Man nimmt an, dass Guam gegen 1.500 v. Chr. zusammen mit den Mariannen-Inseln, zu denen Guam gerechnet wird, von der Volksgruppe der Chomorro von Indonesien aus besiedelt wurde.
Die Gesellschaft war matrilinear strukturiert, d.h., nach der Linie der Mutter. Damit wurde Frauen eine besondere Stellung eingeräumt.
Diese Volksgruppe war die einzige in Mikronesien, die Reis anbaute.
Europäer
Am 6. März 1521 erreichte der portugisische Entdecker und Seefahrer Ferdinand Magellan (1480-1521) auf seiner Pazifiküberquerung Guam. Er ankerte wahrscheinlich in der heutigen Umatac Bucht. Magellan nannte die Mariannen-Inseln übrigens "Islas de los Ladrones" (Inseln der Diebe), nachdem die Flotte auf Guam gelandet war und die Eingeborenen eines der Beiboote zu stehlen versuchten.
Magellan ließ deswegen einige der Eingeborenen hinrichten und viele Häuser niederbrennen. Für die Spanier wurde Guam seinerzeit eine wichtige Zwischenstation für die Handelsroute von Acapulco in Mexiko nach Manila auf den Philippinen.
Nach neusten Forschungen von Scott Fitzpatrick an der North Carolina State University in den USA wollte Magellan ursprünglich die Molukken erreichen, wurde aber infolge des Klimaphänomens El Nino zu einer Kurskorrektur gezwungen, die ihn dann zu dem rund 2.500 km nordöstlich davon gelegenem Guam führte.
Der Jesuiten-Pfarrer Diego Luis de Sanvitores gründete dann im Jahre 1668, also 150 Jahre später, eine Missionarstation in der heutigen Hauptstadt Haganta. Die Spanier siedelten zur Vereinfachung der Missionierung ganze Inseln der nördlichen Mariannen um. So entstand das Dorf Merizo im Süden der Insel Guam. Die betroffenen Inseln der Mariannen sind nicht zuletzt aus diesem Grund bis auf den heutigen Tag teilweise unbewohnt.
Die Einwohner widersetzten sich jedoch den Missionarsversuchen bis zum Jahr 1890. Die Bevölkerung war zum damaligen Zeitpunkt, bedingt durch eingeschleppte Krankheiten, außerdem erheblich dezimiert.
Nach dem Spanisch - Amerikanischen Krieg, der vom 23. April 1898 bis zum 12. August 1898 dauerte, wurde im Vertrag von Paris am 10. Dezember desselben Jahres die Insel Guam den USA übereignet. Es sei hinzugefügt, dass infolge dieses Krieges noch Kuba, Puerto Rico, sowie die Philippinen von den USA in Besitz genommen wurde.
Im Jahr 1941 hatten die Japaner im Zuge des 2. Weltkrieges die Insel angegriffen und besetzt - 1944 hatten die USA die Insel zurückerobert und dort eine ständige Militärbasis errichtet, auf der u. a. auch die strategischen B-52 Bomber stationiert waren und es auch heute noch sind.
Die Basis war besonders im Korea- und Vietnamkrieg von größter strategischer Bedeutung. Aber auch während der Irakkriege starteten von hier B-52 Bomber.
Im August 2017 hatte Nordkorea damit gedroht, Guam mit Raketen zu beschießen, die aber vor der Insel ins Meer fallen sollten.
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