Tschad: Feiertage, Klima, Landessitten

Inhaltsverzeichnis

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  1. Tschad: Klima
  2. Landessitten
Datum Feiertag
1. Januar Neujahr
März/ April Ostern
April/ Mai Mouloud (Geburtstag d. Propheten)
1. Mai Tag der Arbeit
25. Mai Afrikanischer Befreiungstag (Jahrestag der Gründung der OAU)
Mai/ Juni Pfingsten
11. August Unabhängigkeitstag
15. August Mariä Himmelfahrt
1. November Allerheiligen
28. November Jahrestag der Ausrufung der Republik
November/ Dezember Eid al-Fitr (Ende des Ramadan)
1. Dezember Fest der Freiheit und Demokratie
25. Dezember Weihnachten

Die Daten für die islamischen Feiertage werden nach dem Mondkalender berechnet und verschieben sich deshalb jedes Jahr. Während des Fastenmonats Ramadan, der dem Festtag Eid-al-Fitr vorangeht, essen Muslime nicht während des Tages, sondern erst nach Sonnenuntergang. Viele Restaurants sind deshalb tagsüber geschlossen. Die Feste Eid al-Adha und Eid-al-Fitre dauern je nach Region 2-10 Tage.

Es gibt eine Reihe von christlichen Feiertagen, die kein festes Datum besitzen, sondern sich nach der Lage des Osterfestes richten. Das Osterfest liegt dabei auf dem ersten Sonntag, der auf den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit, die am Karsamstag endet, liegt 46 Tage vor Karsamstag. Das Datum für Pfingsten ist dann 50 Tage nach Ostern. Das Fronleichnamfest wird am 2. Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Allerheiligen wird bei den orthodoxen Christen am 1. Sonntag nach Pfingsten begangen, bei den katholischen Christen liegt der Termin jedoch fest auf dem 1. November. Am 31. Oktober wird bei den Protestanten der Reformationstag begangen. An diesem Tag findet auch das Halloweenfest statt.

Tschad: Klima

Der Tschad besitzt im Prinzip zwei wesentliche Temperaturzonen: den Norden und die südlichen Regionen.

Norden
Im Norden des Landes herrscht Wüstenklima. Das heißt, es gibt starke Temperaturunterschiede (bis zu 20°) zwischen Tag und Nacht und es fallen nur etwa 20-35 mm Niederschläge im ganzen Jahr. Ausgenommen davon sind die Gebirge, in denen jährlich bis zu 1.000 mm Niederschlag fallen kann.

Südliche Regionen
Der Süden besitzt ein fast tropisches Klima, also mit reichlich Niederschlägen (bis zu 1.100 mm im Jahr). Während die durchschnittlichen Temperaturen hier normalerweise 20-25°C betragen, können sie aber kurz vor der Regenzeit bis auf 40°C ansteigen. Die Regenzeit dauert ungefähr von Mai bis Oktober. Im zentraleren Landesteil kann die Temperatur kurz vor der Regenzeit auch bei 45°C liegen. In dieser Gegend ist die regenreiche Zeit allerdings ca. zwei Monate kürzer - sie beginnt erst im Juni und endet schon Mitte September.

Landessitten

Essgewohnheiten
Gegessen wird im Tschad für gewöhnlich mit den Händen und ohne Hilfsmittel. Benutzt wird dafür aber nur die rechte Hand. Die linke ist für die Toilette reserviert.
Es wird daher als sehr unhöflich und respektlos angesehen, mit der linken Hand zu essen.

Sittenprägung
Der Islam ist - vor allem im Norden des Landes - vorherrschend, daher wird dort insbesondere den Frauen eine zurückhaltende Kleidung ans Herz gelegt.
Im recht dünn besiedelten Norden leben nämlich vor allem arabische und arabisierte Nomaden, Halbnomaden und Viehzüchter, die als orthodoxe Muslime auf islamisch bestimmte Sittengebote, Kleidungs- und Speisevorschriften großen Wert legen.
Die Menschen im Süden hingegen hängen größtenteils dem Christentum und Naturreligionen an und richten sich stark nach Stammestraditionen.

Multiethnischer Tschad
Aufgrund der großen Bannbreite an unterschiedlichen tschadischen Ethnien und Sprachen hat sich im Tschad ein reiches kulturelles Erbe herausgebildet.
Die Regierung des Landes fördert die tschadische Kultur und die nationalen Traditionen, indem sie etwa das Chad National Museum und das Chad Cultural Centre eröffnet hat.
Überdies kennt das Land sechs nationale Feiertage, aber auch (bewegliche) Feiertage für Muslime und Christen.

Fußball
Fußball ist der beliebteste Sport im Tschad. Die (Miss-)Erfolge der Nationalmannschaft des Tschad, deren Spieler in vielen renommierten französischen Clubs gespielt haben und spielen, werden genau beobachtet.
Neben dem Fußball sorgt auch Basketball und Freestyle Wrestling für große Begeisterung im Lande.

Polygamie
Die Polygamie ist im Tschad sehr verbreitet. Man geht davon aus, dass etwa 40% der Frauen in solchen Umständen leben.
Diese Praxis wird vom Gesetz unterstützt, auch wenn sich Ehefrauen bei der Eheschließung dagegen aussprechen.

Situation der Frauen
Obwohl die Gewalt gegen Frauen gesetzlich verboten ist, kommt es im Tschad sehr häufig zu häuslichen Übergriffen auf Frauen und Mädchen. Ebenso verhält es sich mit der weiblichen Genitalverstümmelung, die ebenfalls durch das Gesetz sanktioniert, aber auch sehr tief im traditionellen Leben der Menschen verankert und daher eine landesweit ausgeübte Praxis ist. Man geht davon aus, dass etwa 45% der tschadischen Frauen dieser brutalen Prozedur unterzogen werden. Die Volksgruppen, welche die Beschneidung der weiblichen Geschlechtsorgane am meisten ausüben, sind Arabaer, Hadjarai und Ouaddaians. Dort werden 90% und mehr der Frauen beschnitten. Niedrigere Beschneidungsraten finden sich unter den Sara (38%) und den Toubou (2%). Abgesehen von diesen Gewaltformen leiden Frauen sehr unter der strukturellen Gewalt, die sie aus Bereichen der beruflichen Förderung und der (höheren) Bildung ausschließt. Das alles geschieht, obwohl die Rechtsprechung im Tschad auf dem französischen Gesetz basiert, das eine Diskriminierung von Frauen in den Bereichen Eigentum und Erbschaft verbietet. Auch hier aber siegte die Tradition, welche eine Favorisierung der Männer in die Psyche der Menschen internalisiert hat.

Kindheit im Tschad
Noch immer werden tschadische Kinder als Soldaten eingesetzt. Außerdem berichtet etwa UNICEF von etwa 53% der Kinder im Alter zwischen 5 und 14 Jahren, die im Tschad Arbeit verrichten müssen. Weiterhin beunruhigend ist die Tatsache, dass der Tschad als eines der Ausgangsländer für den Kinderhandel nach Nigeria, Kamerun, Saudi-Arabien und in die Zentralafrikanische Republik fungiert.

Homosexualität
Homosexualität sollte im Tschad auf keinen Fall offen ausgelebt werden. Es gibt zahlreiche Berichte über gewalttätige Übergriffe auf und Diskriminierungen von Menschen ihrer sexuellen Orientierung und ihrer geschlechtlichen Identität wegen.

Fotografieren
Für das Fotografieren im Tschad ist eine spezielle Genehmigung des Tourismusministeriums erforderlich. Hat man eine solche nicht, kann das zur Beschlagnahmung der Kamera oder im Extremfall sogar zu einer Festnahme führen.
Aber selbst mit einer solchen Erlaubnis sollte man auf keinen Fall Menschen (und vor allem keine Frauen) fotografieren, ohne diese vorher zu fragen. Das nämlich kann bisweilen lebensgefährlich werden.
So wurde von einer (weißen) Fotografin berichtet, die in der tschadischen Hauptstadt N’Djamena auf einem öffentlichen Markt Fotos schoss und dafür ein Messer in den Rücken bekam.
In ländlichen Regionen ist das Fotografieren interessanterweise weitaus weniger gefährlich.

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