Bis zum 19. Jahrhundert
Um 1500 entdeckte der Portugiese Fernando Poo einen Teil des heutigen Staatsgebietes von Äquatorialguinea. Portugal nahm die Insel Bioko in Besitz, die bis 1979 nach ihrem Entdecker benannt war. 1778 erfolgte die Abtretung der Insel an Spanien, das auch die Insel Pagalu und die Festlandküste des heutigen Äquatorialguinea übernahm.
Im 20. Jahrhundert
1916 wurde Spanisch-Guinea als Rückzugsposition für die deutsche Schutztruppe in Kamerun genutzt. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges kolonialisierte Spanien auch das Hinterland des Mbini und erklärte Spanisch-Guinea zur spanischen Provinz. Zunehmende Unabhängigkeitsbestrebungen der Bevölkerung führten dazu, dass das Land 1963 die volle innere Autonomie erhielt. Am 12.10.1968 erfolgte die Unabhängigkeitserklärung. Erster Präsident der Landes wurde Macias Nguema Biyogo. Er errichtete mit Hilfe des Militärs ein diktatorisches Regime und ernannte sich 1972 zum Staatspräsidenten auf Lebenszeit. Die Folge waren zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und eine starke Auswanderungswelle sowie der Zusammenbruch der öffentlichen Strukturen und wirtschaftliche Niedergang des Landes.
1979 erfolgte unter der Führung seines Neffen T. Obiang Nguema Mbasogo ein Militärputsch, der mit der Hinrichtung gestürzten Präsidenten endete. Nach der Einrichtung eines "Obersten Militärrates" übernahm Obiang Nguema das Amt des Staatspräsidenten. 1982 wurde die neue Verfassung durch Volksabstimmung angenommen. 1986 gründete Teodoro Obiang Nguema Mbasogo die Einheitspartei PDGE (Partido Démocratico de Guinea). In den Präsidentschaftswahlen von 1989 wurde er als einziger Kandidat zum Präsidenten gewählt.
1991 entdeckte man vor der Küste Biokos sowie vor dem Festland große Erdöl-Lagerstätten, deren Ausbeutung internationale Ölfirmen übernahmen. Zur Zeit beziehen die USA bereits etwa 16 Prozent ihrer Ölimporte aus Westafrika, dieser Anteil soll bis 2015 auf 25 Prozent steigen. Auf dem Territorium von Guinea-Bissau lagern vermutlich die drittgrößten Erdölreserven des afrikanischen Kontinents. Das Land verfügt darüber hinaus über bedeutende Vorkommen an Erdgas sowie Titan, Magnesium, Uran und Gold.
Ebenfalls 1991 Jahr kam es zu Verabschiedung einer neuen Verfassung, die dem Präsidenten lebenslange Immunität garantiert. Ein Mehrparteiensystem wurde 1992 eingeführt, die Handlungsmöglichkeiten der Opposition blieben jedoch stark eingeschränkt. Die Parlamentswahlen 1999 sowie die Kommunalwahlen 2000 verliefen sehr ungeregelt und führten zu einem Sieg der PDGE.
2001 begannen ausländische Firmen mit der Ausbeutung der Erdgasvorkommen des Landes. 2002 wurde Präsident Teodora Obiang Nguema Mbasogo für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt. Im März 2004 scheiterte ein aus dem Ausland organisierter Militärputsch. Einige Personen wurden daraufhin hingerichtet, etliche weitere festgenommen, darunter mehrere Oppositionspolitiker. Laut Amnesty International wird in Äquatorialguinea routinemäßig Folter angewendet.
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