Kap Verde: Pflanzen

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Das Klima auf Kapverden ist für die meisten Pflanzen sehr ungünstig, da die Regenzeit oft jahrelang ausbleibt. Daher hat sich auch eine nicht sehr artenreiche Flora entwickelt. Auf keiner der Inseln gibt es eine geschlossene Walddecke.

Vor der ersten Besiedlung gab es etwa 250 Pflanzenarten, deren Zahl durch eingeführte Pflanzen auf 850 Arten erhöht wurde. Davon sind heute 90 Arten als endemisch bekannt, also nur auf Kapverden vorkommend. Dazu gehören die auf Santo Antao vorkommende Kapverden-Wolfsmilch und der in Caldeira wachsende Kreuzblütlerstrauch. Ebenso endemisch sind der Natternkopf und die Phoenixpalme der Südinseln. Da die Oberflächenformationen der Inseln sehr unterschiedlich sind, ist auch ihre Vegetation verschieden. So findet man auf den wüstenähnlichen Ostinseln Sal, Boavista und Maio eher trockenheitsresistente Pflanzen wie Gräser und Sahelarten, und es gibt wenig Bäume. Die gebirgigen Inseln haben dagegen die Möglichkeit der Wassergewinnung durch die Kondensation des Passatnebelniederschlages. Dort gibt es eine vielfältigere Vegetation und auch Wiederaufforstungsgebiete, wie z.B. den Kiefernwald von Pico da Cruz. Es werden auch Eukalyptus- und Akazienarten als Erosionsstopper und zur Verbesserung des Wasserhaushalts der Insel künstlich angepflanzt.

An den Küstengebieten findet man salztolerante, krautige Arten wie Dorngehölz, aber auch Akazien, Gruppen von Phoenix-Palmen und Tamarisken. Letztere sind 1-3 m hohe, sandsturmresistente Sträucher mit sehr langen Wurzeln, die bis ins Grundwasser reichen. So können sie auch gut auf Salz- und Kalkböden gedeihen.

Im Mündungsbereich wasserführender Täler ist die Vegetation schon etwas üppiger. Dort wachsen Kokos- und Dattelpalmen, Feigen, Lorbeergewächse, Tamariskenbüsche wie auch vereinzelt dauerblühende Lantanaarten. Das sind immergrüne Sträucher mit rauen, würzig riechenden Blättern.

In den grünen Tälern sieht man die leuchtend roten Blüten der Canna (Blumenrohr), die zu der Familie der Blumenrohrgewächse gehört. Die Pflanze hat knollig verdickte Wurzelstämme und Blätter, die an hohlen Stängeln sitzen, was auch zu dem Namen geführt hat. Die Blütenfarben der Canna können zwischen Gelb und Rot stark variieren. Weiterhin sieht man auch einzelne lilablühende Jacarandabäume wie auch Bougainvillea-Sträucher. An den Luvhängen der Gebirgstäler wachsen Lavandula- und Artemisiaarten, die man auch unter der Bezeichnung "Federbuschvegetation" kennt.

Auf Brava, Santo Antao und Sao Nicolau, wo früher ein dichter Wald aus Drachenbäumen zu finden war, wachsen diese heute unter Naturschutz stehenden außergewöhnlichen Bäume nur noch vereinzelt. Sie gehören zu der Familie der Agavengewächse und können bis zu 400 Jahre alt und 20 m groß werden. Im Alter bekommen sie einen extrem dicken, hellbraunen bis grauen Stamm. Zwei unterschiedliche Geschichten erzählen, wie der Drachenbaum zu seinem Namen gekommen ist. Die eine besagt, dass beschädigte oder abgebrochene Triebe meistens wieder austreiben (was tatsächlich so ist), ebenso wie dem Drachen zwei Köpfe nachwachsen, wenn man einen Kopf abschlägt. Der anderen Geschichte folgend erinnert die farblose, harzige Ausscheidung, die bei Verletzungen des Stammes austritt und sich an der Luft dunkelrot färbt, an das "Drachenblut".

Die Nationalblume von Kapverden ist die blauviolett blühende Kapverdische Glockenblume. Sie wächst vor allem an Felshängen in höheren Lagen.

Nutzpflanzen

In den feuchteren, ganzjährig grünen Tälern wachsen Bananen-, Mango- sowie Zitrusbäume. Auf Santiago wird Zuckerrohr ebenso wie Mais und Bohnen angepflanzt. Ein wichtiges Exportgut war die Purgiernuss, ein Ölsamenstrauch, der bis zu 3 m hoch werden kann. Aus den mandelförmigen Früchten wurde Öl gewonnen und zur Herstellung von Seifen, Schmieröl und Kerzen verwendet. Heute ist das nicht mehr der Fall und man findet die Pflanze nur noch wild wachsend. In Trockenzonen wächst die Bombadeira, ein ca. 3 m hoher Strauch mit weiß-violetten Blüten. Die Samen seiner runden Früchte werden zum Füllen von Kissen benutzt. Die getrockneten Blätter der Agavenart Fourerea dienen als Brennmaterial und für Flechtarbeiten.

Heilpflanzen

Es gibt auf Kapverden unzählige Teesorten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch eine Heilwirkung haben. Früher wurde die Milch der Gestiba-Pflanzen auf faule Zähne getropft, so dass diese sich vom Zahnfleisch lösten und herausfielen.

Giftpflanzen

Der charakteristische weiße und klebrige Milchsaft der Kapverden-Wolfsmilch ist ebenso wie die ganze Pflanze stark giftig. Wird er getrunken, verursacht er Schwellungen und Blasenbildung. Gelangt er ins Auge, so kann es zur Hornhaut- oder Bindehautentzündung kommen. Ebenso giftig sind die reifen Beeren der Lantanaarten.

Eingeführte Pflanzen

Die meisten Pflanzen auf Kapverden sind eingeführte Arten. Die wichtigsten sind z.B. die aus Südamerika stammenden von Oktober bis November blühenden Jacarandabäume und die brasilianische Bougainvillea, eine Kletterpflanze.

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