Politiker und Herrscher
Jomo Kenyatta (1893 – 1978)
Kenyatta war 1963 mit der Unabhängigkeit Kenias der erste Ministerpräsident und ab 1964 der der erste Staatspräsident des Landes. Vor der Unabhängigkeit hatte Kenyatta am Mau-Mau Freiheitskampf teilgenommen und war dafür mehrere Jahre inhaftiert worden. Unter seiner Herrschaft kam es zu einer Landreform, bei der es sogar gelang, die weißen Siedler im Land zu behalten. Er wird heute als "Vater der Nation" verehrt und verherrlicht.
Mwai Kibaki (geb. 1931)
Kibaki ist seit 2002 der dritte Staatspräsident Kenias. Der Kikuyu gehörte seit 1960 der Einheitspartei Kenya African National Union (KANU) an, war in Jomo Kenyattas Kabinett Finanzminister und Vizepräsident unter Daniel Arap Moi. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist sein Führungsstil eher liberal. Man wirft ihm allerdings vor, die Korruption im Land nicht genügend eindämmen zu können, auch wenn er während seiner Amtszeit vieles durchsetzen konnte, wie beispielsweise den kostenlosen Grundschulbesuch aller Kinder.
Wangari Maathai (1940-2011)
Die kenianische Universitätsprofessorin, Umweltschützerin und Vize-Umweltministerin erhielt 2004 den Friedensnobelpreis. Wegen ihres Engagements für den Naturschutz wurde sie auch als "Mutter der Bäume" bezeichnet.
Daniel Arap Moi (geb. 1924)
Daniel Arap Moi war zwischen 1978 und 2002 Staatspräsident von Kenia. Nach dem Tod Kenyattas trat er ohne Wahlen die Präsidentschaft an; sein Führungsstil galt als autoritär. 1982 unternahmen Luftwaffenoffiziere einen Putschversuch gegen Moi, der jedoch scheiterte. Da die Kenya African Union (KAU), die einzige zugelassene Partei war, konnte Moi seine Position sogar festigen. 2002 konnte Moi aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht mehr antreten. Der Oppositionsführer Mwai Kibaki, der frühere Vizepräsident Kenias, gewann die Wahlen.
Barack Obama (geb. 1961)
Obama wurde am 5. November 2008 zum ersten farbigen Präsidenten der USA gewählt. Er wurde am 4. August 1961 in Honolulu auf Hawaii als Sohn einer weißen Studentin - Stanley Ann Dunham(1942-1995) - und eines farbigen Studenten aus Lelo in Kenia vom Stamm der Luo - Barack Hussein Obama (1936-1982) - geboren. Die beiden hatten sich als Studenten an der Universität von Hawaii kennengelernt und 1960 geheiratet. Die Ehe wurde jedoch bereits 1963 geschieden. Seine Mutter heiratete darauf einen Indonesier und ging mit ihm und dem Sohn nach Djakarta. Obama kehrte aber 1971 zurück nach Hawaii, wo er von den Großeltern mütterlicherseits großgezogen wurde. Seine Oma Madelyn starb kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 2008. Obama heiratete 1992 die Farbige Michelle Obama (geb. 1964 ) mit der er zwei Töchter hat - Malia Ann (geb. 1998) und Natasha (geb. 2001). Er trat sein Amt als 44. Präsident der USA am 20. Januar 2008 mit der feierlichen Amtseinführung an. Nach seiner Wahl herrschte in Teilen Kenias Volksfeststimmung.
Schriftsteller und Dichter
Karen Blixen (1885 – 1962)
Die dänische Schriftstellerin leitete 17 Jahre lang eine Kaffeefarm in Kenia in der Nähe von Nairobi an den Ngong Bergen. Ihre Bücher erschienen unter dem Pseudonym Isak Dinesen. Ihre Biographie wurde in dem Film "Jenseits von Afrika" mit Meryl Streep in der Hauptrolle verfilmt. Ihr Roman "Afrika, dunkel lockende Welt" beginnt mit den Worten „Ich hatte eine Farm in Afrika, am Fuße der Ngong Berge...“, ebenso wie auch die Verfilmung. 1931 musste Karen Blixen im Zuge der Weltwirtschaftskrise ihre Farm verkaufen und kehrte nach Dänemark zurück. In Ngong bei Nairobi auf ihrer ehemaligen Farm befindet sich heute das "Karen Blixen Museum".
Meja Mwangi (geb. 1948)
Dieser Schriftsteller gehört zu den bedeutendsten seines Landes und erhielt 1992 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Der Kikuyu schrieb Romane, Kinderbücher, Filme und Theaterstücke, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Er arbeitete auch zusammen mit Sydney Pollack an der Regie des Films "Jenseits von Afrika". Zu seinen Werken zählen außerdem "Nairobi", "Wie ein Aas für Hunde", "Kariuki und sein weißer Freund" und "Narben des Himmels".
Grace Ogot (geb. 1930)
Die wohl bedeutendste Autorin Ostafrikas gehörte zu den ersten Schriftstellerinnen des Kontinents. Sie arbeitete zunächst als Hebamme, später als Journalistin und Sprecherin für den BBC. Sie war als Botschafterin für die UNO und die UNESCO tätig, war ab 1984 Parlamentsmitglied und Assistant Minister unter Daniel Arap Moi. Mit ihren Kurzgeschichten und Romanen erregte sie internationale Aufmerksamkeit. Zu ihren Werken zählen "The Promised Land", "Land Without Thunder", "The Other Woman", "The Graduate", und "The Island of Tears".
Ngugu Wa Thiong’o (geb. 1938)
Der berühmte kenianische Schriftsteller und Kulturwissenschaftler ist ein Kikuyu, der in seiner eigenen Sprache publiziert, obwohl es bislang keine Schriftform dieser afrikanischen Sprache gab. Sein Widerstand gegen die britische Kolonialpolitik machte ihn ebenso populär wie seine aufklärerischen Themen. Für das Theaterstück "Ich heirate dich, wann ich will" wurde er 1977 von der Moi-Regierung verhaftet und gefoltert; seine Stücke wurden verboten. In den 80er Jahren gewährte England ihm politisches Asyl.
Sportler
Vivian Cheruiyot (geb.1983)
Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2007 in Osaka gewann sie die Silbermedaille über 5.000 m. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Berlin konnte sie in einer Zeit von 14:57,97 Minuten die Goldmedaille im 5.000 m-Lauf erringen.
Eliud Kipchoge (geb. 1984)
Eliud Kipchoge wurde am 5. November 1984 in Kapsisiywa bei Kapsabet in Kenia geboren. Er ist ein Leichtathlet aus dem Volk der Nandi. Er gilt derzeit als bester Langstreckenläufer und als einer der besten aller Zeiten. Kipchoge wurde 2003 – noch im Juniorenalter – Weltmeister in einem 5.000-Meter-Lauf. Seit 2012 konzentriert er sich Halbmarathon- und Marathonstraßenläufe (42,195 km). Er wurde 2016 und 2021 Olympiasieger im Marathonlauf. Im September 2022 gewann er zum vierten Mal den Berlin-Marathon und verbesserte dabei mit einer Zeit von 2:01:09 h seinen eigenen Weltrekord aus dem Jahr 2018. Er bewältigte als erster Läufer am 12. Oktober 2019 in Wien die Marathonstrecke in 1:59:40,2 Stunden. Der Lauf wurde jedoch nicht als Weltrekord anerkannt, da neben den wechselnden Tempomachern auch ein vorausfahrendes Auto, das per Laser sein Tempo vorgab, nicht dem Reglement des Weltleichtathletikverbandes (International Association of Athletics Federations = IAAF) entsprach. Kipchoge ist katholischer Christ, verheiratet, hat drei Kinder und lebt in der Stadt Eldoret im Westen von Kenia.
Kipchoge Keino (geb. 1940)
Kipchoge Keino wurde am 17. Januar 1940 in Kipsamo im Nandi County geboren. Er ist ein früherer kenianischer Leichtathlet, der zweimal Olympiasieger wurde und die Dominanz seines Landes im Mittelstrecken-, Langstrecken- und Hindernislauf einleitete.
Luke Kibet (geb. 1973)
Marathonläufer, u.a. Sieger der Marathon-Läufe 2000 und 2004 in Nashville/USA
Luke Kibet (geb. 1983)
Marathonläufer und namensgleich mit dem 1975 geborenen Luke Kubit. Er wurde u.a. Weltmeister im Marathon-Lauf anlässlich der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Osaka/Japan 2007.
Eliud Kipchoge (geb. 1984)
Eliud Kipchoge wurde am 5. November 1984 in Nairobi geboren. Er wurde u.a. 2003 in Paris Weltmeister im 5000-Meter-Lauf und 2016 in Rio de Janeiro Olympiasieger im Marathonlauf. Im September 2018 gewann er den Berlin-Marathon und stellte mit einer Zeit von 2:01:39 h einen neuen Weltrekord auf
Wilson Kipketer (geb. 1970)
Leichtathlet. Der in Kenia geborene Kipketer ging 1990 nach Dänemark und nahm später die dänische Staatsbürgerschaft an. Im Jahr 1995 gewann er eine Goldmeaille über 800 m gewann er bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Göteborg. Diesen Titel konnte er 1997 in Athen und 1999 in Sevilla verteidigen. Im Jahr 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney startete er als dänischer Staatsbürger errang er "nur" eine Silbermedaille nach dem Deutschen Nils Schumann. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen erreichte er nur noch eine Bronzemedaille. Im Jahr 2005 gab er das Ende seiner Karriere bekannt.
Moses Kiptanui (geb.1970)
Mittel- und Langstreckenläufer. Er gewann u.a. bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1991 in Tokio, 1993 in Stuttgart und 1995 in Göteborg den Weltmeistertitel im 3000 m Hindernislauf.
Abel Kirui (geb. 1982). Marathonläufer.
Sein letzter Erfolg war der Sieg auf der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin in 2:06:54 h
Brigid Kosgei (geb. 1994)
Marathonläuferin. Brigid Jepscheschir Kosgei wurde am 20. Februar 1994 in Kenia geboren. Sie hatte u.a. die Chicago Marathons 2018 und 2019 sowie den London Marathon 2019 gewonnen. Beim Chicago Marathon am 13. Oktober 2019 wurde sie mit einer Zeit von 2:14:04 Weltmeisterin.
Tegla Loroupe (geb. 1973)
Marathonweltrekordlerin und dreifache Weltmeisterin im Halbmarathon
Patrick Makau Musyoki (geb. 1985)
Makau ist ein Langstreckenläufer. Beim Berlin-Maraton am 25. September 2011 stellte er mit 2:03:38 h einen neuen Weltrekord im Marathonlauf auf
Obes Ondieki (geb.1961)
Langstreckenläufer, als erster lief er die 10.000 m 1993 in Oslo unter 27 Minuten.
Lucas Sang (1961-2008)
Leichtathlet. Er wurde am 1. Januar 2008 infolge der Aufstände nach der Präsidentenwahl ermordet.
Moses Tanui (geb.1965)
Langstreckenläufer, der u.a. der Erste war, der 1993 in Mailand den Halbmarathon unter 1 Stunde lief und damit den bisherigen Weltrekord einstellte.
Naftali Temu (1945-2003)
Leichtathlet und Langstreckenläufer, Olympiasieger von 1968 über 1.000 m
Paul Tergat, geb. 1969, Weltrekordler im Halbmarathon
Douglas Wakiihuri (geb. 1963)
Marathon-Läufer. Er gewann u.a. die Silbermedaille im Marathon bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul/Südkorea und wurde Weltmeister im Marathon-Lauf anlässlich der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Rom 1987.
Henry Wanyoike (geb. 1974)
blinder Marathonweltrekordler
Weitere Persönlichkeiten
Clinton Richard Dawkins (geb. 1941 in Nairobi)
Der englische Zoologe, Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe erlangte weltweite Bekanntheit durch seine Theorie des egoistischen Gens. Er ist Verfechter der darwinistischen Evolutionstheorie und ein ebitterter Kritiker des Kreationismus.
Denys Finch-Hatton (1887 – 1931)
Der englische Adlige und Großwildjäger im heutigen Kenia war der Liebhaber der Schriftstellerin Karen Blixen (siehe oben). In der Verfilmung ihrer Biografie wurde er von Robert Redford dargestellt. Außerhalb von Nairobi befindet sich das "Denys Fich-Hatton Memorial".
Ludwig Krapf (1810 – 1881)
Der schwäbische Missionar Ludwig Krapf brachte den Mombasadialekt Kiswahili in Schriftform. Damit schuf er die Basis für den raschen Aufstieg des Kisuaheli zur Verkehrs- und Handelssprache Ostafrikas. Neben Englisch ist Kisuaheli noch heute Amtssprache in Kenia. Auch Krapfs Bibelübersetzung hat seine Spuren hinterlassen - etwa 70 Prozent der Kenianer sind heute Christen.
Richard Leakey (geb. 1944)
Der weltbekannte Paläonthropologe ist der Sohn von Louis Leakey und der Bruder von Jonathan Leakey, der 1964 den ersten versteinerten Homo habilis fand. Richard fand am Turkana-See in der Nähe von Nairobi zusammen mit seiner Frau Maeve Leakey Schädel des Homo habilis und des Homo erectus, die belegen, dass in Ostafrika schon zwei bis vier Millionen Jahre vor Christus die Vorfahren des heutigen Menschen lebten. Die National Geographic Society unterstützte ihn bei seinen Ausgrabungen zwischen 1969 und 1975. Leakey war nicht nur Leiter zahlreicher Expeditionen und Ausgrabungen sonders auch Direktor des Nationalmuseums von Kenia und der oberste Chef aller Ausgrabungsstätten Kenias. Der ehemalige Präsident Daniel Arap Moi ernannte ihn 1989 zum Leiter des Kenya Wildlife Service. 1993 verlor Leakey bei einem Flugzeugabsturz beide Unterschenkel. Er trat von seinen Posten zurück, gründete aber die oppositionelle Partei Swahili for Noah’s Ark (SAFINA) und kämpfte gegen die Korruption in Kenia. Man bedrohte ihn bereits wiederholt mit dem Tode, lässt ihn seit langem überwachen und zwang ihn zum Rücktritt aus der Politik. Dennoch gehört Leakey zu den angesehensten Persönlichkeiten des Landes und hält weiterhin politische Reden, um die Menschen politisch zu unterstützen. Zu seinen Werken gehören "One Life: An Autobiography", "Die Menschen vom See: Neueste Entdeckungen zur Vorgeschichte der Menschheit", "Die sechste Auslöschung: Lebensvielfalt und die Zukunft der Menschheit" und "Die Suche nach dem Menschen: Was wir wurden, was wir sind".
Roger Whittaker (geb. 1936 in Nairobi)
Der britische Sänger hat weltweit mehr als 55 Millionen Platten verkauft. Zu seinen Alben gehören "Mein Deutsches Album", "Zum Weinen ist immer noch Zeit", "Typisch Roger Whitaker", "Voyager", "Ein Glück, dass es Dich gibt", "Live in Berlin", "Mein schönster Traum" und "Moments In My Life".
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