Kurze Übersicht
Jamaika ist ein mittelgroßer Inselstaat mit einer Fläche von 10.991 km² in der Karibik. Hier leben etwa weniger als 3 Millionen Menschen. Es ist daher nicht unbedingt verwunderlich, dass sämtliche Wildtiere, die auf Jamaika vorkommen, von Vorfahren abstammen, die einst von den Menschen über das Meer auf die Insel gelangt sind. Daher erstaunt es auch nicht, dass Jamaika ein großes Spektrum an flugfähigen
Tieren, wie z.B. Vögel, besitzt und eher kaum bodenbewohnende Tiere.
Säugetiere
Es gibt auf Jamaika keine großen wilden Säugetiere, ausgenommen den Mungo und Wildschweine, die man in den Bergen finden kann. Eine Besonderheit der Insel ist die Jamaika-Ferkelratte.
Jamaika-Ferkelratte
Die Jamaika-Ferkelratte (Geocapromys brownii) ist ein Nagetier und gehört zur Gattung der Ferkel-ratten (Geocapromys) in der Unterfamilie der Baumratten (Capromyinae) in der Familie der Stachelratten (Echimyidae). Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 35 bis 45 cm, mit einem Gewicht von 1 bis 2 kg. Das Tier besitzt einen kurzen Schwanz und hat ein dichtes, grobhaariges Fell. Man findet die Tiere über weite Bereiche des Kalkplateaus im Innern der Insel, wo sie in Höhlen und Nischen Unterschlupf finden. Die Nahrung dieses nachtaktiven Tieres sind Pflanzenteile wie Wurzeln, Früchte, Rinden, Blätter und jungen Triebe.
Mungo
Es gibt zwei Arten des Mungos. Es ist der Indische Mungo (Herpestes edwardsii) sowie der Kleine Mungo, der auch auf Jamaika vorkommt. Der Kleine Mungo (Herpestes javanicus) hat eine Kopf-Rumpflänge von 25 bis 40 cm, mit einen 25 bis 50 cm langen Schwanz. Ihr Gewicht variiert zwischen 0,4 und 0,6 Kilogramm, wobei die Männ-chen etwas schwerer sind als die Weibchen. Ihr Körper ist langgestreckt und schlank, die Gliedma-ßen sind relativ kurz. Die Färbung des Fells variiert von gräulich bis goldbraun und ist an der Unter-seite etwas heller. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kleinen Mungos erstreckt sich von Pakistan über das nördliche Indien und das südliche China bis Südostasien (die Malaiische Halbinsel sowie die Inseln Sumatra, Borneo und Java). Aus Gründen der Schädlingsbekämpfung wurden sie in zahlreichen Regionen eingeführt, darunter auf zahlreichen Karibischen Inseln,
dem nördlichen Südamerika, auf pazifischen Inseln wie Hawaii und Fidschi sowie seit 1910 auf mehreren kroatischen Inseln bzw. inzwischen einigen Balkanstaaten.
Kleine Mungos bewohnen eine Reihe von Lebensräumen, darunter tropische Regenwälder und andere Waldtypen, aber auch offene Landschaften wie Grasländer. Der Mungo ist ein tagaktiver Einzelgänger, dessen Nahrung aus Insekten, Nagetieren, Vögeln, Eidechsen und Schlangen besteht. Der Mungo stellt heutzutage eine Gefahr für die einheimische Tierwelt dar, da er sich nicht nur, wie ursprünglich geplant, von Ratten ernährt. Nicht ungefährlich ist er auch für den Menschen, da er Tollwut übertragen kann. Auf Jamaika hatte man die Tiere zur Bekämpfung der Rattenplage in den 1870er Jahren eingeführt.
Wildschweine
Die Wildschweine auf Jamaika wurde wahrscheinlich von den Menschen eingeführt. Das Wildschwein (Sus scrofa) gehört zur Gattung der Wildschweine (Sus) in der
Familie der Schweine (Suidae). Das Wildschwein besitzt einen massigen, gedrungenen Körper der in einem kleinen, ca. 25 cm langen, am Ende mit Borsten versehenen Schwanz ausläuft. Sein kompakter, keilförmiger Kopf macht beinahe ein Drittel der gesamten Körperlänge von bis zu 2 m aus und geht ohne eigentlichen Hals in einen
starken Nacken über. Es besitz einen kurzen, kräftigen Rüssel, der in einer Rüsselscheibe endet, die von Knor-pel verstärkt ist. Das Fell der Tiere ist schwarz bis silbergrau gefärbt und besteht aus langen, steifen, am Ende mehrfach gespaltenen Borsten, die auf dem Rücken eine Kammmähne bilden. Besonders im Winter sind die Borsten mit einem kurzen, feinen Wollhaar durchwachsen, das vor Kälte schützt. Die Jungtiere (Frischlinge) haben ein rotbraunes Fell mit gelblichen Längsstreifen. Ausgewachsene Männchen (Eber) erreichen eine Schulterhöhe von 110 cm und dabei ein Gewicht von bis zu 300 kg. Die Weib-chen (Bachen) sind kleiner und deutlich leichter. Die oberen Eckzähne (Hauer) der Männchen sind nach oben gebogen und ragen bei älteren Tieren aus dem geschlossenen Maul heraus. Wildschweine können 20 Jahre alt werden.
Tollwut
Die Tollwut ist eine durch den Biss einer Reihe fleischfressender infizierter Tiere, insbesondere durch Füchse und auf Jamaika durch Fledermäuse Ratten oder übertragene und fast immer tödliche Viruserkrankung. Der Erreger ist ein neurotropes (= in die Nerven gehend) Virus aus der Familie der Rhabdoviren, Genus Lyssaviren, von denen es verschiedene Geno- und Serotypen gibt. In der Regel tritt der Tod etwa 7 bis 10 Tage nach einer Infektion ein. Eine Therapie gibt es bisher nicht, aber eine wirksame Impfung. Neben den Krokodilen, die sich an der Südküste aufhalten, und Schlangen gibt es den Jamaika-Leguan. Auf Jamaika gibt es fünf Arten von Schlangen, die aber alle ungiftig und zudem sehr selten sind. Die größte davon ist die Jamaika-Boa.
Reptilien
Neben den Krokodilen, die sich an der Südküste aufhalten, und Schlangen gibt es den Jamaika-Leguan in der Gattung der Wirtelschwanzleguane. Das Besondere an ihm ist, dass man seit den 60er Jahren dachte, er sei ausgestorben. 1990 hat man ihn dann auf Jamaika in den Hellshire Hills wieder entdeckt. Er kann bis zu 50 cm lang und 7 kg schwer werden. Seinen langen Schwanz benutzt er, wenn nötig, zur Verteidigung.
Seine größte Bedrohung sind streunende Katzen und Hunde ebenso wie Mungos, da alle drei auch ausgewachsene Tiere angreifen und töten können. Auf Jamaika gibt es fünf Arten von Schlangen, die aber alle ungiftig und zudem sehr selten sind. Die größte davon ist die Jamaika-Boa.
Jamaika-Boa
Die Jamaika-Boa (Chilabothrus subflavus) ist eine mittelgroße Würgeschlange der Gattung Chila-bothrus in der Familie der Boas (Boidae). Die Schlange erreicht eine Länge zwischen etwa 1,50 bis 2,50 m. Der vordere Teil der Schlange ist oliv bis gelblich und mit schwärzlichen Kanten versehen, die sich zur Körpermitte hin zu schwarzen Bändern formen. Zum Schwanzende hin wird die Färbung nahezu schwarz. Die Schlange ernährt sich, entsprechend den vorkommenden hiesigen Tieren, von Nagetieren, Fledermäusen, Vögeln und Echsen. Die Schlange ist lebendgebärend.
Sie kommt auf Jamaika und der vorgelagerten Insel Goat Island vor.
Jamaika-Leguan
Der Jamaika- Leguan (Cyclura collei) gehört zur Gattung der Wirtelschwanzleguane (Cyclura) in der Familie der Leguane (Iguanidae). Er kann bis zu 50 cm lang und 7 kg schwer werden und hat einen 50 bis 60 cm langen Schwanz. Der längliche und kräftige Kopf, die Hals- und Brustpartie sowie die vorderen Gliedmaßen sind braun, der übrige Körper ist grau. Die kurzen, scharfen Dornen auf dem Rücken sind am Nacken braun und gehen nach hinten ins Graue über. Die Beine sind kräftig und haben lange Krallen . Das Besondere an ihm ist, dass man seit den 60er Jah-ren dachte, er sei ausgestorben. 1990 hatte man ihn dann auf Jamaika in den Hellshire Hills wieder entdeckt. Seinen langen Schwanz benutzt er, wenn nötig, zur Verteidigung.
Seine größte Bedrohung sind streunende Katzen und Hunde ebenso wie Mungos, da alle drei auch ausgewachsene Tiere angreifen und töten können. Der Leguan gilt nicht zuletzt deswegen als stak gefährdet. Die Tiere ernähren sich von Insekten, kleinen Wirbeltiere wie Vogelküken, aber auch von süßen Früchten und frischen Baumtrieben. Sie sind vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden aktiv und meiden die Mittagshitze.
Vögel
Auf Jamaika gibt es eine große Vielfalt an unterschiedlichsten Vogelarten, von denen etwa 25 Arten endemisch (nur auf Jamaika vorkommend) sind. Es überwiegen dabei die Papageien, Kolibris und grüne Todis. Die bekanntesten sind der Jamaika-Kolibri mit seinen zwei extrem langen Schwanzfedern, und der 9,5 cm große Jamaika-Todi, auch als grüner Todi bekannt. Todis sind allgemein die kleinsten Rackenvögel mit einem überwiegend grünen Gefieder, einer karminroten Kehlregion und einem langen Schnabel. Sowohl im Stand wie auch im normalen Flug erzeugen sie ein schwirrendes Geräusch, was ihnen auf Jamaika den Beinamen "Furzer" gebracht hat. Eine weitere endemische Art ist die Jamaika-Ohreule, die sich hauptsächlich in den Waldgebieten Jamaikas aufhält. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Eidechsen und kleinen Säugetieren. Der Nationalvogel Jamaikas ist der so genannte "Doktorvogel", eine Kolibriart. Am besten beobachten kann man Jamaikas Vögel in Rocklands Feeding Station in der Nähe von Montago Bay. Außerdem leben hier zahlreiche Wasservögel
Jamaika-Ohreule
Die Jamaika-Ohreule (Pseudoscops grammicus) ist eine Eulenart in der Gattung der Jamaikaeulen (Pseudoscops), in der Familie der Eigentliche Eulen (Strigidae). Jamaikaeulen sind relativ groß und erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 28 und 35 cm . Ihr Kopf und die kleinen Federohren sind gelblich bis hellbraun gefärbt, die Umgebung der Augen ist gelblich, rötlich oder dunkelbraun. Die Unterseite der Eule ist gelb bis goldgelb, während der Rücken und die Flügelansätze gelbbraun und dunkelbraun gestreift sind. Ihre Flügel sind dunkelbraun und mit schwarzen und gelben Streifen. Man findet den Vogel hauptsächlich in den Waldgebieten von Jamaika. Der Vogel ist auf Jamaika endemisch, kommt also nur hier vor. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Schlangen, Eidechsen und kleinen
Säugetieren.
Doktorvogel
Der Doktorvogel (Trochilus polytmus), auch als Wimpelschwanz bezeichnet, gehört zur Gattung der Wimpelschwänze (Trochilus) in der Familie der Kolibris (Trochilidae). Dieser Kolibri besitzt eine Kopf-Rumpflänge von etwa 20 cm, bei einem Gewicht von nur etwa 5 bis 6 g.
Die männlichen Vögel sind an den dunklen, bis zu 17 cm langen Schwanzfedern und dem grün, schwarz und blau schillernden Gefieder gut zu erkennen. Das Weibchen ist etwas kleiner, hat einen dunkelrot bis braunen Schnabel und eine weiße Unterseite, während ihr Rücken und Kopf braun gefärbt sind. Der Vogel ist der Nationalvogel von Jamaika. Seinen Namen erhielt er möglicherweise wegen seines langen und spitzen und leuchtend roten Schnabels, der an eine Pipette in der Medizin
erinnert.
Insekten
Sehr weit verbreitet sind Schmetterlinge auf Jamaika, soz.B. der überaus seltene und unter Naturschutz stehende Papilio homerus, der einen großen schwarz-gelben Körper besitzt. Es ist der zweitgrößte Schmetterling der Welt und der größte in Amerika. Er zeichnet sich durch seinen spektakulären Flug und seine Größe aus. Beobachten kann man ihn am besten im Mai und Juni.
Und natürlich leben hier auch Fliegen, Mücken, Bienen und Wespen
Meerestiere
In den Gewässern um Jamaika findet man die typischen Tiere der Karibik, darunter sind eine Reihe von Haifisch- und Walarten sowie Delphine. Eine Besonderheit ist der Karibik-Manati.
Karibik-Manati
Im Meer vor Jamaika kann man auch den Kuba-Manati (Trichechus manatus) finden. Das Tier ist eine Seekuhart in der Gattung der Rundschwanzseekühe (Trichechus) in der Familie der Rundschwanz-Seekühe (Trichechidae). Diese Säugetiere besitzen eine dunkelbraune Färbung mit einer charakteristischen
spatelförmigen Schwanzflosse. Ihr kleiner Kopf mit einer sehr wulstigen Oberlippe ist nur kurz behaart. Sie sind tagaktiv, gesellig und leben oft in Herden. Ihre Nahrung besteht darin, dass sie die Unterwasserweiden sowohl im Seewasser und falls vorhanden, wie auch im Süßwasser abgrasen.
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