Allgemeine Hinweise
Die Artenvielfalt Costa Ricas ist eines ihrer größten Schätze. Eine der Ursachen dafür sind die verschiedenen Vegetationszonen.
Die Tiefebenen an der pazifischen und karibischen Küste sind zum Teil mit Regenwald bedeckt, während die Ostküste zum größten Teil aus Mangrovensümpfen besteht, daher wird die Zone bis 800 m Höhe auch als immergrüner Tieflandregenwald bezeichnet. Zwischen 800 und 1500 m wächst der immergrüne Bergregenwald, darüber kommt schließlich die subalpine Zone mit der Baumgrenze bei 3.000 m. Zwischen den beiden Gebirgsketten befindet sich das zentrale Hochland, das sogenannte Meseta Central.
Als einzigartig kann das zu Costa Rica gehörende Cocos Island bezeichnet werden. Es gilt als die einzige Insel mit tropischem Regenwald im Pazifischen Ozean und zählt zum UNESCO-Welterbe. Für die Hollywood-Produktion "Jurassic Park" stand Cocos Island Pate für die Idee der Dinosaurier-Insel.
Bäume
Das Cabo-Blanco-Naturschutzgebiet im Norden des Landes ist eines der größten in ganz Costa Rica. Hier wachsen Ceiba- und Pochote-Bäume. Im tropischen Trockenwald im Nordwesten Costa Ricas wächst neben Bäumen mit wohlklingende Namen wie dem Goldregenbaum oder dem Goldbaum auch der Kaschubaum, der Kalebassenbaum sowie der Nationalbaum Costa Ricas, der Guanacaste-Baum. Dieser große, schirmförmige Baum war auch namensgebend für die Provinz Guanacaste, da er hier besonders häufig vorkommt und durch seine Größe heraussticht.
An der Küste herrscht dagegen eine ganz andere Vegetation. Hier überwiegen Kokospalmen, Indische Mandelbäume, die stark giftigen Manzanillobäume und die immergrüne Meertraube.
Beliebte Zierpflanzen sind die Korallenbäume, die gerne als Begrenzungen oder als Schattenspender angepflanzt werden sowie Gummibäume. Auffällig an den Korallenbäumen sind ihre zwischen Januar und Mitte März austreibenden orangefarbenen Blüten, die im jungen Zustand als Gemüse verzehrt werden und einen bohnenähnlichen Geschmack haben.
Nutzpflanzen
Der Gummibaum, von dem es etwa 1000 Arten gibt, gehört zur Familie der Maulbeerbaumgewächse. Seine Heimat ist ursprünglich Asien, heute ist er jedoch überall verbreitet und wird im mitteleuropäischen Raum gern als Zimmerpflanze verwendet. Der Baum hat große, dunkelgrüne, dicke Blätter und kann in der Natur bis zu 30 m hoch werden. Er hat eine dichte, ausladende Krone und starke, an der Erdoberfläche verlaufende Wurzeln, sowie zahlreiche Luftwurzeln. Aus dem weißen Milchsaft seines Stammes gewinnt man Ficus-Kautschuk.
Costa Rica ist vor allem bekannt für seine Bananenplantagen und den Kaffee, welcher in Zentral-Costa Rica angebaut wird. Andere ebenso wichtige Nutzpflanzen sind das Zuckerrohr, Reis und der Maniok, welchen man auch unter den Namen Cassava oder Brotwurzel kennt. Die Pflanze gehört zu den Wolfsmilchgewächsen, wird bis zu 3 m hoch, hat eine buschige Wuchsform und grünlich-gelbe Blüten. Verwendet werden die stärkereichen, bis zu 8 cm dicken und bis zu 90 cm langen Wurzelknollen. Alle Pflanzenteile enthalten einen Giftstoff, der aber durch Auswaschen und Hitzeinwirkung zerstört wird. Somit wird der Maniok genießbar.
Tropische Früchte wie die Mango, Ananas, die Papaya oder die Sternfrucht gehören zu Costa Ricas Reichtum ebenso wie die Stachelannone, Baumtomaten und Tamarinde.
Der aus Samen der roten, stacheligen und herzförmigen Samenkapsel des Orleansbaums gewonnene Farbstoff wird für Kosmetika genutzt und ist gleichzeitig ein wichtiger Exportartikel.
Heilpflanzen
Früher wurden die getrockneten Blätter des giftigen Stechapfels geraucht, um bei Asthma zu helfen. Die Pflanze galt auch lange Zeit als Aphrodisiakum. Heute sind diese Eigenschaften jedoch in den Hintergrund getreten, was vor allem an der Giftigkeit des Stechapfels liegt.
Giftpflanzen
Der zu den Wolfsmilchgewächsen gehörende und häufig an Küsten wachsende Manzanillobaum ist stark giftig und löst bereits bei Berührung eine starke Kontaktreaktion aus. Es kommt zum heftigen Brennen, Entzündungen und starker Bläschenbildung. Ein ins Auge geratener Tropfen des Baumsaftes kann zur Erblindung führen. Generell sind, wie bei den meisten Wolfsmilchgewächsen, alle Pflanzenteile giftig und man sollte den Baum nicht berühren. Erkennbar ist er an der glatten, grauen Rinde, den zahlreichen, abstehenden Ästen und an einer kleinen, grünen Frucht, die an einen Apfel erinnert. Giftig ist auch der Costa Rica-Nachtschatten. Kennzeichnend sind seine 6 cm großen, violetten und in Büscheln stehenden Blüten.
Die allseits beliebten Cashewnüsse sind die Früchte des Kaschubaumes, der eine Größe von bis zu 12 m erreichen kann. Man kennt ihn auch unter dem Namen Acajoubaum oder mit der Schreibweise "Cashew-Baum". Die Nussschale ist allerdings aufgrund der hautreizenden Dämpfe, die sie abgibt, giftig und daher sind die Nüsse ausschließlich im geschältem bzw. gerösteten Zustand essbar.
Die schwarz-braun marmorierten Samen des Wunderbaumes, besser als Rizinus bekannt, dienen der Herstellung des Rizinusöls. Dieses ist im Gegensatz zu den Samen gänzlich ungefährlich. Die Samenschalen allerdings enthalten ein hochgiftiges Protein, welches bereits in niedrigen Dosen tödlich wirken kann. Eine Vergiftung erkennt man an einem Brennen in Mund und Rachen, Erbrechen und Übelkeit.
Der hier zu Lande gut bekannte und besonders in der Winterzeit sehr beliebte Weihnachtsstern kommt ursprünglich aus Mexiko, ist aber auch in Costa Rica verbreitet. Da die Pflanze zu den Wolfsmilchgewächsen gehört, sind alle Pflanzenteile giftig, besonders aber der Milchsaft. Jedoch konnten bei den verschiedenen Arten beträchtliche Unterschiede in der Stärke der Giftigkeit festgestellt werden. Generell kann man sagen, dass wildwachsende Arten erheblich giftiger sind als ihre nachgezüchteten Abkömmlinge
Der Stechapfel gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist wie der Weihnachtsstern in allen Teilen der Pflanze giftig. Die Wirkstoffe führen zu leichten bis schweren Vergiftungen, abhängig von der aufgenommenen Dosis, wobei auch bereits Todesfälle beschrieben wurden. Symptome einer Vergiftung sind Halluzinationen, Austrocknung des Mundes, Pupillenerweiterung und Pulsbeschleunigung. Der Tod kann schließlich durch Atemlähmung eintreten.
Weitere Pflanzen
In den Regenwäldern beschränkt sich die Artenvielfalt nicht ausschließlich auf Bäume. Viele verschiedene, farbenfrohe Orchideenarten stehen ins Auge, aber auch Moose, Farne und Bromelien bereichern die Flora. In Bereichen von Wasser haben sich Wasserhyazinthen angesiedelt.
Häufige Zierpflanzen sind Bougainvillea, der auch in Deutschland gut bekannte Weihnachtsstern, der hochgiftige Stechapfel sowie der zur Familie der Malvengewächse gehörende Roseneibisch.
Einige Arten des Korallenbaums wurden ursprünglich aus Südamerika als Schattenspender für Kaffee in Costa Rica eingeführt. Nichtsdestotrotz kommen sechs Korallenbaumarten in Costa Rica auch als Teil der natürlichen Vegetation vor. Unterscheiden kann man die Arten an der Farbe ihrer Blüten.
Der Roseneibisch (Hibiskus), auch als Chinarose bekannt, stamm aus dem südlichen China. Heute ist er aber in den meisten tropischen Gebieten weit verbreitet.
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