Unabhängigkeit El Salvadors
Das heute als El Salvador bekannte mittelamerikanische Land konnte seine Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht Spanien am 15. September 1821 erreichen. Seit 1839 ist das kleine Land auch unabhängig von der „Confederación de Centroamérica“, also der "Zentralamerikanischen Konföderation".
Die Regierung des Landes hatte im Jahre 1882 durch einen Gesetzesbeschluss die noch verbliebenen Reste indigenen Gemeindelandes beseitigt und so die Ausbreitung der Kaffeeplantagen gefördert. Folge dieses massiven Eingriffs war, dass bis etwa zur Jahrhundertwende 90% aller Landesgüter nur 0,01% der Gesamtbevölkerung gehörten. Ihnen gegenüber standen die Bauern, die zum Großteil landlos waren und in extremster Armut lebten.
"La Matanza" und der "Fußballkrieg"
Nachdem im Jahre 1930 der General Maximiliano Hernández Martínez, Verteidigungsminister El Salvadors, geputscht und die Macht im Staat übernommen hatte, ließ er 1932 einen Aufstand blutig niederschlagen, der von v.a. indigenen Pipil-Bauern geführt und von Agustín Farabundo Martí geleitet worden war, dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei des Landes. 30.000 Tote waren das traurige Resultat dieser Maßnahme, der auch Farabundo zum Opfer fiel und die allgemeinhin als „la Matanza“ (= "das Massaker") berüchtigt wurde. La Mantanza stellt den Untergang der indigenen Völker von El Salvador dar.
Im Jahre 1969 lag das kleine Land im so genannten „Fußballkrieg“ mit Honduras, der seinen Auslöser darin gefunden hatte, dass emigrierten Wirtschaftsflüchtlingen aus El Salvador von der Regierung von Honduras die Schuld an den wirtschaftlichen Problemen im Land gegeben wurde. Die etwa 300.000 Salvadorianer, die über die Grenze nach Honduras gekommen waren, haben das in den Grenzregionen brachliegende Land für sich in Besitz genommen, ohne es rechtmäßig zu erwerben. Die aufgestauten Spannungen entluden sich am 14. Juli 1969, nachdem es bei gewaltsamen Ausschreitungen während der WM-Qualifikationsspiele beider Länder Tote gegeben hatte. Der Krieg dauerte zwar nur 4 Tage, kostete aber 3.000 Menschenleben. Er konnte erst durch Vermittlungsversuche der Organisation Amerikanischer Staaten beigelegt werden.
Bürgerkrieg in El Salvador
Zwischen 1980 und 1991 versank El Salvador in einem blutigen Bürgerkrieg, der in den gesamten elf Jahren etwa 75.000 Tote und Zerstörungen in Milliardenhöhe kostete. Obwohl der eigentlich Auslöser des Krieges die Ermordung des Befreiungstheologen Oscar Romero gewesen war, hatte es bereits vorher starke soziale Spannungen im Lande gegeben, die aus der erheblichen Wohlstandsschere im Land resultierten. Unterstützung fand das korrupte und brutale Regime im US-amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan, dem es ideologisch verbunden war und dem er nicht nur militärische Ausbilder entsandte, sondern u.a. auch Militärgerät lieferte. Der Bürgerkrieg endete mit dem Friedensabkommen von Chapultepec. Während die Rebellenarmee FMLN 1992 demobilisiert wurde, hat man die staatliche Armee halbiert. Weiterhin wurde beschlossen, unter internationaler Überwachung im Land demokratische, zivile und menschenrechtliche Institutionen zu schaffen.
El Salvador nach dem Bürgerkrieg bis heute
Und in der Tat hat sich El Salvador nach dem Ende des Bürgerkrieges scheinbar von einem autoritären Regime hin zu einem demokratischen Staatsgebilde entwickelt. Einen eindeutigen Schritt hin zu wirklichen demokratischen Zuständen war der Wahlsieg des gemäßigten Linkspolitikers Mauricio Funes von der FMLN bei der Wahl des Präsidenten am 15. März 2009.
Funes siegte mit rund 51% der Stimmen gegen seinen Konkurrenten von der rechtsgerichteten Arena-Partei.
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