Kurze Übersicht
Die Republik Südafrika – kurz Südafrika – umfasst eine Fläche von 1.221.037 km², bei rund 61 Millionen Einwohnern. Damit hat das Land eine Bevölkerungs-dichte von rund 50 Menschen pro Quadratkilometer. In Deutschland sind es zum Vergleich rund 232 Menschen pro Quadratkilometer. Das Land grenzt so-wohl an den Atlantik wie an den Indischen Ozean, westlich davon liegt das be-rühmt-berüchtigte Kap der Guten Hoffnung. Besonders bekannt ist der 1.087 m hohe Tafelberg bei Kapstadt
Bäume
Bäume Der wohl häufigste Baum in dem eher baumlosen Südafrika ist der im Norden und Nordwes-ten wachsende Affenbrotbaum, der so genannte Baobab. Wälder sind selten in Südafrika geworden, da die ursprüngliche Vegetation abgeholzt wurde, um Nutzpflanzen Platz zu machen. Sie kommen aber um Knysna und Tsitsikamma herum noch vor. Hier sind Gelbholz-, Eisenholz- und Zitronenholzbäume heimisch. Den Kap-Löffelbaum und den Stinkwood wird man nur noch im
Naturschutzgebiet Tsitsikamma Forest finden, und auch der Kap-Lorbeerbaum ist beinahe ausgerottet, da sein Holz im
Möbelbau sehr geschätzt war. Im Grasland gibt es Bäume nur an Schluchten und Flussufern.
Sehr selten ist auch der Silberbaum im Kapland, der ausschließlich an den Osthängen des Table Mountain wächst. Der nicht höher als ca. 10 m hoch wachsende Baum hat seinen Namen den mit langen Haaren bedeckten Blättern zu verdanken, die in der Sonne silbrig schimmern. Bushwillow/Combremum-Bäume sowie die manchmal buschartigen Mopanebäume mit den schmetterlingsähnlichen Blättern wachsen im Osten der Savanne, während Baumeuphorbien und Speckbäume im Süden häufig sind. Letztere gehören zu den Sukkulenten und bekamen ihren Namen wegen der fleischigen und glänzenden Blätter, da diese dadurch wie eingefettet wirken. Köcherbäume gibt es in Südafrika nur noch im Richtersveld-Nationalpark, wo sie bis zu 10 m hoch werden können. Sie wachsen aber auch in Namibia.
Einige der hiesigen Bäume im Detail:
Affenbrotbaum
Der Affenbrotbaum (Adansonia) - auch als Baobab bezeichnet - gehört zur Gattung Adan-sonia. Mit seinem auffällig geformten Stamm und der silbergrauen Rinde gehört zu den Wollbaumgewächsen und kann bis zu 1.000 Jahre alt werden und eine Höhe von etwa 10 m bis etwa 25 m erreichen. Er zeichnet sich durch seine gurkenförmigen und holzschaligen Früchte sowie fettreiche Samen aus. Der Baobab kann in der Trockenzeit bis zu 5.000 Liter Wasser speichern, wobei er dann allerdings alle seine Blätter verliert, um sich vor übermäßiger Verdunstung und so vor dem Verdursten zu schützen. Die Baumkrone besteht aus kräftigen, geradezu unförmig erscheinenden Ästen, die eine weit ausladende Krone bilden. Im unbelaubten Zustand erinnert die Astkrone an ein Wurzelsystem, was zu der Legende geführt hat, dass der Affenbrotbaum ein vom Teufel verkehrt herum gepflanzter Baum sei.
Der Afrikanische Affenbrotbaum (Adansonia digitata) ist eine Art in der Gattung Adansonia. Er gehört zu den bekanntesten und charakteristischsten Bäumen des tropischen Afrikas.
Eisenholzbaum
Der sommergrüne Eisenholzbaum (Parrotia persica) wird oft auch als Parrotie bezeichnet. Er stammt ursprünglich aus Vorderasien und wächst dort in feuchten Niederungswäldern, nach Südafrika wurde er eingeführt. Der Baumgehört zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae) und ist weltweit nur mit einer Art verbreitet. Seine Gattungsbezeichnung hat der Eisenholzbaum nach dem deutschen Arzt und Botaniker Friedrich W. Parrot (1792–1841). Der Baum erreicht eine Höhe von etwa 6 bis 12 m. Er kommt aber auch als Großstrauch vor. Seine Rinde erinnert etwas an die von Platanen.
Gelbholzbaum
Der Gewöhnliche Afrogelbholzbaum (Afrocarpus falcatus) ist eine Pflanzenart in der Gat-tung der Afrogelbhölzer (Afrocarpus) in der Familie der Steineibengewächse. Der Baum ist immergrün und erreicht eine Höhe zwischen 10 bis 25 m – selten mehr. Er ist in den afromontanen Wäldern des südlichen Afrika heimisch. Die Borke des Stammes ist braungrau bis purpurgrau gefärbt und ist an jungen Bäumen relativ glatt, während sie an älteren Exemplaren in dünnen Flecken oder Streifen abblättert.
Kap-Löffelbaum
Der Kap-Löffelbaum (Cunonia capensis) in der Gattung Cunonia in der Familie der Cunoniaceae, von der Gattung gibt es 27 Arten. Man findet die verholzende Pflanze als Strauch, Baum oder sogar als Liane. Viele Arten der Gattung sind immergrün.. Er schmückt sich mit fast weißen, bürstenähnlichen Blütenständen. Auffällig sind die lan-gen, gefiederten Blätter. Aber seinen Namen verdankt die Kap-Cuonie ihren außergewöhnlichen "Löffelblättern"
Silberbaum
Der Silberbaum (Sorbus aria), auch als Echte Mehlbeere bezeichnet, ist ein mittelgroßer Baum, der eine Höhe bis etwa bis 10 m erreicht, selten mehr. Man findet die Pflanze in Felsgebüschen auch als Strauch. Die Wurzeln dringen dabei ziemlich tief in den Boden ein. Die schwarzgraue Borke weist weiße Flecken auf und bleibt lange Zeit glatt. Erst im Alter entwickeln sich Längsrisse. Die Krone ist dicht belaubt. Ihren Namen hat die Pflanze, da die reifen und getrockneten Früchte früher dem Brotmehl beigemischt wurden.
Stinkwood-Baum
Der Stinkwood-Baum (Ocotea bullata) gehört zur Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Seinen Namen hat der Baum wegen seines für den Menschen unangenehmen Geruchs. Der immergrüne Baum erreicht eine Höhe bis zu 30 m. Er bildet einsamige, rötlich-purpurne und zur Reife schwärzliche, bis etwa 1,8 cm lange, eiförmige Beeren an einem becherförmigen Fruchtbecher.
Zitronenholzbaum
Der Zitronenholzbaum (Pittosporum eugenioides) stammt ursprünglich aus Neuseeland. Der immergrüne Baum erreicht eine Höhe von etwa 12 m. Seine Blätter sind gelbgrün gesprenkelt mit l und einer hervorstehenden hellen Mittelrippe und verströmen, wenn sie zerdrückt werden, einen starken an eine Zitrone erinnernden Geruch. Im Frühjahr hat der Baum stark duftende Büschel gelb-cremefarbener Blüten, die von schwarzen Samenkapseln gefolgt werden.
Nutzpflanzen
Der Baobab wird auf vielfältige Weise genutzt. Aus den Rindenfasern können Schnüre hergestellt werden, die Samen werden geröstet und als Kaffee getrunken und aus den Pollen kann Klebstoff hergestellt werden.
Ein alt bewährtet Nutzbaum ist der bis zu 10 m hoch werdende Köcherbaum. Aus seinem Stamm werden schon seit langem Köcher für Pfeile hergestellt, was ihm auch den Namen eingebracht hat.
Das Holz des Mopanebaumes wird gerne als Brenn-, Bau- und Möbelholz verwendet, ebenso wie auch das Holz der Stinkwood-Baumes in der Möbelindustrie Verwendung findet. Den wenig schmeichelhaften Namen hat der Stinkwood-Baum bekommen, weil sein Stamm einen sehr strengen und unangenehmen Geruch entwickelt, wenn er frisch gefällt ist.
Heilpflanzen
Die Rinde des Stinkwood-Baumes wird, wenn sie zur Pulver zerrieben wird, oft als Mittel gegen Kopfschmerzen und bei Magenproblemen angewendet. In den Hochebenen entlang der Küste wächst wild die Aloe ferox, eine nahe Verwandte der als Heilpflanze sehr beliebten und bekannten Aloe vera. Die Wüstenpflanze gehört zu den Liliengewächsen und ist ein Blattsukkulent, da sie dank dem gespeicherten Wasser in den Blättern wochenlang ohne Wasser auskommen kann. Die Aloe ferox entwickelt im Gegensatz zur Aloe vera einen bis zu 4 m hohen Stamm, auf dem in einer Rosette angeordnet die 50 cm langen, dicken und am Rand gezähnten Blätter sitzen. Die heilenden Eigenschaften sind bei beiden Arten ähnlich, und auch wenn die Aloe vera einen höheren Bekanntheitsgrad besitzt, so sind die Wirkstoffe der Aloe ferox um vieles stärker konzentriert.
Von den rund 200 Aloe-Arten sind diese beiden die einzigen, denen eine heilende Wirkung beim Menschen nachgesagt wird. Innerlich eingenommen, beispielsweise in Form eines Saftes, wirken die Stoffe u.a. stärkend auf das Immunsystem und entschlackend. Wird das in den Blättern enthaltene Gel äußerlich angewendet, so hat es neben einer hautpflegenden Wirkung auch eine lindernde bei Mückenstichen, Sonnenbrand und Verbrennungen hat. Es wirkt auch desinfizierend sowie wund- und narbenheilend. Diese Eigenschaften stellt die Aloe auch bei sich selber unter Beweis, indem sie Wunden an Blättern innerhalb weniger Stunden verschließen kann. Allerdings entfaltet die Pflanze die volle Bandbreite ihrer Wirkstoffe erst mit dem Alter von 3-4 Jahren. Alle wildwachsenden Aloe-Arten stehen unter Naturschutz!
Giftpflanzen
Die Kandelabereuphorbie enthält wie alle Wolfsmilchgewächse einen weißen Saft, der extrem giftig ist. Ein einzelner Tropfen in die Augen kann bereits zum Erblinden und auf der Haut zu Verbrennungen führen. Die Pflanze wird traditionell als ein Schutzzaun gegen wilde Tiere angebaut, da diese um die gefährliche Wirkung wissen und sich von der giftigen Pflanze fernhalten.
Eingeführte Pflanzen
Die in den Wäldern wachsenden Fichten und Eukalyptusbäume wurden einst ins Land gebracht, ebenso wie die Jacaranda-Zierbäume, die aus Südamerika nach Südafrika kamen. Besonders gut angepasst haben sich Kakteen (Opuntien), die ursprünglich auch nicht aus Südafrika stammten.
Weitere Pflanzen
Untrennbar mit Südafrika verbunden ist der Begriff Fynbos ("feiner Busch"), der die kapländische Pflanzengemeinschaft bezeichnet. Sie beherbergt insgesamt mehr als 8500 Pflanzenarten, von den 6000 Arten endemisch sind (nur hier vorkommen). Besonders häufig sind dabei Erica-Arten und die Proteas (Silberbaumgewächse). Zu den letzteren gehört auch die Nationalpflanze Südafrikas, die Königsprotea.
Ihre Blüte hat aufgrund der harten äußeren Blütenblätter ein kelchförmiges Aussehen und erreicht nicht selten einen Durchmesser von 30 cm. Besonders schön sieht die Blüte durch die silbrig-, weiß-, gelb- und rotfarbenen Blütenblätter aus. Zudem hat die Pflanze eine dicke Borke und ist somit feuerresistent, was in Südafrika von großem Vorteil ist, da hier Buschfeuer die Regel sind. Ebenso wie in Australien, wo die Königsprotea ebenfalls vorkommt. Es gibt sie in Südafrika am Kap vom Port Elisabeth bis zur Westküste um Vanrhynsdorp, wo sie auch in Höhen von 2400 m wächst.
Die geschützte Snow Protea wächst nur in den Cedarbergen und blüht zwischen Januar und März. Andere Pflanzen des Fynbos neben Sträuchern und Büschen sind Asternarten, Strohblumen, Zwiebelblumen, Lilien, Fresien und die Iris. Wunderschön anzusehen sind die Blütenteppiche, die für eine kurze Zeit nach den Regenfällen am Succulent Karoo ihre volle Pracht entfalten. Während der Trockenzeit im Sommer gedeihen hier ansonsten nur Sukkulenten wie die Dickblattgewächse mit ihren dicken und fleischigen Blättern, die auf diese Weise Wasser speichern und so der Trockenheit trotzen. Gelegentlich kann man hier auch auf Bäume mit einer weißen Rinde stoßen, die so eine Methode entwickelt haben, die Hitze zu reflektieren.
Einige der Pflanzen, die in Europa einen hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad besitzen, stammen ursprünglich aus Südafrika. Dazu gehören Astern, Geranien, Schwertlilien und Strelizien. Wollbaumgewächse können bis zu 1.000 Jahre alt werden.
Heimisch ist auch die zu den Bananengewächsen gehörende Paradiesvogelblume. Der lange Stiel kann bis zu 1,5 m groß werden, beeindruckend ist allerdings weniger die Größe der Pflanze, sondern eher die Form und Farbe der Blütenblätter. Orange-gelbe und blaue Blütenblätter wachsen aus dem farblich oft variablen Hochblatt und erinnern so an den Kopf eines tropischen Vogels.
Eine eigene Vegetation herrscht in der Dornsavanne. Hier wachsen Pflanzen wie der Kameldorn, Kampferbusch und giftige Kandelabereuphorbien.
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