Bis etwa zum Jahr 1300
Eine erste nachweisbare Besiedlung der Kalahari erfolgte vor etwa 100.000 Jahren. Direkte Nachfahren dieser steinzeitlichen Siedler sind vermutlich die Buschmänner (San) und die Khoikhoi ("Hottentotten"). Etwa um das Jahr 250 begann die Einwanderung von Bantuvölkern in das Gebiet des heutigen Botswana, die bereits Methoden der Eisenbearbeitung beherrschten. Etwa zwischen 650 und 1300 bestand das Reich von Toutswe, dessen Wirtschaft auf Viehhaltung basierte.
Vom Jahr 1000 bis zum 19. Jahrhundert
Im 14. Jahrhundert begann die Besiedlung der Region durch das Volk der Batswana, die verschiedene kleine Königreiche errichteten. Um 1800 war der gesamte Ostteil des heutigen Botswana von Batswanas bevölkert. Die Zulukriege im 19. Jahrhundert hatten eine Einwanderung von Stämmen der Bakolo und Ndebele in den Süden des Landes zur Folge, der auch zu militärischen Auseinandersetzungen mit den Batswana führte. 1845 gründete David Livingstone in Botswana die Missionsstation Kolobeng. Im 19. Jahrhundert begannen vor den Briten aus Südafrika geflohene Buren (weiße Siedler) mit der Eroberung des Landes. Sie besteuerten die Tswana-Stämme und versklavten Teile der Bevölkerung. Ab 1876 wurde den botswanischen Stämmen auf deren Bitte hin im Rahmen von "Schutzverträgen" britische Unterstützung gewährt. 1885 wurde das Gebiet des heutigen Botswana zum britischen Protektorat erklärt. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts ließen die Briten durch die lokalen Häuptlinge Steuern, die so genannte "Hut Tax", von der Bevölkerung einziehen.
20. Jahrhundert bis heute
Den Tswana- Königen Khama III., Bathoen I. und Sebele I. gelang es 1895 die Einhaltung der Schutzverträge durchzusetzen und damit die geplante Verwaltung und Ausbeutung des Landes durch die British South Africa Company zu verhindern. Trotzdem wurde das Protektorat Botswana in der Folge von Südafrika aus verwaltet. Ab 1910 bildeten beide Länder eine Zollunion. 1956 verzichtete Seretse Khama, der aufgrund seiner Heirat mit einer Britin nach England deportiert worden war, auf seine Königswürde. Nach seine Rückkehr beteiligte er sich maßgeblich an der Gründung erster Unabhängigkeitsbewegungen gegen die Briten. Er gründete 1962 die "Bechuanaland Democratic Party" (BDP).
1965 wurde der Regierungssitz nach Gaborone in Botswana verlegt. Am 30. September 1966 erlangte das Land seine Unabhängigkeit mit Mitgliedschaft im British Commonwealth. Seretse Khama wurde erster Staatspräsident. Die Entdeckung erster großer Diamantlager bei Orapa im Jahr 1967 führte zu einer sprunghaften Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Botswanas.
1974 bildete Botswana gemeinsam mit Angola, Mosambik, Sambia und Tansania die Gruppe der "Frontstaaten" zur Unterstützung der nationalen Befreiungsbewegungen in Namibia und dem damaligen Südrhodesien. 1977 wurde, nach wiederholtem Eindringen rhodesischer Truppen, mit dem Aufbau einer botswanischen Armee begonnen.
1979 gründeten die Frontstaaten gemeinsam mit Lesotho, Malawi, Sambia, Simbabwe und Swasiland die Südafrikanische Entwicklungskonferenz (SADCC) mit Sitz in Gaborone. Nach dem Ende des Apartheid- Regimes trat auch Südafrika 1992 dieser Organisation bei, die in Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) umbenannt wurde.
1985 startete die Regierung eine Umsiedlungsaktion der noch in der Kalahari-Wüste lebenden San (Ureinwohner) in Lager und zerstörte damit die bis dahin erhaltene traditionelle Lebensweise dieses Volkes. Gründe dafür waren der zunehmende Jagdtourismus in der Region bzw. geplante Ausweitungen der Diamantensperrgebiete.
1992 wurde das Land von der verheerendsten Dürrekatastrophe des Jahrhunderts heimgesucht, die über die Hälfte der Viehbestände vernichtete.
2000 unterzeichneten die elf Mitgliedsstaaten der SADC (Southern African Development Community) eine Abkommen über die gemeinsame Bildung einer Zollunion.
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