Feiertage
Es gibt eine Reihe von Feiertagen, die kein festes Datum haben, sondern sich nach dem Zeitpunkt des Osterfestes richten. Das Osterfest fällt auf den ersten Sonntag, der auf den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt. Die Fastenzeit, die 46 Tage dauert, beginnt am Aschermittwoch und endet am Karsamstag. Pfingsten ist 50 Tage nach Ostern. Das Fronleichnamfest wird am 2. Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Allerheiligen wird bei den orthodoxen Christen am 1. Sonntag nach Pfingsten begangen, bei den katholischen Christen liegt der Termin jedoch fest auf dem 1. November. Am 31. Oktober wird bei den Protestanten der Reformationstag begangen. An diesem Tag findet auch das Halloweenfest statt.
Datum | Feiertag |
---|---|
1. Januar | Neujahr |
März/April | Ostern |
19. April | Geburtstag von König Mswati |
25. April | Nationaler Flaggentag |
1. Mai | Tag der Arbeit |
Mai | Christi Himmelfahrt |
22. Juli | Geburtstag des verstorbenen Königs Sobhuza |
August/September | Umhlanga-Reed-Dance, Schilftanztag |
6. September | Somhlolo-Tag (Unabhängigkeitstag) |
Dezember/Januar | Incwala-Zeremonie |
25./26. Dezember | Weihnachten |
Kulturveranstaltungen
Incwala-Zeremonie
Die Incwala-Zeremonie ist das wichtigste kulturelle Ereignis in Swasiland. Sie findet am vierten Tag nach dem Volmond statt, der sich um den längsten Tag des Jahres zentriert, den 21. Dezember. Man übersetzt den Begriff “Incwala” gerne als “Erste-Frucht-Zeremonie”, doch ist das Kosten der ersten Frucht der neuen Ernte nur ein Bestandteil unter vielen anderen in diesem langen Festzug. Daher sollte man „Incwala” besser als „Königs-Zeremonie“ übersetzen, denn ohne König gibt es auch kein Incwala und jede andere Person, die ein Incwala abhält, begeht Hochverrat. Jedweder Einwohner Swasilands nimmt an der öffentlichen Zeremonie des Incwala teil, deren Höhepunkt der vierte Tag darstellt. Schlüsselfiguren des Festumzugs sind - neben dem König - die Königsmutter, die königlichen Ehefrauen, die königlichen Minister (Indunas), die Häuptlinge, die Regimenter und die so genannten Bemanti, die das für die Zeremonie benötigte Wasser holen.
Schilfrohr-Tanz
Das nach dem Incwala zweitwichtigste kulturelle Ereignis in Swasiland ist der alljährliche Schilfrohr-Tanz, eine achttägige Zeremonie, während der (unverheiratete) Mädchen das Schilfrohr schneiden, es der Königinmutter präsentieren und dann für sie tanzen. Der Schilfrohr-Tanz findet im späten August oder frühen September statt und dient dazu, die Keuschheit der Mädchen zu ehren, soll aber auch als Dienst für die Königinmutter angesehen werden und das gemeinsame Arbeiten stärken. Im Mittelpunkt der Tänzerinnen steht ein von der königlichen Familie ausgewähltes Mädchen, das als Iduna fungiert, also als Haupt-Tänzerin. Sie gibt über das Radio die Zeiten für das Fest bekannt, ist die beste Künstlerin und kenntnisreich im königlichen Protokoll. Ihre Kollegin ist eine der Töchter des Königs.
Das Klima von Swasiland unterscheidet sich innerhalb der Höhe: In den höheren Lagen des Landes (Highveld) herrscht ein überwiegend gemäßigtes Klima mit angenehmen Temperaturen, relativ häufigen Niederschlägen und höherer Luftfeuchtigkeit. In den mittleren Regionen (Middleveld) ist das Klima subtropisch mit mäßigen Regenfällen. Im Lowveld sind die Temperaturen tropisch heiß mit geringen Niederschlägen. Das Lubombo-Plateau hat ein subtropisches und niederschlagsarmes Klima.
Klimatabelle
In der folgenden Tabelle sind die Klimadaten der Stadt Mbabane dargestellt. Diese können natürlich keinen genauen Überblick über das Klima im ganzen Land geben, sind aber ein guter Anhaltspunkt.
Monat | mittlere Anzahl an Regentagen | mittlere Temperatur am Tag in (°C) | mittlere Temperatur in der Nacht in (°C) |
---|---|---|---|
Januar | 14-15 | 24-25 | 15-16 |
Februar | 13-14 | 24-25 | 14-15 |
März | 12-13 | 23-24 | 13-14 |
April | 07-08 | 22-23 | 11-12 |
Mai | 03-04 | 21-22 | 07-08 |
Juni | 02-03 | 19-20 | 04-05 |
Juli | 02-03 | 19-20 | 05-06 |
August | 03-04 | 21-22 | 07-08 |
September | 06-07 | 22-23 | 09-10 |
Oktober | 11-12 | 23-24 | 13-14 |
November | 13-14 | 23-24 | 13-14 |
Dezember | 15-16 | 24-25 | 14-15 |
Subistenzwirtschaft
60% der Bevölkerung Swasilands leben von der Subsistenzwirtschaft, was bedeutet, dass die Menschen nur für den Eigenbedarf, nicht aber für Verkauf oder Export produzieren. Angebaut werden im Lande Baumwolle, Mais, Zuckerrohr, Reis, Tabak sowie Zitrusfrüchte, Erdnüsse und Hirse. Außerdem züchten die Menschen Rinder, Schafe und Ziegen und leben von dem, was die Tiere ihnen geben. Interessant ist daneben noch die Förderung von Diamanten, Kaolin und Steinkohle. Swasiland ist aber auch bekannt für eine recht starke Präsenz des (Kunst-)Handwerks, in dem derzeit etwa 2.500 Menschen beschäftigt sind – viele von ihnen Frauen. Die Erzeugnisse sind einzigartig und reflektieren auf unnachahmliche Weise die Kultur des Landes. Hergestellt werden u.a. Haushaltsgeräte, Kunstdekorationen sowie komplexe Arbeiten aus Glas, Stein oder Holz.
Tradition und Königtum
Swasis sind dem Königshaus gegenüber sehr loyal, auch wenn das aufgrund der royalen Verschwendungssucht in einem der ärmsten Länder der Welt nur schwer zu glauben ist. Wie dem auch sei: Kritik am König und seiner Familie sollte man tunlichst unterlassen.
Kleidung
Als ein überwiegend christlich bestimmtes Land ist in Swasiland auf die Bekleidung zu achten. Diese sollte gesittet, also nicht zu freizügig sein. Verheiratete Frauen verhüllen für gewöhnlich ihr Haar.
Sozialstruktur
Die wichtigste Einheit in Swasiland ist die Hausgemeinschaft, die sich für gewöhnlich um eine Hütte zentriert, die wie ein Bienenstock aussieht und mit trockenem Gras bedeckt ist. In einer polygamen Hauseinheit hat jede Frau ihre eigene Hütte mit einem eigenen Hof, der von Zäunen aus Schilfrohr umgeben ist. Insgesamt gibt es drei Bereiche in solchen Lebensgemeinschaften bzw. Famlien: eine fürs Schlafen, eine fürs Kochen und eine für die Lagerung. In größeren Ansiedlungen steht noch ein Gästebereich zur Verfügung. Zentral ist auch der Stall für das Vieh, der sowohl rituelle als auch praktische Bedeutung in sich trägt. Er ist nämlich Zeichen des Wohlstandes und Symbol des Prestiges. Gegenüber vom Stall liegt die große Hütte, die von der Mutter des Oberhaupts bewohnt wird.
Das Oberhaupt ist übrigens die wichtigste Funktion innerhalb dieser Gemeinschaften. Der als Oberhaupt fungierende Mann lebt meist polygam und führt seine Frauen durch Beispielgebung und Beratschlagung durch alle sozialen Angelegenheiten des Hauses; auch widmet er sich dem Überleben der Familie. Er sozialisiert auch die Jungen, die oft (aber nicht immer) seine Kinder oder die nächsten Verwandten sind, indem er ihnen Hinweise darauf gibt, wie sie aufwachsen und zum Manne werden sollen, vermittelt er ihnen, was von ihnen erwartet wird.
Swasis halten auch sehr an ihrer historischen Tradition fest. So besuchen bspw. kranke Menschen einen so genannten Sangoma, um den Grund der Krankheit zu erfahren. Ein Inyanga wiederum wird konsultiert, wenn es um die richtige Behandlung der Krankheit geht. Es wird als sehr respektlos angesehen, wenn man diese Personen herabsetzt oder sie als Geisterbeschwörer oder Hexer verunglimpft.
Frauen in Swasiland
Als Frau in Swasiland zu leben, bedeutet, gesellschaftlich aus vielen Bereichen ausgeschlossen zu sein. So wird Frauen etwa von Banken kein Kredit gegeben, wenn kein männlicher Bürge genannt wird. Schwerwiegender noch als die gesellschaftliche Diskriminierung dürfte der Umstand sein, dass Mädchen und Frauen im Lande unverhältnismäßig stark unter sexueller Gewalt, HIV/AIDS und Armut leiden.
Incwala-Zeremonie
Die Incwala-Zeremonie ist das wichtigste kulturelle Ereignis in Swasiland. Sie findet am vierten Tag nach dem Volmond statt, der sich um den längsten Tag des Jahres zentriert, den 21. Dezember. Man übersetzt den Begriff “Incwala” gerne als “Erste-Frucht-Zeremonie”, doch ist das Kosten der ersten Frucht der neuen Ernte nur ein Bestandteil unter vielen anderen in diesem langen Festzug. Daher sollte man „Incwala” besser als „Königs-Zeremonie“ übersetzen, denn ohne König gibt es auch kein Incwala und jede andere Person, die ein Incwala abhält, begeht Hochverrat. Jedweder Einwohner Swasilands nimmt an der öffentlichen Zeremonie des Incwala teil, deren Höhepunkt der vierte Tag darstellt. Schlüsselfiguren des Festumzugs sind - neben dem König - die Königsmutter, die königlichen Ehefrauen, die königlichen Minister (Indunas), die Häuptlinge, die Regimenter und die so genannten Bemanti, die das für die Zeremonie benötigte Wasser holen.
Schilfrohr-Tanz
Das nach dem Incwala zweitwichtigste kulturelle Ereignis in Swasiland ist der alljährliche Schilfrohr-Tanz (Umhlanga), eine achttägige Zeremonie, während der (unverheiratete) barbusige Mädchen das Schilfrohr schneiden, es der Königinmutter präsentieren und dann für sie tanzen. Der Schilfrohr-Tanz findet im späten August oder frühen September statt und dient dazu, die Keuschheit der Mädchen zu ehren, soll aber auch als Dienst für die Königinmutter angesehen werden und das gemeinsame Arbeiten stärken. Im Mittelpunkt der Tänzerinnen steht ein von der königlichen Familie ausgewähltes Mädchen, das als Iduna fungiert, also als Haupt-Tänzerin. Sie gibt über das Radio die Zeiten für das Fest bekannt, ist die beste Künstlerin und kenntnisreich im königlichen Protokoll. Ihre Kollegin ist eine der Töchter des Königs.
Umchwasho
Die Sitte des Umchwasho war in Swasiland sehr verbreitet und stand Pate für den oben beschrieben Schilfrohr-Tanz. In einem Umchwasho wurden alle jungen Mädchen in einem Regiment “gesammelt”, um zu verhindern, dass diese Mädchen vor der Ehe schwanger wurden. Nachdem die Mädchen nach mehreren Jahren in solch einem Regiment das heiratsfähige Alter erreicht hatten, leisteten sie einen Arbeitsbeitrag für die Königinmutter. Diese Keuschheits-Sitte endete dann mit einem Tanz und einem Fest. Die Mädchen konnten nun heiraten. Wurde ein Mädchen aber innerhalb dieser Umchwasho schwanger, so musste ihre Familie eine Kuh an den Häuptling bezahlen, was eine enorme Summe darstellte.
Die Sitte des Umchwasho war bis zum 19. August 2005 fester Bestandteil Swasilands. Sie wurde oft kritisch hinterfragt, denn der Umchwasho bildete einen starken Kontrast zur allgemeinen Forderung, dass Mädchen eher fruchtbar als verheiratet sein sollten. Daher ist es in Swasiland wichtiger, dass die Mädchen das erste Kind außerhalb der Ehe zur Welt bringen als Beweis für ihre Fruchtbarkeit. Diese außerehelichen Kinder sind natürlich meist die Kinder des Zukünftigen. Wenn es aber nach vielen Versuchen nicht zur ersehnten Schwangerschaft kommt, könnte die Fruchtbarkeit (und mithin Männlichkeit) des Mannes insgeheim hinterfragt werden, was eine große Schande in Swasiland darstellt. Die Mädchen "dürfen" daher zu einem Verwandten des Zukünftigen oder sogar zu einem eigenen Familienmitglied gehen, um zu beweisen, dass sie fruchtbar sind. Dieses für uns befremdliche Vorgehen bleibt geheim, sodass nur die davon wissen, die unmittelbar betroffen sind. Meist weiß nicht einmal der Bräutigam etwas davon. Aber dessen und die Ehre des Mädchens sind wiederhergestellt. Das (wie auch immer) außerehelich gezeugte Kind geht als Eigentum an den Vater des Mädchens über. Nachdem der Bräutigam ein festgelegtes Brautgeld gezahlt hat, kommt es zur Hochzeit. Denn durch die Zahlung hat der Bräutigam das Kind vom Vater freigekauft.
Homosexualität
Auf homosexuelle Handlungen – in Swasiland als Verbrechen angesehen – stehen bis zu zwei Jahre Gefängnis. Derzeit gibt es zudem Bestrebungen, das Strafmaß auf mindestens zwei Jahre heraufzusetzen.
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