Togo: Bevölkerung und Städte

Bevölkerungszahl
Togo hat etwa 8 Mio. Einwohner, die man Togoer und Togoerinnen nennt. Etwas gebräuchlicher und auch nicht falsch ist die Bezeichnung Togolese und Togolesin.
Die Togoer und Togoerinnen haben mit durchschnittlich 58 Jahren eine der höchsten Lebenserwartungen in ganz Westafrika. Das Bevölkerungswachstum im Lande liegt bei 2,78%. Die Geburtenrate beträgt 36,66 je 1.000 Einwohner, wobei eine togolesische Frau im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 4,85 Kinder zur Welt bringt. Schaut man sich die Bevölkerungsstruktur Togos an, so folgt diese der klassischen Bevölkerungspyramide, denn ungefähr die Hälfte der Bevölkerung ist unter 16 Jahre alt und steht nur 2,7% Menschen gegenüber, die älter als 65 Jahre sind. Die Bevölkerung Togos weist eine bemerkenswerte Land-Stadt-Flucht auf sowie eine starke Abwanderung vor allem junger Männer ins Ausland, das ihnen eine bessere Lebensperspektive verspricht.

Ethnien
Die Gesellschaft in Togo ist nicht homogen. Vielmehr hat man es mit einem Vielvölkerstaat zu tun, deren zahlreiche Ethnien teilweise mit nur wenigen hundert, teilweise aber auch mit mehreren Millionen vertreten sind. Das Gefühl der Zugehörigkeit zur eigenen Volksgruppe ist seit der Unabhängigkeit sehr ausgeprägt und war auch Hintergrund vieler Spannungen zwischen den Menschen. Mit etwa 40% sind die Ewe Togos zahlenmäßig bedeutendste Ethnie. Dieser folgen die Tem (23,1%), die Akebou (13,2%), die Gurma (9,7%) und die Yoruba (6,8%). Daneben leben zu etwa 1% Europäer und Menschen anderer Ethnien im Lande.

Religionszugehörigkeit
Die Mehrheit der Togoer - also etwa 50% - sind Anhänger von Naturreligionen wie die der Ga und die der Yoruba. Etwa 30% der Menschen sind (v.a. römisch-katholische) Christen und ca. 20% sunnitische Muslime. Einige kleinere jüdische Gemeinden findet man in den Küstenregionen des Landes.

Landessprachen
Die Amtssprache Togos ist Französisch. Weiterhin werden natürlich auch afrikanische Umgangssprachen wie Ewe, Kabiyé, Mina, Dagomba und unterschiedliche Kwa- und Gur-Sprachen gesprochen sowie die Sprachen der „nicht-togolesischen“ Volksgruppen wie die der Akebou.
Insgesamt sind ungefähr 40 lebende Sprachen im Gebrauch.

Lomé,
Lomé ist mit 1,2 Mio. Einwohnern die Hauptstadt von Togo und zugleich das ökonomische, kulturelle, politische und Handelszentrum des Landes. Das auch als Hauptstadt der Region Maritime fungierende Lomé breitet sich am Golf von Guinea aus und beherbergt den Sitz des Staatspräsidenten sowie der Regierung, also der Primature. Der Hafen Lomés ist der wichtigste des Landes, denn über ihn werden die Im- und Exportgeschäfte mit den Nachbarstaaten abgewickelt. Die Stadt ist voller höherer Bildungseinrichtungen und verfügt u.a. mit dem Nationalmuseum, der Nationalbibliothek, dem Maison du RPT (= Parteihaus der Einheitspartei), dem Gouverneurspalast sowie der Kathedrale Sacré-Coeur über imposante Bauwerke und Institutionen.

Atakpamé
Bis zu 95.000 Menschen leben in Atakpamé. Das einst zum administrativen Zentrum der deutschen Kolonie Togoland ausgebaute Atakpamé breitet sich am Westrand der Atakora-Gebirgskette aus und verfügt mit der Kathedrale Notre-Dame de la Trinité über den Bischofssitz des gleichnamigen Bistums. Ansonsten ist Atakpamé ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt, ein Zentrum der Textilverarbeitung sowie ein wichtiger Umschlagplatz der im Umland angebauten Baumwolle.

Dapaong
Dapaong ist die nördlichste Stadt in Togo. Die von etwa 50.000 Menschen bewohnte Hauptstadt der togoischen Region Savanes liegt in unmittelbarer Nähe zum Nachbarland Ghana. Geprägt wird die Region Savanes von trockenem Steppenklima.

Kara (auch Lama-Kara)
Kara fungiert als Hauptstadt der gleichnamigen Region und wird von etwa 100.500Menschen bewohnt. Das wichtige Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des nördlichen Togo beherbergt seit 2004 die Université de Kara, besitzt einen sehr geschäftigen Marktplatz, zahlreiche Luxushotels und über den Niamtougou International Airport, Dank dem viele Touristen und Geschäftsleute in die Stadt kommen. In jedem Jahr findet in der Stadt ein traditionelles Wrestling-Festival statt, das einen wichtigen Initiationsritus in der Erwachsenwerdung der jungen Kabyès geworden ist.

Sokodé
Sokodé hat rund 95.000 Einwohner. Sie breitet sich zwischen den beiden Flüssen Mono und Mo aus und gilt als bedeutendster Warenumschlagplatz für das agrarisch geprägte Umland.
Als unumstrittenes Wahrzeichen der multi-ethnischen und -religiösen Stadt erhebt sich die Große Alte Moschee aus ihrem Häusermeer, was darauf hinweist, dass Sokodé die Stadt Togos mit der größten muslimischen Population ist.