die Indianer „Guachimis“, aber es ist nicht bekannt, ob dieser indige Stamm die Bilder malte.
Die Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco wurden im Jahr 1993 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Altstadt von Zacatecas (1993)
Die Stadt Zacatecas liegt im gleichnamigen Bundesstaat im im mittleren Norden Mexikos und wurde im Jahre 1546 gegründet. Man hatte hier eine reichhaltige Silbermine entdeckt. Die Stadt liegt in steilem Gelände in einem engen Tal und hat zahlreiche Kirchen und offentliche Gebäude. Der im Jahr 1760 fertiggestellte barocke Dom vereint europäische und indige Baustil-Elemente. Im dem von Wüsten geprägtem Gebiet lebten vor der Eroberung der Spanier die indigen Völker Caxcanes und Zacatecos u.a.
Die Altstadt von Zacatecas wurde im Jahr 1993 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Lagune von El Vizcaino (Schutzgebiet für Wale) (1993)
Die Fläche des Biosphärenreservat El Vizcaíno beträgt 25.500 km² und befindet sich auf der Halbinsel Baja California an der Seite des pazifischen Ozeans in den Lagunen „Ojo de Liebre“ und „San Ignacio“. In dem Gebiet leben zahlreiche Vogelarten, auch Zugvögel, die sich hier zum Überwintern niederlassen. Es ist ein Gebiet, in dem noch verschiedene Schildkrötenarten leben und an deren Stränden die Schildkröten ihre Eier in den Sand eingraben. Ein besonderes Erlebnis ist das Spiel von Grauwalen, Delphinen und Seelöwen, die die Gewässer zum Gebären ihrer Jungen aufsuchen.
Die Lagune von El Vizcaino wurde im Jahr 1993 in die Liste der Weltnaturerbestätte eingetragen.
Klöster des 16. Jh. an den Hängen des Popocatepetl (1994)
Die 14 Klöster liegen an den Hängen des 5.452 m hohen Vulkans Popocatepetl in Zentralmexiko. Sie sind im 16. Jahrhundert von den franziskanischen, dominikanischen und augustinischen Missionare geplant und dann errichtet worden, um die indigene Bevölkerung zum christlichen Glauben zu bekehren. Die Klöster sind ähnlich konzipiert - sie sind viereckig und liegen hoch über den Häusern der Bevölkerung. Alle sind von Mauern umgeben. Das wohl bedeutendste und schönste Kloster ist das in Huejotzingo, das auf einer Höhe von rund 2.000 m liegt. Es gleicht mehr einer befestigten Burg als einem Kloster. Sein Baustil mutet gotisch an. Wandmalereien, Orgel und Kanzel stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Diese Klöster wurden im Jahr 1994 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Denkmalensemble von Querétaro (1996)
Auf einer Höhe von ca. 1.840 m liegt die Stadt Santiago de Querétaro - sie ist ca. 200 km von Mexiko-City entfernt. In der Stadt findet man zahlreiche Klosteranlagen, Barockkirchen, Adelshäuser, Denkmäler und hell gestrichene Häuser. Die Querétaros-Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert ist ein Meisterwerk der damaligen Bautechnik. Die Universität wurde im Jahr 1618 gegründet. Im 17. Jahrhundert schon wurde eine Wasserleitung gebaut, die das Wasser aus ca. 200 km Entfernung in die Stadt transportierte. In präkolumbischer Zeit lebten hier die Otomi-Indianer, die von den Azteken „befriedet“ wurden. Geschichtlich gesehen ist die Stadt sehr wichtig, denn es wurden u. a. hier im Jahr 1848 der Vertrag unterzeichnet, der den mexikanisch-amerikanischen Krieg beendete und im Jahr 1917 die bis heute bestehende Verfassung Mexikos im Teatro de la República verabschiedet. Im Jahr 1929 wurde hier die Vorgängerpartei der PRI gegründet.
Das Denkmalensemble von Querétaro wurde im Jahr 1996 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Präkolumbische Stadt Uxmal (1996)
Die Stätte „Uxmal“ befindet sich im südwestlichen Teil der Halbinsel Yucatán, etwa 400 km von Cancún und ca. 80 km von Mérida entfernt. Sie wurde im Jahr 700 n. Chr. von den Mayas gegründet und wurde vermutlich auf Überresten anderer Städte erbaut. Funde aus verschiedenen Zeitepochen zeigen, dass Uxmal vermutlich vier- bis fünfmal überbaut worden ist. Die Ausrichtung der Gebäude der Maya-Überbauung deuten auf ein großes Verständnis der Astronomie hin. Man fand auch hier wieder das Schlangensymbol wie bei anderen Ausgrabungsstätten der Maya. Auch diese Stätte wurde um das 11. Jahrhundert verlassen.
In Uxmal ist die Pyramide des Zauberers und der Tempel der menschlichen Könige zu finden. Sie sollen die Erde mit dem Himmel und der Unterwelt verbinden. Die Grundfläche der „Pyramide des Zauberers“ ist eiförmig und 38 m hoch. Im Inneren sind 5 Tempel. An zwei Seiten sind steile Treppenaufgänge, einer ist mit Steinmasken des Regengottes Chaac verziert. Im so genannten Nonnenviereck soll das ewige Feuer gebrannt haben. Es wurde von Priesterinnen gehütet, die den Göttern geopfert werden sollten. Auch in diesen Gebäuden sind die Riesenmasken des Regengottes Chaak, Bilder der gefiederten Schlange und rhombenförmiges Gitterwerk zu finden. Weiterhin findet man in der Ausgrabungsstätte den Herrscherpalast, der auf einem künstlichen Sockel steht und 100 m lang mit 11 Eingängen ist, einen Ballspielplatz, ein Haus der Schildkröte, ein Taubenhaus und den Tempel des Friedhofs.
Die präkolumbische Stadt Uxmal wurde im Jahr 1996 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Cabañas-Hospiz in Guadalajara (1997)
Das Cabañas-Hospiz in Guadalajara liegt im Bundesstaat Jalisco ca. 500 km westlich von Mexico City. Gegründet wurde die Stadt im Jahr 1532 von dem spanischen Besatzern (Conquistadoren). Das Hospicio Cabañas wurde Ende des 18. Jahrhundert gebaut. Es trägt den Namen des Bischofs Juan Ruíz de Cabañas y Crespo, dem Gründer. Es wurde als Waisenhaus mit einer Schule und Krankenhaus genutzt. Die Anlage ähnelt dem Pariser Invalidendom und hat eine Fläche von 2,4 km². Das einstöckige Gebäude hat 23 Innenhöfe und zwei Kirchen, deren Kuppeln eine Höhe von 32,5 m haben. Der Bau der Gebäude war „behindertengerecht“. José Clemente Orozco gestaltete die Wände mit wunderschönen Gemälden. Im Jahr 1910, während der mexikanischen Revolution, wurden Flüchtlinge und Soldaten im Hospiz untergebracht. Im Jahr 1983 wurde das Hospiz zu einem Kulturzentrum.
Das Cabañas-Hospiz in Guadalajara wurde im Jahr 1997 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Archäologische Stätten von Paquimé in Casas Grandes (1998)
Die geschützte Stätte Paquimé liegt etwa 350 km nordwestlich von der Hauptstadt Chihuahua des Bundesstaates Chihuahua in Nähe der Stadt Casas Grandes. Die Bauwerke, teilweise ist das Gelände der Gesamtfläche eingezäunt, bestehen aus Adobe (ein ungebrannter Ziegel aus Lehm) und sie haben T-förmige Türen. Die Häuser standen an den Ufern der Flüsse Flüsse Piedras Verdes, San Pedro und San Miguel und waren tief in die Erde eingelassen. Es war auch eine Stätte für zeremonielle veranstaltungen. Der Beginn der Kultur wird auf die Zeit um 700 n. Chr. datiert. Die indige Bevölkerung trieb Handel mit Guacamaya-Federn, Muscheln, Keramik, wunderschönen Krügen, Töpfen und bearbeitetem Kupfer etc. Der Ort verfügt über ein großes ausgebautes Bewässerungssystem, einen Ballspielplatz und einige Häuser mit vier Stockwerken - und man fand sogar Mühlsteine.
Die archäologischen Stätten wurden im Jahr 1998 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Denkmalbereich von Tlacotalpan (1998)
Die geschützte Stadt Tlacotalpan liegt am Río Papaloapan in der Nähe der Lagune im Bundesstaat Veracruz am Golf von Mexiko in Sumpfgebieten. Die Stadt wurde Mitte des 16. Jahrhunderts gegründet und bemerkenswert sind die Kirche Parroquía de San Cristóbal, die Parkanlagen und die alten, kolonialen stil- und farbenreichen Häuser mit Säulengängen. Tlacotalpan ist bekannt durch sein jährlich vom 31.01. bis zum 09.02 stattfindendes Fest »Virgen de la Candelaria«.
Der Denkmalbereich von Tlacotalpan wurde im Jahr 1998 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Historische Stadt und Festung von Campeche (1999)
Die historische Stadt und Festung von Campeche liegt im mexikanischen Bundesstaat Campeche an der Nordwestküste der Halbinsel Yucatán. Hier treffen sich die Einflüsse von Azteken- und Maya- spanischer Kultur. Im Jahr 1540 errichteten die Spanier die Stadt auf den Resten einer Siedlung der Maya. Campeche wurde reich und musste sich deswegen vor Überfällen schützen. Man baute daher Befestigungsanlagen, deren Wehrmauer 2 km lang und teilweise 8 m hoch ist. Durch das Stadttor, das an der dem Meer abgewandten Seite liegt, betritt man die alte Stadt, in der die barocken Prachtbauten den Reichtum der Spanier in vergangenen Zeiten widerspiegeln. Sehenswert sind die Kathedrale, Catedral de la Concepción, die restaurierten Kolonialhäuser und der Stadtpalast. Die Kathedrale wurde im Jahr 1705 erbaut und ist die älteste Kirche auf der Halbinsel Yucatán. Der weiß und rot gestrichene, geschnitzte Altar ist ganz besonders zu erwähnen.
Die historische Stadt und Festung von Campeche wurde im Jahr 1999 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Archäologische Stätte Xochicalco (1999)
Die archäologische Stätte Xochicalco liegt im westlichen Teil des Bundesstaates Morelos - ca. 120 km von Mexiko-City entfernt. Die Stätte wurde vermutlich schon 200 v. Chr. gegründet. Die gut erhaltenen Bauten sind allerdings einer Zeit von 700 bis 1000 n. Chr. zuzuordnen. Inmitten der Stätte ist ein Hügel, auf dem die Oberschicht wohnte. Der Zugang zu dem Hügel waren künstlich angelegte Terrassen, die von einer Mauer geschützt wurden. Große Plätze von Zeremoniengebäuden umgrenzt, prägten das Stadtbild. Weiter findet man Stufenpyramidentempel, Paläste, zwei Ballspielplätze, Schwitzbäder, kreisförmige Altäre, freistehende verzierte Stelen und ausgebaute Höhlen. Eine davon wurde als astronomisches Observatorium genutzt. Das Sonnenlicht fällt nur an 105 Tagen in die Höhle - und zwar von Ende April bis Mitte August.
Der Tempel der gefiederten Schlange wurde im Jahr 1910 wiederhergestellt. Er besitzt stilisierte Darstellungen einer Gottheit.
Die Reliefs an den Seiten einiger Gebäude sind erwähnenswert, so dass man vermutet, dass hier richtige Künstler lebeten.
Die Stätte wurde von Alexander Humboldt im Jahr 1810 besucht.
Besuchen kann man die Stätte täglich von 10 bis 17 Uhr.
Die archäologische Stätte Xochicalco wurde im Jahr 1999 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Maya-Stadt Calakmul (Campeche) (2002)
Die Stadt Calakmul im Bundesstaat Campeche ca. 300 km südöstlich der Stadt Campeche war ein Zentrum für Zeremonien der Maya. Die Fläche des geschützten Gebietes beträgt ca 30 km² und liegt im Tierras Bajas einer Regenwaldbiosphäre. Die Tempelbauten sind pyramidenförmig angelegt, die Steinhäuser, ihre Gräber und die angelegten Straßen zeigen die hoch entwickelte Kultur der Maya. Die größte Pyramide kann über Treppen bestiegen werden. Bisher wurden ca. 5.000 Gebäude entdeckt.
Die Maya-Stadt Calakmul wurde im Jahr 2002 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Franziskanermissionen in der Sierra Gorda in Querétaro (2003, 2021)
Im Bundesstaat Querétaro in der Sierra Gorda wurden die Franziskanermissionen Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Die Fassaden der Kirchen wurden von Missionaren zusammen mit Indianern gestaltet und mit christlichen und indianischen Motiven verziert.
Die Franziskanermissionen in der Sierra Gorda in Querétaro wurden im Jahr 2003 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Früheste Klöster des 16 Jh. an den Hängen des Popocatepetl
Die fünf Franziskaner-Missionen von Sierra Gorda, die zusätzlich im Jahr 2021 in die Liste der UNESCO aufgenommen wurden, entstanden Mitte des 18. in der letzten Phase der Bekehrung des Landesinneren Mexikos zum Christentum Von Besonders sehenswert sind die reich verzierten Kirchenfassaden, die ein Beispiel für die kreative Zusammenarbeit der Missionare und der Indios darstellen. Die ländlichen Siedlungen, die um die Missionen herum entstanden, haben ihren volkstümlichen Charakter bis heute bewahrt.
Haus und Studio von Luís Barragán (2004)
Luís Barragán wurde am 9. März 1902 in Guadalajara geboren und verstarb am 22. November 1988 in Mexiko-City. Sein Haus und Studio wurden im Jahr 1948 in Mexico City im Stadtteil Tacubaya Miguel Hidalgo gebaut. Im Alter von 78 Jahren erhielt er den Pritzker Preis, die höchste Auszeichnung für Architekten. Er hat gekonnt die mexikanischen traditionellen Bauelemente mit der europäischen Moderne kombiniert. Das Gebäude hat eine Fläche von 1.160 m², ist zweigeschossig und hat einen kleinen Garten und eine Terrasse, die surrealistisch wirkt. Barragán wurde im Jahr 1976 mit dem Nationalpreis für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Er ist seiner Heimat treu geblieben und hat nur in Mexiko seine Baukunstwerke erschaffen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören - wie oben beschrieben - sein eigenes Wohnhaus, die Türme von Ciudad Satélite in Mexiko-Stadt, die im Jahr 1957 erstellt wurden und das Wohnhaus San Cristóbal mit Pferdestallungen in Mexiko-Stadt, das in den Jahren 1967/68 gebaut wurde.
Das Haus und Studio von Luís Barragánwurden im Jahr 2004 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Inseln und Schutzgebiete des Golfes von Kalifornien (2005)
Der Golf von Kalifornien liegt zwischen der Baja California und dem mexikanisches Festland. Der gesamte Golf hat eine Länge von etwas weniger als 1.200 km und ist ca. 240 km breit. Ausgewiesen als geschütztes Meeresgebiet ist eine Fläche von ca. 500 km². In den Golf von Kalofornien münden die Flüsse Colorado, Yaqui und Fuerte. Im Golf liegen viele Inseln wie die „Isla Ángel de la Guarda“ und die „Isla Tiburón“. Der Golf ist besonders artenreich, es leben dort zahlreiche Arten von Schildkröten, Rochen, Walen und Haien, die vom Aussterben bedrohten Vaquitas, eine Kleinwalart, haben dort noch ihren Lebensraum. Auf den Inseln leben einige endemische (nur hier existierend) Tiere, und es gibt auch dort endemische Pflanzen.
Die Inseln und Schutzgebiete des Golfes von Kalifornien wurden im Jahr 2005 in die Liste der Weltnaturerbestätte eingetragen.
Agavenlandschaft und historische Tequila-Produktionsstätten (2006)
Tequila ist eine Art des Mezcal - eine mexikanische Spirituose mit ca. 40% Vol. Diese spezielle Art gibt es nur in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco. Der Mezcal darf nur aus dieser Gegend "Tequila" genannt werden. Die Spirituose wird aus der stahlblauen Agave hergestellt, eine besondere Art der Agaven. Sie hat, wenn sie geerntet wird, eine Höhe über 50 cm. Die Pflanze wird erst nach 10 bis 12 Jahren geerntet. Die schwertförmigen, stacheligen Blätter werden entfernt und zurück bleibt ein schwerer Strunk (manchmal 20 kg), der dann weiter zu Tequila verarbeitet wird. Die blaue Agave wird aber nicht nur zur Herstellung von Tequila genutzt, sondern es werden auch Seile daraus hergestellt oder Heilmittel daraus gewonnen. Die erste Brennerei für Tequila wurde im Jahr 1600 gegründet.
Die Agavenlandschaft und die historischen Tequila-Produktionsstätten wurden im Jahr 2006 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Universitätscampus der Universidad Nacional Autónoma de México (2007)
Die Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) ist eine der ältesten Universitäten des amerikanischen Kontinents.
Im Jahr 1551 gründete der spätere König Philipp II. im Namen seines Vaters Karls V. die Real y Pontificia Universidad de México. Im Jahr 1865 wurde die Universität vom mexikanischen Kaiser Maximilian aufgelöst.
Im Jahr 1910 wurde die Universität auf Befehl von Porfirio Díaz neu gegründet, und im Jahr 1954 wurde die neue „Universitätsstadt“ Ciudad Universitaria bezogen.
Bei Demonstrationen im Jahr 1968 fand das Massaker von Tlatelolco statt, es starben mehrere Hundert Stundenten. Präsident Luis Echeverría Álvarez musste sich deshalb wegen Völkermordes vor Gericht verantworten, allerdings wurde das Verfahren wegen Verjährung im gleichen Jahr noch eingestellt.
Das Universitätscampus (der Ciudad Universitaria ) mit seinen Gebäuden, Sportanlagen und Freiflächen wurde 2007 in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Festung San Miguel de Allende und Wallfahrtskirche Jesús de Nazareno in Atotonilco (2008)
Die Festung San Miguel de Allende und die Wallfahrtskirche Jesús de Nazareno in Atotonilco liegen im Bundesstaat Guanajuato. Die Stadt San Miguel de Allende wurde im Jahr 1542 von Missionaren gegründet. Sie war ein wichtiger Ort an der Silberstraße. In der Nähe lebten die Chichimeken-Indianerstämme. Die Stadt ist der Geburtsort von den Rebellenführern Juan Aldama und Ignacio José Allende y Unzaga, der mit dem Anführer der Unabhängigkeitsbewegung 1811 von den Spaniern ermordet wurden und José Martínez „El Pípila“, ein einheimischer Freiheitskämpfers, der sich selbst richtete. Besonders sehenswert sind ein alter mit Steinbecken verzierter Waschplatz, die Kirche "La Parroquia", deren Fassade von einem Indianer in gotischem Stil gestaltet wurde, ein botanischer Garten in einem Reservat, in dem auch Wildtiere leben und die Wallfahrtskirche „Jesús de Nazareno“ in dem etwa 15 km entfernten „Atotonilco“, die im Jahr 1740 von einem Jesuitenpater gegründet wurde. Die Kirche ist im Stil mexikanischer Barock gebaut und im Innern mit Wandmalereien und Gemälden geschmückt.
Festung und Wallfahrtskirche in Atotonilco wurden im Jahr 2008 in die Liste der Weltkulturerbestätte eingetragen.
Biosphärenreservat Mariposa Monarca (2008)
Das Biosphärenreservat Mariposa Monarca liegt etwa 100 Kilometer nordwestlich von Mexiko-City. Hier leben im Winter bis zu einer Milliarden Monarchfalter. Der Falter wandert im Jahr fast 4.000 km, der Weg führt vom Norden der USA bis nach Mexiko. Die Fläche des Gebietes beträgt ca. 560 km², hat eine Vielzahl von Seen und Stränden, es ist vulkanreich und die bewaldeten Berge erreichen eine Höhe bis zu 3.000 m.
Das Biosphärenreservat Mariposa Monarca wurde im Jahr 2008 in die Liste der Weltnaturerbestätte eingetragen.
Prähistorische Höhlen von Yagul und Mitla im Tal von Oaxaca (2010)
Die prähistorischen Höhlen wurden im Jahr 2010 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte eingetragen.
Historischer Handelsweg Camino Real de Tierra Adentro - "Silberstraße" (2010)
Der weit über 2000 km lange Handelsweg Camino Real de Tierra Adentro führt von Mexiko-Stadt nach New Mexico USA zur Stadt Santa Fe und wurde seit dem 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert als Handelsweg zum Transport von Silber aus den Silberstädten Zacatecas, Guanajuato und San Luis Potosí genutzt. Der Silberweg gehört auch zu den USA, denn der Weg führt bis Santa Fe (New Mexiko USA). Die Route führt durch unwegsames Gelände, Steppen, Wüsten, bergauf, bergab, man rastete auf Haciendas und fürchtete Überfälle. Diese abenteuerliche Strecke wurde 300 Jahrhunderte lang von Händlern, Verwaltungsbeamten und Missionaren genutztDer historische Handelsweg wurde im Jahr 2010 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte eingetragen
Biosphärenreservat El Pinacate y Gran Desierto de Altar (2013)
Das Biosphärenreservat El Pinacate y Gran Desierto de Altar liegt im Norden Mexikos in der Provinz Sonara.
Das Reservat nimmt eine Fläche von 7.145 km² ein und wurde am 10. Juni 1993 eröffnet.
Dieses Biosphärenreservat wurde im Jahr 2013 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.
Aquädukt von Padre Tembleque Mexiko (2015)
Das Aquädukt des Padre Tembleque zählt zu dem bedeutendsten Wasserleitungs- und -verteilungssystem, das im damaligen Vizekönigreich Neuspanien - im heutigen Mexiko - errichtet wurde.
Unter einem Aquädukt versteht man ganz allgemein eine Anlage zum Transport von Wasser und im engeren Sinne eine wasserführende Brückenanlage.
Das Wassertransportsystem entstand aufgrund der Initiative und nach den Plänen des Padre Francisco de Tembleque (1510–1590) - einem Franziskanermönch aus Spanien, der als Missionar in diese wasserarme Region gekommen war und die Lage der armen Bevölkerung verbessern wollte.
Die Anlage wurde zwischen 1553 bis 1570 unter seiner Leitung und mit Unterstützung der hiesigen Einheimischen errichtet.
Dieses hiesige System diente dazu, Wasser von den Hängen des 2.366 m hohenVulkans Tecajete zu sammeln und anschließend zu der Congregación de Todos los Santos zu leiten. Ein weiterer Kanal führte das Wasser zu dem 30 km weiter südlich gelegenen Otompan. Eine Reihe von Abzweigungen versorgten zudem die an der Strecke liegenden Dörfer.
Heutzutage findet man hier neben einer Reihe von Verteilerbecken und Gräben noch folgende Aquädukte:
Das Äqudukt bei der Hacienda de Tecajete besitzt eine Länge über 300 m lang und besteht aus 46 Steinbögen.
Weiter südlich bei der ehemaligen Hacienda de Nuestra Señora de Guadalupe Arcos San Gabriel Azteka überquert ein etwa 120 m langes Aquädukt mit 13 Bögen ein kleineres Staubecken.
Das größte Äquadukt ist das 904 m lange Tepeyahualco-Aquädukt, das bei dem gleichnamigen Ort einen kleinen Fluss sowie eine Eisenbahnstrecke überquert. Es besteht aus 67 Bögen, die Spannweiten von jeweils 17 m besitzen. Mit einer Höhe von 38,75 m über dem Fluss ist es eines der höchsten Aquädukte weltweit.
Das Aquädukt des Padre Tembleque wurde 2015 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte eingetragen.
Revillagigedo-Inselgruppe (2016)
Diese Inselgruppe liegt ca.780 km westlich von Mexiko, etwa auf der geografischen Breite von Mexiko-Stadt im Pazifischen Ozean. Die Inselgruppe ist Teil des Municipio Manzanillo im mexikanischen Bundesstaat Colima und erstreckt sich über eine Länge von 420 km und besteht aus folgenden Inseln:
- San Benedicto mit einer Fläche von 590 ha = 5,9 km². Die höchste Erhebung ist mit einer Höhe von 297 m der Bárcena.
- Socorro (Santo Tomás) mit einer Fläche von 13.210 ha = 132,1 km².
Der höchste Berg ist mit einer Höhe von 1.130 m der Monte Evermann
- Roca Partida mit einer Fläche 0,3 ha = 0,003 km². Die höchste Erhebung besitzt eine Höhe von 34 m
- Clarión (Santa Rosa) mit einer Fläche von 1.980 ha = 19,8 km². Die höchste Erhebung ist der Monte Gallegos mit einer Höhe 335 m.
Die Inseln beherbergen eine einzigartige Fauna und Flora und werden daher hier und da auch als "Kleine Galapagos“ von Mexiko bezeichnet. De Inseln wurden von der Regierung am 4. Juni 1994 als Biosphärenreservat unter besonderen Schutz gestellt.
Das Revillagigedo Island Marine Reservat ist ein Unterwasser-Schutzgebiet.
Die Revillagigedo-Inselgruppe wurde am 17. Juli 2016 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen.
Tehuacán-Cuicatlán-Tal (2018)
Das Tehuacán-Cuicatlán-Tal ist eine überwiegend trockene Zone und besitzt eine sehr große Biodiversität und ist zudem auch kulturhistorisch bedeutsam. Archäologische Überreste von Kanälen, Aquädukten und Staudämmen zeugen hier von technologischen Entwicklung und der frühen Nutzbarmachung von Kulturpflanzen.
Das Tehuacán-Cuicatlán-Tal gehört seit 2018 zum UNESCO-Weltkultur und -Weltnaturerbe
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