Mali: Sehenswürdigkeiten

UNESCO-Welterbestätten

Djenné, islamische Stadt und vorislamische Städte
Der islamische Stadtteil (Mali) der im Jahre 1250 gegründeten Handelsstadt an der Trans-Sahara-Karawanenstraße gehört seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Moschee von Djenné gilt als eines der größten aus Lehmziegeln erstellten Gebäude weltweit. Gemeinsam mit der Altstadt von Djenné wurde die Moschee im Jahr 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Man schätzt die Fertigstellung der alten Moschee auf das Jahr 1240, im Jahr 1834 wurde sie zerstört, da sie als zu luxuriös galt, und bis 1896 nach alten Plänen restauriert. Aber auch dieses Gebäude wurde für den Bau der heutigen Moschee wieder abgerissen, deren Fertigstellung dann um 1909 lag.

Felsen von Bandiagara (Land der Dogon)
Das Bandiagara-Felsmassiv liegt im Süden des Landes im Gebiet der Dogon - eine afrikanische Volksgruppe.

Das Massiv beginnt 100 km östlich von Mopti, und endet 44 km nordöstlich von Bandiagara einer Stadt am Grandamia-Massiv.

Das Massiv besteht aus eisenhaltigem Sandstein und der höchste Berg der Hombori Tondo ist 1115 m hoch.
Der Tellem ein Pymäenvolk, das von den Dogon vertrieben wurde und das es heute nicht mehr gibt, lebte in den Tälern des Bergmassivs. Nur die Kultur der Tellem erinnert an diesen ausgestorbenen Stamm. Ihre Kultstätten wurden von den Dogon nicht zerstört, sie übernahmen sie und passten sie den eigenen Traditionen an.

Das kulturelle Zentrum der Dogon liegt über der Klippe. Im 19. Jahrhundert wurden Moscheen in unmittelbare Nähe der Schreine gebaut.
Die Felsen gehören seit 1989 sowohl zum UNESCO-Weltkulturerbe wie zum -Weltnaturerbe

Grabmal von Askia
Das Grabmal wurde aus Lehmziegeln errichtet, die in der Sahelzone bevorzugte Bauweise in Westafrika und ist 17 m hoch. Vermutlich wurde dort Mohammed I. Touré bestattet, König des Songhaireiches, der Ende des 15. Jahrhunderts lebte.

Der geschützte Ort besteht aus der Grabpyramide, zwei Moscheen, einem Platz und einem Friedhof. Das Grabmal von Askia wurde im Jahr 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Moscheen, Mausoleen und Friedhöfe von Timbuktu
Sankore-Moschee in Timbuktu, Djingerebur-Moschee in Timbuktu, Sidi Yahaya-Moschee in Timbuktu.

Die Stadt Timbuktu, die im 15. Jahrhundert sowohl Mittelpunkt des Gold- und Salzhandels als auch islamisches Zentrum war, gehört seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Von der einstigen Wichtigkeit des islamischen Zentrums zeugen noch heute jede Menge alter, islamischer Bücher. Sehenswert sind vor allem die Moscheen sowie Grabmale aus dem 14. Jahrhundert und die Lehmarchitektur der Stadt.

Städte

Bamako
Etwa 1.810.000 Menschen leben in Bamako, Hauptstadt und wichtigster Wirtschaftsstandort von Mali. Die am Fluss Niger gelegene Stadt mit ihrem Regierungsviertel Koulouba bietet neben dem Musée National du Mali und der Kollektion der Bibliothèque Nationale du Mali kulturelle Ereignisse wie die Fotografieausstellung Rencontres africaines de la photographie und das Musikfestival Trophées de la musique au Mali.

Gao
Die im Nordosten Malis gelegene Stadt Gao breitet sich am linken Ufer des Niger aus und wird von etwa 87.000 Menschen bewohnt. Als Knotenpunkt wichtiger Handelsstraßen kam der Stadt bereits in der Vergangenheit eine große Bedeutung für den Transsaharahandel zu. In bzw. bei der einstigen Hauptstadt des Songhayreiches liegen auch das UNESCO-Weltkulturbe des Grabmals von Askia Muhammad sowie die rote Düne von Koyma. Die Düne wird bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang in ein atemberaubendes fast pinkfarbenes Licht getaucht.

Koutiala
Fast 100.000 Menschen leben in Koutiala, einer ständig anwachsenden Stadt, die man wegen der bedeutenden Baumwollproduktion auch als The white gold capital bezeichnet. Zudem ist Koutiala Malis am zweitstärksten industrialierte Stadt.

Mopti
Das Zentrum der von etwa 114.000 Menschen bewohnten Stadt Mopti breitet sich über drei Inseln aus, was den Beinamen Venedig Malis erklärt. Die wohl wichtigste Hafenstadt des Landes lockt mit einer pittoresquen Altstadt voller Moscheen und Märkte.

Nioro du Sahel
In Westmali liegt Nioro du Sahel, eine von 34.000 Menschen bewohnte Stadt, die im 16. oder 17. Jahrhundert von einem Sklaven namens Diawandé gegründet wurde. Der Eroberer Al-Haddsch Omar ließ in der Stadt eine imposante Moschee erbauen.

Ségou oder Segu
Immerhin 131.000 Einwohner leben in der am Niger gelegenen Stadt, die ein wichtiger Ort für die Fischindustrie ist. Die von einem dominanten Wasserturm beherrschte Stadt lockt Reisende insbesondere mit Segou-Koro, dem alten Teil der Stadt, der sich etwa zehn Kilometer vom heutigen Stadtzentrum entfernt ausbreitet.

Sikasso
Im Süden Malis liegt Sikasso, die mit 226.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes. Zu den touristischen Highlights der Stadt gehören die Überreste der historischen Festungsmauer sowie die vorgeschichtlichen Missikorohöhlen.

Timbuktu
In Timbuktu, der sagenumwobenen Oasenstadt am südlichen Rande der Sahara, leben heute geschätzte 54.500 Menschen. Die alte Stadt hat mit der Desertifikation zu kämpfen, die sich darin äußert, dass der heiße Sahara-Sand immer näher an die Stadt heran kommt und sich heute bereits überall auf die Straßen drängt. Bei dem Namen Timbuktu denkt jeder zuerst an das Zentrum des Transsaharahandels, in das einst jährlich Tausende von Karawanen kamen, um hier Handel zu treiben, aber auch, um weiter zu ziehen in andere Regionen. Die gegenwärtig immer noch recht schwer zu erreichende Stadt besticht abe auch mit einer grandiosen Schönheit und solch wundervollen Bauwerken wie den drei islamischen Gotteshäusern Djinger-ber-Moschee, Sankóre-Moschee und Sidi Yahia-Moschee, welche mitsamt den 16 Friedhöfen und Mausoleen auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen.

Bauwerke

BCEAO Tower in Bamako
20 Etagen ist er hoch, der BCEAO-Turm im Stadtzentrum Bamakos, der nicht nur das höchste Bauwerk Malis, sondern von ganz Westafrika ist. Das sich am nördlichen Ufer des Niger in den Himmel reckende Bauwerk ist Hauptquartier der Central Bank of West African States, die Entwicklungs- und Regierungsfinanzierungen für mehrere französischsprachige Nationen Westafrikas vornimmt. Der Tower wurde in neu-sudanesischer Architektur entworfen und von der Suda-Sahel-Bauweise der berühmten Moscheen von Djenné und Timbuktu inspiriert. Östlich des BCEAO-Komplexes breiten sich ein Park sowie kleinere Gärten aus und umrahmen dieses Wahrzeichen Bamakos.

Dogon-Dörfer auf dem
Bandiagara-Plateau südöstlich von Mopti

Die traditionelle
Lebensweise der Dogon blieb vom Islam weit gehend unberührt und lässt sich an den Dogon-Dörfern wunderbar ablesen. Für Besichtigungen der Dörfer sollte man allerdings einen Führer buchen, der über die Kultur und die Geschichte der Dogon bescheid weiß.

Große Moschee von
Bamako

Im Stadtzentrum Bamakos erhebt sich am nördlichen Ufer des Flusses Niger und nahe dem Grand Marché die Große Moschee, eines der größten Bauwerke der Stadt. Der Bau des islamischen Gotteshauses wurde von Saudi-Arabien finanziert und war in den 1970ern abgeschlossen. Mit den riesigen Minaretten steht die Moschee der saudischen Bauweise auch näher als der Westafrikas. Die Moschee, sichtbar von den meisten Orten der Stadt, steht Touristen offen.

King Fahd-Brücke (frz. Pont Roi Fahd) in Bamako
Die King-Fahd-Brücke verbindet die älteren Stadtteile Bamakos mit den weiten Außenbezirken am südlichen Ende des Flusses Niger. Das auch als New Bridge bezeichnete Bauwerk ist eine von zwei Autobrücken die über diesen Fluss führen. Die 1992 eröffnete Brücke wurde mit saudischen Geldern finanziert und nach dem saudischen König Fahd benannt. Wie Bamakos erste Brücke, die 1957 unter der französischen Kolonialherrschaft konzipierte Martyrs Bridge, verbindet sie den zentralen Stadtteil Commune III mit Badalabougou. Über die Brücke verläuft die Avenue de la CDEAO.

Moschee von Mopti
Die Moschee wird auch als auch Moschee von Komoguel bezeichnet. Die zwischen 1933 und 1935 im sudanesischen Stil konzipierte Moschee von Mopti erhebt sich an der Stelle, an der einst eine Moschee aus dem Jahre 1908 gestanden hat.
Das islamische Bauwerk wurde aus dem Flusslehm des Niger (= Banco) erbaut und nach dem Vorbild der berühmten Großen Moschee von Djenné gestaltet. Im Jahre 2004 hat man auf die finanzielle Unterstützung der Stiftung des Aga Khan zurückgegriffen und die Moschee restauriert. Seit 2005 gehört sie zu den Nationalen Monumenten Malis.

Museen und Kunsteinrichtungen

Bibliothèque Nationale du Mali in Bamako
Ungefähr 60.000 Werke sind in der Nationalbibliothek von Mali untergebracht. Dazu gehören Bücher, Zeitschriften, Audiodokumente und Software. Diese Materialien stehen der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung; lediglich eine kleine Gebühr wird gefordert.

Musée National du Mali in Bamako
Archäologische und ethnologische Sammlungen sind im Nationalmuseum von Mali zu finden. Neben permanenten werden auch immer wieder Sonderausstellungen zur Frühgeschichte und zur Kultur Malis angeboten.

Naturschönheiten

Adrar des Ifoghas
Dieses große Plateau in der östlichen Region Kidal bedeckt immerhin fast 250.000 qkm. Adrar des Ifoghas bedeutet übrigens Berg der Ifoghas, eines Tuareg-Clans, der hier in der Gegend lebt. Sehenswert in der Gegend sind die vielen Tiere (u.a. Gazellen, Antilopen, Hyänen, Schlangen und Eidechsen), die im Areal eine Heimat gefunden haben. Abgesehen von dieser wundervollen Fauna lockt Adrar des Ifoghas mit einer Atem beraubenden Wüstenlandschaft, die von Sandsteinen, Grantiblocks und einem uralten Flusstal unterbrochen wird.

La-Boucle-du-Baoule-Nationalpark
Von der leider sehr stark dezimierten Tierwelt Malis sind einige Vertreter im La-Boucle-du-Baoule-Nationalpark zu beobachten. Zu dessen Bewohnern zählen Büffel, Giraffen und Flusspferde.

Niger Inland Delta
Das Niger-Delta ist die Stelle, an welcher der Fluss Niger in viele kleine Seitenarme zerfällt. Diese zusammen bilden während der Regenzeit einen gigantischen See am Rande der Wüste.

Pinke Düne von Koyma (frz. La Dune Rose de Koyma) bei Gao
Direkt in Gao erhebt sich am Niger-Ufer die Pinke Düne von Koyma, die man mit einem Boot erreicht. Die Düne, auf der man auch spazieren gehen kann, fällt auf der vorderen Seite sehr steil in den Fluss Niger ab. Bekannt ist sie aber auch für ihr fast pinkes Aufleuchten bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang.

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