Südafrika: Bekannte Personen

Sir Herbert Baker (1862 - 1946)
Der gebürtige Engländer war der berühmteste Baumeister Südafrikas. Er lernte am Kap Cecil Rhodes kennen, durch den er als Architekt weite Berühmtheit erlangte. Nach Studienaufenthalten in Italien und Griechenland erbaute er in Südafrika die Anwesen von Parktown, Prachtbauten im Nobelviertel von Johannesburg. Er erbaute die St. George's Cathedral in Kapstadt, das South African Institute for Medical Research in Johannesburg und das Union Building in Pretoria. Später erbaute er in London das South Africa House am Trafalgar Square. 1923 wurde er zum Ritter geschlagen und nach seinem Tod in der Westminster Abbey beigesetzt.

Christiaan Neethling Barnard (1922-2001)
Herzchirurg, er transplantierte am 3. Dezember 1967 zum ersten Mal erfolgreich ein Herz. Der Empfänger war Louis Washkansky, der allerdings nur 18 Tage überlebte. Dem zweiten Patienten Philip Bleiberg wurde am 2. Januar 1968 ein Herz implantiert. Er lebte rund 19 Monate mit dem transplantierten Herzen.

Barney Barnato (1852 - 1897)
Der Diamantenmagnat war Miteigentümer des von Cecil Rhodes gegründeten Unternehmens de Beers, nachdem er lange dessen Konkurrent gewesen war. Ab 1889 war er Parlamentsabgeordneter im Kapparlament. Angeblich beging er 1897 durch einen Sprung vom Schiff auf hoher See Selbstmord.

Pieter Willem Botha (geb. 1916)
Botha war von 1978 bis 1984 Premierminister des Landes und von 1984 bis 1989 Staatspräsident der Republik. Er war Verteidiger der Apartheid und der Rassentrennung und war in Südafrika unter den Namen P.W. oder "Die Groot Krokodil" (das große Krokodil) bekannt, weil er seine politischen Gegner so unbarmherzig verfolgte. Sein Regierungsstil war autoritär und er war in Europa als rassistischer Diktator verschrien. Sein Nachfolger war Frederik Willem de Klerk.

Frederik Willem de Klerk (geb. 1936)
war von 1989 bis 1994 Präsident der Republik Südafrika. Bis zu seiner Wahl galt er als Befürworter der Apartheid, leistete jedoch während seiner Amtszeit einen bedeutenden Beitrag zum Abbau der Apartheid und zum Übergang zu Demokratie. 1993 bekam de Klerk zusammen mit Nelson Mandela den Friedensnobelpreis.

Athol Fugard (geb. 1932)
Fugard arbeitete in seiner Jugend in Johannesburg als Schauspieler und Redakteur, dort begann er auch, Dramen zu schreiben. Später schrieb er auch Romane und weitere Dramen, die den Rassismus thematisieren. Zu seinen Werken zählen "Tsotsi", "The Blood Knot" und "Hello and Goodbye".

Mahatma Gandhi (1869-1948)
Gandhi war Pazifist, Menschenrechtler und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, die 1947 mit dem von ihm entwickelten Konzept des gewaltfreien Widerstandes das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien herbeiführte. Der sanskritische Ehrenname Mahátma ("Große Seele") stammt von dem indischen Philosophen und Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore. Gandhi lebte von 1893 bis 1915 in Südafrika und brachte Indien dazu, die Briten im Burenkrieg zu unterstützen. Er selbst leistete Sanitätsdienst. Lange hoffte er auf der Verbesserung der Lebensumstände für die Inder in Südafrika, jedoch erkannte er bald, dass das Leben für die Inder noch lange unangenehm bleiben würde.

Nadine Gordimer (1923-2014)
Gordimer wurde am 22. November 1923 in Springs in Transvaal, dem heutigen Gauteng, geboren. Ihr Vater war ein jüdischer Juwelier, der im Alter von 13 Jahren aus Litauen nach Südaftika kam - ihre Mutter war Engländerin.
Sie zählt zu einer der bekanntesten Schriftstellerinnen von Südafrika.. In ihren Romanen, Erzählungen und Essays setzte sie sich vor allem kritisch mit der südafrikanische Apartheidpolitik auseinander.
Im Jahr 1974 erhielt sie den Booker Prize und 1991 den Nobelpreis für Literatur.
Sie verstarb am 13. Juli 2014 in Kapstadt

Frederik Willem de Klerk (geb. 1936)
war von 1989 bis 1994 Präsident der Republik Südafrika. Bis zu seiner Wahl galt er als Befürworter der Apartheid, leistete jedoch während seiner Amtszeit einen bedeutenden Beitrag zum Abbau der Apartheid und zum Übergang zu Demokratie. 1993 bekam de Klerk zusammen mit Nelson Mandela den Friedensnobelpreis.

Paul Kruger (1825 - 1904)
Kruger führte 1880 den Aufstand der Buren gegen die britische Herrschaft an. Er war ab 1883 Präsident von Transvaal und erkämpfte für die Südafrikanische Republik die Unabhängigkeit. Während des Zweiten Burenkrieges trat Kruger von seinem Amt als Präsident zurück und verließ 1900 Südafrika, seine Frau konnte ihn aufgrund einer schweren Krankheit nicht begleiten und verstarb kurz darauf. Er selbst starb in der Schweiz und wurde in Pretoria beigesetzt. Er war der Gründer des Kruger-Nationalparks (auch: Krüger-Nationalpark) und ist auf der nach ihm benannten Goldmünze Krugerrand abgebildet.

Miriam Makeba (1932-2008)
Die Sängerin Makeba wurde am 4. März 1932 in einem Township nahe Johannesburg geboren. Die farbige Künstlerin engagierte sich sehr früh gegen die Apartheit. Infolgedessen wurde ihr 1959 nach einem Auslandsaufenthalt die Wiedereinreise nach Südafrika verweigert, der Grund damals lag in ihrer Teilnahme an dem Antipartheit-Film "Come back Africa". Makeba wurde wegen ihres Engagments auch gegen Armut, Aids und Kriminalität "Mutter Afrika" genannt. Erst aufgrund von Bitten von Nelson Mandela kehrte sie im Jahr 1990 nach Südafrika zurück und lebte seitdem dann wieder in Johannesburg. Am 10. November 2008 starb sie bei einem Antimafiakonzert in Castel Volturno - einer Stadt ca. 35 km nordwestlich von Neapel - nach einem Herzinfarkt, den sie auf der Bühne erltten hatte.

Hugh Masekela (geb. 1939)
Der südafrikanische Musiker wurde in Johannesburg geboren. Er lebte ab 1961 im US-amerikanischen Exil und kehrte erst nach der Aufhebung der Apartheid in seine Heimat zurück. Zu seinen bekanntesten Titeln gehören "Grazing in the Grass" und "Bring Him Back Home", eine Hymne anlässlich der Befreiung Nelson Mandelas.

Nelson Mandela (1918-20013)
Der eigentlich als Rolihlahla Dalibhunga Mandela in Mvezo (Transkei) geborene Nelson Mandela war der bedeutendste Kämpfer gegen das unmenschliche Apartheids-System in Südafrika und der wichtigste Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem an Gleichheit orientierten Südafrika. Nach einer Kindheit beim Stamme der Thembu, studierte Mandela Jura und arbeitete als Rechtsanwalt. 1944 gründete er die Jugendorganisation des ANC, des African National Congress. Nach einer langen Opposition gegen das Apartheids-Regime Südafrikas wurde er 1961 der Führer der Umkhonto We Sizwe, des bewaffneten Arm des ANC. Nach einer fünfjährigen Haftstrafe wegen Streikaufrufen und wegen illegaler Auslandsreisen wurde er 1964 zu einer lebenslangen Haftstrafe auf der berüchtigten Gefängnis-Insel Robben Island (bei Kapstadt) verurteilt, weil er einen bewaffneten Aufstand geplant hatte. Bis 1990 blieb er in Haft, dann wurde er aufgrund des internationalen Drucks und wegen einer breit angelegten Kampagne des ANC freigelassen. Im Jahr 1993 wurde ihm der Friedensnobelpreis zuerkannt und ein Jahr später wählten ihn die Südafrikaner demokratisch zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes. Während seiner Amtszeit begann die Umgestaltung Südafrikas und die Abschaffung des Apartheid-Systems. 1999 trat er wegen starker Kritik an einigen politischen Entscheidungen (Militäreinsatz in Lesotho etc.) zurück, engagierte sich aber danach weiterhin für Menschenrechts-Organisationen. Im Jahr 2003 sprach er sich gegen den US-amerikanischen Angriff auf den Irak aus.
Mandela lebte in Johannesburg, wo er am 5. Dezember 2013 im Alter von 95 Jahren verstarb.

Thabo Mbeki (geb. 1942)
Thabo Mbeki - vom Stamm der Xhosen - amtiert seit dem Jahre 1999 als Staatspräsident von Südafrika. Er gehört dem ANC an.

Alfred Milner (1854 - 1925)
Der britische Politiker war Hoher Kommissar für Südafrika und Gouverneur der Kapkolonie. Er war strikter Gegner des Präsidenten der Südafrikanischen Republik, Paul Kruger.

Mbulaeni Mulaudzi (geb. 1980)
Mulaudzi gewann auf der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin die Goldmedaille im 800m-Lauf der Männer. Er legte die Strecke in 1:45,29 Minuten zurück.

Cecil John Rhodes (1853 - 1902)
Rhodes ist der Begründer der De Beers Mining Company. Er litt als Kind lange unter Tuberkulose und wurde aus gesundheitlichen Gründen zu seinem Bruder nach Südafrika geschickt. Innerhalb eines Jahrzehnts beherrschte er 90% der weltweiten Diamantenproduktion. Er machte Geschäfte mit imperialen Regierungen und brachte die Regionen nördlich des Limpopo unter die Kontrolle seiner South African Company. Diese Gebiete - heute Simbabwe und Sambia - hießen ab 1895 Rhodesien.

Johan Rissik
Dieser Landvermesser gab der Stadt Johannesburg um 1886 ihren Namen.

Caster Semenya (geb. 1991)
Semenya gewann auf der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin die Goldmedaille im 800m-Lauf der Frauen. Sie legte die Strecke in 1:55,45 Minuten zurück.

Jan Christiaan Smuts (1870 - 1950)
Der Südafrikanische Staatsmann personifiziert geradezu den Zwiespalt, in dem sich Südafrika zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand. Er war der Sohn einer afrikaansen Bauernfamilie und sprach Englisch mit Swartland-Akzent. Er studierte in Stellenbosch und Cambridge. Im Ersten Weltkrieg war er Kommandeur der königlichen Streitkräfte in Ostafrika, zweimal war er südafrikanischer Premierminister, hatte jedoch nie die volle Unterstützung seiner Landsleute. Immer versuchte er, die Wertmaßstäbe der unterschiedlichen Gruppierungen im Land aneinander anzugleichen. 1946 war er als bereits 76-jähriger an der Entwicklung einer Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen beteiligt.

Helen Suzman (1917-2009)
Politikerin und Menschenrechtsaktivistin. Suzmans jüdische Eltern waren aus Litauen nach Südafrika ausgewandert. Schon früh engagierte sie sich gegen die Politik der Apartheit und für ein Wahlrecht von Nichtweißen in Südafrika. Auch den Präsidenten Mbeki vom ANC kritisierte wegen seiner AIDS-Politik und seiner Haltung gegenüber Mugabe aus Smbabwe. Sie starb am 1. Januar 2009 in Johannesburg.

J.R.R. Tolkien (1892 - 1973)
Der englische Schriftsteller und Philologe wurde in Südafrika geboren, da sein Vater England verlassen hatte, um in den Kolonien zu arbeiten, er war Direktor der Bank of Africa in Bloemfontein. Tolkien verfasste zahlreiche Geschichten und Romane, welche hauptsächlich in einer von ihm kreierten, eigenen phantastischen Kultur samt eigener Sprache, Geschichte und exakter Geo- und Kartographie spielen. Die bekanntesten Geschichten sind die vom kleinen Hobbit (1937) und damit die weltbekannte Trilogie "Der Herr der Ringe" (1954 - 1955).

Erzbischof Desmond Tutu (1931-2021)
Tutu wurde im Jahr 1978 Generalsekretär des "South African Council of Churches". Von 1986 bis 1996 war er Erzbischof in Kapstadt. Er wurde für sein Engagement gegen die Apartheid 1984 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Tutu war am 26. Dezember 2021 im Alter von 90 Jahren in Kapstadt verstorben.

Jan van Riebeeck (1619 - 1677)
Der niederländische Schiffsarzt leitete 1651 eine Expedition nach Südafrika, es sollte dort ein Stützpunkt zur Versorgung von Schiffen mit Lebensmitteln errichtet werden. Am 6. April 1652 erreichte die Expedition das Kap der Guten Hoffnung. Am Fuß des Tafelberges errichteten die Expeditionsmitglieder eine Festungsanlage, bauten Gemüse und Obst an und betrieben Handel mit den Eingeborenen. Aus dieser Siedlung entwickelte sich Kapstadt. Jan van Riebeeck verwaltete die Kapkolonie bis 1662.

Helen Zille (geb. 1951)
Die 1951 in Johannesburg geborene Helen Zille, eine südafrikanische Journalistin und Politikerin mit deutschen Wurzeln, ist seit dem Jahre 2006 die Bürgermeisterin von Kapstadt. Helen Zille ist übrigens die Großnichte von Zeichner und Grafiker Heinrich Zille.

Jacob Gedleyihlekisa Zuma (geb. 1942)
von 1999 bis 2005 war er Vizepräsident des Landes und ist seit dem 18. Dezember 2007 Vorsitzender des ANC.

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