Madagaskar: Pflanzen

Nur noch etwa 3% der Trockenwälder der Insel sind erhalten. Einer dieser Trockenwälder ist der rund 722 km² große Kirindy-Mitea-Nationalpark. Madagaskar ist die Heimat von mehr als 12.000 Pflanzenarten, von denen mehr als 80% endemisch sind, also nur hier vorkommen. Darunter sind rund 40 endemische Baumarten. Der Westen des Inselstaates ist eher trocken, während im Osten drei bis viermal so viel Regen fällt wie in Deutschland, daher findet man hier tropische Wälder. Weitere Besonderheiten der Flora des Inselstaates sind:
- Von 170 Palmenarten kommen 165 auf Madagaskar vor
- Die Pflanzenfamilie Didiereaceae mit allen Arten kommt ebenfalls nur auf Madagaskar vor.
Die Madagassen nutzen sie gerne als Zäune.
- Madagaskar besitzt annähernd 1.000 Orchideenarten, von denen rund 85% endemisch sind.
- Weltweit gibt es acht verschieden Baobab-Arten. Sechs davon sind im Westen von Madagaskar endemisch.
- Im Westen wachsen ausgedehnte Dornenwälder.
Damit gehört Madagaskar zu eines der artenreichsten Länder weltweit.

Aloe-Pflanzen
Die Aloe-Pflanzen (Aloe vera) mit ihrem milchig-weißen Saft werden vor allem bei Hauterkrankungen verwendet. Diese Art gehört zur Gattung der Aloen (Aloe) in der
Unterfamilie der Affodillgewächse in der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae). Die Pflanzen besitzen entweder keinen Stamm und wenn doch, dann besitzt er einen Durchmesser von etwa 10 cm. Das in der Aloe enthaltene Aloin wirkt stark abführend, weswegen es auch bei Verstopfung angewendet werden kann. Die Pflanze wurde auf die Insel eingeführt

Wolfsmilchgewächse
Die Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales). Weltweit gibt es etwa 240 Gattungen mit etwa 6.000 verschiedenen Arten. Die Wolfsmilchgewächse umfassen auf Madagaskar rund 700 verschiedene Arten. Zu den Wolfsmilchgewächsen gehören u.a. der:
- Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), der vorwiegend in Mittel- und Südamerika aber auch auf Madagaskar vorkommt.
- Christusdorn (Euphorbia milii), er kommt mit zahlreichen Unterarten auf Madagaskar vor
- Kautschukbaum, Gummibaum (Hevea brasiliensis), er kommt auch auf Madagaskar vor

Hülsenfrüchtler
Die Hülsenfrüchtler (Azukibohnen) gliedern sich in etwa 700 Gattungen mit etwa 15.000 bekannten Arten. Die Pflanzen können krautig sein oder auch Bäume, Sträucher und Lianen. Sie besitzen meist einen relativ hohen Eiweißanteil, womit ihre Früchte und Samen ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung sind. Insbesondere bei fleischarmer, vegetarischer oder veganer Lebensweise sind sie nahezu unverzichtbar. Beispiele für die als Nahrung für Menschen und Tiere verwenden Hülsenfrüchtler sind beispielsweise Azukibohnen, Grüne Bohnen, Erbsen, Erdnüsse Kichererbsen, Limabohnen oder Linsen und Lupinen sowie Sojabohnen und Wicken.

Affenbrotbäume
Die Affenbrotbäume – auch als Baobabs bezeichnet - sind nicht nur für Naturliebhaberein echter Hinkucker. Die Affenbrotbäume (Adansonia) sind eine Gattung aus der Unterfamilie der Wollbaumgewächse (Bombacoideae) in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie erreichen eine Höhe zwischen 5 und 30 m. Von der Gattung der Affenbrotbäume gibt es weltweit nur acht verschiedene Arten– sieben davon wachsen auf Madagaskar und sechs davon sind sogar endemisch. Eine weitere Affenbrotart gibt es noch in Australien.

Die Affenbrotbäume sind große und häufig bizarr wachsende Laubbäume. Sie zeichnen sich durch einen relativ kurzen, extrem dicken Stamm aus und die Baumkrone besteht aus kräftigen, oft unförmig erscheinenden Ästen, die eine weit ausladende Krone bilden. Im unbelaubten Zustand erinnert die Astkrone an ein Wurzelsystem, was zu der Legende beigetragen hat, der Affenbrotbaum sei ein verkehrt herum gepflanzter Baum. Die graubraune bis graue Rinde ist zwischen 5 bis 10 cm dick und ist außen hart und innen faserig. Daher können die Bäume kleinere Buschbrände recht gut überstehen.
Die süßen Früchte werden als Obst oder zur Herstellung von Fruchtsäften und Süßwaren genutzt und aus den Samen wird kostbares Öl gewonnen. Aus den Fasern der Rinde werden u.a. Seile, Taue, Gurtbänder, Saiten für Musikinstrumente, Körbe, Netze und Angelschnüre hergestellt. Die getrocknete Rinde wird u.a. als Mittel gegen Fieber genutzt.

Ravenala
Die Gattung Ravenala ist auf Madagaskar endemisch. Die Baumart (Ravenala madagascariensis) aus der Gattung Ravenala wird in vielen tropischen Gebieten weltweit wegen ihrer bunten Blüten als Zierpflanze verwendet. Der Baum kann eine Höhe zwischen 10 bis 15 m erreichen, wobei die Blätter der Pflanze bis zu 3 m lang werden können. Interessant ist, dass sich im Blattgrund Regenwasser sammelt.

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