UNESCO-Welterbestätten
Naturschutzgebiet Nimba-Berge (1981)
Die Nimbaberge liegen im Grenzgebiet der drei Länder Liberia, Elfenbeinküste und Guinea. Die höchste Erhebung des Gebirges ist der 1.752 m hohe Mont Nimba, der auf der Grenze der Elfenbeinküste zu Guinea liegt und damit zu beiden Ländern gehört. In den Nimbabergen entspringt der Fluss Cavalla. Die Vegetation besteht aus Regenwald, hochgelegenen Grasflächen und Savannen. Das Zwergflusspferd, verschiedene Affenarten, Büffel und Ducker (Ducker sind kleine, waldbewohnende Antilopen) haben hier ihren Lebensraum. Seit 1992 steht das Gebiet auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Alle drei Länder haben Teile der Nimbaberge zu Naturschutzgebieten erklärt. Das Naturschutzgebiet gehört seit dem Jahr 1981 zur UNESCO-Weltnaturerbestätte von Guinea und der Elfenbeinküste, der Schutz wurde 1982 erweitert.
Nationalpark Tai (1982)
Der Park liegt im Südwesten des Landes, seine Fläche beträgt 300.000 ha = 3.000 km². Der urzeitliche, dichte Regenwald beherbergt u.a. zahlreiche bis 50 m hohe Bäume. In diesem Gebiet wurde eine Schimpansen-Forschungsstation eingerichtet. Er wurde im Jahr 1982 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätte aufgenommen.
Nationalpark Comoé (Parc National de la Comoé) (1983)
Der Nationalpark Comoé liegt im Nordosten des Landes und ist gleichnamig mit dem Fluss, der den Park durchfließt. Der Park hat eine Fläche von 11.500 km² und ist damit der größte Nationalpark Westafrikas. Da am Ende der Trockenzeit häufig Feuer gelegt werden, wird das Wachsen von Wäldern verhindert und es entstehen Savannen. Der Park ist schützenswert, weil in ihm viele Kobantilopen, Bongos, Wasserböcke, Pferdeantilopen und besonders viele Oribis leben. Es leben dort auch verschiedene Affenarten, wenige Löwen und eine Vielzahl von Leoparden. Die Tierwelt des Comoé-Nationalparks ist stark durch Wilderer bedroht. Der Park kam im Jahr 1983 auf die Liste der Weltnaturerbestätten der UNESCO, wurde aber u.a. wegen der Wilderei in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen.
Historischer Stadtkern von Grand-Bassam (2012)
Die Stadt Grand-Bassam liegt am Golf von Guinea (Atlantischer Ozean )in der Republik Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste). Die Stadt liegt zudem noch an drei Wasserläufen, dem Fluss Comoé, der Ebrié- und der Quladine- Lagune. Um den Sklaventreibern zu entkommen, flüchteten viele Menschen aus der Goldküste zur Elfenbeinküste. Im Jahr 1842 schlossen ein französischer Leutnant und ein Ansässiger namens Attekebele einen Vertrag zur Gründung der Stadt Grans Bassam. Im Jahr 1893 wurde sie für drei Jahre Hauptstadt der Elfenbeinküste, denn im Jahr 1896 brach eine Gelbfieberseuche aus, und die Kolonialverwaltung wurde nach Bingerville – genannt nach dem ersten Gouverneur der Stadt - verlegt.
Im Jahr 1897 begann man ein ehrgeiziges Projekt umzusetzen, und man baute eine Landungsbrücke und damit entstand in Grand Bassam der erste Hafen der Elfenbeinküste. Die Brücke war ca. 200 m lang und trotzte damit der starken Brandung, so dass die Schiffe gefahrenfrei anlegen konnten. Im Jahr 1923 wurde eine zweite Schiffanlegestelle gebaut. Mit ihrer Fertigstellung brachte ein heftiger Sturm die alte Brücke zum Einsturz. Im Jahr 1915 wurde ein ca. 25 m hoher Leuchtturm erbaut, der zwischen Ozean und der Ouladine-Lagune steht Die Altstadt von Grand Bassam wurde größtenteils im Kolonialstil erbaut. Häufig bedürfen die einst schmucken Häuser dringend einer Renovierung, da sonst die Bausubstanz nicht zu erhalten ist. Kunstmärkte bereichern die Altstadt, da sich viele Kunsthandwerker hier niedergelassen haben. Beispielhaft sind deren Holzschnitzereien und Stoffmalereien. Der historische Stadtkern von Grand-Bassam gehört seit dem Jahr 2012 zum Weltkulturerbe der UNESCO
Moscheen im sudanesischen Stil (2021)
Die in den Dörfern Tengrela, Kouto, Sorobango, Samatiguila, M’Bengue, Kong und Kaouara gelegenen Moscheen im Norden der Elfenbeinküste wurden in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Die fraglichen Lehmziegelmoscheen gehören zum “Sahel-Sudanez- Baustil ”. Es wird angenommen, dass der “Sahel-Sudanez” genannte Baustil, in dem Lehm als Hauptmaterial verwendet wird, während des Mali-Reiches entstanden ist, das von 1230-1670 über Teile Westafrikas von Dakar bis Gao geherrscht hatte.
Die meisten der insgesamt acht Moscheen wurden wahrscheinlich erst im 17. Jahrhundert erbaut. In den Moscheen findet man konische und spiralförmige Minarette auf quadratisch geformten Lehmziegelsäulen. Die wichtigste Dekoration dieser Gebäude sind Hunderte von Hölzern, die auf Lehmwänden montiert sind. Hinweis Die Große Moschee von Cenne aus dem 13. Jahrhundert - in der Stadt Cenne in Mali gelegen - gehört zu den bekanntesten Beispielen der Sahel-Sudanez-Architektur weltweit.
Städte
Abidjan
Die einstige Hauptstadt der Elfenbeinküste (bis 1983) ist heute eine aus zehn Städten bestehende Metropolregion, die sich am Golf von Guinea befindet. Man schätzt, dass etwa 3.692.000 Menschen in Abidjan leben. Die Region besitzt eine Universität, zahlreiche technische Hochschulen und ist Sitz der Regionalbörse der Union Monétaire Ouest Africaine. Bedeutend ist auch der Hafen der Stadt. Er ist Umschlagplatz vor allem von Holz, Kakao, Kaffee und Ananas.
Yamoussoukro
Im März 1983 wurde Abidjan von Yamoussoukro in seiner Funktion als Hauptstadt abgelöst. Mit ihren 200.000 Einwohnern ist sie aber erst die viertgrößte Stadt des Landes, nach Abidjan, Bouaké und Daloa. Bekannt Yamoussoukro insbesondere wegen der gewaltigen Basilika Notre-Dame de la Paix, ein gigantomanisches Bauwerk, das Félix Houphouët-Boigny nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom hat bauen lassen – nicht aber ohne auch viel Kritik dafür zu ernten.
Besondere Bauwerke
Basilika Notre-Dame de la Paix
Die römisch-katholische Basilika Unsere Liebe Frau des Friedens in Yamoussoukro gehört mit ihren 30.000 m² Grundfläche zu den größten Kirchen der Welt. Sie geht auf Félix Houphouët-Boigny zurück, den ersten Präsidentn des Landes. Nicht nur, dass er seinee Geburtsstadt Yamoussoukro 1983 auch zur neuen Hauptstadt der Elfenbeinküste machte, setzte er auch zahlreiche Großbauvorhaben in Gang. Die Basilika Notre-Dame de la Paix ist deren Glanzstück. Gebaut wurde der vom libanesischen Architekten Pierre Fakhoury konzipierte Koloss von 1985 bis 1988. Am sicherlich beeindruckendsten sind die 36, in Frankreich von Hand gefertigten bunten Glasfenster. Papst Johannes Paul II. hat sie dann 1990 geweiht. Mit ihrer Höhe von 158,1 Metern (mit Kreuz) gehört sie zu den höchsten Kirchtürmen der Erde. Betrachtet man die Grundfläche, so ist die Basilika größer als das römische Vorbild, der eigentliche Kirchenbau aber ist kleiner. Kritik wurde an dem Bauwerk geäußert, weil es für ein armes Land wie die Elfenbeinküste viel zu protzig ist und das Geld besser für soziale Zwecke hätte ausgegeben werden sollen, abgesehen von dem Umstand, dass die Mehrheit der Einwohner des Landes nicht katholisch ist.
Museen
Naturschönheiten
Nationalpark Marahoué (frz. Parc national de la Marahoué)
Mitten im Zentrum des Landes erstreckt sich der 1968 etablierte und etwa 1.000 km² große Nationalpark Marahoué. Landschaftlich wird er von Hügeln und Tälern strukturiert, bietet eine sehenswerte Fauna sowie eine Atem beraubende Tierwelt. Bei viel Glück kann man sie alle sehen – Schimpansen, Antilopen und Elefanten. Leider waren in der Vergangenheit die Wilderei sowie die Brandrodung ernst zu nehmende Probleme und haben den Bestand an Tieren bedenklich reduziert. Mit Hilfe der Eu soll gegen diese verheerenden Auswirkungen vorgegangen werden.
Nationalpark Mont Péko (frz. Parc national du Mont Péko)
Dieser Nationalpark erhielt seinen Namen vom gleichnamigen Berg, der höchsten Erhebung im 340 km² großen Park. Er breitet sich im Westen der Elfenbeinküste aus und wird großflächig von Regenwäldern durchzogen. Den Park, der u.a. von Affen, Flusspferden und Büffeln bewohnt wird, erreicht man am besten von Abidjan aus.
Parc du Banco nordwestlich von Abidjan
Der Park besteht aus tropischem Regenwald mit einer Fläche von rund 30 km².
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