Bevölkerung
Bevölkerung
Auf La Réunion leben derzeit etwa 850.000 Menschen, was bei der Größe der Insel einer Bevölkerungsdichte von ungefähr 335 Einwohnern pro km² gleichkommt.
Die Inselbewohner werden Reunionaisen genannt. In den kommenden Jahrzehnten soll es auf La Réunion zu einem erheblichen Bevölkerungswachstum kommen.
Ethnien
Da die Insel vor der europäischen Kolonisation unbewohnt gewesen war, rekrutieren sich die heute auf La Réunion lebenden Ethnien v.a. aus den ersten französischen Siedlern und den Sklaven aus Ostafrika, Indien und Madagaskar, die von den Siedlern auf die Insel verschleppt worden sind. Diese Nachkommen der kolonialen Siedler - P'tit Blancs/Yabs als Nachkommen verarmter und Grand Blancs als Abkommen reicher französischer Siedler - und der Sklaven stellen heutzutage eine recht homogene Gesellschaft dar, die man als Kreolen (frz. créoles) bezeichnet und die auf dem Prinzip des Metissage basiert, also dem Vermischen und harmonischen Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen.
Diese Kreolen machen etwa 45% der Bevölkerung Réunions aus. Die Menschen, die aus Madagaskar und Ostafrika stammen, nennt man Cafres. Weiterhin leben etwa 25% Inder auf der Insel; sie sind zu 24% Zarabes (Muslime) und zu 1% Malbars (Tamilen und Hindus). Zudem gibt es auf Réunion aus China stammende Sinoi (3%). Die neu aus Frankreich eingewanderten Franzosen nennt man Z'oreil. Sie machen etwa 25% aus.
Sprachen
Auch wenn das Französische die einzige Amts- und Schriftsprache La Réunions ist, spricht die Mehrheit der Menschen Réunion-Kreolisch, eine lexikalische auf dem Französischen fußende Kreolsprache.
Vereinzelt werden auch asiatische und afrikanische Sprachen wie Chinesisch, Tamil, Gujarati und Malagasy gesprochen, die von den einstigen Plantagenarbeitern und ihren Nachfahren gepflegt und auch neu erlernt wurden. Diese Sprachen sind aber größtenteils auf den privaten Bereich der Bevölkerungsgruppen beschränkt.
Religionen
Die meisten Menschen von La Réunion sind römisch-katholische Christen. Neben den 86% Katholiken leben noch andere Christen, Hindus, Muslime und Buddhisten auf der Insel.
Hauptstadt und weitere Städte
Saint-Denis
Etwa 145.000 Menschen leben in Saint-Denis, der Hauptstadt von Réunion. Sie liegt im Norden der Insel direkt an der Küste des Indischen Ozeans. Zum Vanille- und Zuckerrohranbau wurden Sklaven aus Madagaskar, Ostafrika und Indien auf die Insel verschleppt. Als die Sklaverei im 19. Jahrhundert verboten wurde, förderte man die Einwanderung von Hilfskräften aus oben genannten Ländern. Die Nachkommen der ehemaligen Sklaven, Einwanderer und Herren leben heute friedlich zusammen auf der Insel. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Steinhäuser in Saint-Denis gebaut und der Park angelegt, der sich inmitten der Stadt mit seinen Springbrunnen und Palmen ausbreitet. Es gibt christliche Kirchen, hinduistische Tempel und Moscheen in Saint-Senis. Am charakteristischsten sicherlich die Moschee Noor-e-Islam mit ihrem auffallenden Minaret.
Saint Gilles
Saint Gilles an der Westküste der Insel gelegen hat sich in den letzten Jahren zu einem attraktiven Urlaubsort entwickelt.
Interessant ist das am Yachthafen gelegenen hiesige 600.000 Liter fassendes Meerwasseraquarium, in dem die typische Tier- und Pflanzenwelt des Indischen Ozeans erlebbar wird.
Auch sehenswert ist der hiesige ethno-botanische Landschaftsgarten, der auf einer Fläche von rund 7 ha = 70.000 m² mehr als 700 tropische Pflanzenarten, darunter auch zahlreiche Gewürzpflanzen und medizinische Pflanzen präsentiert
Saint-Paul
Saint Paul liegt mit seinen 105.000 Einwohnern im Nordwesten der Insel aus und grenzt an die beiden Berge Gros Morne und Grand Bénare. Historisch interessant ist die Bucht, an welcher die Franzosen im Jahre 1642 im Rahmen ihrer zweiten Inbesitznahme der Insel an Land gegangen sind.
Als dann 1663 die Saint Charles vor Saint-Paul ankerte, wurde La Réunion zur ersten französischen Niederlassung im Indischen Ozean. Saint-Paul, die älteste Gemeinde La Réunions, fungierte bis 1738 als Inselhauptstadt, verlor diesen Status aber dann an Saint-Denis.
Sehenswert ist die Kirche der Bekehrung des heiligen Paul. 1688 wurde hier zunächst eine Kapelle geweiht, die 1703 zur Kirche erweitert wurde. Im Laufe der Jahre brannte sie mehrmals nieder und ist heute aus Lavasteinen gebaut.
Auf dem 1788 eröffneten Seemannsfriedhof wurde der 1730 gehenkte Seeräuber Oliver le Vasseur begraben, der unter dem Namen "Bussard“ (La Buse) Teile des Indischen Ozean unsicher gemacht hatte.
Bei seiner Hinrichtung hatte er eine verschlüsselte Karte unter das Schafott geworfen auf dem der Ort seiner Beute eingezeichnet war – aber man fand dort keinen Schatz.
Erwähnenswert ist last not least die Grotte des Premiers Francais, die sich an der südlichen Ortsausfahrt in der Felswand gegenüber dem Friedhof befindet. Hier hatten die ersten Siedler der Insel ihre erste Unterkunft gefunden.
Saint Pierre
Die Stadt an der südwestlichen Küste gelegen, hat etwa 80.000 Einwohner. Neben einer Reihe von Kirchen ist das in einem ehemaligen Getreidespeicher untergebrachte Rathaus durchaus sehenswert.
Auch eine historische Bonbonfabrik findet man hier. Zahlreiche Gebäude und Bauwerke der Stadt sind typisch für den Baustil der Kolonialzeit.
Eine fast makabre Sehenswürdigkeit ist der hiesige Friedhof, in dem der Massenmörder Sitarane, der 1911 hingericht wurde, begraben wurde und dessen Grab von den Einheimischen mit Blumen, brennenden Kerzen, Zigaretten sowie mit Zuckerrohrschnaps geschmückt wird.
Einer der Gründe dafür ist, dass man sich damit erhofft seine Seele, die verdammt ist, gnädig zu stimmen. Auch mit im Sand vergrabenen Zettelchen will man Böses auf jene Menschen lenken, von denen man selbst Böses erfahren hatte haben
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