Säugetiere
Der Bestand an Wildtieren Algeriens konzentriert sich hauptsächlich auf die an das Wüstenleben gut angepassten Kleinsäuger, wie die Wüstenspringmaus und den Wüstenhasen. Aber auch andere Tiere findet man im Land, so z.B. im Ahaggar-Gebirge mit dem 2.908 m hohen Tahat oder im im Aurès-Gebirge mit dem 2.328 m hohen Chélia. Weiterhin ist der Kleine Atlas zu nennen. Er ist eine zum Atlasgebirge gehörende Gebirgskette mit einer Länge von über 1.000 km Länge in Marokko, Algerien und Tunesien, die direkt am Mittelmeer liegt. Sein höchster Gipfelist der 2.308 m hohe Lalla Khadîdja. Man findet im Land Gazellen, Wildschweine und Schakale, die hier in Algerien vergleichsweise häufig vorkommen.
Wildschweine
Das Wildschwein (Sus scrofa) gehört zur Gattung der Wildschweine (Sus) in der Familie der Schweine (Suidae). Das Wildschwein ist eines der bedeutendsten Jagdtiere Europas. Schon seit Jahrtausenden spüren die Menschen ihm nach, um sein Fleisch zu verzehren und Borsten und Haut zu verarbeiten. Seit der Antike ranken sich Sagen und Legenden um den kraftvollen Waldbewohner. Den Erymanthischen Eber einzufangen, der in Arkadien wütete, war eine von den zwölf Aufgaben, die Herkules lösen musste, um in den Stand einer Gottheit erhoben zu werden. Im Mittelalter wurde die Wildschweinjagd mit einem Spieß, der Saufeder, durch-geführt und galt als Beweis von Mut, Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer. Das Wildschwein besitzt einen massigen, gedrungenen Körper der in einem kleinen, ca. 25 cm langen, am Ende mit Borsten versehenen Schwanz ausläuft. Sein kompakter, keilförmiger Kopf macht beinahe ein drittel der gesamten Körperlänge von bis zu 2 m aus und geht ohne eigentlichen Hals in einen starken Nacken über. Es besitz einen kurzen, kräftigen Rüssel, der in einer Rüsselscheibe endet, die von Knorpel verstärkt ist. Das Fell ist schwarz bis silbergrau gefärbt und besteht aus langen, steifen, am Ende mehrfach gespaltenen Borsten, die auf dem Rücken eine Kammmähne bilden. Besonders im Winter sind die Borsten mit einem kurzen, feinen Wollhaar durchwachsen, das vor Kälte schützt. Die Jungtiere (Frischlinge) haben ein rotbraunes Fell mit gelblicher Längsstreifung. Ausgewachsene Männchen (Eber) erreichen eine Schulterhöhe von 110 cm und dabei ein Gewicht von bis zu 300 kg. Die Weibchen (Bachen) sind kleiner und deutlich leichter. Die oberen Eckzähne (Hauer) der Männchen sind nach oben gebogen und ragen bei älteren Tieren aus dem geschlossenen Maul heraus. Wildschweine können 20 Jahre alt werden.
Berberaffen
Die als gefährdet eingestuften Berberaffen sind im Norden Afrikas recht weit verbreitet und kommen auch in den Atlasregionen Algeriens noch relativ häufig vor. Diese Makakenart ist die einzige, die nicht in Asien beheimatet ist.
Mittelmeer-Mönchsrobbe
Ein weitaus stärker gefährdetes Schicksal hat die Mittelmeer-Mönchsrobbe, die mittlerweile vom Aussterben bedroht ist. Weltweit gibt es noch höchstens 400 Individuen.
Einige Tiere gibt es noch an der Küste Algeriens, ihre Verbreitung ist aber eher fleckenhaft.
Dromedare
Dromedare sind, neben den sehr verwandten Kamelen, aus der Wüste kaum wegzudenken, da sie nach wie vor sehr beliebte Last- und Reittiere sind. Da sie wie das Zweihöckrige Kamel (Trampeltier) zur Familie der Kamele gehören, werden sie zu Unterscheidungszwecken auch als Einhöckriges Kamel bezeichnet. Der wesentliche Unterschied ist dabei der Umstand, dass Dromedare nur einen Höcker haben, während es bei Trampeltieren zwei sind.
Schabrackenschakal
Der Schabrackenschakal (Lupulella mesomelas) gehört zur Gattung der Afrikanischen Schakale (Lupulella) in der Familie der Hunde (Canidae). Von der Gattung Lupulella gibt es noch den Streifenschakal (Lupulella adustus). Außerhalb Afrikas lebt neben dem Wolf der Goldschakal als einzige Vertreter der Gattung Canis auf dem europäischen Kontinent. Sein wichtigstes Verbreitungsgebiet in Europa ist der Balkan. Zudem findet man Populationen im Norden Griechenlands, in Rumänien, Bulgarien sowie in Serbien, Slowenien und Kroatien.
Esel, Wildesel
Auch Wildesel sind Teil dieser Fauna, wobei jedoch zahlreiche meist domestizierte Esel als Trag- und Lasttiere verwendet werden.
Klippschliefer
Eine Besonderheit stellen die Klippschliefer dar. Obwohl die kaninchengroßen Säuger rein äußerlich eher Ähnlichkeit mit einem Murmeltier haben, sind ihre nächsten Verwandten die Elefanten und Seekühe. Ein eindeutiges Zeichen dafür sind die stetig nachwachsenden Zähne des Oberkiefers, was bei Nagetieren ansonsten nicht vorkommt.
Leoparden
Leoparden (Panthera pardus) gehören zur Gattung der Eigentlichen Großkatzen (Panthera) in der Familie der Katzen (Felidae). Zur Zeit werden von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) - der internationalen Naturschutzunion - neun Unterarten des Leoparden ausgewiesen. Sie sind nach Löwen, Tigern und Jaguaren die größten Raubkatzen weltweit. Ihr Bestand ist stark gefährdet. Die Lebenserwartung der Tiere liegt in der freien Wildbahn um die 15 Jahre, während sie in Gefangenschaft oft über 20 Jahre alt werden können.
Leoparden erreichen eine Länge von 95 bis 160 cm mit einer Schwanzlänge von 60 cm bis nahezu 100 cm sowie eine Schulterhöhe von 50 bis 75 cm. Ihr Gewicht kann 80 kg erreichen. Die Rosettenmusterung im Fell ist unregelmäßig mit einer sehr unterschiedlichen Färbung, die von einem hellen Sandfarben bis zu Braunocker reicht. Die Unterseite der Tiere ist dagegen eher dabei weiß oder weißlich-gelb ist. Ihre Beute richtet sich nach dem Nahrungsangebot ihres jeweiligen Lebensraumes, daher haben Leoparden ein breites Beutespektrum. In der Regel gehören kleine bis mittelgroßen Huftiere, wie Hirsche, Antilopen oder Impala zu seiner Beute. Einen relativ großen Teil seiner Nahrung machen Mangusten oder Schakale aus. Aber auch Wildschweine, Buschschweine, Stachelschweine und Paviane gehören zur Nahrung. Auch Aas verzehrt er gelegentlich.
Geparden
Der Gepard (Acinonyx jubatus) gehört zur Gattung der Geparden (Acinonychinae) in der Familie der Katzen (Felidae). Der Gepard zeichnet sich durch einen kleinen, hochgewölbten Kopf, eine kurze, stumpfe Schnauze und kleine, runde Ohren aus. Charakteristisch ist ein schwarzer Strich, der Augen und Mundwinkel miteinander verbindet. Sein Hals ist kurz und gedrungen und sein langer, schlanker Körper ruht auf hohen dünnen Beinen. Sein oberseits gelbes und unterseits weißliches Fell ist durchweg mit schwarzen Tupfen übersät. Der 60-80 cm lange und schlanke Schwanz ist ebenfalls getupft. Seine Körperlänge beträgt 120-150 cm, seine Schulterhöhe 60-80 cm. Er erreicht ein Gewicht von bis zu 65 kg und kann 15 Jahre alt werden. In Algerien kommt das Tier nur äußerst selten vor. Die Tiere können kurzzeitig Geschwindigkeiten von über 100 km/h erreichen.
Wüstenluchs, Karakal
Der Karakal (Caracal caracal) ähnelt dem Luchs, ist aber eng mit der Afrikanischen Goldkatze (Caracal aurata) verwandt. Der Karakal gehört zur Gattung Caracal in der Familie der Katzen (Felidae) in der Ordnung der Raubtiere (Carnivora). Es gibt von dem Tier insgesamt neun Unterarten. Die Kopf-Rumpf-Länge der Tiere beträgt im Mittel etwa 65 cm – mit einem 30 cm langen Schwanz. Seine Schulterhöhe beträgt 45 cm, bei eine Gewicht des Kater zwischen 13 bis 18 kg. Die Weibchen (Katzen) sind etwas kleiner und leichter. Das Fell der Tiere ist - je nach Vorkommen - ockergelb, grau oder weinrot gefärbt. Die Bauchseite ist hell und leicht gefleckt Die großen und spitzen Ohren sind schwarz und gepinselt. Ihre Gesichtszeichnung um das Maul und die Augen ist schwarz-weiß
Reptilien
Eidechsen und Geckos
Kleinere Reptilien wie Eidechsen und Geckos tummeln sich praktisch überall in den Wüstengegenden.
Gelblich-brauner Sandfisch
Eine Eidechsenart ist der gelblich-braune Sandfisch, der den Namen seiner Fortbewegungsart knapp unter der Sandoberfläche zu verdanken hat.
Warane
Warane kommen ebenfalls relativ häufig vor.
Gifttiere
Die Wüste ist der Lebensraum für viele verschiedene Tierarten, u.a. auch für einige, die man nicht zu der harmlosen Sorte zählen kann.
Neben einer Reihe von Schlangen gehören u.a. Skorpione zu den unerfreulichen giftigen Tieren.
In Algerien findet man folgende Schlangen, die bei Goruma bebildert ausführlich beschrieben werden:
- Ägyptische Sandrasselotter
- Atlasotter
- Gewöhnliche Puffotter
- Hornviper
- Stülpnasenotter
Insekten
Wie die meisten Tiere in Algerien finden sich auch Insekten wie Käfer, Ameisen, Gottesanbeterinnen und Schmetterlinge zum größten Teil in der Wüste.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgen die in unregelmäßigen Abständen auftretenden Heuschreckenschwärme, deren normalerweise verheerende Wirkung auf die Ernte mit Hilfe von Pestiziden eingedämmt werden konnte.
Von Fliegen wird man so gut wie überall belästigt.
Stechmücken leben hauptsächlich in Wassernähe oder feuchten Gebieten, das können aber auch Wassertümpel u.ä. sein.
Vögel
Besonders zahlreich vertreten sind Raubvögel wie Geier, Zwergadler, Bussarde oder Milane.
Aber auch Flamingos, Reiher, Störche, Strauße, Nilgänse, Trappen und Flughühner kommen in Algerien recht häufig vor
Nilgans
Besonders erwähnenswert ist die Nilgans (Alopochen aegyptiaca) in der Gattung Alopochen in der Familie der Entenvögel (Anatidae). Charakteristisch für die Nilgans sind ihre verhältnismäßig hohen Beine sowie der dunkle Augenfleck. Beide Ge-schlechter sehen ähnlich aus, wobei das Männchen unwesentlich größer als das Weibchen ist. Die bunte Färbung der Tiere stellt sich mit etwa vier bis fünf Monaten ein, wenn sich Augen- und Brustfleck voll entwickelt haben Die Färbung des Schnabels variiert von einem blassen Rot bis zu einem tiefen Rot
Sperbergeier
Der Sperbergeier (Gyps rueppelli) - auch als Rüppel´s Geier bezeichnet - ist eine große Besonderheit
unter den hiesigen Vögeln. So erreicht der Vogel eine von keinem anderen Vogel erreichte Rekordhöhe von etwa 11.300 m. Ein Sperbergeier war am 29. November 1973 in einer Höhe von rund 11.270 m über dem Senegal mit einer Verkehrsmaschine kollidiert. Der Geier besitzt eine Körpergröße von 85 bis 105 cm, bei einer Flügelspannweite von 2,30 bis 2,50 m. Man findet den Vogel außer in Algerien, noch in Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Dschibuti, in der Elfenbeinküste, in Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Mali, Mauretanien, Mosambik, dem Niger, in Nigeria, Ruanda, Somalia, dem Sudan, dem Senegal, in Tansania, Togo, im Tschad, in Uganda und in der Zentralafrikanischen Republik.
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