Reunion: Sehenswürdigkeiten

UNESCO-Welterbestätten

Vulkanlandschaft auf La Réunion
Die Insel Réunion wurde im Jahr 1502 entdeckt und war unbewohnt. Sie wurde erst Anfang des 18. Jahrhundert besiedelt und die Europäer handelten dort mit Sklaven. Sie liegt im Pazifischen Ozean.
Die Landschaft ist durch große Höhenunterschiede geprägt, dadurch gibt es verschiedene Klimazonen. Es gibt auf der Insel zahlreiche Vulkane, Regenwälder, alpines Berggelände, Hochebenen, Urwald, Flüsse und Sandstrände. In der Region Cilaos sind noch fast unberührte Regenwälder zu finden.

Die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen - sehr viele endemische Pflanzen (nur hier wachsend) - in den jeweiligen Klimazonen ist bedeutsam. Im Meer um die Insel herum gibt es viele Korallenarten und Fische. Im flacheren Gewässer der Insel leben Einsiedlerkrebse, Seesterne, Krabben, Kofferfische, Schmetterlingsfische und Doktorfische. Im offenen Meer leben Meeresschildkröten, Rochen, Thunfische, Haie und viele andere Fischarten.
Die Vulkanlandschaft wurde am 2. August 2010 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

Städte

Entre-Deux
In und um Entre-Deux spielen die Landwirtschaft und das Kunsthandwerk eine große Rolle. Sehenswert sind besonders die alten und liebevoll gepflegten kreolischen Häuschen.

Saint-Denis
Etwa 140.000 Menschen leben in Saint-Denis, der Hauptstadt von Réunion. Sie liegt im Norden der Insel direkt an der Küste des Indischen Ozeans. Zum Vanille- und Zuckerrohranbau wurden Sklaven aus Madagaskar, Ostafrika und Indien auf die Insel verschleppt. Als die Sklaverei im 19. Jahrhundert verboten wurde, förderte man die Einwanderung von Hilfskräften aus oben genannten Ländern. Die Nachkommen der ehemaligen Sklaven, Einwanderer und Herren leben heute friedlich zusammen auf der Insel. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Steinhäuser in Saint-Denis gebaut und der Park angelegt, der sich inmitten der Stadt mit seinen Springbrunnen und Palmen ausbreitet. Es gibt christliche Kirchen, hinduistische Tempel und Moscheen in Saint-Senis. Am charakteristischsten sicherlich die Moschee Noor-e-Islam mit ihrem auffallenden Minarett.

Saint-Louis

Die Gemeinde Saint Louis liegt im Süden von La Réunion, neben l'Étang-Salé und Saint-Pierre. In den weiten Ebenen der Gemeinde wird Zuckerrohr angebaut und da ist es nicht verwunderlich, dass hier bis zum Ende des 19. Jahrhunderts 10 Zuckerfabriken ihren Standort hatten, auf ganz La Réunion waren es insgesamt 189. Heutzutage ist die hiesige Sucrérie du Gol eine der letzten tätigen Zuckerfabriken der Küste.
Das Bild von Saint-Louis wird von Moscheen, tamilischen Tempeln und katholischen Kirchen geprägt. Das Dorf Les Makes liegt oberhalb von Saint-Louis und ist bekannt für seine Möglichkeiten für interessante Wanderungen sowie den Aussichtspunkt „Das Fenster“ (La Fenêtre)

Saint-Joseph
Die ca. 38.000 Einwohner zählende Gemeinde liegt ganz im Süden der Insel in einer zauberhaften Umgebung.
Saint-Joseph ist die südlichste Gemeinde Frankreichs und der Europäischen Union. Vulkanausbrüche verbunden mit der Kraft des Wassers haben die Landschaften der Umgebung geprägt.
So hat der Fluss Rivière des Remparts, der hier in den Indischen Ozean mündet, bis hierher einen bis zu 1.000 m tief in das Vulkangestein eingeschnittenen Canyon gebildet.
In dem Ortsteil Langevin mündet der gleichnamige Fluss Rivière Langevin). Die Pointe de Langevin ist außerdem der südlichste Punkt der Europäischen Union.
Die Manapany-les-Bains ist eine der schönsten Buchten der Insel, zudem ist hier möglich zu das baden und zu schwimmen.

Saint-Paul
Die mit ihren 99.300 Einwohnern zweitgrößte Stadt La Réunions breitet sich im Nordwesten der Insel aus und grenzt an die beiden Berge Gros Morne und Grand Bénare. Historisch interessant ist die Bucht, an welcher die Franzosen im Jahre 1642 im Rahmen ihrer zweiten Inbesitznahme der Insel an Land gegangen sind. Als dann 1663 die Saint Charles vor Saint-Paul ankerte, wurde La Réunion zur ersten französischen Niederlassung im Indischen Ozean. Saint-Paul, die älteste Gemeinde La Réunions, fungierte bis 1738 als Inselhauptstadt, verlor diesen Status aber dann an Saint-Denis.

Saint-Philippe
Saint-Philippe liegt im Südosten der Insel, am Fuße des Vulkans Piton de la Fournaise - und grenzt an Saint-Joseph und Sainte-Rose. Der 2.632 m hohe Piton de la Fournaise ist einer der aktivsten Vulkane weltweit. An seinem fruchtbaren Südhang wird bis in eine Höhe von über 1.000 m Landwirtschaft betrieben, dazu gehört der Anbau von Zuckerrohr oder einer Reihe von Früchten, wie Kokosnüsse oder Guaven.
Zwischen Saint Philippe und Sainte-Rose liegt Le Grand Brûlé, wo man frühere Lavaströme, die in den Ozean geflossen sind, sehen kann.
Sehr sehenswert ist der Garten der Düfte und Gewürze (Jardin des Parfums et des Epices), ein Privatgarten mit vielen Hundert exotischen Pflanzen, Gewürzen, Obstbäumen oder Orchideen
7 chemin forestier Mare-Longue
97442 Saint-Philippe

Saint-Pierre
Saint-Pierre ist der Hauptort im Süden der Insel. In der sehenswerten Innenstadt findet man interessante Einkaufsmöglichkeiten, so z.B. in den hiesigen Markthallen (marché couvert). Sehenswert ist auch der Hafen der Stadt.
Wer ein wenig Kultur erleben möchte, kann einen Tamilischen Tempel, eine chinesische Pagode, eine Moschee, die Kirche Ravine Blanche oder das Grab des Banditen Sitarane auf dem hiesigen Friedhof besuchen.
Vor einiger Zeit ist mit Hilfe von drei Rum-Destillerien in der Brennerei "Isautier" ein Rum-Museum eröffnet worden. Die Brennerei "Isautier" wurde 1845 gegründet und ist damit die älteste Familienbrennerei der Insel.
Chemin Frédeline
97453 Saint-Pierre

Besondere Bauwerke

Bischöflicher Palast in Saint-Denis
Der bischöfliche Palast wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Heute befindet sich dort das Musée Léon Dierx, in dem man sich Werke von Cézanne, Chagall, Delacroix, Dufy, Gaugin, Manet, Picasso und Renoir anschauen kann.

Hotel de la Prefecture
Das Hotel de la Prefecture ist das älteste Gebäude von Réunion. Es wurde 1738 errichtet und als Gouverneurspalast ausgebaut.

Rathaus von Saint-Denis
Zu den vielen alten und reichen Bauwerke Saint-Denis‘ gehört auch das alte Rathaus, dessen Inneres an eine imposante Villa erinnert. L'Ancien Hôtel de Ville de Saint-Denis, wie es auf Französisch heißt, liegt seit dem Jahre 1846 an der Rue de Paris. 1975 wurde es als klassisches historisches Bauwerk der Insel eingestuft.

Villa Déramond-Barre in Saint-Denis
Diese kreolische Villa gehört seit 1987 zu den als klassische Bauwerke eingetragenen Monumenten von La Réunion. Bedeutende Namen sind mit ihrer Geschichte verbunden. Dazu gehört u.a. Antoine Desforges Parny, der Halb-Bruder des Schriftstellers Évariste de Forges de Parny. Er war 1814 Eigentümer des Hauses.

Museen

Landwirtschaftsmuseum "Stella Matutina"
Das Landwirtschaftsmuseum "Stella Matutina" ist in einer ehemaligen Zuckerfabrik untergebracht.

Musée de Villèle
Das Musée de Villèle liegt an der Straße Richtung Saint-Gilles-les-Hauts. Dort werden Porzellan der Ostindienkompanie, Waffen und Schiffsmodelle ausgestellt.

Muséum d'histoire naturelle de La Réunion in Saint-Denis
Das 1855 etablierte naturgeschichtliche Museum von Saint-Denis befindet sich im Herzen der Stadt direkt neben dem öffentlichen Jardin de l'État. Seit 1978 gehört es zur Liste der klassischen historischen Monumente von La Réunion. Untergebracht wurde das Museum in einem Bauwerk aus dem Jahre 1834. Zu sehen sind etwa 42.000 Exponate, welche die naturgeschichtlichen Veränderungen von La Réunion und dem Indischen Ozen dokumentieren.

Musée Léon Dierx in Saint Denis
Das Musée Léon Dierx erinnert an den französischen Schriftsteller, der 1838 in Saint-Denis zur Welt gekommen ist und dessen bedeutendstes Werk Lèvres close (1864) gewesen ist. Im Museum ist eine Ausstellung von impressionistischen Werken zu sehen.

Sakralbauten

La Cathédrale Saint-Marie de Saint-Denis
Die Kathedrale der Inselhauptstadt Saint-Denis erhebt sich in deren Zentrum. Erbaut wurde sie zwischen 1829 und 1832. Seit 1975 steht sie auf der Landesliste für eingetragene historische Bauwerke. Vor der Kathedrale steht der 1854 vom Bürgermeister Gustave Manès gestiftete Brunnen.

Moschee Noor-e-Islam in Saint-Denis
In der Inselhauptstadt Saint-Denis erhebt sich direkt an der Fußgängerzone die 1905 eingeweihte Moschee Noor-e-Islam. Die Moschee mit ihrem markanten Minarett war zur Zeit ihres Baus die erste ihrer Art in ganz Frankreich. Der Name der zugleich größten Moschee von La Réunion bedeutet übersetzt „Licht des Islam“.

Nôtre-Dame des-Laves bei Sainte-Rose
Diese Kirche steht direkt am Fuße des Piton de la Fournaise, des zweitaktivsten Vulkans der Erde. Die Kirche von Sainte-Rose ist im Jahre 1977 von einem Lavastrom beinahe zerstört worden. Dabei drang die heiße Lava zunächst durch das Eingangsportal in die Kirche hinein, um schließlich in der Mitte des Kirchenschiffes zum Stehen zu kommen. Die Kirche trägt seit diesem Tage ihren heutigen Namen.

Tamilentempel
Der größte Tamilentempel der Insel wurde 1972 erbaut und ist auch für Touristen zugänglich.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Aquarium de La Réunion in Saint-Gilles
Das kleine öffentliche Aquarium von Saint-Gilles im Osten La Réunions entführt seine Besucher in ein bezauberndes Reich der Tierwelt der Lagune. Kinder werden von einem kommentierenden Polypen begleitet, der als Maskottchen der Anlage herhalten muss.

Cimetière Marin de Saint-Paul
Der Schiffsfriedhof in Saint Paul wurde an der Bucht der Stadt zum Indischen Ozean hin angelegt, also genau an der Stelle, an der Saint-Paul als erster Ort La Réunions ins Leben gerufen worden ist. Der Marinefriedhof ist seiner malerischen Atmosphäre wegen so beliebt und weil er an einige namenhafte Piraten wie Olivier Levasseur erinnert.

Grotte des Premiers Français bei Saint-Paul
Die Grotte der ersten Franzosen gehört zum städtischen Gebiet von Saint-Paul. Wie der Name bereits nahe legt, handelt es sich dabei um den ersten Ort von La Réunion, der von den Kolonisatoren aus Frankreich besiedelt worden ist. Man kennt die Grotte auch unter den Namen La Caverne (du Portugais), Caverne des Matelots, La loge des douze exilés und Grotte de Notre-Dame-de-Lourdes. Im Jahre 2007 benannte man den Ort um in Grotte des Premiers Réunionnais.

Parc du Colorado bei Saint-Denis
Der große natürliche Lebensraum breitet sich auf der so genannten La Montagne aus, die etwa 300 Meter hoch liegt und zum Stadtgebiet von Saint-Denis gehört. Der Park ist gleichermaßen seiner Golfplätze als auch seiner meteorologischen Station wegen bekannt.

Rue de Paris in Saint-Denis
Die sehr sehenswerte historische Achse von Saint-Denis wird von solch bedeutenden Bauwerken und Einrichtungen wie dem Jardin de l'État und dem Alten Rathaus eingefasst. Unbedingt sollte man sich einer der geführten Wanderungen an der Rue de Paris entlang anschließen, die vom Tourismusbüro (frz. L'office de tourisme) angeboten werden.

Université de la Réunion in Saint-Denis
Die einzige Universität La Réunions befindet sich etwas außerhalb des Zentrums von Saint-Denis. Die Université de La Réunion ist auch die älteste europäische Universität des Indischen Ozeans.

Naturschönheiten

Jardin l’État in Saint-Denis
Der Jardin de l´Etat“, also der Staatsgarten, breitet sich in Saint-Denis aus. Er wurde in den Jahren zwischen 1767 und 1773 etabliert. Bei ihm handelt es sich um einen exotischen Park mit Palmen und Springbrunnen. An den früher Jardin du Roy genannten Botanischen Garten schließt sich auch das Naturgeschichtliche Museum an, das 1855 eröffnet wurde. Man findet den Haupteingang zum Park an der historischen Rue de Paris.

La Roche Écrite bei Saint-Denis
Verlässt man Saint-Denis in südlicher Richtung mit dem Auto für etwa 15 Minuten, dann kommt man zur Roche Écrite, einem Hügel, der die Stadt überschaut und malerische Blicke auf die Hauptstadt La Réunions gestattet.

Maïdo
Der spektakuläre Aussichtspunkt Maïdo ist ca. 2.200 m hoch. Von dort hat man eine sehr schöne Aussicht über das Umland.

Piton de la Fournaise
Der 2.631 Meter hohe Vulkan ist der - nach Hawaii - zweit-aktivste Vulkan der Erde und der letzte Berg auf Réunion mit vulkanischer Aktivität. Der Vulkan bricht etwa alle zwei Jahre aus und wird dann immer von Schaulustigen aufgesucht. Der letzte Ausbruch ereignete sich am 9. Dezember 2010 abends. Sehr sehenswert ist auch die Kirche Notre-Dame-des-Laves, die am Fuße des Vulkans steht und einmal beinahe zerstört worden war von der flüssigen Lava. Sehr empfehlenswert ist es, sich einer der geführten Wanderungen durch das vulkanische Gebiet anzuschließen. Für eine solche Reise sollte man aber unbedingt genug Wasser, warme Bekleidung und Sonnenschutzmittel mitnehmen, denn das Wetter ist dort unberechenbar.

Piton des Neiges
Der 3.069 Meter hohe Piton des Neiges (dt. Schneegipfel), der wohl höchste Punkt im Indischen Ozean, entstand vor etwa 2 Millionen Jahren und ist seit etwa 20.000 nicht mehr aktiv gewesen. Drei unterschiedlich schwierige Wanderwege führen hinauf zum Gipfel. Sie treffen sich bei einer Berghütte, die etwa eine Wanderstunde vom Gipfel entfernt liegt. Die Hütte bietet einen beheizten Innenbereich, einen Außenbereich für Zelte sowie Mahlzeiten. Am besten reserviert man im Voraus.

Trou de Fer
Bei dem Trou de Fer (dt. Eisenloch) handelt es sich um eine ungefähr 250 Meter tiefe Schlucht, die an einer Bergflanke des höchsten Berges von La Réunion gelegen ist, dem 3.069 Meter hohen Piton des Neiges. Sehr beeindruckend ist das tosende Dröhnen der herabstürzenden Wassermassen.

Vulkanlehrpfad Point de la Table
Der Vulkanlehrpfad Point de la Table zeigt viele unterschiedliche Lavaarten und erstarte Lavaformationen.

Wasserfälle Cascade de la Grande Ravine
Die Wasserfälle Cascade de la Grande Ravine befinden sich etwa 10 km von Langevin entfernt. Sie sind ca.1.000 m hoch und wohl die schönsten von Réunion.

Wilder Süden
Der so genannte Wilde Süden (Le Sud Sauvage) lädt mit seinen grünen Wäldern, dem tiefen Blau des Indischen Ozeans sowie mit seinen urwüchsigen Steilküsten zu einem Abstecher ein. Die hiesige ländliche Region mit den Dörfer wie u.a. Villages Créoles, Grand Coude, Plaine des Grègues oder Jean Petit bieten ein wunderbares Erlebnis.
Eine Reihe Aussichtspunkten bieten einen hervorragenden Blick auf den Indischen Ozeans, es sind u.a. Cap Méchant, Mer Cassée, Souffleur d’Arbonne oder Étang Salé.
An der Küste von Étang-Salé befindet sich zudem ein 1,5 km langer Strand aus schwarzem, vulkanischem Sand.
Ein fantastisches Schauspiel bietet eine enge Basaltöffnung mit der Bezeichnung Schlund (Le Gouffre), in die sich das Meer hoch aufschäumend ergießt.
Ein ausgebauter Küstenweg, der nur von Fußgängern und dem nichtmotorisierten Verkehr benutzt werden darf, führt von Étang-Salé nach Saint-Pierre.

Indischer Ozean

Nähere Informationen zum Indischen Ozean, der Réunion umgibt, finden Sie bei Goruma

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