Schriftsteller und Dichter
Ramón Amaya Amador (1916-1966)
Schriftsteller
Ramón Amador war Honduras' erfolgreichster Schriftsteller, anfangs arbeitete er selbst auf einer Bananenplantage, entlang der nordkaribischen Küste, bis er 1939 sein erstes Buch "Prisón Verde" (Grünes Gefängnis) publizierte. In diesem Buch verarbeitete er seine eigenen Erfahrungen auf den Bananenplantagen und schilderte die Ausbeutung von honduranischen Arbeitern. Ab 1941 arbeitete er als Journalist für "El Atlantico", einer Zeitung in La Ceiba. Zwei Jahre später gründete er seine eigene Zeitschrift, "Alerta" (Alarm), in seinem Heimatort Olanchito. Aufgrund von politischen Differenzen musste er 1944 nach Guatemala auswandern, wo er bei der großen Tageszeitung "Nuestro Diaro" arbeitete, nebenher unterstützte er den linken Flügel der Regierung unter Jacobo Abebenz. Als zehn Jahre später die Regierung gestürzt wurde, bat er in Argentinien um Asyl. Dort arbeitete er erneut als Journalist und heiratete die Argentinierin Regina Arminda Funes. Im Mai 1957 kehrte er mit seiner Familie nach Honduras zurück, um später nach Prag in der ehemaligen Tschechoslowakei zu ziehen. In Prag angelangt, arbeitete er bei einer Zeitschrift namens "Problems of Peace and Socialism". 1966 kam er im Alter von 50 Jahren bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums Leben. Seine Überreste wurden 1977 nach Honduras überführt, aber erst 1991 wurden seine Werke erstmals in seinem Heimatland verlegt.
Liste seiner Werke und Erscheinungsjahr:
- Prisión verde 1945
- Amanecer 1947
- El Indio Sánchez 1948
- Bajo el signo de la Paz 1952
- Constructores 1957
- El Señor de la sierra 1957
- Los brujos de Ilamatepeque 1958
- Biografía de un machete 1959
- Destacamento Rojo 1960
- El camino de mayo 1963
- Cipotes 1963
- Con la misma herradura 1963
- Jacinta Peralta 1964
- Operación Gorila 1965
Froylan Turcios (1874-1943)
Politiker und Schriftsteller
Zunächst war Turcios als Regierungsminister, Abgeordneter des Nationalkongresses und Diplomat tätig, bevor er sich als einer der bedeutendsten Prosaisten und Erzähler des Landes hervortat. Er gründete in Tegucigalpa die Zeitung "El Tiempo" (Die Zeit) und später in Guatemala zahlreiche andere Zeitschriften. Mittels seiner Zeitschriften und Bücher kämpfte er gegen die US-Interventionen in Honduras während der ersten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts.
Seine prosaischen Texte waren stark von dem italienischen Schriftsteller Gabriele D'Annunzio (1863-1938) beeinflusst.
In seinen letzten Lebensjahren musste er ins Exil nach Costa Rica auswandern, wo er 1943 verstarb.
Roberto Sosa ( geb. 18.4.1930 in Yoro)
Lyriker
Sosa kommt aus armen Verhältnissen und arbeitete bis zu seinem 30. Lebensjahr, um seine Familie zu unterstützen. Als Lyriker hat er es geschafft, sich einen überregionalen Namen zu machen.
In seiner Anthologie "Los Pobres" (Die Armen) prangert er die ungerechten Verhältnisse in seinem Land an, seine Gedichte wurden zeitweilig verboten. Für "Los Pobres" erhielt er als erster Lateinamerikaner den spanischen Literaturpreis "Adonais de Poseía". Für sein Werk "Un mundo para los divididos" wurde ihm der Preis "Casa de la América" verliehen, in dessen Jury namhafte Schriftsteller wie Gonzalo Rojas und Eliseo Diego vertreten waren.
Von der französischen Regierung bekam er 1990 den Orden für die "Kunst und des Wortes" verliehen.
Sosa lebt heute in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa und unterrichtet an der Universität Literatur.
Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Einige seiner Werke:
- Caligramas Poesía
- Muros
- Mar Interior
- Los pobres
- Un mundo par todos divididos
Julio Escoto (geb. 1944 in San Pedro Sula)
Schriftsteller
Julio Escoto ist derzeit der erfolgreichste Publizist und Erzähler des Landes.
Während der 1980er Jahre musste er aufgrund der Kommunistenjagd seine Heimat verlassen und ging für einige Zeit nach Costa Rica ins Asyl.
Er veröffentlichte Erzählungen, Essays und einige historische Romane, vor allem über Francisco Morazán.
Sein Schlüsselroman "Rey del Albor- Madrugada" erschien 1993, in ihm setzt er sich mit den Machenschaften der CIA auseinander.
Einige seine Kurzgeschichten sind ins Deutsche übersetzt und auch in die Anthologien mittelamerikanischer Erzähler aufgenommen worden.
Manuel Zelaya (geb. 20. September 1946 in Olanchano)
Präsident von Honduras
Zelaya gewann am 27. Januar 2006 nach den wohl kontroversesten Wahlen des Landes die Präsidentschaft.
Er steht nun den Maßnahmen seines Vorgängers Ricardo Maduro gegenüber, die Makroökonomie weiter zu stabilisieren.
Journalisten
Neyda Sandoval (geboren in Minas de Oro, Comayagua)
Reporterin/ Journalistin
Neyda Sandoval wuchs in Honduras auf und lebt heute in Miama, wo sie bei dem US-amerikanischen Sender "Univision" die Morgenschau "Despierta América" moderiert.
1998 gewann sie zwei Emmys nachdem sie eine Reportage über die Schäden des Hurrikans Mitch in ihrem Heimatland und in den restlichen lateinamerikanischen Ländern führte.
Der honduranische Nationalkongress verlieh ihr eine besondere Auszeichnung für ihr Wirken.
Bildende Künstler
Pablo Zelaya Sierra (1896-1933)
Maler
Pablo Sierra ließ sich in seinen jungen Jahren in Europa ausbilden und gilt heute als eigentlicher Begründer der modernen Malerei seines Heimatlandes.
In seinen realistischen Bildern hielt er die Motive Honduras' fest.
José Antonio Velásquez (1905-1983)
Maler
Velásquez lebte in dem kleinen Ort San Antonio del Oriente, wo er als Friseur und als Bürgermeister arbeitete.
Seine Bilder sind berühmt durch seine naive Malerei. In seinen Werken stellt der Meister der naiven Malerei klar und buntgezeichnete Land- und Dorfmotive dar, in denen immer wieder ein Priester mit einem Hund auftaucht.
Er stellte 1952 in Washington D.C. und 1976 im Hispanischen Institut in Madrid aus.
Roque Zelaya Acosta (geb. 1958)
Maler
Seine ersten Bilder im naiven Stil malte Roque Zelaya 1976, er brachte sich die Malerei autodidaktisch bei. Die Themen seiner Bilder kreisen um die ursprünglichen Wurzeln seines Heimatlandes. Zahlreiche seiner Werke sind mittlerweile international vertreten. Sein pittoreskes Bild des Altar Q der Ruinenstadt Copán hängt im Präsidentenpalast in Tegucigalpa.
Schauspieler
Ned Arnel Mencia (geb. 22. Oktober 1967 in San Pedro Sula)
Amerikanischer Schriftsteller, Schauspieler und Komiker
Als 17. Kind von 18 Kindern von seinem Vater Roberto Holness aus Honduras und seiner Mutter Magdalenia Mencia, mit mexikanischer und deutscher Abstammung, wuchs er bei seinen Verwandten in den Los Angeles, Kalifornien auf. Er studierte Elektroingenieur an der kalifornischen Staatsuniversität in Los Angeles, verließ sie aber vor seinem Abschluss um seine Karriere als Komiker nach seinen erfolgreichen Auftritten bei "The Laugh Factory" weiterzuverfolgen.
Filmothek:
- In Living Color (TV)
- Moesha (TV)
- The Proud Family (TV)
- The Shield (TV)
- 29 Palms
Politiker
General José Francisco Morazán Quezada (1792-1842)
Präsident von Honduras
José Francisco Morazán wurde als eines von vier Kindern des Viehzüchters und Kaufmanns Eusebio Morazán Alemán und der Guadalupe Quezada Borjas geboren. Er besuchte diverse private Schulen und nahm danach eine Stelle als Gehilfe des Notars León Vásquez an, der eine der umfangreichsten Bibliotheken Zentralamerikas besaß. Als Autodidakt eignete er sich umfangreiche juristische, philosophische und politische Kenntnisse an. In der Folgezeit war er einige Jahre lang als Anwalt in Tegucigalpa tätig. Morazáns politische Laufbahn begann bereits zu kolonialen Zeiten an der Seite des Liberalen Dionisio de Herrera (1781-1850).
Durch Vermittlung Herreras wurde Morazán persönlicher Assistent des Oberbürgermeisters von Tegucigalpa. Seine militärischen Erfahrungen sammelte er im Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien. Nach der Unabhängigkeit Zentralamerikas von Mexiko 1892 wurde Morazán als Syndikus Mitglied des Gemeinderats von Tegucigalpa. Nach der Konstitution der Provinz Honduras ernannte ihn deren erster Staatschef 1824 zum Generalsekretär der Provinzialregierung. In dieser Eigenschaft hatte er großen Einfluss auf die Ausarbeitung der ersten Verfassung der Provinz. Zwei Jahre später wurde er zum Präsidenten des Staatsrates gewählt. Durch die Auflösung des Föderationsparlaments kam es zu massiven öffentlichen Protesten, die jedoch mit Waffengewalt unterdrückt wurden. Als Herrera das Oberkommando bekam, wurde Morazán die Verteidigung der Provinzhauptstadt Comayagüa übertragen. Dieser musste aber nach einer Niederlage nach Nicaragua fliehen, wo er ein neues Heer sammelte, mit dem er bereits wenige Monate später nach Honduras zurückkehrte und die Föderationstruppen vernichtend schlug.
Nach der Übergabe der Präsidentschaft kehrte Morazán nach Honduras zurück, wo er wieder die Regierungsgeschäfte übernahm. In der Zwischenzeit setzte Barrundia die Neuwahlen für Mitte Juli 1830 an. Die liberale Partei bestimmte hierfür Morazán zu ihrem Kandidaten. Dieser siegte knapp gegen den profilierten Konservativen José Cecilio Díaz del Valle. Am 28. Juli trat Morazán als Staatschef von Honduras zurück und begab sich wiederum nach Guatemala, um dort im September 1830 die Präsidentschaft von Zentralamerika anzutreten.
Im Juli 1843 ernannte das Parlament von El Salvador Morazán zum Staatschef. Nachdem es ihm gelungen war, einige Unruhen in El Salvador unter Kontrolle zu bringen, unternahm er einen weiteren Versuch, Guatemala, das gleichfalls seinen Austritt aus der Föderation erklärt hatte, für die Föderation zurückzuerobern. Carreras Truppen schlugen ihn jedoch im März 1840 mitten in Guatemala-Stadt vernichtend. Er floh zunächst nach San Salvador, wo er einen Monat später seinen Rücktritt als Staatschef erklärte und nach Costa Rica ging. Ein Jahr darauf nahmen Gegner der Regierung Carrillo Kontakt mit ihm auf und überzeugten ihn, den Präsidenten zu stürzen. Die Regierungstruppen verbündeten sich jedoch mit Morazán und im April 1842 übernahm Morazán das Amt des Staatschefs von Costa Rica. Eine der ersten Amtshandlungen Morazáns bestand in der Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung, die umfangreiche individuelle Grundrechte wieder in Kraft setzte. Seine anfänglichen Sympathien verlor er aber, da er durch eine Invasion Nicaraguas die zentralamerikanische Förderation wiederherstellen wollte. Kurz vor der Invasion kam es zu Aufständen und Morazón wurde gefangen genommen und am 15. September 1842 hingerichtet.
Ricardo Rodolfo Maduro Joest (geb. 20. April 1946 in Panamá)
Politiker und Unternehmer, Präsident von Honduras von 2002- 2006
Maduros Vater ist Panamase und seine Mutter stammt aus Honduras.
Maduro studiert Jura an der kalifornischen Universität Stanford. Als er nach Honduras zurückkam startete er unverzüglich seine Karriere als Unternehmer.
Seine politische Laufbahn begann 1984 in den Reihen der Paritido Nacional de Honduras( PNH), der damaligen Opposition. Er leitete die Präsidentschaftskampagne von Rafeal Leonardo Callejas in den Wahlen 1985 und 1989.
Im November 1993 gewann der PNH-Kandidat die Präsidentschaftswahlen und führte die Staatsführung in die Hände seiner Partei.
Am 23. April 1997 wurde sein einziger Sohn, Ricardo Ernesto, entführt und zwei Tage später erschossen aufgefunden. Ob dieser Tragödie solidarisierte sich das ganze Land mit Maduro und ließ seine Popularität wachsen. Dies, und seine respektable Erscheinung, halfen ihm entscheidend bei den Präsidentschaftswahlen 2002, die er am 25. Januar gewann.
In seiner Regierungszeit thematisierte er vor allem die öffentliche Sicherheit und versuchte die international operierenden Banden auszurotten.
Seine Präsidentschaft war außerdem durch einen Anstieg der nationalen Ökonomie gekennzeichnet.
Sportler
Wilmer Raynel Neal Velásquez (geb. 28. April 1972 in San Pedro Sula)
Fußballer
Der Profifußballer spielt zurzeit in einem der führenden Fußballclubs Honduras', dem Club Deportivo Olimpia. Er steht gegenwärtig an zweiter Stelle auf der nationalen Torschützenliste, auf der er für lange Zeit mit 148 Toren bis 2006 sogar auf dem ersten Platz gelistet war.
2005 stand er, hinter dem Brasilianer Adriano Leite, mit 15 Toren auf der Liste der Federation of History and Statistics.
Francisco Ramirez (geb.10. Juli 1976 in Amapala)
Fußballer
Francisco Ramirez spielt gegenwärtig für den honduranischen Fußballclub Marathon und ist Mitglied der Nationalmannschaft.
Im Jahr 2000 wurde er zu dem schottischen Club Dundee United transferiert, wo sein Vertrag nach den ersten vier Spielminuten bereits aufgelöst worden ist.
Theologen
Oscar Andrés Kardinal Rodríguez Maradiaga (geb. 29. Dezember 1942 in Tegucigalpa)
Erzbischof
Nach seiner Schulzeit trat er in den Salesianerorden ein und studierte katholische Theologie, Klavier und Komposition, Physik, Mathematik, Chemie, Philosophie und Psychologie in Tegucigalpa, Innsbruck und Rom.
Er promovierte in Theologie und erlangte ein Diplom im Fachbereich klinische Psychologie. Er empfing 1970 seine Priesterweihe und arbeitete anschließend als Lehrer an verschiedenen Schulen seines Ordens in Mittelamerika.
1978 wurde er zum Titularbischof von Pudentiana und zum Weihebischof von Tegucigalpa und 1993 zum Erzbischof derselben Diözese von Papst Johannes Paul II. ernannt. Im Februar 2001 wurde er vom Papst als Kardinalspriester im Kardinalskollegium aufgenommen.
Er ist Schirmherr der Entschuldungskampagne anlässlich des Jahres 2000. Zuvor hatte er bereits als Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates immer wieder auf die Schuldenlast der Länder des "Südens" aufmerksam gemacht. Er ist Präsident der Bischofskonferenz von Honduras und Mitglied im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden.
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