Britische Jungferninseln: Feiertage, Landessitten, Klima

Es gibt eine Reihe von Feiertagen, die kein festes Datum besitzen, sondern sich nach der Lage des Osterfestes richten. Das Osterfest liegt dabei auf dem ersten Sonntag, der auf den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit, die am Karsamstag endet, liegt 46 Tage vor Karsamstag. Das Datum für Pfingsten ist dann 50 Tage nach Ostern. Das Fronleichnamfest wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Allerheiligen wird bei den orthodoxen Christen am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen, bei den katholischen Christen liegt der Termin jedoch fest auf dem 1. November. Am 31. Oktober wird bei den Protestanten der Reformationstag begangen. An diesem Tag findet auch das Halloweenfest statt.

Tipp!
Jeden Monat kann man sich auf Tortola einer der Vollmondparties am Strand bei der Apple Bay anschließen.

Kultur, Sitten und Gebräuche
Man wird schnell merken, dass die Britischen Jungferninseln zum Commonwealth gehören und viele Sitten und Gebräuche von den Engländern beeinflusst oder einfach übernommen worden sind. Man stößt überall auf britische Höflichkeit und wird ein sehr geruhsames Leben kennen lernen. Die Kultur der Inseln ist aber nicht nur britisch bzw. europäisch beeinflusst, sondern auch westafrikanisch und amerikanisch geprägt. Den größten Einschlag hatten dabei die Westafrikaner, welche auf die Inseln gebracht worden sind, um dort vom 17. bis zum 19. Jahrhundert unter den britischen Kolonialherren auf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Diese Sklaven kamen vornehmlich aus den Gegenden, in denen sich heute Gambia, Ghana, die beiden Kongo-Staaten, Nigeria und der Senegal befinden. Der kreolische Einfluss ist ebenfalls stark und ergab/ergibt sich aus der innerkaribischen Migration und dem kulturellen Kontakt mit anderen Inseln der Region. Die Migration hat die soziale Landschaft erheblich verändert, so dass auf den Britischen Jungferninseln die Hälfte der Einwohner nicht auf den Inseln geboren worden ist.

Musik, Tanz und Literatur
Es gibt zahlreiche traditionelle Tänze auf den Inseln, die durch die Migrationen geschaffen oder beinflusst worden sind. Der wohl bekannteste dieser Tänze ist die Quadrille, die auch in vielen anderen karibischen Regionen praktiziert wird und in den Heritage Dancers hervorragende Interpreten gefunden hat. Andere beliebte Tänze sind Bachata, Merengue und Salsa. Letzterer ist ein auf die Inseln gebrachtes Kulturgut aus Puerto Rico und der Dominikanischen Republik.
Die Musik weist ebenfalls starke Einflüsse auch der Kolonialherren sowie der Karibik auf und beinhaltet auch solche Größen wie den Reggae aus Jamaica und den Calypso aus Trinidad. Die so genannte Fungi-Band (auch Scratch-Band) ist die Hauptform der indigenen Musikgruppe. Sie verwendet improvisierte Instrumente wie etwa Waschbretter und kreiert eine rhythmische Musik, die Quelbe genannt wird.
Was die Literatur der Inseln betrifft, so hat es dort einige sehr interessante Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten gegeben, die aber leider nur wenig registriert worden sind. Die literarischen Werke werden übrigens sowohl in Englisch als auch in einem der traditionellen Dialekte verfasst.

Sport
Der Sport der Britischen Jungferninseln ist stark von den Vereinigten Staaten beeinflusst. Dennoch verfügen sowohl die Britischen als auch die Amerikanischen Jungferninseln über ihre eigenen unabhängigen Nationalsportteams, die auch in nationalen und internationalen Wettkämpfen gegeneinander antreten. Sportlich dominieren auf den Britischen Jungferninsel nicht unbedingt die britischen Sportarten Cricket und Soccer. Vielmehr hat die Amerikanisierung des Sportes auch dort zugeschlagen und solche Sportarten wie Baseball, American Football und Basketball beliebt werden lassen.
Touristen praktizieren eher das Segeln, wofür sie sich ein Boot oder eine Yacht mieten können. Beliebt sind bei Besuchern auch das Hochseeangeln (Achtung! Nur mit Erlaubnis des Ministers für natürliche Ressourcen) und das Tauchen. Tennis kann man auf einigen Plätzen auf Tortola spielen oder – aber nur für Hotelgäste – auf Virgin Gorda.

Nachtleben und Ausgehen
Zahlreiche Hotels bieten an gewissen Abenden Unterhaltungsprogramme an, die musikalische oder tänzerische Inhalte haben. Für die Cineasten unter den Besuchern steht auf dr Hauptinsel Tortola ein Kino zur Verfügung. Dort gibt es auch einen Irish-Pub mit Livemusik sowie mehrere Diskotheken und Nachtclubs. Jeden Monat kann man sich auf Tortola einer der Vollmondparties am Strand bei der Apple Bay anschließen.
Im Allgemeinen reicht bei abendlichen Unternehmungen Freizeitkleidung aus und sollte nur in einigen feineren Hotels etwas formeller ausfallen. Das heißt aber nicht, dass man sich überall auf den Inseln in Badekleidung sehen lassen sollte. Trinkgeld wird auf den Inseln gegeben. In allen Hotels ist es üblich, für die Bedienung einen Aufpreis von 10-12% der Gesamtrechnung aufzuschlagen.

Auf den Britischen Jungferninseln herrscht ein tropisches, feuchtes Klima, das aber durch Passatwinde gemildert wird. Auf den Inseln kommt es im Laufe des Jahres nur zu sehr geringen Temperaturunterschieden. Die meiste Zeit über liegen die Temperaturen auf den Inseln im Durchschnitt zwischen 25°C und 30°C. In Road Town, der Hauptstadt des Inselreiches, steigt die Tagestemperatur üblicherweise im Sommer auf 32°C und im Winter auf bis zu 29°C. Tagesniedrigsttemperaturen liegen dort bei etwa 24°C im Sommer und bei ca. 21°C im Winter.
Im Lande gibt es nur wenige Niederschläge. Der Jahresniederschlag liegt bei etwa 1.150 Millimetern pro Jahr. An der Küste regnet es weniger, in den hügeligeren Regionen dagegen etwas mehr. Die normalerweise nassesten Monate sind zwischen September und November, wohingegen es zwischen Februar und März am trockendsten ist.
Zu beachten ist, dass die Britischen Jungferninseln in einer Zone der Karibik liegen, die durch Wirbelstürme sehr gefährdet ist. Vor allem in der Zeit zwischen Juni und Ende November kommt es gelegentlich zu Hurrikans und tropischen Stürmen.