Die heutigen Baustile im Überblick
Es ist die bauliche Vielfalt, welche deutsche Städte und Dörfer seit vielen Jahren prägt. Wesentlich dafür verantwortlich sind die unterschiedlichen Haustypen, welche so manchen Bauherren vor große Fragen stellen können. Doch welche Vorteile halten die verschiedenen Baustile bereit und welche Art des Hausbaus dominiert aktuell in Deutschland?
Das Fertighaus
Schon seit Jahrzehnten präsentiert sich das Fachwerkhaus als eine günstige Variante eigener vier Wände. Dabei werden große Teile bereits im Werk vorgefertigt und müssen auf diese Weise nur noch vor Ort zusammengesetzt werden. Zwar wird die Bauzeit auf diese Weise deutlich beschleunigt, doch die Bauherren erleben andere Einschränkungen. So lassen sich individuelle Wünsche nur noch sehr begrenzt durchsetzen, da sie in vielen Fällen die Möglichkeiten der Produktion übersteigen würden. Es handelt sich demnach um ein Haus aus dem Katalog des Herstellers, welches sich nur durch kleine Details an die persönlichen Anforderungen anpassen lässt.
Bekannt sind z.B. in Berlin die DDR-Plattenbauten, die gerade eine Renaissance erleben.
Das Massivhaus
Ein noch älterer Baustil ist das Massivhaus, welches vor Ort hochgezogen wird. Durch den größeren Arbeitseinsatz, welcher dafür erforderlich ist, zieht sich auch die Bauzeit etwas länger hin. An Qualität und Stabilität ist ein Massivhaus dagegen kaum zu überbieten. Dafür sorgt die stabile Konstruktion, bei der tatsächlich alle Wände eine tragende Funktion übernehmen. Auch einige Bauunternehmen haben sich auf die Massivbauweise spezialisiert. Die Viebrockhaus AG ist hier u.a. einer der ersten Massivhaushersteller Deutschlands, der bereits 1954 Typenhäuser in Massivbauweise auf den Markt brachte. Damit startete die Versorgung weiter Teile der Bevölkerung mit diesem Haustyp, der bis heute die Neubaugebiete dominiert
Das Architektenhaus
Der Hausbau war stets eine Möglichkeit, Individualität zum Ausdruck zu bringen. Mit keinem anderen Baustil gelingt dies besser, als mit dem Architektenhaus. Bevor die eigentliche Bauphase eingeleitet werden kann, werden mit dem Architekten alle persönlichen Wünsche und Vorlieben besprochen. Dieser fertigt dann einen ersten Entwurf an, der als Grundlage für das fertige Haus dienen kann. Verläuft das Verhältnis weniger harmonisch und der erste Entwurf kommt nicht infrage, so kann es einige Monate dauern, bis schließlich die Arbeiten beginnen können. Am Ende steht ein Haus, welches es in dieser Form nur einmal auf der Welt gibt und das die eigenen Vorlieben mit der Stilkenntnis des Architekten vereint. Ein Manko sind allerdings die erhöhten Kosten, die nicht nur durch das Honorar des Architekten, sondern vielfach durch eine besonders extravagante Bauweise zustande kommen.
Das Skeletthaus
Besonders in der Reihe der Fertighäuser stellt das Skeletthaus inzwischen die beliebteste Variante dar. Dabei wird eine sogenannte Holzständerkonstruktion zum Grundgerüst für das gesamte Haus.
Ähnlich wie beim Fachwerkhaus wird nun ein großer Teil der einwirkenden Kräfte über diese zentrale Konstruktion in den Boden abgeleitet. Die tragende Funktion der Wände reduziert sich auf diese Weise, was bei der Planung zusätzliche Freiheiten gewährt. So gibt es beispielsweise bei der Planung der Räumlichkeiten zusätzliche Freiheiten. Auf der anderen Seite reduziert sich jedoch der Wiederverkaufswert im Vergleich zu einem Massivhaus deutlich. Zu den Nachteilen zählt auch der erhöhte Wartungs- und Reparaturbedarf, der vor allem die tragende Konstruktion betrifft. Dafür lassen sich nachhaltige Materialien verwenden, um den Bau zu realisieren.
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