Städte
Bo
Bo, die mit etwa 200.000 Einwohnern nach Freetown zweitgrößte Stadt Sierra Leones, fungiert als Hauptstadt der Southern Province sowie des Bo-Distrikts. Die Stadt verfügt über einen Campus des Njala University College (s.u.), wo insbesondere technische Fachbereiche gelehrt werden. Weiterhin beherbergt die Stadt das Christ the King College, eines der prominentesten Colleges des Landes.
Freetown
Die Haupt- und mit 820.000 Einwohnern auch größte Stadt der Republik Sierra Leone hieß vor der Ankunft der Europäer Romarong, „Stadt der Wehklagen“ und bezog sich mit ihrem dramatischen Namen auf die in den starken Stürmen über dem Atlantik verunglückten Seefahrer. Die Europäer ihrerseits nannten sie Granville Town. Freetown ist Sitz des Sondergerichtshofs für Sierra Leone und mit dem großen Seehafen das ökonomische Zentrum des Landes. Die Landschaft, welche die Nordwestspitze der Freetown Peninsula prägt, setzt sich aus tropischem Regenwald, Sümpfen, Mangroven und bedeckten Hügeln zusammen.
Mit ihren feinen Sandstränden verfügt die Stadt über die wohl schönsten Strände Afrikas. Weiterhin hervorzuheben sind die vielen Sehenswürdigkeiten von Freetown, die zwar nicht sehr gepflegt oder vermarktet werden, aber unbedingt zu besuchen sind. Dazu gehören etwa der De-Ruyter-Stein und der 500 Jahre alte Baumwollbaum.
Kenema
In der Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts und der Eastern-Provinz leben derzeit etwa 155.000 Menschen, die Kenema zur drittgrößten Stadt von Sierra Leone machen. Seit 1931 werden im Großraum Kenema Diamantenfelder erschlossen. Sie stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor der Region dar.
Koidu-Sefadu (auch New Sembehun)
Das früher auch Kono genannte Koidu-Sefadu gehört zur Eastern-Provinz, die sich im Osten des Landes an der Grenze zu Guinea ausbreitet und in ihrem Zentrum von der Hauptmoschee bestimmt wird. Etwa 88.000 Menschen leben heute in der Doppelstadt, die zur Zeit des Bürgerkrieges beinahe zu einer Geisterstadt verkommen war. Wie auch Kenema, so lebt auch Koidu-Sefadu vom Ausbeuten der Diamantenminen.
Makeni
Makeni, die Hauptstadt der Northern Province und des Distrikts Bombali, diente während des Bürgerkrieges der Revolutionary United Front (RUF) als Machtbasis. Heute leben geschätzte 94.000 Menschen in Makeni, einer Stadt, die ihrer Moschee und ihres großen Marktes wegen bekannt ist.
Besondere Gebäude und Bauwerke
Cape Sierra Leone Lighthouse in Aberdeen (Freetown)
Am Ende der Halbinsel, auf der Freewtown liegt, erhebt sich nahe dem Hotel Burmoi der Leuchtturm von Aberdeen, ein Bauwerk der Portugiesen aus dem Jahre 1812. Das 2010 neu möblierte Architekturjuwel ist in einem sehr guten Zustand und bietet Atem beraubende Blicke über den Atlantischen Ozean an.
Foulah Town Mosque in Freetown
Die Foulah Town- Moschee in der sierra-leonischen Hauptstadt Freetown ist das islamische Hauptsakralbauwerk der Stadt. Sie wurde erbaut in den 1830er Jahren.
King's Gate in Freetown
Das Königstor in Freetown beeindruckt durch eine Inschrift, die in ihrer Übersetzung jedem Sklaven, der das Tor passiert, die Freiheit verspricht. Und tatsächlich war es das Tor, durch das befreite Afrikaner hindurchgingen.
Kolonialbauten in Hill Station in Freetown
Nicht nur der Hill Station Club, der auf Kolonialzeiten zurückgehende Club für Gentlemen, erinnert an die Zeiten der einstigen europäischen Herren. Überall in Hill Station trifft man auf architektonisch feine Zeugen der alten Zeit. Die leider meist in einem sehr schlechten Zustand stehenden Bauwerke bieten indes von innen einen hervorragenden Eindruck davon, wie die Menschen in der Vergangenheit gelebt haben.
Oberster Gerichtshof in Freetown
Der Oberste Gerichtshof, die höchste justiziable Instanz in Sierra Leone, wurde in einem architektonisch wundervollen Bauwerk in Freetown untergebracht.
St. George's Cathedral in Freetown
Die geschichtlich bedeutende anglikanische St. George’s Cathedral war einst eine der größten der Stadt.
St. John's Maroon Church in Freetown
Die historische, im Jahre 1820 erbaute St. John’s Maroon Church der sierra-leonischen Hauptstadt Freetown wurde im kolonialen Baustil gestaltet und 1956 zu einem Nationalheiligtum erklärt.
Universitäten
Njala University in Freetown
Die zweite Universität Sierra Leones war bis 2009 als Njala University College bekannt. Sie wurde im Jahre 1964 ins Leben gerufen und gehörte zwischen 1972 und 2005 zur Universität von Sierra Leone. Seit 2009 ist die Njala University eine eigenständige und vollwertige Universität, die neben Freetown auch Campus in Bo und Njala unterhält.
Universität von Sierra Leone in Freetown
Die Universität von Sierra Leone, die älteste Universität Schwarzafrikas, erhebt sich auf dem Hügel Mount Aureol in Freetown. Gegründet wurde sie im Jahre 1827 zunächst als anglikanische Missionarsschule. Damals hieß sie noch Fourah Bay College. Die schon bald bekannte, sehr renommierte Bildungseinrichtung bekundete Freetowns Ruf als Athen Afrikas. Heute ist das Fourah Bay College nur eine von zahlreichen Einrichtungen und Institutionen der Universität. Nachdem diese während des Bürgerkrieges zahlreiche Zerstörungen hinnehmen musste, ist sie heute wieder auf einem sehr guten Niveau.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Big Market in Freetown
In der Wallace Johnson Street breitet sich der Große Markt (engl. Big Market) der Hauptstadt Freetown aus. Er ist Sammelstück und Darstellungsraum lokaler Künstler und Handwerker, die hier ihre Arbeiten und Kunstwerke anbieten.
Bunce Island
Die etwa 30 Kilometer von Freetown entfernt gelegene kleine Brunce-Insel ist für die Sklavenfestung berühmt, die im Jahre 1670 von einer englischen Sklavenhandelsgesellschaft erbaut worden ist und noch im 18. Jahrhundert zu den größten britischen Sklaven-Festungen Westafrikas gehört hat. Bunce Island ist seit 1948 ein geschützter historischer Ort des Landes und wird von zahlreichen Bau-Ruinen bestimmt. Zu sehen sind u.a. die Überreste der Festung.
Cotton Tree in Freetown
Unumstrittenes Wahrzeichen Freetowns ist der Cotton Tree, ein Kapokbaum (lat. ceiba pentandra), der seit mindestens 1792 an seiner jetztigen Stelle wächst und majestätisch aus dem Stadtbild emporragt. Einst diente er gläubigen Sierra-Leonern als Wallfahrtsort. Heute ist er auf der 10.000-Leonen-Banknote abgebildet und wird als Zeichen für Frieden und Reichtum gesehen.
Häfen Freetown
Es gibt zwei Häfen in Freetown. Der eine ist der fälschlicherweise als drittgrößter Naturhafen der Erde bezeichnete Queen Elizabeth II Quay, der auch QE II Quay oder Deep Water Quay genannt wird. Er soll ab dem Jahre 2012 (wieder) von großen Kreuzfahrtschiffen angelaufen werden. Daneben gibt es in der sierra-leonischen Hauptstadt noch den Government Wharf, auch bekannt als Freetown Port oder einfach The Harbor. Er ist zwar kleiner als der QE II Quay, dafür aber auch zentraler gelegen.
Nationalmuseum von Sierra Leone
Das Nationalmuseum der sierra-leonischen Hauptstadt stellt interessante historische Kunstwerke und Fundstücke aus, welche die Kultur des westafrikanischen Landes dokumentieren.
National Rail Museum in Freetown
Das Nationale Eisenbahnmuseum in Cline Town (Freetwoen) stellt u.a. zahlreiche Dampf- und Diesel-Lokomotiven aus, worunter auch die größte und schwerste Schmalspur-Lok der Welt zu finden ist. Im leider wenig besuchten Museum steht auch der Wagon, der extra für Queen Elizabeth II. angefertigt wurde, die im Jahre 1961 Sierra Leone einen Staatsbesuch abstattete. Ein Guide wird Gästen die wichtigsten Exponate näher bringen.
Der Eintritt ins Museum ist frei, indes werden Spenden immer gerne genommen. Geöffnet ist das National Rail Museum immer montags bis samstags von 10:30 bis 17:00 Uhr.
Steinerne Sklaventreppen in Freetown
Unten bei der Naval Wharf in Freetown gibt es die in dsen Stei gehauenen so genannten Sklaventreppen. Sie markieren die Stelle, an der portugiesische Sklavenhändler unzählige Afrikaner kauften und verkauften und von wo aus diese verkauften und in Sklaverei gesteckten Menschen das letzte Mal afrikanischen Boden betreten sollten.
Nationalparks
In Sierra Leone gibt es, neben den im nächsten Abschnitt dargestellten Naturschutzgebieten und Wildreservaten, folgende zwei Nationalparks.
Outamba-Kilimi Nationalpark
Der 1986 gegründete und 1.109 km² große Outamba-Kilimi Nationalpark liegt im Nordwesten des Landes nahe der Grenze von Guinea. Er ist in die beiden Teile Outamba mit einer Fläche von 741 km² und Kilimi mit einer Fläche von 368 km² untergliedert, die sich einige Kilometer voneinander entfernt sind. Dabei ist das Outamba-Gebiet für Besucher der attraktivere Teil.
Die Vegetation des Parks ist von der Feuchtsavanne geprägt und schöne grüne Hügel und viele kleine Flüsse erfreuen die Besucher. Aber auch die Tierwelt des Outamba-Kilimi Nationalparks ist beeindruckend. Im Bürgerkrieg wurden zwar sehr viele Tiere getötet, aber die Bestände haben sich weitgehend wieder erholt. Neben Elefanten, Flusspferden, Giraffen und Leoparden kann man hier außerdem verschiedene Affenarten beobachten, so beheimatet der Park beispielsweise die größte Schimpansenpopulation von Westafrika. Mit über 200 verschiedenen Vogelarten ist der Park außerdem ein Paradies für Vogelfreunde.
In dem Park gibt es jedoch keine festen Unterkünfte, sondern nur Campingplätze mit Gemeinschafts-Sanitäranlagen. Auch für die Verpflegung muss man selbst sorgen. Jedoch findet man einige Kilometer außerhalb des Parks zwei Gästehäuser mit etwas mehr Komfort. Man gelangt nur mit einem Geländewagen über die Ortschaften Makeni und Kamakwie dort hin.
Gola-Forest-Nationalpark Der 2011 als Gola-Forest-Nationalpark eingerichtete Park ist noch relativ unbekannt. Der rund 710 km² große Park liegt im Südosten des Landes an der Grenze zu Liberia. Besonders erwähnenswert sind seine großen Primärwälder, die größten in Sierra Leone. Sie bieten ein wichtiges Rückzugsgebiet für zahlreiche Tierarten, darunter 50 größeren Säugetierarten – einschließlich von 11 verschiedenen Affenarten. Darunter sind Schimpansen, Dianameerkatzen und Rußmangaben aus der Familie der Meerkatzenverwandten.
Von den anderen Säugetieren sind u.a. erwähnenswert: Brooke-Ducker, Jentink-Ducker, Maxwell-Ducker, Waldelefanten, Schwarzducker, Zebraducker oder Zwergflusspferde. Für Vogelfreunde sei darauf hingewiesen, dass es hier über 275, zum Teil vom Aussterben bedrohte Vogelarten gibt. Den Park erreicht mit einem normalen PKW über die etwa 40 km entfernte Provinzhauptstadt Kenema. Von dort aus führt eine Sandstraße über Joru nach Lalehun.
Naturschutzgebiete, Naturschönheiten
Sakanbiarwa-Naturschutzgebiet bei Freetown
Wundervolle Orchideen bilden nur einen Bestandteil des bunten Blumen- und Blütenparadieses, welches das Sakanbiarwa-Naturschutzgebiet seinen Besuchern offeriert. Nicht umsonst gehört es auch zu den beliebtesten Touristenattraktionen Sierra Leones.
Tacugama Schimpansen-Schutzgebiet bei Freetown
In diesem international unterstützten Schutzgebiet lebt die größte Schimpansenpopulation der Welt. Ziel von Tacugama ist es, frühere, als Haustiere gehaltene Schimpansen auszuwildern, denn seit 2007 ist Besitz und Handel von Schimpansen in Sierra Leone verboten, sodass jeder Affe im Schutzgebiet abgegeben werden muss. Man erreicht das Schutzgebiet, indem man Freetown für ein paar Kilometer verlässt und sich in das Western Area Waldreservat zum Dorf Barthurst aufmacht. Für diesen Weg braucht man mit dem Auto kaum länger als 30 Minuten. Ein Visitor Center versorgt die Besucher mit Informationen; außerdem begleiten einen die Mitarbeiter des Tacugama-Schutzgebietes auf Rundgängen. Übernachten kann man seit 2007 in der kleinen Tacugama Guest Lodge, ein Sammelsurium aus Bungalows in typischer Natur.
Banana Islands
Die wundervollen Banana Islands, Inseln vor der Südspitze der Freetown Peninsula, setzen sich neben einigen kleineren aus den beiden Hauptinseln Dublins und Ricketts Island zusammen. Diese sind Dank eines Damms miteinander verbunden. Berühmt und beliebt sind die Banana Islands ihrer wundervollen, feinsandigen Strände und der hervorragenden Tauch- und Schnorchelmöglichkeiten wegen.
Mount Bintumani (auch Bintimani und Loma Mansa)
Der mit 1.945 Metern höchste Berg Sierra Leones gehört zum Gebirgszug Loma Mountains und ist mit seinem an den Hängen wachsenden Regenwald wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Unter diesen sind Zwergflusspferde, Primaten, Stumpfkrokodile und Rotrücken-Fischeulen zu finden.
Strände von Freetown
Die Strände der sierra-leonischen Hauptstadt Freetown sind wunderschön und in einem sehr guten Zustand. Hauptstrand der Stadt ist der genau an Freetown angeschlossene, feinsandige Lumley Beach. Er ist übersät mit Läden, Restaurants, Golfplätzen, Hotels und Club. Goderich Beach ist ebenfalls hübsch, für die meisten aber nur eine Station auf ihrem Wege zu schöneren Stränden. Die wohl besten Strände sind Lakka Beach mit Bars wie dem Palm Beach (früher Cotton Club) und dem Hard Rock Cafe sowie No. 2 River Beach. Letzteren erreicht man aber nur mit einem sehr guten Auto, denn die Straßenverhältnisse dorthin sind mehr als schlecht. Dafür wird man belohnt von dem angeblich schönsten Strand Afrikas. Sein feiner Sand wird von türkisblauem Wasser umspült - eine Szenerie, die sich vor einer pittoresquen grünen Hügellandschaft abspielt. Weitere Strände sind Bureh Beach, Hamilton Beach, John Obey Beach, Kent Beach, Mamah Beach, Sussex Beach und Toke Beach.
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