Sambia: Bevölkerung und Städte

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Bevölkerungszahl
In Sambia leben etwa 18,3 Millionen Menschen. Der hohen Fruchtbarkeitsrate von 5,5 Kindern pro Frau steht eine alarmierende Säuglingssterblichkeit von 100 pro 1.000 Lebendgeburten sowie eine hohe Müttersterblichkeit von 830 pro 100.000 Geburten gegenüber.
Die Lebenserwartung bei den Frauen liegt bei 37 Jahren; die der Männer bei 38 Jahren. Von der Gesamtbevölkerung sind 46 % unter 15 und gerade einmal 2% über 65 Jahre alt. Die geringe Lebenserwartung in Sambia hängt mit der hohen HIV-Infektionsrate zusammen, einer der höchsten in Afrika.

Ethnien
Abgesehen von den 1,2% Europäern, den Indern und den 0,7% Twa, also Buschleuten, setzt sich Sambias Bevölkerung zu ungefähr 98% aus Schwarzafrikanern und diese wiederum aus ungefähr 73 bantusprachigen Gruppen zusammen.
Die größten ethnolinguistischen Gruppen sind die Bemba. Sie haben einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 20%. Hernach kommen die Bantu Botatwe (Tonga, Ila und Lenje) mit 15%, die Chewa, Ngoni und Nsenga mit etwa 15%, die Lozi mit etwa 6%, die Lala und Bisa (5%), die Kaonde (3%), die Mambwe und Lungu (3%), die Lunda (3%), die Lamba (2.5%) sowie die Luvale (2%). Die anderen 57 Gruppen werden hier nicht mehr extra aufgeführt.

Religionszugehörigkeit
Etwa 90% der Bewohner Sambias sind Christen. Sie teilen sich in etwa 65% Protestanten, 25% Katholiken und einige Neuapostoliker und Moslems auf. Zwischen 25% und 50% der Bewohner hängen unabhängig von ihrer sonstigen Religionszugehörigkeit zudem Naturreligionen an.
Ferner gibt es im Lande Minderheiten von Hindus und Muslimen (5%). Letztere gehören überwiegend zu den Sunniten und sind insbesondere im Norden und Osten Sambias und überwiegend in urbanen Regionen zu finden. In Städten leben auch einige kleinere jüdische Gemeinden.

Landessprache
In Sambia gibt es acht Amtssprachen, zu denen auch Englisch gehört, das überwiegend in Schulen, öffentlichen Ämtern und Radios gesprochen wird.
Ist das Englisch in den Städten noch recht passabel, so sprechen es viele in den ländlicheren Gegenden kaum noch.
Die wichtigsten der über 70 unterschiedlichen Bantu-Dialekte in Sambia sind Bemba und Nyanja (Chewa).

Hauptstadt und weitere Städte

Lusaka
Etwa 2 Millionen Menschen leben in Lusaka, Sambias Hauptstadt. Die Stadt ist in den letzten Jahren ungemeinen Veränderungen unterworfen. Bei einem Gang durch die Stadt fallen die neuen Geschäfte auf, und vor allem die zahlreichen Baustellen; alte Gebäude werden restauriert und es entstehen neue, moderne Bauwerke.
Es gibt eine Universität, die dem ganzen Land neue Perspektiven eröffnet, weil die intellektuelle Schicht der Sambier nicht mehr gezwungen ist, in andere Länder abzuwandern. Weiter hier >>>

Chingola
In der sambischen Copperbelt Province liegt Chingola, eine 150.000-Einwohner-Stadt, die es seit dem Jahre 1943 gibt. Zur Bergwerksstadt gehört der zweitgrößte Kupfertagebau der Erde. Die durch den Preisverfall des Kupfers in den 1990ern verursachte Krise hat Chingola lange und hart zugesetzt. Mittlerweile aber hat sich die Stadt regeneriert und infrastrukturell weiterentwickelt. Abgesehen von der sehr sehenswerten Schimpansenaufzuchtsstation Chimfunshi bietet Chingola touristisch nicht viel.

Kitwe (auch Kitwe Nkana oder Nkana-Kitwe)
Sambias mit etwa 410.000 Einwohnern drittgrößte Stadt liegt im Norden des Landes in der Provinz Copperbelt und ist Dank des Nkana-Bergbaukomplexes der wichtigste Standort für die sambische Kupferverarbeitung. Die Stadt, in deren Süden sich Sambias Edelsteinbergwerke ausbreiten, hatte lange mit dem Sturz der Kupferpreise in den 1990er Jahren zu kämpfen, befindet sich aber langsam wieder auf dem Weg einer Erholung. Das wirtschaftliche Herz des Alltags ist der von zahlreichen Händlern täglich genutzte Chisokone-Markt, während Kitwe mit der Copperbelt University auf eine der Universitäten Sambias stolz sein darf.

Livingstone
Im Jahre 1904 wurde als erste sambische Stadt Livingstone gegründet, die heutige Hauptstadt der Südprovinz von Sambia. Die auch als Maramba bezeichnete Stadt entstand zusammen mit der Fertigstellung der Victoria Falls Bridge und wurde nach dem schottischen Afrika-Forscher David Livingstone benannt.
Zwischen 1911 und 1935 fungierte sie sogar als Hauptstadt von Nordrhodesien, dem heutigen Sambia.
Etwa 110.000 Menschen leben in der Stadt, die an den großen Mosi oa Tunya-Nationalpark grenzt und der touristische Ausgangspunkt für Fahrten zu den berühmten Victoriafällen ist.

Ndola
Ndola ist nicht nur einer der wirtschaftlichen Schwerpunkt Sambias, sondern mit etwa 420.000 Einwohnern auch die zweitgrößte Stadt des Landes.
Die nach Livingstone im Jahre 1904 gegründete und mithin zweitälteste sambische Stadt war lange vor ihrer Gründung ein bedeutendes Zentrum des arabisch-afrikanischen Sklavenhandels, woran noch immer das Stadtwappen erinnert. Ndola, wo auch ein Campus der Universität von Sambia eingerichtet wurde, weist mit ihren Märkten, den Hotels und Geschäften, dem Kino und der guten Anbindung an Lusaka ein facettenreiches touristisches Potenzial auf.

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