10.000 v. Chr. bis etwa zum Jahr 1498
Erste Siedlungen entstanden wohl um zehntausend vor Christus. Die älteste Keramikkultur Amerikas, die Valvdiva-Kultur, entstand hier im vierten Jahrtausend vor der Zeitrechnung. Das Küstenvolk der Cara eroberte ab dem 11. Jahrhundert nach Christus das Hochland und unterwarf die dort lebenden Quito. So gründeten sie die Shyri-Dynastie.
Die spanische Kolonialzeit
Im fünfzehnten Jahrhundert mussten die Caras sich den Inkas unterwerfen, die von Peru ins Land einfielen. Danach war das Gebiet Schauplatz des blutigen Bürgerkrieges der beiden Söhne des Inkaherrschers Huania Cápac (Reg.zeit 1493 - 1527). Der Erstgeborene Huáscar (um1500 - 1532) hatte das Kernland des Inkareiches, sein Bruder Atahualpa (ca.1500 - 1533) den Nordteil, mit der Hauptstadt Quito, erhalten. Atahualpa setzte sich 1532 als Alleinherrscher durch.
Im Mai 1531 waren bereits die Truppen des spanischen Eroberers Francisco Pizarro (1475 - 1541) in Peru gelandet. Innerhalb weniger Jahre unterjochten sie das mächtige Inkareich, dessen letzter Herrscher Atahualpa im August 1533 von Pizarro eigenhändig erwürgt wurde.
Quito wurde 1534 erobert und Ecuador wurde dem 1543 gegründeten Vizekönigreich Peru einverleibt. Im Jahr 1563 wurde Quito zur Real Audiencia de Quito ernannt. Das Gebiet unterstand zwar weiterhin dem Vizekönig von Peru, besaß aber eine eingeschränkte Selbstverwaltung.
1729 wurde Ecuador Teil des Vizekönigreiches Neugranada zusammen mit den späteren Staaten Kolumbien, Venezuela, Panama und Peru.
Auf dem Weg zur Unabhängigkeit
Als Napoleon in Europa Krieg gegen Spanien führte, begann der Aufstand der Einwohner Ecuadors gegen die Kolonialherren. Spanische Truppen besiegten zunächst 1809 die Rebellen in Quito. Erst durch das Eingreifen des Venezolaners Simón de Bolívar (1783 - 1830) gelang den Rebellen Ecuadors 1822 der Sieg über die Spanier. Einer der wichtigsten Mitstreiter Bolívars war José Antonio de Sucre. Als Herrführer führte er die Truppen bei Pichincha zum entscheidenden Sieg.
Ecuador gründete im selben Jahr zusammen mit Venezuela, Kolumbien und Panama die Republik Großkolumbien. Zum Präsidenten wurde Bolívar gewählt . 1830, nach Bolívars Tod, zerfiel diese Förderation. Ecuador und Venezuela erklärten sich für unabhängig. Im selben Jahr erhält das Land seine erste eigene, unabhängige Verfassen. nicht alle rpofitierten davon. Die Unterdrückung der indianischen Urbevölkerung setzte sich fort, da die Staatsbürgerrechte von Grundbesitz und Vermögen abhängig waren.
Unruhen und Staatsstreiche 1830 - 1945
Nach der Unabhängigkeit sah sich das Land zunächst mit massiven innen- und außenpolitischen Problemen konfrontiert. Zum einen belasteten Grenzkonflkikte das Verhältnis zum Nachbarn Kolumbien. Zum anderen war das Land innenpolitisch gespalten. Die Großgrundbesitzer im Hochland fürchteten um ihre wirtschaftliche und politische Vormachtstellung während die reicheren Händler und Plantagenbesitzer der Küste dringend Handelsliberalisierungen forderten. Dieser Gegensatz brachte jede neue Regierung der jungen Republik in Bedrängnis. Zwischen 1845 bis 1860 gab es elf Regierungswechsel.
1860 putschte sich Gabriel García Moreno an die Macht. Er errichtete eine konservativ-klerikale Diktatur, in der nur Katholiken Bürgerrechte bekamen. Bis zu seiner Ermordung 1875 gelang es ihm aber, das Land durch den Ausbau der Infrastruktur zu stabilisieren.
Der darauffolgende, liberale Präsident Eloy Alfaro (1895-1901, 1906-1911) verstaatlichte Kirchengüter, schaffte die Kirchensteuer ab und vollzog die Trennung von Kirche und Staat. Unter seiner Regierung wurde das Eisenbahnnetz ausgebaut.
Er ließ Universitäten errichteten und forcierte den aufbau eines Berufsheeres. Finanziert wurde seine Politik, wie auch die seiner Nachfolger, durch die Gewinne aus dem Kakao-Anbau und -Handel. In Ecuador verdreifachte sich zwischen 1880 und 1915 die Kakaoproduktion. 1920 machte Kakao fast drei Viertel des gesamten Warenexports aus. Alfaro war der Begründer liberalen Revolution in Ecuador. 1911 wurde er durch einen Putsch gestürzt und ermordet.
Eine Festigung der demokratischen Struktur gelang in der Folgezeit nicht. Aufgrund der permanent instablilen politischen Lage des Landes verschaffte sich das Land den zweifelhaften Ruf, eine Bananenrepublík zu sein.
1934 wurde Velasco Ibarra mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten des Landes gewählt. Er wurde von besonderer Bedeutung für die politische Geschichte Ecuadors, da er insgesamt fünf Mal Präsident des Landes war.
1941 annektierte Peru zwei Provinzen Ecuadors sowie weite Teile des Amazonaslandes. Eine exakte Grenzziehung zwischen beiden Ländern hatte nie bestanden. Somit versuchte die peruanische Staatsführung, Tatsachen zu schaffen. Im "Protokoll von Rio de Janeiro" mußte Ecuador ein Jahr später einem Gebietsverlust von 40% seiner bisherigen Staatsfläche an Peru akzeptieren.
Nach 1945 bis heute
Nach dem 2. Weltkrieges bis Anfang der 50er Jahren kam es zum einem wirtschaftlichen Aufschwung vor allem aufgrund des Bananenanbaus. Die US-amerikanische United Fruit Company baute Ecuador zu ihrem größten Lieferland aus. Als es jedoch zu Absatzschwierigkeiten kam, brachen im Land Streiks aus, die blutig niedergeschlagen wurden.
Nachdem verschiedene Präsidentschaften und Militärregierungen gescheitert waren, wurde Velasco Ibarra 1968 erneut zum Päsidenten des Landes gewählt. 1972, kurz vor Ablauf seiner Amtszeit, stürzte das Militär den seit 1970 mit dikatatorischen Befugnissen ausgestatteten Velasco. Der Putsch schloß gleichzeitig die Parteien vom politischen Leben aus.
Unter der Führung von General Guillermo Rodríguez Lara wurden vom Militär tief greifende Strukturreformen im Bereich Landwirtschaft, Steuern, Einkommen etc. angekündigt. Ebenfalls sollte der Ausverkauf des heimischen Erdöls verhindert werden, welches zu dieser Zeit verstärkt von ausländischen Gesellschaften gefördert wurde. Bereits seit 1973 war Erdöl die größte Position des ecuadorianischen Außenhandels. Mit diesen Einnahmen sollten die Reformen finanziert werden. Die Reformen blieben jedoch schon in ihren Ansätzen stecken.
1979 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die bis heute in Kraft ist.
Auf Druck des Internationalen Währungsfonds musste Ecuador in den neunziger Jahren einschneidende Reformen durchsetzen.
Staatsbetriebe wurden privatisiert, Zollbeschränkung entfielen und die Staatsausgaben wurden gekürzt. Fast ein Drittel der Ecuadorianer lebt unter der Armutsgrenze. Die Landeswährung Sucre wurde zu Gunsten des US-Dollars abgeschafft.
Am 26. April 2009 wurde Rafael Correa (geb. 1963) - ein früherer Wirtschaftswissenschaftler - der seit dem 15. Januar 2007 Präsident des Landes ist, für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.
Seit dem 24. Mai 2017 ist Lenin Moreno Präsident des Landes.
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