Kölner Dom

Er gilt als die ewige Baustelle der Stadt Köln und gleichzeitig als ein absolutes Meisterwerk gotischer Architektur: Der Kölner Dom hat im deutschsprachigen Raum eine unbestrittene Vorrangstellung unter den Gotteshäusern. Unzählige Sagen um Gott und den Teufel ranken sich um den Bau, der u.a. den Reliquienschrein der Heiligen Drei Könige beherbergt.

Im 18. Jahrhundert blieb ihm während der französischen Besatzung das eher unwürdige Dasein als Pferdestall nicht erspart. Nachdem Heinrich Heine 1844 gegen den so genannten “Glaubenszwinger der Katholiken“ wetterte und dessen Nichtvollendung prophezeite, gibt es tatsächlich bis heute immer wieder neuen Anlass zur Sanierung des Doms. Nichtsdestotrotz strömen jährlich unzählige Touristen in das Gotteshaus, welches im Jahr 1996 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

Standort Köln im Bundesland NRW
Domkloster 4
Bauzeit Grundsteinlegung: 1248 durch Erzbischof Konrad von Hochstaden;
Einweihung des Chors: 1322;
Deckung des Notdachs: 1530;
Weiterbau und Vollendung: 1842-1880;
Restaurationsarbeiten: seit 1946
Besonderheiten Der Kölner Dom zeichnet sich besonders durch die Fülle der über die Jahrhunderte im Innern angesammelten Reliquien und Kunstwerke aus,
darunter vor allem die Reliquien der Heiligen Drei Könige und Kunst werke wie das Gero-Kreuz,
die Mailänder Madonna, der Klaren-Altar und das Fußbodenmosaik in der Vierung.
Weltweit größte freischwingende Glocke "Dicker Peter"
Nutzung Katholischer Dom des Erzbistums Köln mit regelmäßigen Messgottesdiensten und Orgelkonzerten; museale Nutzung der Schatzkammer
Größe überbaute Gesamtfläche: 7. 914 m2; Turmhöhe: 157,38 m; Platzkapazität: 4.000 Steh- und Sitzplätze
Adresse/Telefon Domforum, Domkloster 4
50667 Köln
Tel. 0049 -(0)221 - 92 85 47 20;
Öffnungszeiten Mo - Fr 10.00 - 18.30 Uhr
Sa 10.00 - 17.00 Uhr,
So 13.00 - 17.00 Uhr

Geschichte des Bauwerks

Der Platz, an dem die Hohe Domkirche St. Peter und Maria - gemeinhin bekannt als Kölner Dom - heute steht, war seit spätrömischer Zeit der Ort, an dem sich die ersten Kölner Christen versammelten. Mehrere, immer größer werdende Kirchen wechselten sich an dieser, nahe der Stadtmauer gelegenen Stelle ab. Bei den umfassenden Ausgrabungen wurden Reste von römischen Wohnhäusern aus dem 1. bis 4. Jahrhundert gefunden; zahlreiche architektonische Funde, die auf das 5. Jahrhundert und später datiert werden können, sowie einige fränkische Fürstengräber aus dem 6. Jahrhundert weisen jedoch bereits auf die frühen, kirchenähnlichen Bauwerke hin.
Der erste Kirchenbau, über den umfassende Kenntnisse herrschen, war der 870 vollendete karolingische Dom. Kurz nachdem Kaiser Karl der Große verstorben und in Aachen bestattet worden war, beschloss der damalige Erzbischof Hildebald von Köln einen Dom zu Ehren des Heiligen Petrus und der Gottesmutter Maria erbauen zu lassen. Der Sage nach galt der Bauplatz als gespenstischer Ort, an dem die einst angebeteten Götzen aus den verfallenen, römischen Ruinen umherirrten. Die Arbeiter fürchteten, den Zorn der Geister auf sich zu ziehen, wodurch die Arbeiten nur schleppend vorangingen. Schließlich ereigneten sich smehrere unerklärliche Unfälle. So begab sich schließlich in einer besonders stürmischen Nacht der Erzbischof Hildebald auf den Bauplatz und umschritt ihn betend, bannend und segnend. Nachdem die Geister angeblich aus dem Boden traten, den Bischof bedrängt hatten und dieser jedoch weiter an seinen Gebeten und Segnungen festhielt, entschwanden sie schließlich heulend in Richtung Rhein. Seither war von bösen Geistern auf dem Domplatz keine Rede mehr und die Bauarbeiten am Alten Dom konnten letztendlich ohne Furcht weitergeführt werden.
An beiden Enden des Langhauses wurden jeweils ein Querhaus und ein Chor errichtet. Der Altar im Osten war Maria geweiht, der im Westen dem heiligen Petrus. Unter Erzbischof Bruno wurde im Norden und Süden dem Langhaus je ein Seitenschiff hinzugefügt. Bei der Weihung des Doms am 27. September 873 war sein Bauherr und Stifter, Erzbischof Hildebald jedoch bereits verstorben. Mit nur noch kleinen Veränderungen stand dieser Dom bis ins 13. Jahrhundert.
Angeblich drohte bereits der Alte Dom im späten 11. Jahrhundert einem Brand zum Opfer zu fallen: Laut einer Urkunde des Bischofs Sigewin brach am 3. März 1080 in der nahe gelegenen Kirche St. Maria ad Gradus ein Feuer aus, welches auf den Dom überzugreifen drohte. Der Legende nach brachten die Stiftsherren daraufhin den Schrein des Hl. Kunibert herbei und bannten damit das Feuer, welches angeblich auf der Stelle erlosch.

Im Jahr 1164 brachte der Erzbischof Rainald von Dassel die Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln; Kaiser Friedrich I. hatte seinem Reichskanzler die wertvolle Kriegsbeute als Geschenk überlassen. Damit wurde der Dom, der bis dahin wesentlich als Amtskirche des Kölner Erzbischofs diente, zu einer der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Europas. Demzufolge beschloss man um 1225 dem Dom eine architektonische Form zu verleihen, die einerseits dem Reliquienschatz würdig war und vor allem dem enormen Ansturm von Pilgern standhalten konnte. Um mit dem Neubau beginnen zu können, musste der Alte Dom zunächst nach und nach abgetragen werden. Bei dem Versuch, den Ostchor mit einem Brandabbruch niederzulegen, ging im Jahr 1248 der gesamte Bau in Flammen auf.
Während man auf einer Seite noch im selben Jahr mit dem Neubau des Kölner Doms unter dem Erzbischof Konrad von Hochstaden begann begann, wurde der Westteil provisorisch wiederhergestellt, damit die heilige Messe weiterhin darin gefeiert werden konnte. Fast ein Jahrhundert dauerte der Bau des gotischen Ostchors. 1322 konnte der Chor mit seinen hohen Kreuzrippengewölben und den ansäumenden Strebepfeilern eingeweiht werden.

Nach Westen hin schloss man den Bau zunächst mit einer Mauer ab, um im gesamten Chorbau Messe feiern konnte. Das Domkapitel konnte sich dabei im Binnenchor versammeln. Vor allen weiteren architektonischen Arbeiten stattete man den Ostchor mit neuen und den bereits im Alten Dom gesammelten Kunstwerken aus. So wurden zuerst der Reliquienschrein der Heiligen Drei Könige und das Gero-Kreuz in den Neubau übertragen und bedeutende Erzbischöfe wie Philipp von Heinsberg oder Heilige wie Irmgardis wurden in der neuen Chorkapelle erneut beigesetzt.
Nachdem der Ostchor auch in seiner Gestaltung als vollendet galt, errichtete man bis 1410 die Seitenschiffe des Langbaus und zwei Stockwerke des Südturms. 1418 konnte in der Glockenstube die erste Glocke, die Dreikönigenglocke, aufgehängt werden, 1448 folgte die Pretiosa und im darauf folgenden Jahr die Speciosa.

Natürlich ranken sich auch um den Neubau des Doms zahlreiche „teuflische“ Legenden, die jedoch auch von einem ganz und gar weltlichen Problem erzählen: der Nichtvollendung des monumentalen Baus und der ständigen Einstürze, die den Baufortschritt mehrerer Jahrzehnte immer wieder über Nacht verwischten. So berichtet beispielsweise die Legende der Teufelswette von dem Baumeister Gerhard von Ryle, der innerhalb eines Jahres einen Bauplan für den Neuen Dom vorlegen sollte. Nachdem er an dem schier unmöglichen Projekt zu verzweifeln drohte, begegnete ihm während eines Spaziergangs am Rheinufer der Teufel, der ihm mit einem Stock den optimalen Bauriss für den Dom in den Sand zeichnete. Für den Plan und einen innerhalb von drei Jahren – vor dem ersten Hahnenschrei des letzten Tages - vollendeten Bau musste er dem Teufel seine Seele sowie die seiner Frau und seines Sohnes überlassen. Gerhard von Ryle willigte ein; er war überzeugt davon, dass selbst der Teufel einen derartigen Bau nicht innerhalb solch kurzer Zeit vollenden könne.

Als jedoch die Arbeiten in einem enormen, bislang nie da gewesenen Tempo voranschritten, bekam von Ryle es mit der Angst zu tun und beichtete seiner Frau die unbedachte, teuflische Wette. In panischer Angst um ihre Familie suchte die Frau nach einem Ausweg aus dem Teufelspakt, bis sie eines Tages auf dem Markt die Lösung fand: Der kleine Sohn wies mit kindlicher Neugier auf einen stolzen Hahn und versuchte, dessen kräftigen Schrei nachzuahmen. Überglücklich küsste die Mutter ihr Kind und übte fortan, das Krähen des Hahnes zu imitieren, so dass ihr schließlich die Hähne aus der Nachbarschaft zu antworten begannen. Als nun die letzte Nacht des dritten Jahres angebrochen war, betete die fromme Frau um die unschuldige Seele ihres Kindes und stieß noch bevor der Morgen graute und während gerade die letzte Turmspitze emporgezogen wurde einen derart kräftigen Hahnenschrei aus, dass alle Hähne der Nachbarschaft unmittelbar antworteten und den Morgen vor seiner Zeit begrüßten. Überlistet von der klugen Dombaumeisterin, riss der Teufel wütend sein Werk, den nahezu vollendeten Dom, mit ungeheuerlichem Getöse wieder ein.

Doch Gerhard von Ryle ließ sich nur wenige Jahre später erneut auf einen Pakt mit dem Teufel ein. Diesmal ging es um eine Wasserleitung, die der Teufel innerhalb von drei Jahren vom fernen Eiffel nach Köln zu legen versprach, um so einen Bach unterhalb des Doms fließen zu lassen – und es ging beim zweiten Mal nur um die Seele des Baumeisters selbst. Diesmal rätselte jedoch der Teufel, warum das Wasser nicht durch seine schnell geschaffenen Leitungen fließen wollte – und erfuhr es durch des Dombaumeisters Frau. Nachdem er schließlich alle Viertelstunde des Leitungsweges ein Luftloch ließ – und somit den Druck ausglich – floss das Bächlein munter unter dem Dom entlang und der entsetzte Dombaumeister stürzte sich vom Turm aus in die Tiefe, so dass ihn der Teufel wenigstens nicht bei lebendigem Leibe hinfort schleppen konnte. Daraufhin fand sich angeblich lange Zeit kein neuer Dombaumeister mehr, der sich bereit erklärte, am Dom weiter zu bauen und es dabei immer wieder mit dem Teufel aufzunehmen.

In der Realität hatte die Stockung, welche die Bauphase im 16. Jahrhundert erfuhr, freilich ganz andere Gründe: Um 1530 wurde die Arbeit am Dom, der bis dahin immer wieder reich verziert und ausgeschmückt wurde, aus Geldmangel und Desinteresse eingestellt. 1560 stoppte das Domkapitel endgültig die Zahlungen für den Fortbau der Kathedrale. Das Mittelschiff des Langhauses wurde nur noch mit einem Notdach geschlossen. Mit der fortschreitenden Reformation wurde das monumentale und kostspielige katholische Gotteshaus zunehmend in Frage gestellt. Laut einer weiteren Sage wagte angeblich einst sogar ein reformierter Priester im Dom zu predigen. Ein Schlosserlehrling hörte die Predigt und berichtete seinem streng katholischen Meister davon – welcher daraufhin seine Zunftbrüder zusammen trommelte und den protestantischen Priester mit glühenden Zangen von der Kanzel zerrte und aus dem Gotteshaus hinaus schleifte. In den wirren Jahren der Reformation, in denen solche fanatischen Taten als heldenhaft galten, wurde das Pflichtbewusstsein der Schlosserzunft belohnt, indem sie fortan einen Degen tragen durfte und zum Andenken einen Schmiedestock neben der Kirchenpforte in die Dommauer einschlagen durfte.

Obgleich der Bau äußerlich über Jahrhunderte ein Fragment blieb, so wurde das Innere jedoch offenbar als ausreichend empfunden, da der Kirchenraum in den darauf folgenden Jahrhunderten auch weiterhin prächtig ausgestattet und von den Katholiken weiter gegen die Einflüsse des Lutherschen Protestantismus verteidigt wurde. Nichtsdestotrotz war es weniger der Dom, der die Silhouette der Stadt in den darauf folgenden Jahrhunderten bestimmte, sondern der imposante Domkran auf dem unvollendeten Südturm. Als die Revolutionstruppen im Jahr 1794 in Köln einfielen, flohen der Erzbischof und die Domkapitel und der Dom diente einige Jahre lang als Lagerhalle und Pferdestall.

Erst 1801 wurde er schließlich wieder zum Gotteshaus geweiht und hatte gerade in den Jahren, in denen er anderweitig genutzt wurde, neue Freunde gefunden, denen viel am Weiterbau des Doms gelegen war. Die Romantiker des beginnenden 19. Jahrhunderts hatten die Symbolkraft mittelalterlicher Bauwerke für ihre Forderungen nach deutscher Einheit entdeckt. 1814 wurde zudem auf dem Speicher eines Darmstädter Gasthauses eine Hälfte des so genannten Riss F, ein 4,05 m großer mittelalterlicher, bis dahin verschollener Bauplan der Westfassade entdeckt; 1816 fand man die zweite Hälfte in einem Pariser Antiquariat. Am 4. September 1842 konnte schließlich unter König Friedrich Wilhelm IV. und Erzbischof Johannes von Geissel mit dem Weiterbau des Doms begonnen werden. Der Grundstein für den Weiterbau wurde seinerzeit symbolisch auf den unvollendeten Südturm gehievt und dort eingemauert. Die eine Hälfte der Baukosten wurde aus der preußischen Staatskasse gezahlt, die andere Hälfte des Geldes brachte der Zentral-Dombau-Verein auf, in dem sich viele Kölner Bürger damals zusammengeschlossen hatten. Es folgte eine intensive Bauphase, in der man die mittelalterlichen Pläne genau verfolgte, sich dabei jedoch der seinerzeit die innovativsten Technologien bediente. Um 1820 erfolgte der erste Einbruch in den Kölner Dom, bei dem einige wertvolle Teile aus dessen großem Heiligtum, dem Dreikönigsschrein, herausgebrochen und geraubt wurden. Bereits im Jahr 1864 waren beide Querhausfassaden und die Obergadenzone von Langhaus und Querschiff fertiggestellt. Der hölzerne Dachstuhl, der seit dem Mittelalter den Ostchor überdachte, wurde durch eine Eisenkonstruktion ersetzt. Schließlich wurden im Jahr 1880 die beiden Türme vollendet. Am 15. Oktober 1880 feierte man in Köln unter Kaiser Wilhelm I. die Vollendung der Hohen Domkirche St. Peter und Maria.

Im zweiten Weltkrieg wurde der Kölner Dom von vierzehn schweren Fliegerbomben getroffen. Die zahlreichen weiteren Brandbomben, die in den Dom einschlugen, wurden von den vielerorts im Gebäude postierten Mitarbeitern unmittelbar gelöscht. Dank des eisernen Dachstuhls konnten zwar einzelne Gewölbe, nicht aber das ganze Dach einstürzen. Die so genannte Kölner Domplombe bewahrte den Nordturm des Doms über Jahrzehnte vor dem Zusammenbruch. Es folgten lange Jahre des Wiederaufbaus, bei dem auch modernere Bauformen verwendet wurden, die insbesondere am Nordquerhaus und am Vierungsturm erkennbar sind. Erst im Jahr 1956 waren die Arbeiten soweit abgeschlossen, dass der Dom überhaupt erst wieder als Gotteshaus genutzt werden konnte. 1975 erfolgte der zweite Einbruch in den Dom, bei dem erneut wertvolle Schätze wie Monstranzen und Kreuze entwendet wurden. Obwohl man die Einbrecher zügig fassen konnte, so waren doch viele der Kunstwerke für immer verloren, da die Täter sie bereits eingeschmolzen hatten.
Obgleich bis heute nicht alle Kriegswunden des Doms geheilt sind, müssen derzeit vor allem die aufgrund von Umweltbelastungen und Witterung entstehenden Schäden behoben werden, da jene die Bausubstanz stetig angreifen und zu einem schnellen Verfall führen. Baugerüste gehören demzufolge auch heute noch mit zum Erscheinungsbild der Kathedrale und der Dom bleibt seinem Ruf als „ewige Baustelle“ Kölns und Heinrich Heines “Prophezeiung“ letztendlich treu.

Beschreibung des Gebäudes

Der Kölner Dom ist die erste und größte gotische Kathedrale im deutschsprachigen Raum. Als architektonisches Vorbild für den Dom gilt die Kathedrale in Amiens. Das Hauptschiff des Kölner Doms ist mit 144,00 m das längste Kirchenschiff Deutschlands und eines der längsten der Welt. Die äußere Gesamtbreite der Kathedrale beträgt 86,25 m. Die Westfassade besitzt eine Breite von 61,54 m breit, das Langhaus besitzt innen eine Breite von 45,19 m.

Der Südturm ist 157,31 m hoch, der Nordturm überragt diesen mit seinen 157,38 m um gerade mal 7 cm. Damit ist der Kölner Dom nach dem Ulmer Münster die zweithöchste Kirche Deutschlands; von 1880 bis 1884 war der Kölner Dom das höchste Gebäude der Welt. Die Höhe des Dachreiters beträgt 109 m, während die Querhausfassaden eine Höhe von 69,95 m besitzen. Mit einer Gewölbehöhe von 43,35 m hat der Kölner Dom das zweithöchste Gewölbe der Welt. Die Gemäuer wurden aus rund 300.000 t Trachyt errichtet, welches aus dem Siebengebirge nach Köln transportiert wurde. Die ca. 10.000 m2 Fensterfläche werden von beeindruckenden Glasmalereien geziert, die von damalig innovativen Techniken zeugen. Vor allem die so genannten Bayern-Fenster im südlichen Seitenschiff sowie Gerhard Richters Entwurf für das neue Südquerhausfenster zählen zu den bedeutendsten Werken dieser Gattung.
Die überbaute Gesamtfläche des Doms beträgt ca. 7. 914 m2 und die Dachfläche rund 12.000 m2. Der umbaute Raum umfasst ohne das Strebewerk rund 407.000 m3 und hat eine Platzkapazität von ca. 4.000 Plätzen, davon 2.800 Stehplätze und 1.200 Sitzplätze. 21 Erzbischöfe des Erzbistums Köln wurden im Kölner Dom bestattet. Um die Turmspitze zu erklimmen, muss der Besucher 509 Stufen auf sich nehmen. Für den phänomenalen Ausblick über die Stadt Köln und den Rhein lohnt sich die Anstrengung des Aufstiegs jedoch in jedem Fall.

Der Domkran galt über Jahrhunderte als eine der besonderen Sehenswürdigkeiten des Kölner Doms und avancierte zeitweise sogar zum Wahrzeichen der Stadt. Zu recht, denn der mittelalterliche Kran war durchaus eine beeindruckende, technische Innovation. Der Domkran muss bereits vor 1450 entstanden sein, da er auf den Gemälden aus jener Zeit schon zu sehen ist. Wahrscheinlich ist er um 1350, als man mit dem Bau des Südturms begonnen hatte, errichtet worden und wuchs gemeinsam mit dem Südturm in die Höhe. Sein Grundquadrat bestand aus vier starken Eichenbalken, welches auf die Mitten der Turmseiten aufgelegt wurde, so dass man nur knapp 10 m lange Hölzer benötigte, um einen Raum von knapp 185 m2 abzudecken. Um den Kran auf die nächste Ebene zu heben, brauchte man nur eine Ecke nach der anderen mit Keilen um die Dicke einer Quaderschicht anzuheben. So stand der Kran nach viermaligem Anheben entsprechend dem Baufortschritt des Turmes knapp 50 cm höher. Zuletzt lag die Höhe des Domkrans bei etwa 45 m.

Im Innern des Doms reiht sich wiederum ein künstlerisches Meisterwerk an das andere: Das Chorgestühl stellt mit seinen 104 Sitzen eines der größten erhaltenen Chorgestühle des Mittelalters dar. Es diente den 24 Domkapitularen und deren 27 Vertretern sowie weltlichem und geistlichem Besuch als Sitzmöbel. Für den Papst und den Kaiser wurden gesonderte Plätze errichtet. Rund 29 mittelgroße Eichenstämme wurden für die Errichtung des imposanten Gestühls, welches relativ genau auf die Zeit zwischen 1308 und 1311 datiert werden konnte, verwendet. Die Werkstätten, die mit der Errichtung und Gestaltung des Chorgestühls betraut waren, stammten aus Köln, Lothringen und Paris.

Das wahrscheinlich älteste Kunstwerk des Kölner Doms ist das Gero-Kreuz. Erzbischof Gero hatte das monumentale Holzkreuz Mitte des 10. Jahrhunderts bereits für den Alten Dom zu Köln gestiftet, wo es inmitten der Kirche beim Grabe des Erzbischofs stand. 1270 wurde das Gero-Kreuz in den Neuen Dom gebracht und dort über dem Altar der Stephanuskapelle aufgestellt. 1350 wurde es an die Ostwand der Kreuzkapelle versetzt, wo es sich auch noch heute befindet. Es gilt als die erste erhaltene Monumentalfigur des gekreuzigten Christus. Der Kruzifixus und der Kreuzbalken sind original, während jedoch die Strahlensonne hinter dem Kreuz sowie der Marmoraltar erst im späten 17. Jahrhundert entstanden sind. Auch um das Gero-Kreuz rankt sich die Sage um das Wunder vom Gero-Kreuz, nach welcher sich schon bald nach der Stiftung des Kreuzes ein Riss im Kopf des Gekreuzigten zeigte. Da das Kreuz zu jenem Zeitpunkt bereits geweiht war, durfte keine Laienhand mehr daran arbeiten. So nahm Erzbischof Gero eine Hostie und einen Splitter vom heiligen Kreuz aus dem Kölner Reliquienschatz und legte beides in den Riss, welcher unmittelbar verschwand, als wäre er nie da gewesen.

Neben dem Gero-Kreuz gilt die Mailänder Madonna als das zweite bedeutende Gnadenbild im Kölner Dom. Laut Überlieferung hatte Erzbischof Rainald von Dassel zusammen mit dem Reliquienschrein der Heiligen Drei Könige eine Marienfigur mit nach Köln gebracht, die vermutlich 1248 beim Brand im Alten Dom zerstört wurde. Zwischen 1280 und 1290 entstand in einer Kölner Dombauhütte als Ersatz für die verlorene Skulptur das heute als Mailänder Madonna bekannte Gnadenbild. Als älteste Marienskulptur des gotischen Doms befand sich die Mailänder Madonna ursprünglich unter einem Baldachin auf dem Altar der Marienkapelle. Die Skulptur ist in ihrer Haltung und insbesondere im Faltenwurf ihres Gewands den französischen Vorbildern der schönen Madonnen nachempfunden, während die Farbfassung der Figur sowie Szepter und Krone aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert stammen. Ein weiteres bedeutendes Kunstwerk des Doms ist der Klaren-Altar aus dem 14. Jahrhundert. Der Flügelaltar stammte ursprünglich aus der Kölner Franziskanerkirche St. Clara und wurde nach deren Abriss in den Dom gebracht. Der Altar besteht aus einem Schreinkasten mit vorkragendem Mittelschrein und ist durch ein doppeltes Flügelpaar verschließbar, so dass drei verschieden Bildkonstellationen möglich sind.
Das großformatigste Kunstwerk des Kölner Doms ist zweifelsohne mit 1350 m2 das Fußbodenmosaik. Acht Jahre vor der baulichen Vollendung des Doms wurde ein Wettbewerb zu dessen Innenausstattung ausgeschrieben, bei welchem vor allem die Fußbodenbeflurung diskutiert wurde. Der Architekt August von Essenwein legte 1887 einen Generalentwurf vor, der aus Gründen der besseren Haltbarkeit einen Boden aus keramischen Mosaiksteinchen vorsah. Das Langhaus und die Querschiffe sollten nach diesem Entwurf nur einen schlichten Sandsteinbelag erhalten. Das Fußbodenmosaik im Chor zeigt drei große Themenkomplexe: Auf den Fußbodenflächen des Chorumgangs ist die Geschichte des Erzbistums durch die Wappen und Namen der Kölner Bischöfe und Erzbischöfe dargestellt. Im Binnenchor werden die christliche Weltordnung und der Mensch in dessen irdischem Mittelpunkt gezeigt, während das Mosaik in der Vierung ein Abbild des Kosmos zeigt. Den Mittelpunkt der Darstellung bildet die Sonne, welche umgeben ist von den Personifikationen der Tageszeiten, einem Kranz der Tierkreiszeichen und einer Darstellung der Mondphasen. In den Ecken des zentralen Quadratfelds werden Personifikationen der vier Himmelphasen und der Winde gezeigt. In kleinen Bildquadraten sind schließlich die vier Elemente als bekränzte Knaben dargestellt. Die Arbeiten an dem Mosaik wurden noch zu Lebzeiten Essenweins dem Glasmaler Fritz Geiges übertragen, der sie 1899 vollendete. Heute liegt das große Vierungs-Mosaik unter einem Holzpodest verborgen.

Eine eher ungewöhnliche Sehenswürdigkeit des Doms ist der so genannte Teufelsstein. Der Sage nach war der Teufel über die zunehmende Verehrung des Dreikönigschreins derart verärgert, dass er versuchte, den Reliquienschrein zu zerstören. Mit einem schweren Stein zielte er durch das Dach auf den Schrein und schleuderte ihn herab. Gott aber ließ den Schrein an die Wand zurückweichen, so dass er der Zerstörung entging und der Stein zu Boden schmetterte. Der Stein und die sich scheinbar darauf abzeichnenden Krallen des Teufels sind heute noch im Dom anzusehen.

Nutzung, Größe

Der Kölner Dom ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Köln und ist täglich von 6.00 bis 19.30 Uhr geöffnet. Während der Gottesdienste ist eine Besichtigung nicht möglich. Führungen können von Montag bis Donnerstag zwischen 10.00 und 13.00 Uhr telefonisch unter 02 21/ 179 40 555 angemeldet werden. Die Schatzkammer ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 4,-€ und für Ermäßigungsberechtigte 2-€. Die Turmbesteigung kostet für Erwachsene 2 € und für Ermäßigungsberechtigte oder Gruppenteilnehmer ab 10 Personen 1-€. Der Turm ist von Dezember bis Februar täglich von 9.00 bis 16.00 Uhr, im März, April und Oktober von 9.00 bis 17.00 Uhr und von Mai bis September von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Preis für eine Kombikarte für die Schatzkammer und eine Turmbesteigung beträgt für Erwachsene 5,- und für Ermäßigungsberechtigte 2,50 €. Der Dom verfügt insgesamt über 11 Glocken: 8 davon befinden sich im Südturm, die restlichen drei hängen im Dachreiter. Darunter befindet sich auch die sagenumwobene Teufelsglocke, die als Unglücksglocke ausschließlich zur Warnung bei Feuersbrünsten oder schweren Unwettern angeschlagen wird. Seit 1924 hängt auch die St. Petersglocke, die seinerzeit größte freischwingende Glocke der Welt, im Kölner Dom; von den Kölnern wird die 24 t schwere Glocke liebevoll als “d’r decke Pitter“ bezeichnet. Auf Wunsch können spezielle Glockenführungen im Glockenstuhl bei der Dombauverwaltung reserviert werden. Die Glockenführungen finden ausschließlich Werktags statt.

Der Kölner Dom verfügt über zwei Orgeln, die Chororgel oder Querhausorgel und die so genannte Schwalbennestorgel oder Langhausorgel. Alle Elemente des Orgelensembles können von einem gemeinsamen Spieltisch aus gespielt werden. Die Chororgel wurde kurz nach dem Krieg eingebaut und befindet sich in der nordöstlichen Ecke der Vierung. Ihr Platz auf einer Betonempore im östlichen Seitenschiff des Nordquerhauses ist durchaus unüblich für gotische Kirchenbauten und eher der Sperrung des Langhauses nach dem zweiten Weltkrieg bis weit in die 1950er Jahre zu schulden. 1956 wurde die Orgel erweitert und ist heute mit 88 Registern die größte elektropneumatisch gesteuerte Orgel in Köln. Am 29. Juni 1998 wurde die neue Langhausorgel eingeweiht, mit der wieder eine zufriedenstellende Klangsituation im Kölner Dom geschaffen wurde. Sie befindet sich in Schwalbennestform an der nördlichen Langhauswand und besteht aus einem Rückpositiv, einem Hauptwerk, einem Schwellwerk und einem Pedal. Auf 53 Registern können 3963 Pfeifen gespielt werden. Im Jahr 2006 wurde schließlich das Orgelensemble nochmals erweitert: Durch ein Hochdruckwerk mit zwei Fanfarenregistern und insgesamt 122 Pfeifen am großen Fenster der Westseite wird nun auch bei voll besetzter Kirche und Festanlässen für vollen und repräsentativen Klang gesorgt.

Während der Sommerlichen Orgelfeierstunden, die jährlich zwischen Juni und September stattfinden, kann man sich vom einmaligen Klang der Kölner Domorgel überzeugen. In dieser Zeit finden insgesamt 12 Konzerte jeweils dienstags um 20.00 Uhr statt. Renommierte Musiker präsentieren den interessierten Hörern eine breite Palette wertvoller Orgelmusik aus Vergangenheit und Gegenwart. Der Eintritt dazu ist frei, es gibt jedoch eine Kollekte nach Konzertschluss um 21.00 Uhr.
Die Dompropstei befindet sich im Margaretenkloster 5 in 50667 Köln und ist von Montag bis Freitag von 8.30 bis 13.00 Uhr geöffnet. Telefonisch ist die Dompropstei unter 02 21/ 179 40 100 erreichbar.
Das Dompfarramt befindet sich im Domkloster 3 in 50667 Köln und ist von Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 (außer Mittwochnachmittag) geöffnet. Telefonisch ist das Dompfarramt unter 02 21/ 179 40 200 erreichbar. Weitere Informationen erteilt das Domforum telefonisch unter 02 21/ 92 85 47 20. Reservierungen können ebenfalls beim Domforum vorgenommen werden. Die Öffnungs- und Sprechzeiten des Domforums sind von Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, samstags von 10.00 bis 17.00 Uhr und sonntags von 13.00 bis 17.00 Uhr.

Besonderheiten

UNESCO
Der Kölner Dom wurde 1996 in die UNESCO- Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die einzigartige Architektur macht den Kölner Dom zu einem der bedeutendsten Meisterwerke im Stil der internationalen, hochmittelalterlichen Gotik. Seine kultur-historische Bedeutung und insbesondere die überaus reichhaltige Sammlung von Kunstschätzen im Inneren des Doms lassen keinerlei Zweifel an der Berechtigung seiner Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit.
Am 5. Juli 2004 wurde der Kölner Dom aufgrund der Hochhausplanungen auf der gegenüberliegenden Rheinseite auf die roten Liste des gefährdeten Weltkulturerbes gesetzt. Laut UNESCO gefährdete die dort geplante Hochhausarchitektur “die visuelle Integrität des Doms und der Stadtsilhouette.“ Die zuständigen Behörden änderten daraufhin die Pläne für die Bebauung des Rheinufers. Neben dem bereits fertiggestellten KölnTriangle werden am gegenüberliegenden Rheinufer keine weiteren Hochhäuser entstehen und der Dom konnte im Juli 2006 wieder von der roten Liste des gefährdeten UNESCO Weltkulturerbes gestrichen werden.

Dicker Peter
Im Dom befindet sich die weltweit größte freischwingende Glocke. Sie ist 24 Tonnen schwer und wurde im Jahr 1924 feierlich eingweiht. Sie wird liebevoll als "Dicker Peter" bezeichnet und läutet regulär nur acht Mal pro Jahr, so u.a. zu Ostern und zu Weihnachten

Pflanzen am Dom
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich an den Außenseiten des Doms mit ihren Ritzen, Fugen und Vorsprüngen zahlreiche Pflanzen angesiedelt, die zusammen schätzungsweise ein Gewicht von rund 1.000 Tonnen besitzen

Dombaumeister

Der erste Baumeister des Kölner Doms Gerhard von Ryle, auch Meister Gerhard oder Gerhard Morart genannt, stammte wahrscheinlich aus der Moselgegend und von dem Adelsgeschlecht “von Ryle“ ab. Er hatte seine Lehr- und Wanderjahre in Frankreich bei Pierre de Montereau, dem Baumeister der Abteikirche von St. Denis, verbracht und war mit dem französischen Kathedralenbau in Troyes und Paris vertraut. Wahrscheinlich war er auch auf der Baustelle der Pariser Notre Dames zugegen gewesen und stand in engem Kontakt mit deren Baumeister Jean de Chelles. 1248 wurde von Ryle Dombaumeister in Köln. Den Chor des Kölner Doms errichtete er im gotischen Stil, für die Gewölbe- und Wandgliederungen diente ihm die Kathedrale von Amiens als Vorbild.
Meister Gerhard verfolgte seine Arbeit in einem enormen Tempo und galt als ein sehr ehrgeiziger Mann, wodurch sich zahlreiche Legenden um ihn ranken. Diverse Wetten soll er mit dem Teufel eingegangen sein, wobei er die letzte schließlich verloren und sich von einem der Türme des Kölner Doms gestürzt haben soll. Tatsächlich verstarb er im Jahr 1260 in Köln unter durchaus mysteriösen Umständen.

Unter der Leitung des Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner, geboren am 28. Februar 1802 in Oberschlesien, wurde der Kölner Dom schließlich vollendet. Zwirner hatte im Jahr 1821 die Bauschule in Breslau abgeschlossen. Anschließend studierte Zwirner als ein Schüler Schinkels an der königlichen Bauakademie und Universität zu Berlin. 1833 wurde er mit der Leitung der Bauarbeiten am Kölner Dom betraut. Sein Organisationstalent verlieh der Dombauhütte und dem Bau neuen Aufschwung, so dass er bereits 1841 die Restaurierungsarbeiten am Dom abschließen konnte. Anschließend legte er König Friedrich Wilhelm IV. seine Pläne für die Vollendung des Doms vor, welche von diesem begrüßt und finanziert wurden. Im Jahr 1853 wurde Zwirner zum Geheimen Regierungs- und Baurat ernannt. Neben dem Kölner Dom entwarf er unter anderem das Hauptgebäude der Universität Halle-Wittenberg, das Grabmonument für Friedrich Leopold Freiherr von Fürstenberg sowie die Apollinariskirche in Remagen, Burg Areindorf in Bad Hönningen und die Fialsäule oberhalb von Königswinter. Ernst Friedrich Zwirner verstarb am 22. September 1861 in Köln.

Unter der Leitung des Dombaumeisters Willy Weyres fand nach dem Zweiten Weltkrieg der langsame und mühsame Wiederaufbau des Kölner Doms statt. Willy Weyres wurde am 31. Dezember 1903 in Oberhausen geboren und studierte zunächst Theologie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn. Später entschloss er sich für ein Architekturstudium an der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen und ein Studium der Glasmalerei an der Kölner Werkschule. Nach Abschluss seines Studiums wurde er zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Provinzialkonservator und arbeitete als Restaurator. Nachdem er einige Jahre in Limburg als Diözesebaurat tätig war, wurde er 1944 Dombaumeister in Köln. 1948 promovierte er an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen zum Ingenieur. Neben dem Wiederaufbau der Kathedrale widmete sich Weyres vor allem den Ausgrabungen unter dem Dom, bei denen Vorgängerbauten bis ins 4. Jahrhundert entdeckt werden konnten. 1955 erhielt er einen Lehrstuhl als Professor für Baugeschichte und Denkmalpflege an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1972 betreute er weiterhin Doktoranden und bis 1986 leitete er die Domgrabungen.
Willy Weyres verstarb am 18. Mai 1989 in Aachen.

Das Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln umfasst eine Fläche von rund 6.181 km2 - das ist etwa ein Fünftel der Fläche des Bundeslandes NRW in dem es liegt - bei rund 2,2 Mio. Mitgliedern der Diözese. Diese 2,2 Mio. Katholiken sind rund 43% der 5,1 Mio. Menschen, die insgesamt auf dem Gebiet der Diözese wohnen.

In Deutschland ist das Erzbistum Köln die einwohnerreichste Diözese, gefolgt von Freiburg mit rund 2,1 Mio. und Münster mit rund 2 Mio. Mitgliedern. Weltweit liegt Köln allerdings „nur“ auf Platz 35 beispielsweise nach der Diözese Mexiko mit rund 18 Mio. oder Mailand mit rund 5 Mio. Mitgliedern. Zu der Diözese gehören u. a. die folgenden Städte: Köln, Düsseldorf, Bonn, Leverkusen, Wuppertal, Remscheid, Solingen oder Gummersbach.

Das Erzbistum stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1821. Der erste historisch belegbare Bischof von Köln war der heilige Maternus, der um 328 gestorben ist und um 303 als Bischof in Rom war. Zum Erzbistum wurde das vorherige Bistum wahrscheinlich um 800, also zur Zeit Karls des Großen (742-814). An der Spitze des Erzbistums steht ein Erzbischof. Der derzeitige Erzbischof ist Joachim Kardinal Meissner. Kardinal Meissner wurde 1933 in Breslau-Lissa im heutigen Polen geboren. Meissner studierte von 1959 bis 1962 in Erfurt in der damaligen DDR, wo er am 22. Dezember auch seine Priesterweihe empfing.

Er wurde am 20.12. 1988 von Papst Johannes Paul II. (1920-2005) zum 94. Bischof von Köln aus einer Dreierliste des Kölner Domkapitels ernannt und am 12.2. 1989 feierlich in sein Amt eingeführt. Vorher, und zwar seit 1980, also noch weit vor der Wiedervereinigung der Stadt, war Kardinal Meissner Bischof von Berlin. Die Kardinalswürde erhielt er in diesem Amt am 5. Januar 1983 durch Papst Johannes Paul II. Der Kardinal ist u.a. Träger des Großen Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband.

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