Säugetiere
Im Norden findet man Trockensavannen mit den für Afrika typischen Tiere Paviane, Flusspferde und die leider immer selteneren Nashörner und Elefanten. Häufige Huftiere sind Antilopen wie der Bongo, Angola-Giraffen, Zebras und auch Wasserbüffel, die als Nutztiere gehalten werden. Diese Tiere sind so hervorragende und genügsame Lasttiere, dass sie schon 3.000 v.Chr. domestiziert und bald in allen Ländern, in denen die klimatischen Bedingungen es zuließen, gehalten wurden. Dazu werden auch ihre Haut zu Leder verarbeitet und ihre Milch getrunken.
Auch an die Steppe angepasst sind Honigdachs sowie Warzenschweine und Stachelschweine, wobei letzere keine wirklichen Schweine sind, sondern zu den Nagetieren gehören.
Der Honigdachs ernährt sich zum Teil von den süßen Waben der Honigbienen. Dabei schützt ihn sein dichtes Fell vor deren Stichen, aber die empfindliche Nase ist ungeschützt, sodass er für die Belohnung durch den süßen Honig eine schmerzende Nasenspitze in Kauf nehmen muss.
Die Raubtiere sind durch Schabrackenhyäne, Geparden, Leoparden und Löwen vertreten. Daneben kommen in den Steppen des Südens Huftiere wie Antilopen und der bullige afrikanische Büffel vor. In und um die Flüsse findet man Zwergflusspferde vor. Tiere wie der Buschbock und Schopfantilopen, Pinselohrschweine und der Maxwellducker stärker bevorzugen bewaldete Gebiete. Ducker gehören zu den Zwergantilopen.
Affen sind zahlreich vertreten. Die stark gefährdeten Schimpansen und Gorillas kommt hier noch vor, ebenso wie weiße und rote Stummelaffen. Zu den Halbaffen zählen Pottos, eine eher behäbige Art, die zu den Loris gehört, welche Lemuren wie den Meerkatzen gegenübergestellt werden.
Endemisch ist der Angola Riesensäbelbock. Er ist auf Banknoten und vielen Briefmarken zu sehen. Er ist eine große, schwarze Antilopenart, die stark nach hinten gebogene Hörner von bis zu 1,70 m länge hat. Erst kürzlich wurde das erste Exemplar seit 40 Jahren entdeckt.
Reptilien, Amphibien ohne Giftschlangen
In den Flüssen der Savanne kommt das westliche Panzerkrokodil vor.
In der Nähe von Gewässern in den Wäldern kommt die Pantherschildkröte vor. Sie wird bis zu 70 cm groß und hat einen schwarzblauen Panzer mit 6 Blass grünen Feldern.
Farbenprächtig, aber schwer zu finden ist der Prachtskink. Er hat einen rostbraunen Rücken und feuerrote Flecken am Bauch.
Allerdings ist er sehr scheu und kann ausgezeichnet graben.
Kaum 7 cm groß wird Angolas Zwerggecko. Er hat einen leuchtend gelben Kopf mit schwarzen Punkten, während der Rest des Körpers hellblau ist.
Die hier vorkommenden ungiftigen Schlangen sind der Felsenpython und der Natalpython.
Giftschlangen
Die folgenden Giftschlangen kommen in Angola vor:
Boomslang, Afrikanische Baumschlange
Schwarz-weiße Kobra, Weißlippenkobra
Zwergpuffotter, Peringuey Wüstenotter
Weitere Gifttiere
Die giftige "Red Tide" wird durch einem Massenauftreten von giftigen Dinoflagellaten ausgelöst. Dieser Einzeller treten zu der Zeit in so großen Mengen auf, dass sie das Meer rot färben. Zu dieser Zeit sollte man lieber Huhn oder vegetarisch essen, da die Meerestiere zu dieser Zeit mit dem Gift der Flagellaten in Berührung kommen. Baracudas, Red Snapper und andere Riff-Fische gehören zu diesem Zeitpunkt nicht auf den Teller.
Durch einen Sturm können Nesseltiere wie die portugiesische Galeere oder die äußerst gefährliche Würfelqualle in die Nähe der Küste gelangen.
Bei Skorpionen in aller Welt und so auch in Angola gilt die Faustregel: je dicker der Schwanz, desto stärker das Gift.
Wobei nicht bekannt ist, dass ein gesunder, erwachsener Mensch an einem Skorpionsstich gestorben ist.
Vögel
Nahezu 1.000 verschiedene Vogelarten wurden in Angola als beheimatet, oder zumindest als temporäre Gäste gezählt.
17 Arten Reiher, wie der Silber-, Purpur-, Schwarzhals- und Goliathreiher. Der Goliathreiher is mit 1,40 m der Größte Reiher der Welt. Er ernährt sich ausschließlich von Fischen, von denen er bis zu 3 kg schwere Exemplare ganz verschlucken kann.
Von den 8 Storcharten, ist der Marabu der größte Störche. Da er sich bevorzugt von Aas ernährt, ist sein Kopf, wie der obere Teil des Halses kahl.
Zahllose Raubvögel zieren den Himmel Angolas. Die meisten davon sind Geier, Falken und Weihen. Auch 12 Adlerarten werden hier gefunden. Den Kaffernadler z.B. erkennt man an einem weißen V auf dem ansonsten schwarzen Körper, das sowohl zu sehen ist, wenn er sitzt, als auch im Fliegen. Fälschlicherweise als Sumpf- oder Teichhühnchen werden die 18 Rallenarten Angolas bezeichnet. Alle besitzen eine Art Schild aus Federn der selben Farbe wie ihr Schnabel am Kopf und haben sehr lange Beine mit ebenfalls langen Zehen. Obwohl sie keine Schwimmhäute haben, können sie troztdem Schwimmen. An der Küste gibt es Tauchervögel, 12 Sturmvogel- und 5 Albatrossarten. Albatrosse haben eine Flügelspannweite bis zu 3 m und können, Aufwind nutzend, stundenlang über dem Meer segeln, ohne einmal mit den Flügeln zu schlagen.
Der in Afrika weitverbreitete Kuckuck ist in Angola mit 20 Arten vertreten, dazu gehören Dickschnabel-, Oliv- und Afrikanerkuckuck. Längst nicht alle Arten legen ihre Eier in fremde Nester.
Bartvögel sind in Angola besonders artenreich. Sie sind von Spatzengröße, haben allerdings keinen vorstehenden Bart, dafür aber bunt gefärbte Kehlen, von metallisch blau bis leuchtend gelb.
Im Wald 15 Tauben- und 7 Papageiarten vor, wie das Orangenköpfchen, ein grüner 20 cm großer Papagei, dessen Kopf größtenteils leuchtend rot gefärbt ist.
Turakos sind sehr farbenfroh, wie der blaue Prachtturako. Ebenfalls ein Turako, aber keineswegs farbenfroh ist der graue Lärmvogel. Er heißt auf Englisch Go-Away-Bird, weil sein sehr lauter Schrei ähnlich klingt, wie Go-Go-Go-Away. Alle Turakos tragen eine Federkrone auf dem Kopf.
Insekten, Spinnen
In der Savanne zieren riesige Termitenhügel das Landschaftsbild. Obwohl Termiten dank einer Symbiose mit zahlreichen Einzellern und Bakterien in der Lage sind, Holz zu verdauen, züchten die meisten Arten Pilze auf zerkautem Holz. Diese "ersten Farmer der Welt" kennt man außerdem noch von den Südamerikanischen Blattschneiderameisen, mit denen die Termiten trotz großer Gemeinsamkeiten, wie Staatenbildung und Pilzanbau, keineswegs nah verwandt sind.
Häufig sind Käferarten wie der Pillendreher, der aus Säugetierkot eine Kugel dreht, diese vergräbt und ein Ei darauflegt, sodass sich dessen Larve sich bis zum Verlassen der Höhle vom Kot ernährt.
Der Angolaspanner ist ein Nachtfalter, dessen Larven ebenso wie die des Palmrüsselkäfers der ländlichen Bevölkerung als Protein- und Vitaminlieferanten dienen. Auch werden die geflügelten Termitenmännchen mancherorts gegessen.
Unterwasserwelt
Makrelen und Sardinen werden in Angola intesiv befischt. Überfischung gefährdet auch viele andere Arten, wie die Karettschildkröte, die ohnehin schon wegen der Jagd nach Schildpatt selten geworden ist und die Graue Bastardschildkröte.
Die Riffe sind von Seenadeln, Rochen, Froschfischen und Flundern bewohnt. Seenadeln sind mit den Seepferdchen verwandt. Sie sind länglich, nach hinten spitz zulaufend und werden in Angolas Tiefsee bis zu 1,20 m lang. Der Froschfisch trägt seinen Namen, weil er die meiste Zeit auf dem kauert wie ein Frosch und auf Beute lauert. Er ist gut getarnt und seine Flossen erinnern in dieser Stellung an die Füße eines Frosches.
7 Haiarten werden gezählt, darunter der Großaugen Fuchshai, der in der Landessprache Peixe-rato genannt wird. Der obere Teil seiner Schwanzflosse ist extrem verlängert. Er gilt als menschenfressende Art.
Meeresnacktschnecken, leuchtend rote Kardinalsgarnelen und verschiedene Arten Seesterne und -igel kommen vor.
Angolas Tiefsee, das Angola-Becken, birgt das Gebiet mit den meisten Tierarten pro Fläche der Welt. Mitunter auch den größten Fisch der Erde, den Walhai. Er ist ein planktonfressender bis zu etwa 15 m großer Hai, der gegenüber Menschen (Tauchern) als ungefährlich gilt und gerne gesehen wird.
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