Städte
Bafatá
Diese recht hübsche Stadt ist zugleich der Geburtsort des Bissau-guineischen Nationalhelden Amílcar Cabral, dessen Geburtshaus in der Nähe des alten Marktes zu finden ist. Die 22.500-Einwohner-Stadt besticht durch ihr interessantes Kolonialzentrum, das sich am malerischen Ufer des Rio Gêba ausbreitet. Die Hauptstadt der Region Bafatá ist Sitz der gleichnamigen katholischen Diözese und erstreckt sich inmitten einer reichen Tierwelt, deren auffälligste Vertreter Makaken und Affen sind.
Bissau
Von den etwa 1,5 Millionen Einwohnern Guinea-Bissaus leben allein 400.000 in der recht ruhigen Hauptstadt Bissau, dem politischen, administrativen und wirtschaftlichen Zentrum des kleinen Landes. Über die Stadt, die auch den einzigen internationalen Flughafen Guinea-Bissaus besitzt, läuft beinahe der ganze Handel mit dem Ausland. Wirtschaftsmittelpunkt ist das frühere portugiesische Stadtzentrum, die Praça. Dort befinden sich die Ministerien, Banken und großen Hotels der Stadt. Die Stadt aber leidet unter einer beklagenswert schwachen Infrastruktur, die durch den Bürgerkrieg von 1998/99 noch den Todesstoß erhalten hat. Strom-, Wasserversorgung, Straßen - alles ist in marodem Zustand, und selbst der einstige Präsidentenpalast erhebt sich nur noch als triste Ruine gen Himmel. Als eine der letzten Hauptstädte der Welt liegt Bissau nachts beinahe vollständig im Dunkeln. Selbst die öffentlichen Gebäude verfallen. Gab es in der Stadt Sehenswürdigkeiten, so sind diese nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ein kleiner Lichtblick ist der recht sehenswerte Carneval, der in jedem Jahr Ende Februar/Anfang März in Bissau stattfindet.
Bolama
Auf der gleichnamigen, etwa 65 qkm großen Insel liegt Bolama, die Hafen- und Hauptstadt der Verwaltungsregion Bolama. Bis zum Jahre 1941 war sie die Hauptstadt der portugiesischen Kolonie, worauf noch zahlreiche faszinierende Kolonialbauten verweisen, die den Zahn der Zeit und den Bürgerkrieg überlebt haben. Leider verfällt Bolama immer mehr, sodass Straßen und Bauwerke langsam von Bäumen und Sträuchern überwuchert werden.
Buba
Am Rio Grande de Buba und nahe dem Contanhez National Park liegt Buba, die mit gerade einmal fast 7.000 Einwohnern größte Stadt im Süden Guinea-Bissaus. Die Hafen- und Hauptstadt der Region Quinara war von Kumba Yala, dem früheren Präsidenten des Landes, sogar als Haupstadt Guinea-Bissaus auserkoren worden, ein Plan, der aber nie umgesetzt wurde.
Cacheu
Die Hauptstadt der gleichnamigen Region Cacheu befindet sich im Nordwesten Guinea-Bissaus und kann auf fast 10.000 Einwohner verweisen. Der einst bedeutende Fährhafen des Landes bietet einige interessante Bauwerke an, die zu sehen es sich lohnt. Neben der kolonialen Festung breitet sich bei der Stadt auch der Mangroven-Naturpark Tarafes de Cacheu aus.
Farim
Im Norden Guinea-Bissaus und am nördlichen Ufer des Rio Cacheu breitet sich Farim aus, eine Stadt mit etwa 6.500 Einwohnern, die einst ein anziehendes Handelszentrum gewesen ist, aber unter dem Unabhängigkeits- und dem Bürgerkrieg sehr zu leiden hatte.
Gabú
Gabú, die größte Stadt in Guinea-Bissaus Osten, fungiert als Hauptstadt der gleichnamigen Region. In der von muslimischen Fulbe dominierten Markt- und Handelsstadt leben derzeit etwa 37.500 Einwohner.
Bauwerke
Festung von Cacheu
Sehr sehenswert ist die im 16. Jahrhundert von den Portugiesen erbaute Festung in Cacheu. Sie verweist noch auf die Zeit, als die Stadt ein Zentrum des Sklavenhandels gewesen ist.
Fortaleza de São José da Amura in Bissau
Die Fortaleza de São José da Amura, eine alte portugiesische Festung aus dem 18. Jahrhundert, enthält u.a. das Mausoleum für den Unabhängigkeitskämpfer und Nationalhelden Amílcar Cabral sowie anderer Revolutionäre. Im Innenraum steht auch noch Cabrals Auto. Es dürfte schwierig sein, in die Festung hineinzukommen, es sei denn, man schließt Freundschaft mit den Soldaten und erhält eine Eintrittsgenehmigung.
Kathedrale von Bissau
Die wunderschöne römisch-katholische Kathedrale von Bissau erhebt sich an der Avenida Amílcar Cabral. Es handelt sich bei ihr um einen wundervollen sakralen Kolonialbau, der von zwei kleinen Zwillingstürmen dominiert wird.
Kolonialbauten in Bafatá
Bafatá lockt mit einem wundervoll ruhigen Zentrum, in dem sich alte, von den Portugiesen errichtete Kolonialbauten an einem malerischen Flussufer entlang anreihen.
Kolonialbauten von Bolama
In Bolama, der einstigen Hauptstadt Guinea-Bissaus, haben einige faszinierende Beispiele der portugiesischen Kolonialherrschaft überlebt, die es sich anzuschauen lohnt.
Monument und Geburtshaus von Amílcar Cabral in Bafatá
In der Hauptstadt der Region Bafatá wurde der bissau-guineische Unabhängigkeitskämpfer und Nationalheld Amílcar Cabral geboren. Neben einem ihm zu Ehren errichteten Monument kann man auch sein Geburtshaus besichtigen, das sich in der Nähe des alten Marktes befindet.
Präsidentenpalast in Bissau
Der frühere Präsidentenpalast von Guinea-Bissau dokumentiert auf eine architektonisch fast sarkastische Weise auch Zustand von Hauptstadt und Land, denn er existiert nurmehr als bedauernswerte Ruine.
Museen und Kulturzentren
Französisches Kulturcenter in Bissau
Das Französische Kulturcenter in Bissau zeigt Konzerte, Filme, klassischen Tanz und bietet Französischkurse an.
Museu Etnográfico Nacional in Bissau
Das Nationale Etnographie-Museum in Bissau steht auf dem Universitätscampus. Es hat nur morgens geöffnet und zeigt eine kleine Sammlung von bissau-guineischen Masken, Körben, Kleidungsstücken und Statuen. Das Personal ist sehr hilfreich und kann einem die Bedeutung der verschiedenen Exponate näher bringen.
Portugiesisches Kulturcenter in Bissau
Das Portugiesische Kulturzentrum, gleich neben der portugiesischen Botschaft gelegen, befindet sich zwar in einer eher weniger schönen Umgebung, lockt aber mit zahlreichen kulturellen Angeboten wie Konzerten u.ä.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Bissau Velho in Bissau
In dem alten von den Portugiesen eingerichteten kolonialen Zentrum der Hauptstadt Bissau herrscht heutzutage kaum noch Leben. Dennoch ist es ein recht angenehmer Ort zum Herumlaufen geblieben. Als eines der interessantesten Bauwerke sollte man nicht das Gefängnis (nahe des portugiesischen Forts) verpassen, das an den rosaroten Blumen zu erkennen ist, die dort angemalt sind.
Porto Pidjiguiti in Bissau
Der kleine Hafen in Bissau dokumentiert das Leben der Fischer und bietet auch die animalische Gelegenheit, Pelikane zu beobachten. Der Hafen Pidjiguiti erlangte im Zusammenhang mit dem Massaker vom 3. August 1959 traurige Berühmtheit, als Polizisten 50 streikende Hafenarbeiter erschossen. Dieses Ereignis markierte aber auch den Anfang des aktiven Widerstandes gegen die portugiesische Kolonialherrschaft. Ein Monument am Hafen erinnert an die Ereignisse von 1959.
Praia Suro in Prabis
Die “Ausgehgegend” schlechthin für die Bissau-Guiner ist die Praia Suro, von deren recht dreckigem Strand sich niemand abschrecken lassen sollte. Die Atmosphäre ist gut und geprägt von Musik, tanzenden Menschen, Barbecue und Fußball. Man erreicht die Praia Suro, indem man Bissau auf der Estrada de Bor verlässt und zwei Stunden mit dem Auto fährt.
Naturschönheiten
Bijagós-Archipel
Das seit 1996 als UNESCO-Biosphärenreservat eingetragene Bijagós-Archipel, ein Inselreich aus 88 größeren und kleineren tropischen Inseln vor der Küste Guinea-Bissaus, war aufrgund der zahlreichen Sandbänke lange Zeit für Schiffe unpassierbar gewesen. Die mit 98,1 km² größte Insel des Archipels ist Bolama. Sie ist wegen der feinsandigen Strände und des früheren Gouverneurpalastes so sehenswert. Von den größeren Inseln sind nur 19 bevölkert. Dort leben v.a. die Bijago, eine Ethnie, die noch immer eine große Selbständigkeit von der Zentralregierung des Landes genießt. Auf der Insel Orango kann man mit etwas Glück Flusspferde beobachten, während andere Inseln gute Nistplätze für Schildkröten sind. Caravela, die nördlichste Insel des Inselreichs, ist benahe vollständig von Mangrovenwäldern überbewachsen, weist aber auch malerische feine Sandstrände auf.
Cantanhez Forest bei Jemberem
Zwanzig Kilometer östlich von Catio breitet sich bei Jemberem der Cantanhez Forest aus, ein Wald, der sich insbesondere für Ornithologen eignet. Neben den Vögeln leben aber auch u.a. Elefanten und Schimpansen im Waldgebiet. Es ist sehr ratsam, im Dorf Jemberem einen Guide zu organisieren, der einem beim Aufspüren der Tiere behilflich sein kann.
Joao Vieira - Poilao National Marine Park
Der Poilao National Marine Park befindet sich im Südosten des Bijagos-Archipels und setzt sich aus vier Inseln zusammen, welche vor allem als Brutstätten für drei vom Aussterben bedrohte Seeschildkrötenarten genutzt werden. Bevor man den Park besucht, muss man sich allerdings bei den Parkverantworlichen anmelden. Die Insel Ilha Joao Vieira bietet Übernachtungsmöglichkeiten an.
Orango Islands National Park
Dieser bissau-guineische Nationalpark gehört zu den wenigen Plätze Afrikas, an denen man Krokodile und Flusspferde noch im Salzwasser finden kann. Kulturell bedeutsam ist der Park auch, beherbergt er doch die letzten Begräbnisstätten der Bijagos-Könige.
Saltinho Wasserfall
Der wundervoll pittoresque Saltinho-Wasserfall ergießt sich unter der Brücke, unter der die Hauptstraße ins südliche Guinea-Bissau den Rio Corubal kreuzt. Man erreicht den Wasserfall mit dem Auto, sollte aber gute drei Stunden einplanen für den Weg von Bissau aus. Übernachtet werden kann u.a. im Hotel Pousada do Saltinho, von dessen hübschen Zimmern man einen guten Blick auf den Wasserfall hat.
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