Hafsat Abiola (geb. 1974)
Menschenrechtlerin. Die 1974 in Lagos geborene nigerianische Aktivistin setzt sich für Menschenrechte und Demokratie ein. Sie ist die Tochter von Moshood Abiola, der 1993 die ersten demokratischen Wahlen in Nigeria gewinnen konnte, danach aber inhaftiert wurde und 1998 im Gefängnis verstarb. Nach ihrem längeren Aufenthalt in den USA war sie 1999 nach Nigeria zurückgekehrt, um dort mit ihrer Organisation KIND junge Frauen auszubilden. 2005 hatte sie einen britischen Diplomaten geheiratet. Hafsat Abiola reist weltweit umher, um Vorträge zu halten. In Deutschland war sie zuletzt auf dem 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag, auf dem sie Bundeskanzler Gerhard Schröder aufgefordert hatte, Nigeria seine Schulden zu erlassen. Der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag fand in Hannover vom 25. Bis zum 29. Mai 2005 statt.
Moshood Abiola (1937-1998)
Politiker. Moshood Abiola wurde am 24. August 1937 in Abeokuta in Nigeria geboren. Er hatte die Präsidentschaftswahlen in Nigeria 1993 - die ersten demokratischen Wahlen Nigerias - gewonnen die jedoch von dem Militärdiktator Ibrahim Babangida annulliert wurden. Ein Jahr danach rief sich Abiola zum rechtmäßigen Präsidenten Nigerias aus, und wurde er von dem Militärdiktator Sani Abacha des Hochverrats angeklagt und ins Gefängnis von Abuja gesperrt, wo er am 7. Juli 1998 an einem Herzinfarkt verstorben war. Er ist der Vater der nigerianischen Menschenrechtsaktivistin Hafsat Abiola.
Sani Abacha (1943-1998)
Diktator. Sani Abacha wurde am 20. September 1943 in Kano in Nigeria geboren. Der General war von 1993 bis 1998 Militärdiktator von Nigeria. Trotz seiner Ankündigungen zu einer Rückkehr zur Demokratie, löste er die bestehenden demokratischen Institutionen jedoch auf und ersetzte Zivilbeamte durch Offiziere. Er war am 8. Juni 1998 in Abuja in Nigeria infolge eines Herzinfarkts verstorben. Seine Regierungszeit war von Korruption durchsetzt, so hatten 2016 Strafermittlungsbehörden der Vereinigten Staaten ein Vermögen von etwa 630 Millionen US-Dollar versucht
sicherzustellen, das Abacha zugeschrieben wurde und im Dezember 2017 gab das Schweizer Außenministerium bekannt, rund 320 Mio. Dollar an beschlagnahmten Geldern der Familie Abachas an Nigeria zurückzuzahlen. Am 31. Mai 2019 wurden 268 Millionen US$ auf einem Bankkonto auf Jersey sichergestellt.
Abdulsalami Abubakar (geb. 1942)
Politiker. Abdulsalami Abubakar wurde am 13. Juni 1943 in Minna im heutigen Nigeria geboren. Von 1969 bis 1979 war er Kommandeur einer Brigade in Kano. Nach einem Einsatz bei UN-Friedenstruppe UNIFIL im Libanon in den Jahren 1981 und 1982 wurde er 1984 zum Oberst befördert. Später war er Kommandeur einer Division in Enugu und wurde in den regierenden Militärrat Armed Forces Ruling Council (AFRC) berufen. Er wurde dann nach Kaduna versetzt und erhielt das Kommando über die erste mechanisierte Division. Während der Militärregierung von Ibrahim Babangida war er Geheimdienstchef. Am 17. November 1993 wurde er Generalstabschef. Abubakar amtierte von 1998 bis 1999 als Staatspräsident Nigerias. Unter ihm kam es im Lande zu einer schnellen Demokratisierung, wofür er
später von verschiedenen Staaten und Organisationen Ehrungen erhielt.
Chinua Achebe (1930)
Schriftsteller. Der am 16. November 1930 als Albert Chinụalụmọgụ Achebe geborene nigerianische Schriftsteller wird nicht zu Unrecht als Begründer der modernen nigerianischen Literatur angesehen. Von 1976 bis 1990 war er Professor für Literatur an der Universität von Nsukka in Nigeria. Bereits 1979 hatte er in West-Berlin das erste Horizonte-Festival der Weltkulturen eröffnet. 1990 wurde er in Lagos Opfer eines Autounfalls und musste deswegen die Hilfe eines Rollstuhls in Anspruch nehmen. Nach seiner Genesung ging er in die USA und lehrte dort mehr als 15 Jahre lang am Bard College in Annandale-on-Hudson im Bundesstaat New York - und ab 2007 an der Brown University im Bundesstaat Rhode Island. Als politisch engagierter Literat wurde er 2007 mit dem Man Booker International Prize geehrt. Er war am 21. März 2013 in Boston in den USA verstorben
Sade Adu (geb. 1959)
Sängerin. Sade Adu wurde am 16. Januar 1959 als Helen Folasade Adu als Tochter als Tochter des Nigerianers Bisi Adu und der Britin Anne Hayes in Ibadan in Nigeria geboren. Sie gehört zu den populärsten nigerianisch-britischen Sängerinnen weltweit. Die Soul- und R&B-Sängerin verkaufte bis heute mehr als 50 Millionen Platten. Einer ihrer bekanntesten Hits war Smooth Operator.
Tony Oladipo Allen (1940-2020)
Musiker. Tony Oladipo Allen wurde am 20. Juli 1940 in Lagos geboren. Der nigerianische Schlagzeuger machte sich auch als Komponist und Songschreiber einen großen Namen. Er gilt als Begründer des Afrobeat.
Allen war am 30. April 2020 in Paris verstorben
Nana Asma’u (1793-1864)
Nana Asma’u wurde 1793 im heutigen Nigeria geboren. Sie war eine afrikanische Dichterin und Lehrerin, die im nördlichen Nigeria noch lange nach ihrem Tod verehrt wird. Die Tochter von Usman dan Fodio, dem Gründer des Kalifats Sokoto, war zudem eine starke Vorkämpferin für Unabhängigkeit, Bildung und Gleichberechtigung. Sie war 1864 verstorben. 2019 wurde Nana Asma’u in die Anthologie New Daughters of Africa von Margaret Busby aufgenommen, die einen Überblick über die schwarze und weibliche Literatur der letzten zwei Jahrhunderte bietet.
Ibrahim Badamasi Babangida (geb. 1941)
Ibrahim Badamasi Babangida wurde am 17. August 1941 geboren. Von 1985 bis 1993 herrschte Babangida als Präsident und Militärdiktator in Nigeria. An den durch einen unblutigen Putsch an die Macht gekommenen Politiker erinnert man sich heutzutage als einen korrupten und brutalen Diktator, der auch vor Menschenrechtsverstößen nicht zurückgeschreckt haben soll.
Abubakar Tafawa Balewa (1912-1966)
Abubakar Tafawa Balewa wurde am 1. Oktober 1912 in Bauchi in Nigeria geboren. Der von 1957 bis 1966 als erster Ministerpräsident Nigerias amtierende Balewa war einer der Gründer des Northern People's Congress. Seine Regierungszeit war trotz seiner Bemühungen von innenpolitischen Krisen geprägt, die darin einen Höhepunkt erreicht hatten, dass Balewa während eines Putsches von Militärs entführt und am 15. Januar 1966 ermordet wurde. Seine Leiche fand man sechs Tage nach der Entführung an einer Straße nahe Lagos.
Alhaji Sir Ahmadu Bello (1909-1966)
Alhaji Sir Ahmadu Bello wurde am 12. Juni 1909 in Rabbah in Nigeria geboren. Er ist ein Enkel des Usman Dan Fodjo, des Gründers des Kalifats Sokoto. 1949 machte er sich als Mitgründer des konservativen Northern People’s Congress (NPC) einen Namen. 1954 wurde er zum Premierminister von Nordnigeria ernannt. In dieser Position hatte er die Dschamāʿat Nasr al-Islam in Kaduna gegründet, eine Organisation, die sich vor allem gegen die christliche Missionierung richtete. Er war am 15. Januar 1966 bei einem Militärputsch ermordet worden.
Noel George DaCosta (1929-2002)
Musiker. Noel George DaCosta wurde am 24. Dezember 1929 in Lagos in Nigeria geboren und war 1940 mit seinen Eltern in die USA gezogen. Der US-amerikanische Komponist, Violinist und Chorleiter nigerianisch-jamaikanischer Herkunft hatte einiger Gedichte von Langston Hughes, Gwendolyn Brooks, Countee Cullen und die berühmten Rede von Martin Luther King " I Have a Dream“ vertont. DaCosta war einer der Begründer der Society of Black Composers, die bis 1975 bestand. Zudem hatte er ab 1975 für einige Jahre den Triad Chorale geleitet, mit dem er im Lincoln Center oder in der Cathedral of Saint John the Divine aufgetreten war. Er war am 29. April 2002 in New York City verstorben.
Florence Ekpo-Umoh (geb. 1977)
Leichtathletin. Florence Ekpo-Umoh wurde am 27. Dezember 1977 geboren Sie war eine Sprinterin nigerianischer Herkunft, die am 25. Juli 2000 die deutsche Staatsbürgerhaft erhalten hatte. Nach sehr guten Erfolgen kam ein vorläufiges sportliches Aus nach einem Doping-Skandal. Allerdings hatte sie im Jahre 2008 ihr Comeback.
Buchi Emecheta (geb. 1944)
Schriftstellerin. Buchi Emecheta wurde am 21. Juli 1944 in Lagos in Nigeria geboren Ihren literarischen Durchbruch erreichte sie mit ihrem Roman The Joys of Motherhood von Jahre 1979. Darin erzählt sie vom Schicksal einer Frau, die am Gegensatz zwischen Tradition und Kolonialismus scheitert.
Usman dan Fodio (1754-1817)
Usman dan Fodio wurde 1754 in Maratta in Nigeria geboren. Er war ein militärischer und religiöser Anführer der Qādirīya-Tariqa aus dem Volk der Fulbe sowie Begründer des Kalifats von Sokoto. In Westafrika ist er als der Shehu bekannt, ein Titel, der von dem arabischen Be-griff Scheich abgeleitet ist. Er war 1817 in Sokoto in Nigeria verstorben. Nach seinem Tod wurde sein Reich in zwei Hälften aufgeteilt. Seine Tochter Nana Asma’u (1793-1864) war eine bedeutende Dichterin und eine Kämpferin für die Bildung von Frauen.
Yakubu Dan-Yumma Gowon (geb. 1934)
Yakubu Dan-Yumma Gowon wurde am 19. Oktober 1934 in Lur in Nigeria geboren. Er war von 1966 bis 1975 Staatspräsident von Nigeria. Seine Amtszeit war stark von ethnischen Konflikten geprägt war. Diese versuchte Gowon durch Versöhnung zu beenden. Außerdem setzte er auf den Aufbau einer Infrastruktur und einer sozialen Politik. Am 28. Mai 1975 hatte er den Vertrag von Lagos unterzeichnet, der die Gründung der Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS vorwegnahm.
Keziah Jones (geb. 1968)
Musiker. Keziah Jones wurde am 10. Januar 1968 in Lagos als Olufemi Sanyaolu geboren. Er ist ein nigerianische Sänger und Gitarrist vervollkommnete den Stil des perkussiven Gitarren-spiels. Mit seinem eher minimalistischen "Blufunk“ hatte er einen eigenen harten Funkstil.
Nojim Maiyegun (geb. 1944)
Nojim Maiyegun wurde am 21. Februar 1944 in Lagos geboren. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio hatte er die Bronzemedaille im Halbmittelgewicht erreicht. 1966 hatte er bei den British Empire and Commonwealth Games in Kingston einen weiteren dritten Platz belegt. Seit 1971 boxt er als Profi, kann aber kaum auf größere Erfolge zurückschauen. Tragischerweise erblindete Maiyegun später, wobei Ärzte dies auf heftige Schläge beim Boxen zu-rückführten.
Jessica McIntyre (geb. 1976)
Jessica McIntyre wurde 1976 als Tochter eines Engländers und einer Französin in Kano in Nigeria geboren. 1979 waren ihre Eltern nach Deutschland gezogen. Bereits im Alter von elf Jahren wirkte sie am Schauspielhaus Hamburg in dem von Regisseur Peter Zadek inszenierten Bühnenstück Lulu mit. Später ließ sie sich in Schauspiel-, Gesangs- und Flamenco unterrichten. Sie lebte von 1998 bis 2002 in Sevilla, Spanien, und zog danach zurück nach Hamburg. Zu den bekanntesten Filmen, in denen sie mitwirkte, gehören Wo ist Fred? Von 2006 und Dunkel von 2010.
Murtala Ramat Mohammed (1938-1976)
Murtala Ramat Mohammed wurde Er amtierte 1975/1976 als Staatspräsident Nigerias. Er hatte seine Amtszeit mit einem weitsichtigen Demokratisierungsprogramm begonnen. Aber er wurde bereits wenige Monate nach seinem Amtsantritt während eines Putschversuches 1976 tödlich verletzt. Zu seinen Ehren wurde der internationale*
Flughafen von Lagos nach ihm benannt. Den Mercedes, in dem Mohammed erschossen wurde, kann man heutzutage im Nationalmuseum von Lagos besichtigen.
Anthony Olubunmi Kardinal Okogie (geb. 1936)
Anthony Olubunmi Okogie wurde am 16. Juni 1936 in Lagos geboren- Nach seiner Schul-zeit hatte er in Ibadan in Nigeria und Rom Katholische Theologie und Philosophie studiert. Am 11. Dezember 1966 hatte er das Sakrament der Priesterweihe empfangen. Von Papst Paul VI. wurde er am 5. Juni 1971 zum Titularbischof von Mascula und zum Weihbischof in Oyo in Nigeria ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 29. August 1971 Jahres Owen McCoy, der Bischof von Oyo. Von 1973 bis 2012 war er Erzbischof seiner Geburtsstadt Lagos. Im Jahr 2003 wurde er durch Papst Johannes Paul II. in das Kardinalskollegium aufgenommen.
George Osodi (geb. 1974)
Fotograf. George Osodi wurde 1974 in Lagos in Nigeria geboren. Der nigerianische Fotograf war zunächst als Pressefotograf tätig, bevor er seit Mitte der 2000er Jahre auch in der internationalen Kunstwelt Erfolge feiern konnte.
Twins Seven Seven (geb. 1947)
Maler. Musiker und Schriftsteller. Twins Seven Seven wurde am 3. Mai 1944 in Ogidi in Nigeria geboren. Der bekannte nigerianische Maler, mit bürgerlichem Namen Taiwo Olaniyi, war außerdem Musiker, Tänzer, Unternehmer und Politiker. Twins Seven Seven wurde von der UNESCO im Jahr 2005 zum Artist of Peace ernannt. Er war am 16. Juni 2011 in Ibadan in Nigeria verstorben
Ken Saro-Wiwa (1941-1995)
Menschenrechtler. Ken Saro-Wiwa wurde am 10. Oktober 1941 in Bori in Nigeria geboren. Der nigerianische Menschenrechtsaktivist und Schriftsteller erhielt 1994 den Alternativen Nobelpreis und wurde für den Friedensnobelpreis 1996 nominiert, bevor er am 10. November 1995 in Port Harcourt in Nigeria zusammen mit acht Mitstreitern vom Volk der Ogoni 1995 von der Militärjunta unter General Abacha exekutiert wurde.
Kommentare
(2006-2024) Smart genius, currently living in germany.
Wir haben leider keine Angaben zu Elias Kasengegefunden
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