Kanada: Pflanzen

Bäume

Übersicht
Man unterscheidet acht verschiedene Vegetationszonen in Kanada. Südlich der im Norden liegenden, baumlosen Tundra wächst ein borealer Nadelwald v.a. aus Weiß- und Schwarzfichten, Balsam- und Felsengebirgstannen, Banks- und Drehkiefern, die wohl typischste Vegetation Kanadas.
Ein Mischwald aus Nadelhölzern und Laubbäumen wächst bei den Großen Seen und am St. Lorenz-Strom. Hier stehen die großen Weymouthkiefern, Fichten, Ahorn, Eichen und Birken.

Ein Wahrzeichen Kanadas ist der Zuckerahorn, dessen fünflappiges Blatt auch auf Kanadischen Flagge abgebildet ist. Da Kanada die reichsten Ahorn-Wälder der Welt besitzt, ist es zudem eine der wichtigsten Nutzpflanzen des Landes. Engelmannsfichten, Espen und Drehkiefern stehen in den Rocky Mountains. Gewaltige Bäume wie Riesenlebensbäume, Douglasien, Hemlocktannen und Sitkafichten säumen den östlichen Teil der Pazifikküste. Einige der Bäume sind bereits rund 1000 Jahre alt.
Riesenlebensbäume z.B. werden zwar höchstens 67 m hoch, erreichen aber einen Stammdurchmesser in Brusthöhe von 6-7 m. Ein Alter von 1000 Jahren ist bei diesen Bäumen keine Seltenheit. Charakteristisch ist der Ananas-Duft ihrer Nadeln.
Regenwälder bauen sich entlang dem westlichen Pazifikküstenbereich auf sowie auch auf Vancouver Island. Am Kooleney River, Fraser River und an dem Thompson River stehen Hemlock-Tannen.

Einige der Bäume im Einzelnen

Ahorn, Zuckerahorn
Der Ahorn (Acer) ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae) in der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Es gibt wahrscheinlich bis zu 200 verschiedene Ahornarten. Man findet die Bäume in den gemäßigten und tropischen Regionen von Eurasien, Nordafrika sowie in Zentral- und Nordamerika.
Der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Acer und wird als Holz sowie zur Gewinnung von Zuckersaft (Ahornsirup) genutzt. Der sommergrüne Baum erreicht in der Regel eine Höhe zwischen 25 bis 35 m. Der Baum ist das Wahrzeichen Kanadas.

Birken
Die Birken (Betula) sind eine Gattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie sind sommergrün und werfen im Herbst ihre Blätter ab. Birken erreichen Höhen bis über 25 m, im hohen Norden jedoch eher weiniger. Die Bäume fallen besonders durch ihre meist glatte helle Borke auf.
In Mittel- und Nordeuropa wird vor allem das Holz der Sandbirke (Betula pendula) und der Moorbirke (Betula pubescens) genutzt.


Douglasien, Douglastannen
Die Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii), auch als Douglastanne bezeichnet, ist eine
Pflanzenart der Gattung der Douglasien (Pseudotsuga). Sie ist in Nordamerika und Kanada heimisch. Sie wird aber mittlerweile auch in Europa angepflanzt. Der immergrüne Baum erreicht Höhen
über 60 m und kann über 400 Jahre alt werden. Ihre Krone ist schlank und kegelförmig geformt.
Die bisher höchste Douglasie erreicht eine Höhe von über 100 m

Espen
Die Espe (Populus tremula), auch als Zitterpappel bezeichnet, ist eine Pflanzenart in der der Gattung der Pappeln (Populus). In Finnland erreichen die Espen eine Höhe von ca. 20 m, in deren Regionen sogar über 30 m. Ihre Borke ist dunkelgrau und bildet Längsrisse aus. Der Baum ist sommergrün und wird von den Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten befallen

Felsengebirgs-Tannen
Die Felsengebirgs-Tanne (Abies lasiocarpa) ist eine Nadelbaumart in der Gattung der
Tannen (Abies). Die Bäume sind immergrün und können Höhen bis zu 20 m,
selten auch 40 m erreichen. In der Regel besitzen sie ein schlankes kegelförmiges Aussehen, wobei die Äste fast bis zum Boden reichen.

Fichten
Die Fichten (Picea) sind die einzige Gattung in der Unterfamilie Piceoideae in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die einzige in Mittel- und Nordeuropa heimische Art ist die
Gemeine Fichte (Picea abies), die wegen ihrer rotbraunen Rinde auch als „Rottanne“ bezeich-net wird. Fichten sind immergrüne Nadelbäume, die eine Höhe von etwa 20 m erreicht. In wärmeren Regionen auch deutlich mehr. Ihre Krone ist in der Regel kegelförmig. Die Fichten zählen zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten, die vorwiegend zur Papier- und Zellstoffherstellung, als Bau- und Möbelholz sowie als Brennholz genutzt werden.

  • Sitkafichten

Die Sitkafichte (Picea sitchensis) ist mit Höhen bis zu 80 m die höchste Fichtenart weltweit

  • Weißfichten

Die Weißfichte (Picea glauca) ist ein immergrüner Nadelbaum und kommt in Nordamerika von Alaska über Kanada bis in die nördlichen USA vor Sie ist der offizielle Provinzbaum der kanadischen Provinz Manitoba. Die Bäume erreichen eine Höhe bis zu 50 m und haben eine graubraune glatte aber rissige Borke. Die etwa 1,2 cm langen Nadeln befinden sich auf der Oberseite der Zweige.

  • Schwarzfichten

Die Schwarzfichte (Picea mariana) ist ein immergrüner Nadelbaum. Ihre Wurzeln rei-chen tief ins Erdreich, was für Kiefern eher ungewöhnlich ist. Sie sind sehr schlanke Bäume, bei denen die Äste rund um den Baum dicht verteilt sind. Ihre Höhe ist recht variabel und reicht von unter 10 m bis zu 35 m.

Kiefern
Die Kiefern (Pinus), auch als Föhren bezeichnet, eine Gattung in der Familie der
Kieferngewächse (Pinaceae) in der Nadelholzgewächse (Pinophyta). Sie sind immergrüne Nadelbäume, die in Nordeuropa eine Höhe von über 30 m erreichen. Es sei erwähnt, dass die Waldkiefer (Pinus sylvestris) eine der am häufigsten angepflanzten Baumarten Deutschlands ist und über 40 m hoch werden und ein Alter von ca. 600 Jahren erreichen kann .

  • Weymouthkiefer

Die Weymouthkiefer (Pinus strobus), auch als Strobe bezeichnet, ist eine Kiefernart in der Gattung der Kiefern (Pinus). Der Baum erreicht eine Höhe zwischen 25 und 35 m und einem Alter bis zu 500 Jahre alten Exemplaren. Es sei erwähnt, dass der Baum der offizielle Staatsbaum der US-Bundesstaaten Maine und Michigan ist. Die Bezeichnung dieser Kiefer stammt von Thomas Thynne,
1. Viscount Weymouth, der sie im 18. Jahrhundert in Großbritannien als Forstbaum einführt hatte. Früher war diese Kiefer der wichtigste Holzlieferant im Osten Nordamerikas und teilweise in Kanada.

Riesenlebensbäume, Rotzeder
Der Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) ist eine Pflanzenart in der Gattung der
Lebensbäume (Thuja) in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Im Englischen wird der Baum Western Red Cedar (Westliche Rotzeder) genannt. Der immergrüne Baum erreicht eine Höhe zwischen 50 bis 70 m, mit einem Stammdurchmesser bis zu 6 m. Die Baumkrone ist schmal und
kegelförmig geformt, wobei sich die Krone bei alten Bäumen verbreitert. Die gefurchte Rinde ist
anfangs dunkel rotbraun gefärbt und wird mit zunehmendem Alter grau und löst sich in Platten ab.

Nutzpflanzen

Zahlreiche Getreidefelder breiten sich in der Prärie mit Manitoba, Saskatschewan und Alberta aus. Die bekannteste Nutzpflanze ist zweifelsohne der Zuckerahorn, der den allseits beliebten Ahornsirup liefert. Der Baum kann bis zu 41 m hoch und 400 Jahre alt werden. Der Ahornsirup wird aus dem stark zuckerhaltigen Blutungssaft des Baumes hergestellt, welcher durch das Anbohren des Stammes gewonnen wird. Das Holz des Zuckerahorns findet in der Möbelherstellung Verwendung. Walnuss-, Hickorynuss- und Obstbäume wachsen im Südosten Kanadas. Erwähnenswert ist auch der Gewürzsumach.

Gewürzsumach
Der Gewürzsumach (aromatica) ist eine Pflanzenart in der Gattung Rhus in der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Die Pflanze ist in Nordamerika und Kanada beheimatet. Sie ist ein rundlicher und laubabwerfender Strauch, mit Höhen bis zu ca. 4 m. Der ungiftige Gewürzsumach ist gut an seinen roten Beeren erkennbar. Sie sollte nicht mit dem Gerber-Sumach (Rhus coriaria) verwechselt werden,
der in Südeuropa, in Algerien, auf den Kanaren, in der Ukraine, im Gebiet des Kaukasus sowie in
West- und Zentralasien

Heilpflanzen

Der Fichtenspargel soll bei Fieber, Schwindelgefühl und nervösen Beschwerden Erleichterung bringen. Das Dreiblatt ist eine sehr kaliumreiche Pflanze und eignet sich durch seine entschlackende Wirkung besonders gut zum Abnehmen.

Giftpflanzen

Eine Reihe von Pilzen ist giftig. Daher sollte man sie nur sammeln und essen, wenn man absolut sicher ist, um welche Pilzart es sich handelt. In den südlichen Wäldern des Landes wächst der Sumach. Einige Arten dieser Pflanze sind nicht giftig und werden häufig als Gewürz verwendet. Erkennbar sind sie an den roten Beeren. Bildet der Sumach allerdings weiße Beeren aus, sollte man sich von ihm fernhalten, da er in diesem Fall extrem giftig ist.

Giftsumach, Giftefeu
Der Eichenblättrige Giftsumach (Rhus toxicodendron) ist eine Pflanzenart in der Gattung Rhus in der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Sie stammt aus Nordamerika und Kanada. Ein Pflanzeninhaltsstoff ist Urushiol, das bei Berührung der Pflanze in den allermeisten Fällen einen juckenden Ausschlag verursacht. Die Pflanze ist an ihren weißen Beeren erkennbar. Die Pflanze ist ein Kletterstrauch, der 2 bis 3 m groß werden kann. Der giftige Milchsaft in den Blättern und allen anderen Pflanzenteilen führt bei Kontakt zu starken Hautreizungen. Die Folge sind Juckreiz und Hautrötungen, die sich nach mehreren Tagen auf umliegende Hautpartien ausbreiten. Schließlich kommt es zur Blasenbildung, während der starke Juckreiz bestehen bleibt. Der Heilungsprozess kann mehrere Monate andauern. Der Kontakt mit den Augen sollte unbedingt vermieden werden, da es zu schweren Bindehaut- und Hornhautentzündungen führt und es sogar bis zur Erblindung kommen kann. Eine Einnahme des Giftes ist noch gefährlicher. Die Folgen sind Durchfälle, Koliken und bei schweren Vergiftungen kann es sogar zum Tod führen Die Bezeichnung "Efeu“ ist jedoch irreführend, da der Giftsumach trotz einer gewissen äußerliche Ähnlichkeit mit dem Gemeinen Efeu(Hedera helix), mit diesem nicht verwandt ist.

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Weitere Pflanzen

Im Norden des Landes befindet sich die arktische Tundra, wo außer Flechten, Moosen, Sträuchern und kleinen Wildblumen praktische keine Vegetation vorhanden ist. Eine dagegen subtropische Vegetation aus u.a. Kakteen und Palmen zeichnet das Okanagan Valley aus.
Ein häufiges Bild sind die Seerosen in den östlichen Landesteilen, aber auch das fleischfressende Trompetenblatt wächst nahezu überall, ebenso Beerenfrüchte wie Himbeeren und Blaubeeren.
An Straßen, Gräben und auf Sumpfwiesen wächst der Blutweiderich, während man Lupinen hauptsächlich auf Feldern finden kann.
Das Blumensymbol des Provinz Ontario ist das Dreiblatt. Es ist eine sehr seltene Gattung, die aber auch in Nordamerika wächst.
Ebenfalls sehr selten und ungewöhnlich ist der Fichtenspargel. Er ist etwa 15 - 25 cm groß und hat einen blass-gelblichen Stängel, der mit dem Alter schwarz wird. Da er keine chlorophyllhaltigen Blätter besitzt, ist er auf die Symbiose mit Pilzen angewiesen, die ihn über die Wurzeln mit Nährstoffen versorgen. Dafür gibt der Fichtenspargel Vitamine an den Pilz ab, die dieser nicht selber herstellen kann.
Orchideen sind in Kanada weit verbreitet. Bis heute wurden etwa 200 verschiedene Orchideenarten gezählt.
Die Heimat des Riesenlebensbaumes war ursprünglich das westliche Nordamerika.

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