Kamerun: Bevölkerung und Städte

Bevölkerungszahl
Kamerun hat etwa 25 Millionen Einwohner. Die dichteste Besiedlung weisen die Region um die Hauptstadt Yaoundé, das Grasland der Bamileke sowie die Küstenprovinz bei der Hafenstadt Douala auf. Vergleicht man dagegen die Mitte Kameruns mit diesen Regionen, so ist sie fast menschenleer.

Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung Kameruns setzt sich aus über 200 verschiedenen Ethnien zusammen. Hierzu zählen Bantustämme (u.a. Douala, Pangwe-Fang und Bassa), die vorwiegend im Norden des Landes leben, im Westen Semibantu (wie Bamileke, Bamum, Tikar) und Adamawa, Sudanvölker (Massa, Mundang) sowie Fulbe und Hausa im Norden und in der Landesmitte. Einige Tausend Pygmäen bewohnen den südlichen Regenwald Kameruns. Ferner gibt es eine europäische Minderheit, die überwiegend aus Franzosen und wenigen Engländern besteht.

Religionszugehörigkeit
Etwa 25% der Bevölkerung Kameruns sind Katholiken, 25% Protestanten, 30% sind Anhänger von Naturreligionen und etwa 20%, vorwiegend im Norden des Landes, sind Muslime.

Landessprache
Die Amtssprachen sind Englisch und Französisch. Als Umgangssprachen sind afrikanische Sprachen wie Bantu, Semibantu u.a. im Gebrauch, sowie Weskos, eine auf dem Englischen basierende Kreolsprache.

Hinweis
Das Land ist gespalten und zwar zwischen der städtischen und ländlichen Bevölkerung, aber besonders zwischen der anglofonen Minderheit im Westen des Landes und der frankofonen Mehrheit. Die Hauptstadt Yaounde beispielsweise ist deutlich frankofon. Das geht soweit, dass die anglofone Minderheit einen eigenen Staat befürwortet und es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt.

Bamenda
Bamenda hat etwa 350.000 Einwohner. Sie liegt im Nordwesten des Landes und ist die größte kamerunische Stadt der englischsprachigen Minderheit. Bamenda ist weiterhin eine wichtige Handels-, Universitäts- und Verkehrsstadt. Touristisch interessant sind die vielen Bauwerke, die noch Kinder der deutschen Kolonialzeit sind. Zu ihnen gehört etwa die Festung von Bamenda, die über der Stadt thront.

Douala
Douala ist mit ca. 2,5 Millionen Einwohnern die einwohnerreichste Stadt des Landes und das Finanz-, Industrie-, Handels- und Kulturzentrum des Landes. Die Stadt liegt am Atlantischen Ozean und verfügt über den größten und wichtigsten Hafen Kameruns. Douala ist ein Schmelztiegel der verschiedensten ethnischen Gruppen, denn auf dem Flughafen Douala International betreten die meisten Reisenden zum ersten Mal kamerunischen Boden. Die Stadt bietet eine ganze Reihe an Sehenswürdigkeiten an. Dazu gehören u.a. das frühere Gouverneursgebäude, die neoromanische Kathedrale, der Justizpalast und das städtische Museum.

Garoua
In Garoua leben etwa 290.000 Menschen. Hier kam auch Ahmadou Ahidjo zur Welt, der erste Präsident Kameruns. Er hatte während seiner Regierungszeit (1960-1982) viel zur Entwicklung seiner Heimatstadt beigetragen. Garoua ist aber auch ein Zentrum der Binnenschifffahrt. Die Stadt verfügt über einen internationalen Flughafen und ist eine wichtige Größe im Handel des kamerunischen Nordens.

Yaoundé (deutsch Jaunde)
Kameruns Hauptstadt Yaoundé hat etwa 2 Millionen Einwohner und der am dichtesten besiedelte Raum des Landes. Sie wurde auf Hügeln um den Fluss Mfoundi herum erbaut. Auf dem westlichen Stadtgebiet erheben sich die beiden Berge Mont Mbankolo und Mont Fébé. Umgeben wird Yaoundé weiterhin von tropischem Urwald. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Kameruns und das Industriezentrum der Tabak-, Milch-, Glas-, Ton- und Holzindustrie.