UNESCO-Welterbestätten
Festungen und Schlösser der Kolonialzeit
Die rund 35 befestigten Handelsposten sind Burgen und Forts, die zwischen 1482 und 1786 errichtet wurden, sind bis heute auf einer Länge von 500 km entlang der Küste Ghanas zwischen Keta im Osten und Beyin im Westen zu sehen. Es waren Verbindungen in den Handelsrouten, die von den Portugiesen in vielen Gebieten des Landes errichtet wurden. Die Burgen und Festungen wurden zu den verschiedenen Zeiten von Händlern aus Portugal, Spanien, Dänemark, Schweden, Holland, Deutschland und Großbritannien gebaut und besetzt. Sie dienten dem Goldhandel europäischer Charterfirmen. In letzter Zeit spielten sie eine bedeutende Rolle beim sich entwickelnden Sklavenhandel und damit in der Geschichte Amerikas und später im 19. Jahrhundert bei der Unterdrückung dieses Handels. Sie alle stehen seit 1979 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten. Im folgenden die am besten erhaltenen Forts.
Cape Coast Castle in Cape Coast
Die Festung Cape Coast Castle ist eine der 35 historischen Festungen und liegt in der Stadt Cape Coast.
Das Gebäude entstand im Jahr 1637 als Stützpunkt der Niederländer: Aber bereits 1652 wurde die Festung von den Schweden erobert - als Carolusburg bezeichnet diente sie als Handelsstützpunkt.
Zwischen1660–1663 eroberten die einheimischen Fetu die Festung. Nachdem sie zwischendurch dänisch und wieder schwedisch wurde, kam sie 1665 in britischen Besitz.
Im Juli 2009 besuchte der US- Präsident Obama mit seiner Familie die Sklavenverließe im Cape Coast Castle. Die Festung diente damals u.a. als "Aufbewahrungsort" von Sklaven, die für in die Kolonien in Nord- und Südamerika gedacht waren. Die Menschen vegetierten hier oft monatelang, bis sie schließlich auf die Schiffe zur Fahrt in die Kolonien verladen wurden. Heutzutage betreibt der "Ghana Heritage Trust" hier ein Museum zur Geschichte des Sklavenhandels an der ehemaligen Goldküste. Die Festungen und Schlösser wurden im Jahr 1979 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Fort Elmina
Das Fort São Jorge da Mina (St. George’s Castle oder Elmina Castle) wurde 1482 von den Portugiesen an der Goldküste - dem heutigen Ghana - errichtet. Das Fort war damit die erste portugiesische und europäische Festung im Afrika südlich der Sahara und ist eines der ältesten europäischen Gebäude außerhalb Europas. Die historische Stadt Elmina gilt als der erste Kontaktort von Europäern und Subsahara-Afrikanern. Es war seit seiner Fertigstellung 1482 bis zur Eroberung durch die Niederländer 1637 das Hauptquartier der Portugiesen und anschließend das Hauptquartier der Niederländer in Westafrika. Von 1872 bis zur Unabhängigkeit Ghanas 1957 war das Fort britisch. Es ist z eine der touristischen Hauptattraktionen Ghanas und seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Diese Burg und andere Burgen und Festungen bildeten mehr als vier Jahrhunderte lang eine Art „Einkaufsmarkt“ zu dem Händler der wichtigsten Seefahrernationen Europas kamen, um hier ihre Waren gegen die von afrikanischen Händlern einzutauschen. Sie können als ein einzigartiges „kollektives historisches Denkmal“ angesehen werden.
Sao Jago da Mina
Das Fort Sao Jago da Mina, auch als Coenraadsburg bezeichnet, ist eine Festung in der Elmina. Es wurde 1652 von den Niederländern errichtet, und liegt nur 200 m Luftlinie von dem älteren und größeren Fort São Jorge da Mina entfernt. Seit 1979 steht das Fort auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe. Im Gegensatz zu anderen Forts an der Goldküste wurde hier kein Sklavenhandel betrieben. Es diente ausschließlich militärischen Zwecken und wurde zudem als Arrestanstalt für europäische Straftäter genutzt.
Traditionelle Bauwerke der Ashanti
Die letzten Überreste der Bauwerke der Ashanti sind in der Region nordöstlich von Kumasi zu finden.
Die Ashanti waren ein kriegerisches Volk, das von den Briten erst nach 70 Jahren immer wiederkehrendem Krieg besiegt wurde. Sie hatten viel Gold, mit dem sie Handel trieben. Die grasbedeckten und relief-verzierten Lehmbauten, in denen die Ashanti lebten, aber auch die Paläste, wurden in den Kolonialkriegen zerstört. Heutzutage gibt es nur noch 10 Tempel, die in den Dörfern Abetifi, Abirim, Akoboanbong, Asawase, Asenemaso, Bogyease, Darkwa, Jachie, Kentenkrono, Patakro und Obomeng stehen und dort zu besichtigen sind. Die traditionellen Bauwerke der Ashanti wurden im Jahr 1980 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Städte
Accra (Akanname: Nkran)
Accra, die mit etwa 2.030.000 Einwohnern größte und Hauptstadt Ghanas, fungiert nicht nur als Regierungssitz, sondern auch als wirtschaftliches und administratives Zentrum des Landes. Die an der Küste im Süden gelegene Stadt ist ein Konglomerat aus Ausländern und fast allen Ethnien, die in Ghana leben. Den Ruf auch als kulturelles Landeszentrum bestätigen Einrichtungen wie das Nationalmuseum, die Akademie der Künste und Wissenschaften, das Nationalarchiv, die Universität von Ghana und die Zentralbibliothek. Weiterhin verfügt Accra mit dem Korle Bu Teaching Hospital über eines der modernsten Kliniken von Westafrika.
Cape Coast (gahn. Oguaa)
In Cape Coast, der am Golf von Guinea gelegenen Hauptstadt der Central Region, leben derzeit etwa 143.000 Menschen. Das traditionelle Bildungszentrum beherbergt u.a. die University of Cape Coast sowie eines der wichtigsten Gymnasien des Landes. Die Stadt ist überdies auch bekannt für ihre Stadtfeste Fetu Afahye und das Panafest. Dann kommen viele afro-amerikanische Touristen in die Stadt und machen sie noch lebendiger, als sie ohnedies schon ist.
Elmina (Akannamen: Ak)
In Elmina, Hauptort des Komenda-Edina-Eguafo-Abirem-Distrikts in Ghanas Central Region, leben etwa 25.560 Menschen. Das sicherlich markanteste Bauwerk der Stadt ist das portugiesische Fort São Jorge da Mina, welches unmittelbar am Strand errichtet worden ist. Gemeinsam mit dem 1652 von den Holländer erbauten Fort St. Jago da Mina (auch Fort Conraadsburg) gehört es seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Kumasi
Die zentral gelegene Stadt Kumasi ist mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Ghanas. Sie liegt im Landesinneren und fungiert als Hauptstadt der Ashanti, der größten Volksgruppe Ghanas. Nicht nur für ihre 300jährige Geschichte ist die traditionsreiche Stadt berühmt, sondern auch der vielen Grünanlagen wegen. Daher wird Kumasi von den Ghanaern auch gerne als Gardentown bezeichnet. In der Verwaltungshauptstadt der Ashanti-Region lebt auch der Asantehene, das Oberhaupt der Ashanti.
Sekondi und Takoradi
Diese beiden Orte werden sehr oft als eine Zwillings-Stadt genannt, denn in den letzten Jahren sind sie derart zusammengewachsen, dass beide Stadtkerne nur weniger als zehn Kilometer auseinanderliegen. Takoradi darf darüber hinaus auf einen der beiden einzigen Überseehäfen Ghanas stolz sein.
Tamale
Tamale ist mit ca. 360.000 Einwohnern die wichtigste Stadt im Norden Ghanas und überwiegend von Muslimen bewohnt. Die Stadt verfügt mit dem Tamale Port über einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt sowie über zahlreiche höhere Bildungseinrichtungen wie etwa das Technical University College of Tamale oder die University for Development Studies.
Tema
Tema ist die bedeutendste Hafenstadt Ghanas und liegt nur 25 km von Accra entfernt. Die 300.000-Einwohner-Stadt darf auf den größten Tiefseehafen des Landes stolz sein, über u.a. den Ghanas Exportschlager Kakao verschifft wird.
Winneba (Akannamen: Simpa)
Die von 45.000 Menschen bewohnte Küstenstadt Winneba in Ghanas Central Region fungiert nicht nur als Hauptstadt des Awutu-Effutu-Senya-Distrikts. Die Universitätsstadt verfügt auch über die einzige Sporthochschule Ghanas und ist für das Aboakyer-Jagdfestival bekannt, in dessen Verlauf begabte Jäger eine Antilope mit bloßen Händen einfangen müssen.
Besondere Bauwerke
Larabanga-Moschee im Norden des Landes
Die sehenswerte Larabanga-Moschee ist das älteste islamische Gotteshaus in ganz Ghana. Sie wurde im 13. Jahrhundert im traditionellen westafrikanischen Stil erbaut.
Adomi-Hängebrücke
Die Adomi-Brücke ist eine Straßenbrücke über den Fluss Volta. Sie ist mit einer Spannweite von 245,4 m und einer gesamten Länge von 336 m die längste Brücke des Landes. Die Brücke ist eine Stahl-Bogenbrücke mit einen etwa 60 m hohen Bogen unter dem die Fahrbahn mit zwei Fahrspuren sowie zwei Gehwegen an Seilen hängt. Sie befindet sich etwa 10 km unterhalb des Akosombo-Staudamms, der den Volta-Stausee aufstaut, in der Nähe der Distrikthauptstadt Atimpoku. Als Teil der Tema-Jasikan Road (N2) verbindet sie Accra über Tema mit den östlich gelegenen Landesteilen. Der Bau der Brücke begann 1956, noch vor der Unabhängigkeit Ghanas von der britischen Kolonialherrschaft und wurde 1957 nach der Unabhängigkeitserklärung fertiggestellt.
Bauwerke der Ashanti
Peduase Lodge in Kitase
Kitase, ein Nachbarort von Aburi, beherbergt das frühere Wochenendhaus von Kwame Nkrumah, dem ersten Präsidenten von Ghana. Das Gebäude wird heutzutage für die Beherbergung von Staatsgästen genutzt.
Sekondi-Takoradi-Stadion (auch Essipong-Stadion) in Sekondi-Takoradi
Das auch als Essipong-Stadion bekannte Multifunktionstadion in Sekondi-Takoradi fungiert überwiegend als Heimspielstätte des Vereins FC Hasaacas, wird aber auch für andere Fußballveranstaltungen genutzt. So war es auch Austragungsort einiger Spiele der Fußball-Afrikameisterschaft im Jahre 2008. Etwa 20.000 Zuschauer kann das 2008 eröffnete Stadion aufnehmen.
Tamale-Stadion
Das in Tamale gelegene Fußball- und Leichtathletikstadion weist eine Kapazität von etwa 21.000 Plätzen auf und wurde für die Fußball-Afrikameisterschaft des Jahres 2008 neu errichtet. Heute dient es u.a. als Heimspielstätte für den Verein Real Tamale United.
Festungen und Schlösser
Cape Coast Castle in Cape Coast
Die Festung Cape Coast Castle ist eine der 35 historischen Festungen und liegt in der Stadt Cape Coast.
Das Gebäude entstand im Jahr 1637 als Stützpunkt der Niederländer: Aber bereits 1652 wurde die Festung von den Schweden erobert - als Carolusburg bezeichnet diente sie als Handelsstützpunkt.
Zwischen1660–1663 eroberten die einheimischen Fetu die Festung. Nachdem sie zwischendurch dänisch und wieder schwedisch wurde, kam sie 1665 in britischen Besitz.
Im Juli 2009 besuchte der US- Präsident Obama mit seiner Familie die Sklavenverließe im Cape Coast Castle. Die Festung diente damals u.a. als "Aufbewahrungsort" von Sklaven, die für in die Kolonien in Nord- und Südamerika gedacht waren. Die Menschen vegetierten hier oft monatelang, bis sie schließlich auf die Schiffe zur Fahrt in die Kolonien verladen wurden. Heutzutage betreibt der "Ghana Heritage Trust" hier ein Museum zur Geschichte des Sklavenhandels an der ehemaligen Goldküste. Die Festungen und Schlösser wurden im Jahr 1979 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Christiansborg (auch Osu Castle) in Accra
Die 1652 von den Schweden erbaute und in der ghanaischen Hauptstadt gelegene Christiansborg fungiert seit dem Jahre 1957 als ghanaischer Regierungssitz. Leider ist das Bauwerk, das im Laufe seiner Geschichte mehrfache Besitzerwechsel erleben musste, nicht für die Öffentlichkeit geöffnet und darf auch nicht fotografiert werden.
Ussher Fort, Accra
Das Fort Ussher wurde 1649 von den Niederländern als Fort Crèvecœur errichtet. Es befindet sich östlich von Accra auf einem felsigen Anhöhe zwischen zwei Lagunen. Fort Crèvecœur war Teil der niederländischen Goldküste. Der anglo-niederländische Goldküstenvertrag von 1867, der die Einflussgebiete auf die Goldküste festlegte, übertrug sie 1868 an die Briten. Aufgrund ihrer Bedeutung in der Geschichte des europäischen Kolonialhandels und der Ausbeutung in Afrika wurde das Fort im Jahr 1979 zusammen mit mehreren anderen Burgen und Festungen an der Goldküste in die Liste der UNESCO-Liste des Weltkulturerbestätten eingeschrieben.
Fort Augustaborg in Teshi
Es waren die Dänen, die im Jahre 1787 in Teshi das Fort Augustaborg erbaut haben. Das imposante Bauwerk war aber bis 1957 von den Briten besetzt.
Fort Batensteyn (auch Fort Batenstein) bei Butre
Das auf das 16. Jahrhundert zurückgehende Fort reckt sich oberhalb des Fischerortes Butre an der Atlantik-Küste gen Himmel. Heute ist die Festgung, die im Laufe ihrer abwechslungsreichen Geschichte mehrfache Besitzerwechsel erleben musste, ein eher trauriger Anblick. Unsaniert und mit Trümmern übersät ist es dennoch eine touristisch interessante Anlage, die einen grandiosen Ausblick gewährt. Seit dem Jahre 1979 steht das Fort Batensteyn auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO.
Fort Groß Friedrichsburg
Die Festung (Fort) Groß Friedrichsburg wurde 1683 zum Zwecke des Sklavenhandels von dem brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (der Große Kurfürst) erbaut und bereits 1717 an die Niederländer verkauft. Eine bedeutende Rolle beim Bau des Forts spielte der Deutsche Otto Friedrich von der Gröben (1657-1728), der später im Rang eines Generalleutnants verstarb. Heutzutage können hier Besucher übernachten und sich über die Geschichte des Forts und des Sklavenhandels informieren.
Fort Metal Cross bei Dixcove
Am Rande des Fischerdorfes Dixcove (Western Region) erhebt sich das von den Engländern 1697 fertiggestellte Fort Metal Cross, welches zweimal den Angriffen des einflussreichen Jan Conny trotzte, einem Zwischenhändler zwischen Kolonialherren und inländischen Völkern. Historisch interessanter ist die Tatsache, dass das Fort, nachdem es die Briten im Rahmen eines Austausches an die Holländer übergeben hatten, von indigenen Völkern in Besitz genommen und erfolgreich gegen die Holländer verteidigt werden konnte. Dieser Sieg war ein wichtiger Grund für den nur kurze Zeit später erfolgten Abzug der Niederländer von der ghanaischen Goldküste. Im heutigen (renovierten) Fort, das seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, kann man auf atmosphärische Art übernachten.
Fort Sekondi in Sekondi
Das einst englische Fort Sekondi entstand im Jahre 1682 und befindet sich im heute ghanaischen Sekondi. Leider sind von der ursprünglichen Festung, die im Laufe ihrer Geschichte mehrfach ihren Besitzer gewechselt hat, nurmehr Reste erhalten geblieben.
Fort San Sebastian in Shama
Im Jahre 1523 wurde das inzwischen unter UNSECO-Schutz stehende portugiesische Fort San Sebastian in der heute ghanaischen Stadt Shama erbaut. Damals gehörte es zu den ersten europäischen Handelsfestungen an der Goldküste. Die heutige Gestalt des Bauwerks geht aber weniger auf die Portugiesen als auf die Niederländer zurück, die es erheblich umgestaltet haben.
Museen
Landesmuseum in Accra
Das Landesmuseum der ghanaischen Hauptstadt zeigt eine durchaus sehenswerte Kollektion an Kunstgegenständen des Landes.
"Lebendes Museum" in Kumasi
In einem nachgebauten Dorf sind Goldschmiede, Töpfer, Weber und Bildhauer bei ihrer traditionellen Arbeit zu sehen.
National Museum in Accra
Das sehr sehenswerte Nationalmuseum von Accra bietet seinen Besuchern einen eingehenden Blick in die ghanaische Geschichte und Kultur. Abgedeckt wird dabei die Zeit von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart.
Accra Museum für Wissenschaft und Technologie
Das Museum für Wissenschaft und Technologie in Accra wurde 1965 eröffnet. Die Gründung des Museums geht auf die Initiative von zwei Dozenten der Universität von Ghana zurück. Sie hatten die Notwendigkeit erkannt, ein Bewusstsein für vergangene und aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie in Ghana zu entwickeln.
Das Museum ist bemüht, die Besucher, und insbesondere die jüngeren, dazu zu inspirieren, mehr über die Wissenschaften und die technologische Entwicklung in der Welt zu erfahren. Zu den Exponaten gehören u.a. ein menschliches Herz und ein Stück Stein vom Mond. Das Museum umfasst eine Bibliothek und bietet zudem für Kinder Bildungsangebote.
Universitäten und Bildungsinstitutionen
Universität von Ghana in Accra
Die größte und auch älteste staatliche Universität Ghanas befindet sich nicht vollständig in Accra, sondern vor allem etwa 12 km entfernt im Vorort Legon. Gegenwärtig studieren etwa 24.000 Studenten und Studentinnen in dieser 1948 zunächst als University College of the Gold Coast gegründeten Bildungseinrichtung. Sie verteilt sich auf elf Fakultäten auf drei Standorte: den Hauptcampus in Legon, den wesentlich kleineren Accra-Campus sowie den Korle-Bu-Campus. Einer der bedeutendsten Professoren, die an der Uni unterrichtet haben, war der Soziologe Norbert Elias.
Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Accra
Das Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre - abgekürzt KAIPTC – befindet sich in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Benannt wurde die Institution für die Ausbildung von Streitkräften für internationale Friedenseinsätze westafrikanischer Truppe nach dem früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan, der in Ghana geboren worden war. Das KAIPTC dient der Fortbildung ziviler, polizeilicher und militärischer Einsatzkräfte, die im Rahmen von internationalen Friedensmissionen tätig sind.
Korle Bu Teaching in Accra
Beim Korle Bu Teching Hospital handelt es sich um die Medizinische Universitätsklinik von Accra. Sie befindet sich im Vorort Korle Bu und gehört zu den modernsten Kliniken von Westafrika. Abgesehen von der Chirurgie, der Inneren Medizin und weiteren üblichen klinischen Einrichtungen besitzt es eine der wenigen Radiotherapie-Einrichtungen sowie das einzige Zentrum für Brandwunden der Region.
Technische Universität in Tamale
Die Technische Universität der Stadt Tamale bildet ein Universitätscollege, welches der Kwame Nkrumah University of Science and Technology sowie der University of Ghana angeschlossen wurde. Angeboten werden ein Studium der Raumplanung und eines für Religionswissenschaft, für die man einen Bachelor-Abschluss machen kann.
Universität von Cape Coast
Diese an der Atlantik-Küste gelegene Universität mit ihrem Campus nahe Cape Coast wurde auf einem kleinen Berg mit malerischem Blick über den Atlantik errichtet. Derzeit sind an den acht universitären Fakultäten etwa 17.000 Studierende eingeschrieben. Hinzu kommen weitere 20.000 Studenten, die im Rahmen eines Distance Learning Programm studieren. Die seit 1962 bestehende Universität bietet Schwerpunkte in vielerlei Fächern an. Dazu gehören etwa Verwaltungswissenschaften, Tourismus, Handel, Erziehungswissenschaften oder Augenheilkunde. Seit dem Jahre 2007 steht auch eine Medizinische Fakultät zur Verfügung. Außerdem ist eine Rechtswissenschaftliche Fakultät in Planung.
Naturschönheiten
Atakora-Gebirgskette
Die von Ghanas Nordosten nach Südwesten verlaufende Atakora-Gebirgskette breitet sich neben Ghana auch über Teile Togos, Benins und Burkina Fasos aus. Den höchsten Punkt erreicht sie mit dem 986 Meter hohen Mont Agou (auch Mont Baumann), der aber nicht auf ghanaeischen Boden, sondern in Togo liegt. Zum Gebirge gehört aber auch der höchste Berg Ghanas, der 885 Meter Mount Afadjato.
Kakum-Nationalpark bei Abrafo
Der Kakum-Nationalpark gehört zu den bekanntesten Nationalparks Ghanas. Er breitet sich über 350 km² in der Zentralen Region des Landes aus und existiert seit 1990. Die ganze Fläche des bei Abrafo gelegenen Parks besteht aus tropischem Regenwald. Sehr interessant ist es, sich von einem der eigens geschulten Wildhüter durch den Park begleiten und darüber unterrichten zu lassen, welche tropischen Pflanzen wie als Medizin verwendet werden können. Die Flora und Fauna des Kakum-Nationalparks ist einfach Atem beraubend. So kann man dort u.a. die fast ausgestorbenen Monameerkatzen sehen oder auch Waldelefanten, Zibetkatzen und Waldbüffel beobachten. Am sicherlich empfehlenswertesten aber ist der in Afrika ungeschlagene Hängebrücken-Rundgang über die Kronen der Bäume. Teilweise bewegt man sich 330 Meter lang in einer Höhe von 45 Metern.
Meteoritenkrater Bosumtwi
Der Krater, dessen Alter auf etwa 1 Mio. Jahre geschätzt wird, hat einen Durchmesser von 10,5 km und ist von einem abflusslosen, bis zu 80 Meter tiefen See bedeckt.
Mole-Nationalpark
Im beeindruckenden Mole-Reservat im Nordwesten des Landes leben 93 Tierarten. Dazu gehören Antilopen, Affen, Büffel, Warzenschweine und 33 Reptilienarten. Ferner wurden hier einige Löwen und Elefanten (wieder) angesiedelt. Der 2500 km² große Park ist nach dem Digya-Nationalpark Ghanas zweitgrößter Nationalpark. Der Park ist touristisch erschlossen und beinhaltet eine Hotelanlage, die Geländewagen sowie Führer stellt, mit deren Hilfe man sich zu einer Foto-Safari aufmachen kann.
Mount Afadjato
Der mit 885 Metern höchste Berg Ghanas trägt einen Namen, der so viel wie „im Krieg mit dem Busch" bedeutet. Der Grund für diesen ungewöhnlichen Namen geht auf eine Pflanze zurück, die auf dem Berge wächst und schwere Hautkrankheiten verursacht. Der aus unterschiedlichen Gründen bedrohte Wald des Berges wird seit 1997 durch die ghanaeische NGO Ghana Wildlife Society geschützt. Außerdem wurde mit niederländischer Regierungshilfe das erste kommunale Naturreservat von Ghana errichtet, das ausnahmslos von der lokalen Bevölkerung betreut wird. Weiterhin befinden sich in der Nähe des Berges die Tagbo Falls, die jedes Jahr viele tausend Touristen anziehen.
Songow-Lagune
Die Salzmarsch der Lagune bietet den Lebensraum für eine besonders artenreiche Vogelwelt.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Nationaltheater von Ghana
Das Nationaltheater wurde 1992 mit einer Fläche von rund 11.895 m² eröffnet. Es bietet einen multifunktionalen Veranstaltungsort für Konzerte, Tanz-, Theater- und Musikdarbietungen und Ausstellungen und Sonderveranstaltungen. Es wurde bereits um die Zeit der Unabhängigkeit Ghanas im Jahr 1957 ins Leben gerufen, um die kulturelle Identität der neuen Nation neu zu formen. Das Theater befindet sich in der Nähe der Kreuzung der Independence Avenue und der Liberia Road. Das Gebäude sieht aus der Ferne wie ein riesiges Schiff oder eine Möwe aus, die ihre Flügel ausbreitet
Independence Square in Accra (auch Black Star Square)
Der Unabhängigkeitsplatz von Accra wird von einem riesigen schwarzen Stern dominiert, der sich auf dem Unabhängigkeitsbogen erhebt. Der Platz erinnert an die Unabhängigkeit des Landes, die im Jahre 1957 erreicht werden konnte. Zu sehen ist auch die ewige Flamme, die ein erstes Mal 1961 von Nkrumah angezündet worden ist, dem ersten Präsidenten Ghanas.
Botanischer Garten von Aburi
Im nördlich von Accra gelegenen Aburi breitet sich Ghanas einziger botanischer Garten aus. Eingerichtet wurde er schon 1890, und zwar durch die englischen Kolonialherren, die ihn als eine landwirtschaftliche Forschungsstation nutzen wollten. Heutzutage kann die Öffentlichkeit den Garten besuchen und wird dort auch tropische Pflanzen finden, die es einst in Ghana gegeben hat.
Akosombo-Staudamm im Südosten Ghanas
Der Felsschüttdamm wurde zwischen 1961 und 1966 am Volta-Fluss für die Stromerzeugung (ca. 912 Megawatt) sowie als Hochwasserschutz erbaut.
Der Jamestown-Leuchtturm, Accra
Der 28 m hohe Leuchtturm von Jamestown steht im Stadtteil Jamestown in Accra, Ghana. Der heutige Turm wurde in den 1930er Jahren errichtetund ersetzte einen früheren Leuchtturm aus dem Jahr 1871. Der Turm besteht aus einem Steinturm mit einer Laterne mit einer Nennreichweite von 16 Semeilen (sm) = 29,6 km sowie einer Galerie, die an ein Wächterhaus angeschlossen ist. Der Leuchtturm und das Wächterhaus sind - oft üblich - mit roten und weißen horizontalen Bändern bemalt.
Accra, Supreme Court of Ghana
Der Oberste Gerichtshof, der Supreme Court, besteht aus dem Obersten Richter und neun weiteren Richtern. Er ist die oberste Berufungsinstanz in Ghana und hat zudem eine gesetzgebende Staatsgewalt in Angelegenheiten, welche die Inkraftsetzung und Interpretation der Verfassung betreffen - vergleichbar dem deutschen Bundesverfassungsgericht.
Jamestown in Accra
Jamestown, der älteste Teil Accras, ist noch immer ein aktives, wenn auch unrestauriertes Zentrum der Fischerei. Normalerweise wird dieser Teil der Stadt von Touristen meist ignoriert, was schade ist, stellt er doch eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten Accras dar.
Java Hill in Elmina
Dieser Hügel auf dem Gebiet der Stadt Elmina wird von den Überresten des im 19. Jahrhundert von den Niederländern erbauten Forts Java dominiert, in denen sich das heutige Java Museum eingerichtet hat.
Kwame Nkrumah Memorial Park in Accra
Diesen Gedenkpark hat man zu Ehren von Kwame Nkrumah gegründet, der Ghana in die Unabhängigkeit geführt hat und der erste Präsident des Landes geworden ist. Auf diese wichtige Nationalfigur weisen auch das ihm gewidmete Monument als auch das Mausoleum hin, in dem er begraben liegt.
Volta-Stausee bei Akosombo
Der vom Akosombo-Staudamm aufgestaute Volta-Stausee breitet sich im südöstlichen Ghana bei Akosombo aus und ist mit seiner gigantischen Fläche von 8.502 km² der größte Stausee der Welt, der vollständig von Menschen geschaffen wurde. Begrenzt wird der zwischen 1961 und 1966 angelegte See von einem 660 Meter langen und 114 Meter hohen Felsschüttdamm, welcher sowohl der Stromerzeugung als auch dem Hochwasserschutz dient. Seine mögliche Staukapazität von geschätzten 153 Milliarden m³ macht ihn zum fünftgrößten Stausee der Erde.
Am westlichen Ufer des Volta-Stausees erstreckt sich der Digya-Nationalpark.
Wli Wasserfall
Die Wli Falls in Ghana sind die höchsten des Landes – und zudem die größten von Westafrika. In Zwei Stufen stürzt der Fluss Volta aus einer Höhe von 80 m in die Tiefe. Die Wasserfälle sind in zwei Teile geteilt, den Oberen Fall (Upper Falls) und den Unteren Fall (Lower Falls). Beide befinden sich im Regenwald, in einem Gebirge zwischen Ghana und Togo. Wer sich auf die Wanderung dorthin begibt, sollte auch Badesachen mitbringen, denn an beiden Fällen kann man gut baden. Und auch genügend Trinkwasser - denn die Tour - besonders zu den Upper Falls - ist anstrengend und schweißtreibend. Aber auch bei den Lower Falls hat man in einer einzigartigen Umgebung zwischen saftig grünen Pflanzen viel Freude.
Labadi Beach in Accra
Der Labadi Beach gehört zu Ghanas bei Touristen beliebtesten Stränden. Er schlängelt sich an der Atlantik-Küste der ghanaischen Hauptstadt entlang und wird von zwei der teuersten Hotels der Stadt gesäumt. Cafés, Restaurants, Souvenirläden, Straßenmusiker und -akrobaten beleben ihn und machen ihn zu einer besonderen Erfahrung. Neben den üblichen Strandaktivitäten wie Sonnen und Schwimmen bietet der Labadi Beach aber viele weitere Zeit füllende Programme an, die man nicht verpassen sollte. Aber Achtung: Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man den Strand aus Sicherheitsgründen besser meiden.
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