Bevölkerung
Bevölkerungszahl
Guinea-Bissau hat rund 1,9 Mio. Einwohner. Neben der hohen HIV-Infektionsrate von mehr als 10% und einer sehr hohen Säuglingssterblichkeit ist insbesondere die geringe Lebenserwartung beider Geschlechter alarmierend. Sie liegt unter 50 Jahren.
Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung des Landes setzt aus mehr als 25 westafrikanischen ethnischen Gruppen zusammen. Davon sind etwa 30% Balante, 20% Fula, 14% Mandjako, 13% Mandindo und 7% Pepel. Auf die zuletzt genannte Gruppe bzw. deren portugiesische Bezeichnung Bisãos geht auch der Landesname, Guinea-Bissau, zurück. Die ethnischen Gruppen unterscheiden sich in der Sprache, der Kultur und der Lebensweise. Unter den Ausländern, die im Lande leben, dominieren Kapverdier, Portugiesen, Syrer und Libanesen.
Religionszugehörigkeit
Etwa die Hälfte der Einwohner Guinea-Bissaus bekennt sich zum Islam. 40% hängen Naturreligionen und weitere 10% dem Christentum an. Letztere sind vor allem römisch-katholisch.
Landessprachen
Es ist ein groteskes Faktum, dass die meisten der Einwohner Guinea-Bissaus das Portugiesische, die offizielle Landes- und alleinige Schulunterrichtssprache, schlecht oder überhaupt nicht beherrschen. Gerade einmal 14% dürfen von sich behaupten, Portugiesisch zu sprechen.
Die Umgangssprache im Lande ist vor allem Crioulo bzw. Kriol, eine Art kreolisches Portugiesisch, das von etwa 60% der Menschen verstanden wird. Außerdem werden westafrikanische Stammessprachen gesprochen. Zu ihnen gehören Fulani, Balante und Mandinka.
Hauptstadt und weitere Städte
Bafatá
Diese recht hübsche Stadt ist zugleich der Geburtsort des Bissau-guineischen Nationalhelden Amílcar Cabral, dessen Geburtshaus in der Nähe des alten Marktes zu finden ist. Die 22.500-Einwohner-Stadt besticht durch ihr interessantes Kolonialzentrum, das sich am malerischen Ufer des Rio Gêba ausbreitet. Die Hauptstadt der Region Bafatá ist Sitz der gleichnamigen katholischen Diözese und erstreckt sich inmitten einer reichen Tierwelt, deren auffälligste Vertreter Makaken und Affen sind.
Bissau
Von den etwa 1,9 Millionen Einwohnern Guinea-Bissaus leben allein 500.000 in der recht ruhigen Hauptstadt Bissau, dem politischen, administrativen und wirtschaftlichen Zentrum des kleinen Landes. Über die Stadt, die auch den einzigen internationalen Flughafen Guinea-Bissaus besitzt, läuft beinahe der ganze Handel mit dem Ausland. Wirtschaftsmittelpunkt ist das frühere portugiesische Stadtzentrum, die Praça. Dort befinden sich die Ministerien, Banken und großen Hotels der Stadt. Die Stadt aber leidet unter einer beklagenswert schwachen Infrastruktur, die durch den Bürgerkrieg von 1998/99 noch den Todesstoß erhalten hat. Strom-, Wasserversorgung, Straßen - alles ist in marodem Zustand, und selbst der einstige Präsidentenpalast erhebt sich nur noch als triste Ruine gen Himmel. Als eine der letzten Hauptstädte der Welt liegt Bissau nachts beinahe vollständig im Dunkeln. Selbst die öffentlichen Gebäude verfallen. Gab es in der Stadt Sehenswürdigkeiten, so sind diese nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ein kleiner Lichtblick ist der recht sehenswerte Carneval, der in jedem Jahr Ende Februar/Anfang März in Bissau stattfindet.
Bolama
Auf der gleichnamigen, etwa 65 km² großen Insel liegt Bolama, die Hafen- und Hauptstadt der Verwaltungsregion Bolama. Bis zum Jahre 1941 war sie die Hauptstadt der portugiesischen Kolonie, worauf noch zahlreiche faszinierende Kolonialbauten verweisen, die den Zahn der Zeit und den Bürgerkrieg überlebt haben.
Leider verfällt Bolama immer mehr, sodass Straßen und Bauwerke langsam von Bäumen und Sträuchern überwuchert werden.
Buba
Am Rio Grande de Buba und nahe dem Contanhez National Park liegt Buba, die mit gerade einmal fast 8.000 Einwohnern größte Stadt im Süden Guinea-Bissaus. Die Hafen- und Hauptstadt der Region Quinara war von Kumba Yala, dem früheren Präsidenten des Landes, sogar als Haupstadt Guinea-Bissaus auserkoren worden, ein Plan, der aber nie umgesetzt wurde.
Cacheu
Die Hauptstadt der gleichnamigen Region Cacheu befindet sich im Nordwesten Guinea-Bissaus und kann auf fast 11.000 Einwohner verweisen. Der einst bedeutende Fährhafen des Landes bietet einige interessante Bauwerke an, die zu sehen es sich lohnt. Neben der kolonialen Festung breitet sich bei der Stadt auch der Mangroven-Naturpark Tarafes de Cacheu aus.
Farim
Im Norden Guinea-Bissaus und am nördlichen Ufer des Rio Cacheu breitet sich Farim aus, eine Stadt mit etwa 7.000 Einwohnern, die einst ein anziehendes Handelszentrum gewesen ist, aber unter dem Unabhängigkeits- und dem Bürgerkrieg sehr zu leiden hatte.
Gabú
Gabú, die größte Stadt in Guinea-Bissaus Osten, fungiert als Hauptstadt der gleichnamigen Region. In der von muslimischen Fulbe dominierten Markt- und Handelsstadt leben derzeit etwa 40.000 Einwohner.
Neuen Kommentar hinzufügen