Vor der Kolonisierung
Ab dem 10. Jahrhundert drangen islamisierte Berberstämme und arabische Nomaden in das Gebiet des heutigen Mauretanien vor, aus denen sich in der Folgezeit die Stammesgesellschaft der weißen Mauren (Beydan) bildete. Im 15. Jahrhundert wurden erste europäische Handelsniederlassungen an der mauretanischen Küste errichtet.
Im 20. und 21. Jahrhundert
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann Frankreich vom Senegal her mit der Kolonisierung des Landes. Trotz massiven Widerstandes der Nomadenstämme wurde Mauretanien 1904 eine zu Französisch-Westafrika gehörende Kolonie. Am 28. 11. 1960 erlangte Mauretanien aber unter Ould Daddah die Unabhängigkeit. 1975 annektierte es den Süden von Westsahara. Die autoritäre Herrschaft des ersten Staatspräsidenten Ould Daddah wurde 1978 durch einen Militärputsch gestürzt. 1979 erfolgte der Rückzug Mauretaniens aus Westsahara.
Nach einer Phase wechselnder Militärregimes und politischer Instabilität kam 1984 durch einen unblutigen Putsch Oberst M. Ould Sid'Ahmed Taya an die Macht. Ethnische Konflikte zwischen Mauren und Schwarzen führten im Jahr 1989 zu schweren Menschenrechtsverletzungen und in der Folge zur Ausweisung von etwa 100.000 Schwarzen aus Mauretanien und 250.000 Mauretaniern aus dem Senegal. Im selben Jahr wurde die islamische Rechtssprechung eingeführt.
Nach einem angeblichen Putschversuch im Jahr 1990 wurden im Rahmen einer Verfolgungsaktion etwa 500 Schwarze getötet. 1991 leitete Staatspräsident Taya einen Demokratisierungsprozess sowie Maßnahmen zur nationalen Aussöhnung im Land ein, u.a. wurde durch eine Volksabstimmung die neue demokratische Verfassung bestätigt. 1992 wurde Taya erneut zum Staatspräsidenten gewählt. Bei seiner Wiederwahl im Jahr 1997 erfolgte ein Boykott durch die Oppositionsparteien. 2000 wurde eine Wahlreform durchgeführt. Ein Putschversuch gegen Präsident Taya im Jahr 2003 scheiterte. Nach seiner erneuten Wiederwahl im selben Jahr gab es von Seiten der Opposition Vorwürfe wegen Wahlbetrugs.
Von der Heuschreckenplage im Jahr 2004 waren in Mauretanien rund 750.000 Menschen betroffen.
Anfang August 2005 wurde Präsident Taya gestürzt. Danach hatte ein von Oberst Ely Ould Mohamed Vall geführter "Militärrat für Gerechtigkeit und Demokratie" die Herrschaft übernommen. Am 6. August 2008 übernahm das Militär unter dem starken Mann General Mohamed Ould Abdel Aziz (geb. 1956) die Macht im Land. Auch dieses Regime versprach Wahlen und eine Demokratisierung im Land.
Aziz war am 15. April 2009 von diesem Amt zurückgetreten, um bei der Präsidentschaftswahl im Juni antreten zu können, die er im Juli 2009 gewonnen hatte. Im Jahr 2014 wurde Abdel Aziz im Amt des Präsidenten bestätigt.
Neuen Kommentar hinzufügen