São Tomé und Príncipe: Sehenswürdigkeiten

Städte

Neves
Die an der Nordwestküste São Tomés gelegene Stadt Neves mit ihren 6.630 Einwohnern ist mit ihrem tiefen Seehafen das wichtigste Industriezentrum des Landes.

Santo Amaro
Gerade einmal 8.300 Menschen leben in der zweitgrößten Stadt von São Tomé und Príncipe. Sie breitet sich im Lobata District aus.

Santo Antonio
Santo Antonio hat ca. 1.500 Einwohner und ist die Hauptstadt der Insel Príncipe. Die Stadt verfügt über sehr sehenswerte portugiesische Kolonialvillen.

São Tomé
In der Haupt- und mit Abstand größten Stadt von São Tomé und Príncipe leben etwa 57.000 Menschen, was mehr als sechsmal so viele sind wie in der zweitgrößten Stadt des Insellandes. Die nach dem heiligen Apostel Thomas benannte Hafenstadt schmiegt sich malerisch an die Nordostküste der Insel São Tomé und ist ein wichtiger Exporthafen für Kakao, Kopra und Bananen.
São Tomé wurde 1485 von den Portugiesen gegründet und zentriert sich um eine Kathedrale, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Weiterhin sehr sehenswert ist das Fort São Sebastião aus dem Jahre 1575. Dort ist heute das São Tomé National Museum untergebracht. Zur Stadt gehört auch der Internationale Flughafen von São Tomé und Príncipe. In der kleinen Hauptstadt São Tomé befinden sich auch zahlreiche portugiesische Kolonialbauten.

Besondere Bauwerke und Museen

Fort São Sebastião in São Tomé
Die beeindruckende Festung aus dem Jahre 1575 thront an der Nordostspitze der Insel São Tomé und beinhaltet heutzutage das Nationalmuseum des Landes. Gleich am Eingang zur Festung stehen drei Statuen: Sie erinnern an die drei Entdecker der Insel. Interessant ist auch der kleine Leuchtturm, der sich seit 1928 auf dem Dach des Forts erhebt und 1994 restauriert wurde.

Kathedrale Santa Se von São Tomé
Die im 16. Jahrhundert erbaute römisch-katholische Kathedrale Santa Se ist das kulturelle Zentrum São Tomés. Das imposante Bauwerk erhebt sich hinter einem großen Vorplatz und beeindruckt bereits von Weitem mit seinen beiden Türmen. Grundsteinlegung für die Kathedrale war das Jahr 1576, doch erst 1958 hat sie ihre heutige Gestalt erhalten. Sehr atmosphärisch wirken auch der verwachsene Brunnen hinter der Kirche sowie die abendlichen, meist sehr gut besuchten Sonntagsmessen.

Nationalmuseum von São Tomé
Das Nationalmuseum ist im Fort São Sebastião in São Tomé untergebracht und zeigt für nur drei Euro Eintritt wichtige Exponate aus der Landesgeschichte des Inselreiches. Besonders interessant sind die Einblicke in die Lebensbedingungen der Sklaven, die man erhält. Das zeigt sich besonders gut an den vergleichend aufgebauten Räumlichkeiten von Plantagenbesitzern und Sklaven.

Präsidentenpalast von São Tomé
Der rosarote Präsidentenpalast von São Tomé thront gleich gegenüber der Kathedrale und ist jeden Tag aufs Neue Mittelpunkt der mittäglichen und abendlichen Wachablösung. Dann erschallen plötzlich Trompeten, die Autofahrer und Passanten dazu auffordern, sofort stehen zu bleiben. Dieser Akt verweist einmal mehr auf den Personenkult, den man um den Präsidenten betreibt. Der immer von Soldaten bewachte Palast darf übrigens nicht fotografiert werden.

Rocas

Rocas sind die alten Spuren der Kolonialzeit. Es sind architektonisch interessante Kaffee- und Kakao-Plantagen, die meist aus im Kolonialstil gestalteten Herrenhäusern sowie Lagerhallen, Sklavenhütten, Fabrikgebäuden und Eisenbahnanlagen bestehen. Einige der interessantesten Rocas haben wir hier kurz vorgestellt

Roca Agostinho Neto
Diese Roca liegt am Rande der nördlichen Berge und zählt zu den bekanntesten von ganz São Tomé. Sie wurde v.a. Angolanern bewirtschaftet und daher 1979 nach dem ersten Präsidenten Angolas, Agostinho Neto, benannt. Das große, leider marode Krankenhaus sieht wie ein Schloss aus und war einst das zweitwichtigste Hospital des Lande. Sehr ärmliche Unterkünfte noch verbliebener Landarbeiter und recht gepflegte alte Herrenhäuser zeugen noch von der alten Zeit. Ansonsten ist die Anlage recht tot und wird nur von einigen sehr aufdringlichen Kindern belebt.

Roca Bombaim
Mitten im tropischen Regenwald erhebt sich mit der Roca Bombaim eine der pittoresquen Rocas der Insel. Stark ist der Kontrast aber auch hier zwischen den desolaten Wohnhäusern der Arbeiter und dem noch glänzenden Herrenhaus im Kolonialstil, das heute Wanderern als einfaches Hotel dient. Ein Tipp: Etwa einen Kilometer vor der Roca kommt man zu einer kleinen Brücke, in deren Nähe im Regenwald zwei wunderschöne Wasserfälle zu sehen sind.

Roca Monte Cafe
Im Westen der Hauptstadt São Tomé breitet sich die Roca Monte Cafe aus, die einst größte Kaffeeplantage der Insel. Dort stellt man noch heute den weltbesten Arabica-Kaffee her, der von hier aus v.a. nach Skandinavien exportiert wird. Die leider recht verfallene Roca Monte Cafe ist aber ein lebendiger Ort, an dem man interessante Einblicke in die Kaffee- und Kakaogewinnung erhält. Wichtige Bestandteile der Roca sind eine Kirche, eine Tischlerei, ein Kindergarten, eine Schule und sogar ein Krankenhaus.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Markt von São Tomé
Der Markt von São Tomé ist das unbestrittene kommerzielle Zentrum der Stadt und besteht aus einem Freiluft-Markt und dem in Hallen untergebrachten Mercado Municipal, der sich hinter einem großen Taxiplatz anreiht. In einem überlebendigen Markttreiben werden alle Waren angeboten, denen man auf der Insel habhaft werden kann: von Obst und Gemüse über Schokolade und Bücher bis hin zu Seife und Schallplatten. Wer fotografieren möchte, sollte die Verkäuferinnen vorher unbedingt um Erlaubnis bitten.

Parque Populaire von São Tomé
Zwischen dem Fort und der Kathedrale Santa Se breitet sich direkt an der Avenida de Independencia der Volkspark von São Tomé aus, der Parque Populaire. Der leider etwas heruntergekommene Park beinhaltet ein paar belanglose Läden und Bars sowie ein altes Flugzeugwrack.

Uferpromenade von São Tomé
Früher war die Uferpromenade von São Tomé sehr imposant. Aber mittlerweile ist die an der Nordseite der Inselhauptstadt verlaufende, kilometerlange Strecke in weiten Teilen verfallen. Dennoch kann man dort gut das Inselleben beobachten und die zahlreichen Schiffswracks, die in der Bucht liegen. Abends laden kleine lokale Restaurants zum Essen ein.

Naturschönheiten

Boca de Inferno (Höllenmaul) auf São Tomé
Durch ein Loch im Vulkangestein tritt Meerwasser aus und bildet eine mehrere Meter hohe Fontäne.

Cao Grande bei São João dos Angolares
Verlässt man den Ort São João dos Angolares in Richtung Süden, so gelangt man auf eine geheimnisvolle Felsformation, die man als Cao Grande (dt. Großer Hund) bezeichnet. Bei der 663 Meter senkrecht und mitten aus der Landschaft in den Himmel ragenden Felsnadel handelt es sich um einen Vulkankegel, der mit den Jahren durch Erosion bis auf seine heutige Form abgetragen worden ist.

Ilheu da Rolas (Turteltaubeninsel)
Die 3 km2 kleine Insel liegt etwa 1 km unterhalb der Südspitze von São Tomé und wird vom Äquator geschnitten. An ihrem höchsten Punkt befindet sich ein Leuchtturm, außerdem gibt es weitere solcher Löcher im Vulkangestein, aus denen Fontänen mit Meerwasser herausschießen.

Blaue Lagune (Lagao Azul)
Die von einem kleinen Leuchtturm beherrschte Lagao Azul, die Blaue Lagune, gilt als eine der Haupttouristenattraktionen von São Tomé. Ein Traumstrand ist sie nicht unbedingt, mit ihren majestätischen Affenbrotbäumen und dem kristallklaren Wasser aber eine wahrhafte Augenweide. Zudem bietet die Lagune ausgezeichnete Schnorchelbedingungen.

Obo-Nationalpark

„Obo“ bedeutet in der Sprache der Einheimischen „Urwald“. Daher hat der Obo-Nationalpark auch seinen Namen. Insbesondere seiner unvergleichlichen Pflanzenvielfalt wegen zählt der Obo-Nationalpark zu den bedeutensten seiner Art in ganz Afrika. Weiterhin erwähnt werden muss die hiesige Vogelwelt. Bestände des afrikanischen Graupapageis leben im Südteil der Insel Príncipe.

Er ist bekannt für den Pico Cão Grande, einen Felsen vulkanischen Ursprungs, der an einen Wolkenkratzer erinnert. Er umfasst eine Fläche von etwa 300 km², was 30% der gesamten Fläche des Inselstaates von rund 1.001 km entspricht. Der weitaus größere Teil des Nationalparks befindet sich auf Sao Tomé, der kleinere auf Principe. Der Park erstreckt sich von den Mangrovenwäldern bis hin zur Savanne und vom Tiefland bis in die Bergwälder. Hier wachsen mehr als 700 verschiedene Pflanzenarten, davon sind 100 endemisch, die also nur auf Sao Tomé und Principé vorkommen. Dazu gehört die bis zu 3 m hohe Riesenbegonie, Baumfarne und einzigartige Orchideen.

Für Besuche des Nationalparks ist ein speziell ausgebildeter Guide (der Park-Organisation ECOFAC) notwendig. Wer gerne eine mehrtägige Tour durch den Nationalpark machen möchte, kann auf einer der Hochland-Rocas übernachten. Viele Trekkingtouren durch den Park beginnen übrigens an der Station Bom Successo, an die ein kleiner Botanischer Garten angeschlossen ist. Zu den kürzeren Touren gehört eine Wanderung zur Lagoa Amelia, einem Kratersee, der etwa drei Stunden von Bom Successo entfernt liegt. Am empfehlenswertesten aber ist die sechsstündige Tageswanderung von Bom Successo zur Roca Bombaim. Auf diesem nicht sehr anstrengenden Wege gewinnt man einige perfekte Einblicke in die Natur des Nationalparks.

Pico de São Tomé
Der mit 2.024 m höchste Berg des Archipels ist ein beliebtes Ziel für Urwald- und Bergwanderungen. Seine Besteigung führt innerhalb des Naturschutzparks durch mehrere Klimazonen des nebeligen tropischen Urwalds und sollte nur mit Führer erfolgen.

Strände
Den teilweise unsauberen, überfüllten und/oder zum Schwimmen nicht unbedingt geeigneten Stränden der Hauptstadt São Tomé - Ausnahme vielleicht die Praia Lagarto -, stehen die schönen und einsamen Strände der Nordküste gegenüber, die sich vor allem nahe der beiden Dörfer Micolo und Morro Peixe ausbreiten. Dazu gehören die Praia dos Tamarindos, die Praia Morro Peixe und die Praia Micolo, wo auch ein kleines Schutzgehege für Schildkröten existiert. Ein empfehlenswerter Strand an der Ostküste ist die Praia das Sete Ondas.

Taucherparadiese
Die Inseln bieten für Taucher einen beachtlichen Fischreichtum, auch Meeresschildkröten sind zu sehen. Für Schnorchler sind z.B. die Lagoa Azul und die Küste bei Ilhéu Santana zu empfehlen.

Urwald von São Tomé
Der Urwald von São Tomé wurde 1988 von der "Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung" aufgrund seiner Pflanzenvielfalt als einer der beiden bedeutendsten Urwälder dieser Art in Afrika eingestuft. Von den etwa 700 lokalen Pflanzenarten sind etwa 100 endemisch, so z.B. eine bis zu 3 m hohe Begonie und einige Orchideenarten. Auch die Vogelwelt des Landes ist einzigartig: es gibt 55 Spezies, von denen 15 endemisch sind und damit zu den seltensten Vögeln der Erde zählen. Hierzu zählt auch der São Tomé Grosbeak.

Vulkanschlote
Das die Inseln vulkanischen Ursprungs sind, können etliche Vulkanschlote besichtigt werden.

Wasserfall Ribeira Peixe
Der eher breite als hohe Wasserfall Ribeira Peixe stürzt sich an der Südostküste von São Tomé in die Tiefe und bietet sehr gute Bademöglichkeiten an. In seiner Nähe liegt das gleichnamige Dorf Ribeira Peixe, dessen Bewohner sich gerne am Wasserfall tummeln.

Wasserfall Sao Nicolao
Der im Obo-Nationalpark gelegene imposante Wasserfall Sao Nicolao ist zwar der berühmteste Wasserfall der Insel, doch ob es nun auch der schönste ist, darüber lässt sich streiten. Dank der vielen Tourveranstalter ist der 30-Meter-Riese aber relativ leicht zu erreichen und bietet einen ersten guten Eindruck von der Vegetation des örtlichen Regenwaldes.

Wasserfälle Bombaim
Die nur etwa 100 Meter auseinanderliegenden, wunderschönen Wasserfälle Bombaim erheben sich im bergigen Inland der Insel und werden meist nur im Zusammenhang mit einer Tour zur Roca Bombaim oder nach Bom Successo besucht. Traumhaft sind die in den Regenwald eingebettet und erlauben es, in ihnen zu baden.

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