Allgemeiner Hinweis
Chile besitzt eine Länge von rund 4.275 km und reicht von der Südspitze Amerikas bis zur 1.200 km langen Atacamawüste im Norden des Landes.
Jedoch misst Chile an seiner schmalsten Stelle nur 90 km und an der breitesten Stelle 440 km.
Dementsprechend kommen die vorgestellten Tiere in der Regel nur in bestimmten Landesteilen vor, so findet man beispielsweise in den Hochebenen Lamas, Alpakas, Guanakos und Vicunjas, die alle zur Familie der Kamele gehören.
Säugetiere
Guanako
Der Guanako (Lama guanicoe) ist eine südamerikanische Wildkamelart mit einer Schulterhöhe von 120 cm. Sein wolliges und dichtes Fell ist oberseits hellbraun und unterseits weiß. Er lebt in Höhen von bis zu 4000 m und ist immer Gefahren durch die hiesigen Pumas, Andenkondore und Andenschakale ausgesetzt.
Man kann die Tiere auch im Nationalpark Torres del Paine finden.
Weitere Säuger sind Magellanfüchse und Chinchillas, die aber eher selten anzutreffen sind.
Langschwanz-Chinchilla
In trockenen Gebieten lebt der nachtaktive Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla lanigera)
Er ist ca. 40 - 42 cm groß, wobei 15 cm auf den Schwanz entfallen.
Wegen seinem kostbaren, seidenweichen Fell wurde er gnadenlos gejagt, und heute sind seine Bestände enorm reduziert und er ist vom Aussterben bedroht. Vom Aussterben bedroht sind auch der Pudu und der Huemul.
Pudus
Pudus (Pudu) sind eine Gattung aus der Familie der Hirsche ( Cervidae), von der es zwei Arten gibt. Mit einer Schulterhöhe zwischen 25 bis etwa 40 cm sind sie weltweit die kleinsten Hirsche. In Chile findet man in Westpatagonien die Art Südpudu (Pudu puda).
Der Nordpudu (Pudu mephistophiles) lebt in den Anden von Kolumbien, Peru und Ecuador - in Chile kommt er nicht vor.
Sie besitzen ein raues, dichtes, braunschwarzes Fell, einen kleinen Schwanz und die Männchen tragen kleine unverzweigte Geweihe von ca. 8 cm Länge. Die Nahrung besteht aus Blättern, Rinden, Früchten und Blüten.
Ihr Lebensraum sind ausschließlich die feuchten gemäßigten Wälder, die hauptsächlich aus Schein- und Südbuchen bestehen.
Gefährdet sind Pudus wegen der Bejagung durch den Menschen und die Rodung der Wälder.
Huemul
Der Huemul wird auch Südandenhirsch genannt und ist neben dem Andenkondor auf dem chilenischen Wappen zu sehen. Das auffälligste Merkmal sind seine langen Ohren.
Er ist stark vom Aussterben bedroht, da es von ihm nur noch rund 2.000 Exemplare gibt.
Borstengürteltiere
Borstengürteltiere bewohnen ein relativ kleines Gebiet im mittleren Südamerika - im südlichen Bolivien, Paraguay, Argentinien im Norden von Chile.
Gifttiere
Chilenische Einsiedlerspinne
Die Chilenische Einsiedlerspinne (Loxosceles laeta) ist in Südamerika beheimatet, und dort vorwiegend in Chile.
Auf Spanisch heißt sie Araña de Rincón, was auf ihr Vorkommen in dunklen Ecken, wie z. B. in Schränken hinweist. Die Weibchen werden 7 bis 15 mm groß, während es die Männchen auf 6 bis 12 mm bringen.
Die Spinnen sind rotbraun, orange oder gelblich gefärbt und haben sechs Augen und acht Beine. Sie sind giftig und ein Biss kann durchaus lebensbedrohend sein. Aber es gibt auf jeden Fall sehr häufig schwere Gewebsnekrosen.
Ein natürlicher Feind von ihnen sind die Tigerspinnen (Scytodes globula), die besonders in ländlichen Haushalten vorkommen.
Rote Chile-Vogelspinne
Die Rote Chile-Vogelspinne ist zwar eher schwach giftig, aber trotzdem nicht ungefährlich für Personen, die allergisch auf das Gift von Vogelspinnen reagieren.
Schwarze Witwe
Ein Biss der Schwarzen Witwe (Latrodectus mactans) ist nicht zu unterschätzen. Er wird jedoch oft nicht sofort bemerkt, da er meist wie ein Nadelstich zu süren ist. Aber das von der Spinne injizierte Neurotoxin (Nervengift) beginnt frühestens nach einer halben Stunde mit unwillkürliche neuromuskuläre Zuckungen, die zu krampfartigen Bauchschmerzen und nach ein bis drei Stunden zu sich steigernden Muskelschmerzen führen, die unbehandelt tagelang anhalten können.
An der Bisswunde kommt es zu lokalen Schwellungen und Rötungen.
Weizenspinne
Weiterhin gibt es die giftige Spinne "Araña del Trigo" (Weizenspinne), die durch einen gelblichen Fleck am Unterleib ganz gut zu erkennen ist.
Reptilien, Amphibien
Krokodile
Die Krokodile (Crocodylia) sind eine Ordnung, die sich auf folgende drei Familien verteilt:
- Echte Krokodile (Crocodylidae)
- Alligatoren (Alligatoridae)
- Gaviale (Gavialidae)
Diese drei Familien verteilen sich auf 9 Gattungen mit insgesamt 25 Arten.
Die hiesigen Krodile sind bei weitem nicht so groß wie beispielsweise die australischen Salzwasserkrokodile(Leistenkrokodile) oder die Nilkrokodile. Dennoch sollte man einen gebührenden Abstand von ihnen halten und auf gar keinen Fall in den Flüssen baden, in denen die Tiere vorkommen können.
Eine Beschreibung der Krokodile finden Sie bei Goruma hier >>>
Meeresschildkröten
Meeresschildkröten findet man an den Küstenstränden des Landes. Mit Ausnahme der Eiablage an Sandstränden verbringen sie ihr gesamtes Leben im Wasser.
Allerdings müssen sie als Lungenatmer regelmäßig an die Wasseroberfläche, um zu atmen, das kann beim Schlafen erst nach 7 Stunden und bei Aktivitäten nach spätestens 40 Minuten erforderlich sein.
Ihre Nahrung besteht aus Kopffüßern, Krebsen und Quallen, aber auch von Pflanzen.
Ihre Vorderbeine dienen als Paddel zur Fotbewegung, während die Hinterbeine als eine Art Steuer dient.
Am Kopf befindliche Salzdrüsen sorgen dafür, dass sie das mit dem Meerwasser aufgenommene Salz wieder ausscheiden können.
Alle zeichnet ein panzerartiges Rückenschild und ein zahnloser Kiefer mit starken Kauleisten aus.
- Lederschildkröte (Dermochelys coriacea)
- Suppenschildkröte (Chelonia mydas)
- Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta)
- Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata)
Diese Meeresschildkröte besitzt folgende zwei Unterarten:
-- Pazifische Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata bissa)
-- Karibische oder Atlantische Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata imbricata)
Der Brutvorgang erfolgt nicht durch die Tiere sondern durch die Sonne.
Sehr interessant ist dabei, dass sich bei Temperatur über 29,9 Grad Celsius aus den Eiern Weibchen und darunter Männchen entwickeln.
Es gibt neben einigen ungiftigen Schlangenarten in Chile auch folgende leicht bis mittelgiftige Schlangen.
Chilenische grüne Strauchnatter
Die Chilenische grüne Strauchnatter - Chilean Green Racer (Philodryas chamissonis) - gilt als zwar nur schwach giftig. Dennoch kommt es nach einem Biss an der Bissstelle zu lokalen Schmerzen, Schwellungen und Blutungen.
Die Schlangen findet man von Copiago im Norden bis nach Valdivia im Süden des Landes.
Schmidt's Grüne Strauchnatter
Die Schmidt's Grüne Strauchnatter - Schmidt´s Green Racer (Philodryas tachymenoides) ist nicht allzu giftig, aber dennoch kommt es der Bissstelle zu lokalen Schmerzen, Schwellungen und Blutungen. Die Schwellungen und die Schmerzen können sich ausbreiten.
Die Schlangen leben im Norden von Chile
Vögel
An der gesamten Küste kann man Seemöwen, Jótes (Geier) und an der Nordküste auch Guanovögel beobachten. Weitere Vögel sind Wildenten, Eulen, Adler und Kondore in Höhen von 3000 - 4000 m über dem Meeresspiegel.
Andenkondor
Der Andenkondor (Vultur gryphus) ist neben dem Huemul auf dem chilenischen Wappen zu sehen.
Er gehört zur Familie der Neuweltgeier und lebt an Felsklippen und Gebirgen in Höhen von 3500 m.
Die Männchen erreichen eine Länge von 120 cm und eine Flügelspannweite von 320 cm. Die Weibchen dagegen sind kleiner und leichter. Man kann die Weibchen außer an der Körpergröße auch an der Augenfarbe von den Männchen unterscheiden, da ihre Augen rot und die der Männchen grau sind.
Der Andenkondor ist überwiegend schwarz gefärbt mit einer flaumigen weißen Halskrause, ist am Hals und Kopf allerdings nackt und dunkelrot gefärbt.
Er hat einen ausgezeichneten Geruchssinn, was für Vögel eher ungewöhnlich ist, erreicht Höchstgeschwindigkeiten von 55 km/h und kann über 65 Jahre alt werden.
Seine Nahrung besteht aus Aas verendender oder von Raubtieren gerissener Tiere, die er anschließend direkt an der Fundstelle verspeist
Nandu
Ein weiterer ganz besonderer Vogel ist der Nandu (Rhea americana), der zu Ordnung der Laufvögel gehört.
Mit einer Scheitelhöhe von 130 - 150 cm, einer Rückenhöhe von ca. 100 cm und einem Gewicht von 20 - 25 kg ist er der größte Vogel der Neuen Welt. Er besitzt neben langen kräftigen Füßen ein weiches Federkleid und für einen flugunfähigen Vogel überraschend lange Flügel mit einer Länge von etwa 250 cm.
Dank dieser Eigenschaften kann er bei der Flucht Geschwindigkeiten von 50 km/h erreichen und schnell und unerwartet die Richtung wechseln, indem er abwechselnd den rechten oder den linken Flügel aufstellt.
Man findet ihn in Pampas (offenen, weiten Grasländern Südamerikas), aber auch an Waldrandzonen und buschdurchsetzten Regionen. Er ernährt sich von Gräsern und Kräutern aller Art, aber auch Früchte und Samen sowie Heuschrecken, Frösche, Eidechsen und kleinere Nagetiere stehen auf dem Speiseplan.
Es gibt u.a. auch Guanokormorane, Spottdrosseln, Chile-Pfeifenten, Papageien, Kolibris , Blässhühner und Finken und natürlich zahlreiche Seevögel, wie die Patagonien- und die Dominikanermöwen.
Rabengeier
Rabengeier (Coagyps atratus) besitzen eine Größe zwischen 55 bis 75 cm, bei einer Flügelspannweite von 135 bis 160 cm.
Ihr Gewicht variiert zwischen 1 bis 2 kg. Das Gefieder ist glänzend schwarz während der Kopf und Hals grau nackt sind. Man findet die Tiere bis inHöhen von ca. 2.700 m. Ihre Nahrung besteht neben Aas auch aus lebender Beute.
Truthahngeier
Truthahngeier (Carthates aura) erreichen eine Größe zwischen 45 bis 55 cm mit einer Flügelspannweite zwischen 180 bis 200 cm.
Ihr Gewicht schwankt zwischen etwa 0,8 und und 2 kg. Ihr Gefieder ist braun-schwarz, das auf dem Rücken glänzend ist.
Der Kopf ist rot und nackend. Die Vögel ernähren sich vorwiegend von frischem Aas.
Weitere Vögel
Weiterhin findet man Austernfischer, Brachvögel, Enten, Flamingos, Gänse, Ibisse, Kolibris, Pelikane oder Schwalben.
Wasserwelt
Neben zahlreichen kleineren Fischen findet man hier Große Schwertwale (Orcas) und Delphine.
Außerdem Seelöwen, Seerobben und Ottern.
Juan-Fernandez-Seebär
Der Juan-Fernandez-Seebär aus der Familie der Ohrenrobben ist ein endemischer Säuger. Man findet ihn nur auf den Inseln Alejandro Selking, Robinson Crusoe, San Felix und San Ambrosio. Die erwachsenen Männchen werden über 2 m lang, die Weibchen sind etwas kleiner. Ein besonderes Merkmal sind seine äußerlich sichtbaren Ohrmuscheln.
Wegen seinem Fell, welches unter der Bezeichnung "Seal" bekannt ist, wurde der Seebär gejagt und muss heute geschützt werden.
Humboldtpinguin, Magellanpinguin
Sehr sehenswert sind der Humboldtpinguin (Spheniscus humboldti) und der Magellanpinguin (Spheniscus magellanicus).
Beide Pinguine gehören zur Gattung der Brillenpinguine (Spheniscus)
Die Tiere werden etwa 60 cm groß und sind auch sonst nicht ganz einfach voneinander zu unterscheiden.
Der Humboldtpinguin kommt an der Pazifikküste von Nordchile und Peru vor.
Den Magellan-Pinguin findet manan den felsigen Küsten der Falklandinseln, in Chile, Argentinien, Uruguay und auch im Süden von Brasilien.
Ungeziefer
Mücken, Fliegen, Flöhe, Wanzen, Läuse und Ameisen gibt es in Chile - wie auch sonst fast überall.
Aber vor den Aedes-Mücken sollte man sich gut schützen, da sie das Dengue-Fieber übertragen.
Besonders verbreitet sind sie auf der Osterinsel und im Norden des Landes.
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