Elektrosmog und Handystrahlung

Übersicht

Man unterscheidet bei der elektromagnetischen Strahlung ionisierende und nicht ionisierende Strahlung.

Zur ionisierenden elektromagnetischen Strahlung gehören Gamma- sowie Röntgenstrahlung.

Zur nicht ionisierenden elektromagnetischen Strahlung gehören u.a. Radiowellen (Strahlung), TV-Wellen, Radarstrahlen (Mikrowellen) und Handystrahlen.

Die Gesamtheit der nicht ionisierenden elektromagnetischen Strahlen in der Umwelt bezeichnet man auch als Elektrosmog. Dazu gehören auch die Felder des Haushaltsstroms (50 Hz), der Eisenbahn (16,66 Hz) sowie die von Hochspannungsleitungen.

Für ionisierende Strahlung gibt es schon lange gut begründbare Grenzwerte. Aber seit etwas kürzererer Zeit gibt es auch für die nicht-ionisierende Strahlung Grenzwerte, die jedoch bisher nur auf der Gefahr einer Überwärmung des Organismus beruhen. Eine Krebs erregende Wirkung wurde bisher, von wenigen Ausnahmen abgesehen, von den Wissenschaftlern ausgeschlossen. Eine dieser wenigen wichtigen Ausnahmen ist die Studie der Universität Mainz aus dem Jahr 2000 (EFM II-Studie, Leukämie bei Kindern), die bereits bei Magnetfeldern im Haushalt oberhalb von 0,4μT (Mikrotesla) bei Kindern eine Erhöhung des Leukämierisikos um das Dreifache festgestellt hatte. Einen dramatischen Befund ergab sich in dem Ort Mittelstenahe im Landkreis Cuxhaven, wo sich infolge von elektromagnetischer Strahlung eine Verdreifachung der Krebsrate im Verhältnis zu Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik ergab.

Was ist Elektrosmog?

Unter dem Begriff des Elektrosmogs versteht man die Gesamtheit von künstlich erzeugter nicht ionisierender Strahlung in unserer Umwelt. In der Fachwelt wird auch von der elektromagnetischen Beeinflussung EMB gesprochen. Die Untersuchung, Messung und Normierung dieser Strahlung gehört in das Fachgebiet der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV).

Unter ionisierender Strahlung versteht man die Strahlung, die in bestimmter Materie Ionen, also elektrisch geladene Atome oder Moleküle, erzeugen kann. Das sind z.B. Alphastrahlen, Betastrahlen, Gammastrahlen, energiereiche Neutronen und Protonen sowie Röntgenstrahlung. Davon gehören aber nur die Gamma- und Röntgenstrahlung zu der elektromagnetischen Strahlung, die anderen sind Teilchenstrahlung.
Alle anderen elektromagnetischen Wellen bzw. Strahlen gehören zu den nicht ionisierenden Strahlen, um die es in diesem Beitrag ausschließlich geht. Dabei wird nach ihren physikalischen und biologischen Wirkungen und den damit einher gehenden Grenzwerten zwischen Hochfrequenz und Niederfrequenz unterschieden.
Die Hochfrequenz reicht dabei von 30.000 Hz (30 kHz) bis zu 3.000.000.000.000 Hz (3.000 GHz). Bei noch höheren Frequenzen gerät man in den Bereich der Wärmestrahlung und danach des sichtbaren Lichts. Es gibt aber auch Autoren die die Grenzen der Hochfrequenz von 100 kHz bis 300 GHz angeben.
Das Hertz ist eine Maßeinheit für die Anzahl der Schwingungen. Dabei bedeutet 1 Hertz (1Hz) gleich 1 Schwingung pro Sekunde. Weitere Einheiten sind:

  • 1 kHz = 1.000 Hz
  • 1 MHz = 1.000.000 Hz
  • 1 GHz = 1.000.000.000 Hz

Zur nicht ionisierenden elektromagnetischen Strahlung gehören mit abnehmender Wellenlänge und damit zunehmender Energie die folgenden Strahlen bzw. Wellen:

  • Wellen des Haushaltsstroms
  • Radiowellen (Langwelle, LW)
  • Radiowellen (Mittelwelle, MW)
  • Radiowellen (Kurzwelle, KW)
  • Radiowellen (Ultrakurzwelle, UKW)
  • Fernsehwellen
  • Handystrahlung
  • Mikrowellen (Radarstrahlung, Handystrahlung)
  • Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung)
  • Sichtbares Licht
  • Ultraviolettes Licht (UV_Strahlung)

In der folgenden Tabelle sind für eine erste Orientierung die Sender bzw. Funkdienste mit ihren abgestrahlten Frequenzen und Sendeleistungen dargestellt. Dabei bedeutet MHz = Megahertz, also 1 Million Schwingungen pro Sekunde. Die Abkürzung W steht für Watt, eine Maßeinheit für die elektrische Leistung.

Art des Senders/Funkdienst Frequenz (MHz) Max. Sendeleistung
Mittelwellensender 0,5-1,6 20 kW - 500 kW
Kurzwellensender 6-26 50 kW - 500 kW
UKW-Sender 88-108 Je Kanal 5 kW - 20 kW
VHF-Fernsehsender 174-220 Je Kanal 2 kW - 25 kW
Basisstation TETRA 380-400 Je Kanal 1 W - 40 W
TETRA-Handy 380-400 1 W - 3W
UHF-Fernsehsender 470-790 Je Kanal 5 kW - 30 kW
D-Netz-Handy 890-915 2 W
Basisstation D-Netz 935-960 Je Kanal 4 W - 50 W
Flugsicherungs-Radar 1.250-1.350 0,5 MW - 2,5 MW (im Mittel: unter 2 kW)
E-Netz-Handy 1.710-1.785 1 W (im Mittel ca. 0,125 W)
Basisstation E-Netz 1.805-1.880 Je Kanal 5 W - 20 W
DECT Basisgerät 1.880-1.900 0,25 W (im Mittel ca. 0,01 W)
DECT-Handy 1.880-1.900 0,25 W (im Mittel ca. 0,01 W)
UMTS-Handy 1.920-1.985 unter 1W
UMTS-Basisstation 2.110-2.170 Je Kanal 5 W - 20 W

TETRA ist die Abkürzung für Terrestrial Trunked Radio und soll z.B. bei der Polizei als Funksystem eingeführt werden.

Die von einem Sender abgestrahlten Wellen sollen natürlich Informationen, also Daten wie Musik, Sprache oder Bilder übertragen. Dazu werden Ihnen diese Informationen "aufmoduliert". Die Modulation bzw. Überlagerung kann und wird auf sehr verschiedene Arten realisiert. Die älteste und "einfachste" ist die so genannte Amplitudenmodulation. Dabei wird die Amplitude der Trägerfrequenz im Rhythmus des zu übertragenen Signals verändert = moduliert. Diese Modulationsart ist relativ störanfällig (Rauschen, Knacken, Lautstärkeänderungen, etc.). Sie wird heutzutage nur noch bei Lang- Mittel - und Kurzwellensendern verwendet. Eine Fortentwicklung bedeutete die so genannte Frequenzmodulation. Hier bleibt die Amplitude der Trägerwelle konstant und es wird ihre Frequenz im Takt der übertragenen Information in einem bestimmten Bereich verändert. Das bekannteste Beispiel für eine frequenzmodulierte Übertragungsart sind UKW-Sender.
Moderne Übertragung findet auf digitalem Wege statt. Dabei werden "nur" Einsen und Nullen so angeordnet übertragen, dass beim Empfänger die Information in ihrer ursprünglichen Form dargestellt werden kann. Der Empfänger ist z.B. das Radio, der Fernseher oder ein PC.

Physikalische Grundlagen

Es gibt bekanntlich viele Arten von Wellen. So gibt es Schallwellen, Erdbebenwellen oder auch Wasserwellen. Dies alles sind Materiewellen. Diese Wellen können sich nur dadurch ausbreiten, dass die Atome oder Moleküle von Materie in Schwingung versetzt werden und diese ihre Schwingungsenergie jeweils an die benachbarten Moleküle weiter geben.
Daneben gibt es elektromagnetische Wellen bzw. Strahlung. In diesem Fall schwingen jeweils elektrische und magnetische Felder. Diese Wechselfelder erzeugen (induzieren) wiederum andere elektrische und magnetische Felder. Auf diese Weise breitet sich diese Welle auch ohne Materie. z.B. im luftleeren Welt-Raum aus. Im Vakuum ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit aller elektromagnetischer Wellen identisch und gleich der Lichtgeschwindigkeit von rund 300.000 km/s = 300.000.000 m/s (exakt: 299.792.458 m/s).

In der Technik werden derartige Wellen mit Hilfe elektronischer Schaltkreise (Schwingkreise) erzeugt. In diesen Schaltkreisen schwingen dann Elektronen mit einer wählbaren Frequenz. Damit die Strahlung auf optimale Weise einen derartigen Schaltkreis (Schwingkreis) verlassen kann, werden Antennen verwendet. Im einfachsten Fall ist das ein Draht, der eine an die Wellenlänge der Schwingung angepasste Länge besitzt. In derartigen Antennen "löst" sich die Schwingung der Elektronen sozusagen von der Antenne ab und wird als elektromagnetische Welle in den umgebenden Raum abgestrahlt Diese Abstrahlung kann durch die Form und den Aufbau der Antenne so gestaltet werden, dass die Abstrahlung gerichtet und daher in einer bestimmten Form und Richtung stattfindet. Das kann dazu führen, dass in bestimmten Abständen und bestimmten Richtungen sehr starke elektrische und magnetische Felder auftreten; und unter anderen Winkeln und Abständen eher schwache. Dies gilt so aber nur für die Hochfrequenz.
Im Niederfrequenzbereich, wie z.B. im Haushalt mit elektrischen Leitungen mit 230 bzw. 400 Volt bei einer Frequenz von 50 Hertz (Hz), löst sich keine Welle vom Leiter, um in die Umgebung abgestrahlt zu werden. Dasselbe gilt für die Hochspannungs-Überlandleitungen, mit Spannungen bis zu 380.000 Volt (V). In diesen Fällen bildet sich beispielsweise um den Leiter in konzentrischen Kreisen ein Magnetfeld aus, das mit zunehmendem Abstand immer kleiner wird.
Eine einfache Gleichung zur Beschreibung von Schwingungen sollte man kennen. Sie gibt das Verhältnis von Wellenlänge zur Frequenz an:

c = f ·λ

Dabei bedeutet c die Lichtgeschwindigkeit, f die Frequenz und λ die Wellenlänge.
Mit Hilfe dieser Gleichung lässt sich relativ einfach die Frequenz einer Schwingung in die zugehörige Wellenlänge und umgekehrt umrechnen.

Rechenbeispiel
Der UKW-Sender "Berliner Rundfunk" sendet mit einer Frequenz von 91,4 MHz = 91.400.000 Hz.
Mit Hilfe der obigen nach λ aufgelösten Gleichung ergibt sich:

λ = 300.000.000/91.400.000

Die Welle (Strahlung) auf der dieser Sender sendet, hat damit eine Länge von rund: 3,282 m.

Magnetisches Feld

Jeder Strom und das sind bewegte Elektronen erzeugt ein Magnetfeld (Symbol H). Bei Strom durchflossenen Leitern baut sich das Feld in konzentrischen Kreisen um den Leiter auf. Die Stärke des Feldes nimmt dabei mit dem Abstand von Leiter stetig ab. Besonders starke Magnetfelder entstehen in elektrischen Spulen, die im Prinzip aus vielen eng gewickelten Leitern (Drähten) bestehen. Sofern in dem Draht ein Wechselstrom fließt, so ändert das Magnetfeld im Rhythmus des Wechselstroms seine Stärke und Richtung. Im Gegensatz zu den elektrischen Ladungen gibt es keine magnetischen Ladungen. Und auch in einem (metallenen) Magneten wird das Feld durch bewegte Ladungen, nämlich der alle in eine Richtung fließenden Elektronen der Atome aus dem der Magnet besteht, erzeugt.
Die Messgröße des Magnetfelds H ist die ihn erzeugende Stromstärke dividiert durch die Länge mit der Einheit Ampere pro Meter (A/m).
Etwas verwirrend ist es, dass bei niederfrequenten magnetischen Feldern statt der A/m die magnetische Flussdichte (Symbol B) angeben wird. Diese wird in Tesla (T) bzw. in mT (Tausendstel Tesla) oder in μT (Millionstel Tesla) angeben.

Zur Orientierung
Die in der Medizin verwendeten Kernspin-Tomografen besitzen beispielsweise magnetische Flussdichten zwischen 1T bis 3 T, und das Erdmagnetfeld besitzt am Pol eine Stärke von ca. 60 μT und am Äquator von 30 μT. Es sei erwähnt, dass das Magnetfeld der Erde z.B. zur Navigation mit Hilfe von Kompassen dient. Und auch Zugvögel, Haie und wohl auch Wale orientieren sich daran.
Die magnetische Feldstärke H und die magnetische Flussdichte B lassen sich im Vakuum und angenähert in Luft wie folgt ineinander umrechnen:

B = μ·H
mit: μ = 12,566·10-7

Im Fernfeld eines Senders, und das ist in einem Abstand von rund dem Drei- bis Fünffachen der Wellenlänge, lassen sich die elektrische und magnetische Feldstärken mit Hilfe des so genannten Vakuumwellenwiderstands von 377 Ohm wie folgt ineinander umrechnen:

E = 377·H

Elektrisches Feld

Die derzeit bekannteste kleinste elektrische Ladung in der Elektrotechnik bzw. Hochfrequenztechnik ist die des Elektrons. Jeder Körper der negativ elektrisch geladen ist, besitzt einen Überschuss an den elektrisch negativen Elektronen. Hat er dagegen einen Mangel an Elektronen, so ist er positiv geladen.
Es ist sozusagen ein Naturgesetz, dass zwischen zwei elektrisch geladenen Körpern ein elektrisches Feld besteht. Das beginnt auf der Ebene des Atoms mit einem elektrischen Feld zwischen Protonen und Elektronen. Und setzt sich fort bei größeren oder sehr großen Körpern. Sofern der eine Körper positiv und der andere negativ geladen ist, geht das Feld von dem einen Körper zum anderen. Sind die Körper zwei parallel angeordnete Platten (Kondensator), so verlaufen die Feldlinien des elektrischen Felds zwischen den Platten nahezu parallel.
Das elektrische Feld ist definiert als Spannung pro Länge mit den Maßeinheiten Volt pro Meter (V/m).

Elektrische Leistung
Die Leistung eines elektrischen Verbrauchers berechnet sich aus dem Produkt von Volt mal Stromstärke. Dabei wird die Leistung eines Verbrauchers in dem ein Strom von 1 Ampere bei einer Spannung von 1 Volt fließt als Watt (W) bezeichnet. Weitere Einheiten sind das kW (Tausend Watt) oder das MW (Million Watt). Typische Leistungen von Haushalts-Glühbirnen sind z.B. 25 W, 40 W, 60 W, 75 W oder 100 W. Ein elektrischer Durchlauferhitzer besitzt einige kW und ein Ökokühlschrank, je nach Größe, einige 100 Watt. Es sei erwähnt, dass man im Haushalt die verbrauchte elektrische Energie bezahlt. Diese berechnet sich aus der Leistung der Geräte in Watt bzw. Kilowatt (kW) mal der Verbrauchszeit.

Beispiel zur elektrischen Leistung und einigen Kosten
Lässt man beispielsweise eine 75 W-Glühbirne 24 Stunden lang brennen, so hat sie während dieser Zeit 75·24 =1.800 Wattstunden (Wh) = 1,8 kWh (Kilowattstunden) verbraucht. Wenn man z.B. pro kWh 20 Cent bezahlt, so kostet das Brennenlassen der Lampe innerhalb von 24 h bei diesem Preis 36 Cent. Im Jahr wären das bereits 131,4 Euro.
Eine Energiesparlampe hat bei gleicher Helligkeit dagegen nur eine Leistung von etwa einem Fünftel der herkömmlichen Wolframdrahtbirnen, also z.B. statt 60 W nur 12 W.
Sie können sich auch relativ einfach die Ersparnisse ausrechnen, wenn Ihr Kühlschrank statt 600 kWh nur 400 kWh pro Jahr verbraucht. Der Verbrauch pro Jahr steht in der Gerätebeschreibung. Bei wiederum einem Preis von 20 Cent pro kWh ergibt das im ersten Fall einen jährlichen Strompreis von 120 € und im zweiten Fall von 80 €. Sie hätten damit pro Jahr 40 € Euro gespart.

Leistungsflussdichte
Da die Magnetfelder und elektrischen Felder bei Hochfrequenzen sehr eng gekoppelt sind, gibt man bei ihnen oft neben den magnetischen und elektrischen Feldern auch die Leistungsflussdichte (Symbol S) an. S ist die elektromagnetische Leistung, die eine bestimmte Fläche durchdringt. Anders ausgedrückt ist es die elektrische Energie, die eine Fläche pro Zeiteinheit durchdringt. Laienhaft ausgedrückt ist es die "Menge" an elektrische Leistung die durch eine bestimmte Fläche hindurch strömt. Sie wird in Watt pro Quadratmeter (W/m2) oder in Milliwatt pro Quadratzentimeter (mW/m2) angegeben. Dabei beträgt der Wert in mW/m2) genau 1/10 des Wertes in W/m2).
In der folgenden Tabelle sind die Werte für S, E und H für eine Reihe von Feldern für den "schnellen Leser" dargestellt. Das Produkt von E und H ergibt den Wert von S, wobei sich E, wie bereits erwähnt, zu E = 377·H berechnet. Mit Hilfe dieser beiden Beziehungen lassen sich aus einer Größe die beiden anderen jeweils berechnen. Mit gewissen kleineren Rundungsfehlern ergeben sich die folgenden Werte:

Leistungsflussdichte S (W/m2) Elektrisches Feld E (V/m) Magnetisches Feld H (A/m)
0,01 1,92 0,0052
0,02 2,74 0,0073
0,04 4 0,01
0,05 4,34 0,0115
0,1 6,14 0,016
0,2 8,68 0,023
0,4 12,3 0,033
0,5 13,73 0,036
1 19,42 0,052
2 27,46 0,073
4 38,8 0,103
5 43,42 0,115
10 61,4 0,16

Arten von Elektrosmog

Wie eingangs bereits erwähnt, gehört jede nicht ionisierende elektromagnetische Strahlung, die sich in der Umwelt befindet, prinzipiell zum Elektrosmog. Ausgenommen davon sind allerdings Wärmestrahlung und das sichtbare Licht. Eine Sonderstellung nimmt außerdem UV-Strahlung ein, die ohne Zweifel als krebserregend (Hautkrebs) gilt. Sie stammt in der Umwelt von der Sonne, kann aber auch, z.B. in Sonnenstudios oder OP-Sälen, zur Desinfektion künstlich erzeugt werden. Nicht dazu gerechnet wird die ionisierende Strahlung Alpha,- Beta- und Gammastrahlung sowie Röntgenstrahlung, die völlig anderen physikalischen Regeln gehorcht und die auch gesetzlich völlig anders geregelt ist.
Besonders umstrittene Quellen für Elektrosmog sind natürlich leistungsstarke Radio- und Fernsehsender, Richtfunksender, Handystationen sowie Radarsender der Bundeswehr oder der zivilen Flugüberwachung.
Und ganz besonders ins Gerede sind schnurlose Telefone und Handys geraten. Handys geben nicht zuletzt deswegen bei vielen Menschen Anlass zur Sorge, da Sie bei Gebrauch sehr dicht am Körper, also am Ohr, Auge und dem Gehirn ihre Strahlung abgeben. Eine weitere Strahlenquelle sind Hochspannungs-Überlandleitungen, in denen Spannungen bis zu 380.000 V herrschen. Hier ist es unbestritten, dass man z.B. Kindergärten oder Schulen nicht in deren unmittelbaren Nähe betreibt. Eine weitere Quelle sind die Oberleitungen der Eisenbahn, die mit Frequenzen von rund 16,66 Hz (Sechzehn-Zweidrittel) und Spannungen von 17.000 V betrieben werden.
Weiterhin entstehen in zahlreichen elektrischen Geräten im Haushalt sowie um die 50 Hz-Leitungen zu Hause magnetische und elektrische Felder, die auf kürzere Entfernungen zu einer messbaren "Verstrahlung" führen können.

Gefährdung durch Elektrosmog

Die mögliche Gefährdung der Menschen durch Elektrosmog beschäftigt immer wieder die Menschen und dabei besonders die Wissenschaftler und natürlich die Medien. Prinzipiell lassen sich dabei zwei Wirkungsmechanismen von elektromagnetischer Strahlung, also von Elektrosmog unterscheiden. Es sind die unbestrittenen thermischen Effekte, die zu einer Erwärmung des bestrahlten Organismus führen und die nicht-thermischen (athermischen) Effekte, die möglicherweise sogar zur Entstehung von Krebs führen können.

Thermische Strahlenwirkungen
Jedem ist die Wirkung von Mikrowellen in Mikrowellenherden bekannt, die in relativ kurzer Zeit wasserhaltige Substanzen auf hohe Temperaturen erhitzen. Diese thermische Wirkung rührt daher, dass die Strahlung vor allem von dem Wasser, das sich in nahezu allen Lebensmitteln befindet, absorbiert wird. Auf diese Weise wird die Energie der Strahlung in Wärmeenergie umgewandelt.
Diese Wirkung der elektromagnetischen Strahlung ist absolut unbestritten, so dass alle Grenzwerte für die Stärke derartiger Strahlung von dieser Gefährdung ausgehen. Die Absorption der Strahlung hängt natürlich stark von der Art des Gewebes und der Art der Strahlung ab. So werden langwellige Radiowellen nur wenig absorbiert, während Mikrowellen sehr stark absorbiert werden. Aber wegen der sehr feinen Temperaturregulation im menschlichen Körper werden etwaige lokale Temperaturerhöhungen in der Regel über die Blutzirkulation, den Schweiz oder die Atmung sehr gut ausgeglichen. Jedem ist z.B. bekannt, dass der Organismus, vor allem durch eine erhöhte Schweizbildung, Temperaturen in einer trockenen Sauna von ca. 100° eine zeitlang ohne weiteres gut vertragen kann.
Übersteigt eine Temperaturerhöhung im Organismus allerdings diese inneren Temperatur-Regulierungsmechanismen, so kann es zu Schäden im Gewebe bis hin zu dessen völligen Zerstörung kommen. Kritische Temperaturen für beginnende Schäden liegen in etwa oberhalb von 42°, wobei die Dauer der Einwirkung der erhöhten Temperatur eine wichtige Rolle spielt. Aber auch länger andauernde Temperaturerhöhungen um 1° bis 2° können zu Verhaltensänderungen, zu einer Änderung des Wohlbefindens, zu Stoffwechselstörungen, zu Störungen im Enzym- und Hormonhaushalt führen. Besonders kritisch sind selbst kleinere länger andauernde Temperaturerhöhungen bei Schwangeren anzusehen. Eine wichtige und folgenreiche Wirkung der Strahlung kann zudem darin bestehen, dass es infolge einer zu starken Überwärmung des Auges zu Trübungen der Augenlinse kommen kann.

Athermische Strahlenwirkungen
Über das Auftreten so genannter nicht thermischer Effekte (athermisch) herrscht in der Wissenschaft keine Einigkeit. Bei Handystrahlung brachte auch die letzte, die Anfang 2007 vorgestellte und heftig diskutierte Studie aus Finnland keinerlei Hinweise dieser Strahlung. Aber dennoch gibt es eine Reihe ernst zu nehmender Hinweise auf eine Vielzahl von möglichen Effekten, die allerdings alle noch intensiver Erforschung bedürfen.
Einen erschreckenden Befund brachte allerdings die so genannte EMF II-Studie von der Universität Mainz zutage. Bei Magnetfeldern im Haushalt wurden oberhalb von 0,4 μT (= Mikrotesla) bei Kindern Steigerungen der Leukämiehäufigkeit um das 3fache festgestellt. Näheres s. weiter unten.

Perlenketteneffekt
Ein wichtiger Effekt, der infolge starker elektrischer Felder auftreten kann, ist der Perlenketteneffekt. Infolge der Feldstärke werden in bestimmten Molekülen Dipole induziert. Infolgedessen richten sich diese Moleküle, so z.B. Erythrozyten oder Leukozyten, in einer Art Perlenkette in dem Feld aus. Welche Wirkungen das auf den menschlichen Organismus hat bzw. haben könnte befindet sich derzeit noch stark im Bereich der Spekulation. Die dafür erforderlichen Feldstärken sind allerdings so groß, dass man sich aber bereits im Bereich thermischer Effekte befindet, die natürlich den Perlenketteneffekt stark überlagern würden. Außerdem ist dabei zwischen der Entstehung einer "dauerhaften" Kette in einem statischen Feld und dem ständigen "Umorientieren" in einem Wechselfeld zu unterscheiden.

Effekt der dielektrischen Sättigung
Starke Elektrische Felder können in größeren Molekülen deren Seitenketten polarisieren (im Feld ausrichten), was zu einem Bruch der vorhandenen Wasserstoffbindungen führen kann. Über diesen Mechanismus wäre ein Aufbrechen der Wasserstoffbrücken-Bindungen in der DANN im Zellkern vorstellbar. Das wiederum könnte zu einer Entartung der Zelle und somit zu Krebs führen.
Weitere in der Diskussion befindliche mögliche athermische Wirkungen nicht ionisierender Strahlung sind folgende:

  • Strangbrüche in der DNA
  • Chromosomenaberrationen
  • Störungen des Enzym- und Hormonsystems (z.B. erhöhte Stresshormone)
  • Störungen des Immunsystems
  • Wirkungen auf die Neurotransmitter
  • Veränderung der Durchlässigkeit der Blut-Hirnschranke
  • Einfluss auf das Natrium-Kaliumgleichgewichts in der Zelle
  • Einfluss auf das Kalziumgleichgewicht in der Zelle
  • Einwirkung auf die elektrische Leitfähigkeit im Herzmuskel

Diese und möglicherweise weitere Wirkungen können zu folgenden allgemeinen Beschwerden führen:

  • Allgemeine Befindlichkeitsstörungen bei Kontakt mit Elektrosmog
  • Psychische Störungen wie Angstzustände in Gegenwart von Wechselfeldern
  • Schlafstörungen
  • Glieder- und Muskelmissempfindungen
  • Glieder- und Muskelschmerzen
  • Allgemeine Gereiztheit und Nervosität
  • Müdigkeit und Antriebsarmut
  • Herzrhythmusstörungen

Grenzwerte


Echte durch die Biologie vorgegebene Grenzwerte für die erlaubte bzw. unschädliche Stärke von elektromagnetischer Strahlung auf den menschlichen Organismus gibt es nicht. Die derzeitigen Grenzwerte gehen letztendlich von bestimmten Annahmen aus und versuchen einen vernünftigen Kompromiss zwischen der Forderung nach der körperlichen und psychischen Unverletzbarkeit des Menschen und existierenden ökonomischen Zwängen zu finden. Allerdings beruhen die derzeitigen Grenzwerte alle auf der Annahme, dass elektromagnetische Strahlung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur thermische Wirkungen beim Menschen zur Folge hat, es also zu einer Erwärmung durch elektromagnetischer Strahlung kommen kann, so wie es z.B. in Mikrowellenherden gewollt der Fall ist. Nicht thermische Effekte, die u.a. auch zu Krebs führen könnten, werden von der überwiegenden Mehrzahl der Wissenschaftler (bisher) weitgehend bestritten!

Spezifische Absorptionsrate (SAR)
Die SAR gibt die pro kg Körpergewicht absorbierte Energie aus elektromagnetischen Wechselfeldern an. Sie ist damit ein Maß für die Erwärmung des menschlichen Gewebes. Für Handys wird ein Wert von 0,6 Watt/kg als guter Wert angesehen

Die derzeitigen Grenzwerte
Der derzeitigen Empfehlungen für den Grenzwert der SAR für den Kopf beträgt in Übereinstimmung mit all den genannten Kommissionen und Gremien 2 Watt pro kg Gewicht. Dieser Wert leitet sich von Überlegungen zur Gefährdung des nicht gut durchbluteten Auges ab, das sich daher relativ schnell erwärmt. Für die Extremitäten ist der Wert beispielsweise 4 Watt/kg.
Der Ganzkörperwert für strahlenexponierte Personen beträgt 0,4 Watt/kg und 0,08 Watt/kg für die allgemeine Bevölkerung.
Es sei erwähnt, dass die menschliche Haut bereits nach 1 Sekunde merkbar reagiert, sofern sie einer Strahlung mit einer Leistungsdichte von rund 60 mW pro cm2 bei einer Frequenz von 3.000 MHz = 3 GHz ausgesetzt war.

Hochfrequenz
Die Hochfrequenz reicht in ihren Frequenzen von 30 kHz bis 3000. GHz. Es gibt aber auch Autoren, die ab 100 kHz bis 300 GHz von Hochfrequenz (HF) sprechen.
Da es recht aufwendig wäre, jeweils die SAR zu bestimmen, werden stattdessen Grenzwerte für die elektrischen und magnetischen Feldstärken angegeben, die in etwa zu den Grenzwerten der SAR führen würden. Außerdem sollen sie die Induktion von elektrischen Strömen im Körper verhindern bzw. begrenzen, was z.B. zu einer Beeinflussung der Nerventätigkeit führen könnte. Die angegebenen Werte sowohl für die Hoch- wie die Niederfrequenzfelder entstammen der 26. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz und sind über 6-Minutenintervalle quadratisch gemittelt. Diese Werte sind keine Empfehlungen sondern gesetzliche Höchstwerte. Für Hochfrequenzanlagen, also Sender mit Frequenzen oberhalb von 30 kHz bzw. 100 kHz gilt:

Frequenz f (MHz) Elektrische Feldstärke E (V/m) Magnetische Feldstärke H (A/m) Leistungsflussdichte S (W/m2)
10 - 400 27,5 0,073 2
400 - 2.000 1,375·K 0,0037·K 0,005 mal Frequenz (MHz)
2.000 - 300.000 61 0,16 10

V = Volt, A = Ampere und m = Meter. Der Faktor K in der 3. Zeile, mit der der angegebene Wert multipliziert werden muss, berechnet sich aus der Quadratwurzel der Frequenz, deren Grenzwert berechnet werden soll. Für eine Frequenz von beispielsweise 1.600 MHz folgt damit für den Grenzwert der elektrischen Feldstärke (die Quadratwurzel aus 1.600 ist gleich 40):

1,375·40 = 55 V/m

Niederfrequenz
Für Niederfrequenzquellen, also Quellen mit Frequenzen unter 30 kHz bzw. 100 kHz, gelten die in der folgenden Tabelle aufgeführten Grenz-Werte. Dabei ist hier zu berücksichtigen, dass die elektrischen Felder der Niederfrequenzstrahlung nur an der Körperoberfläche zu merkbaren Reaktionen führen können, die magnetischen Felder dagegen den gesamten Körper durchdringen und dort u.a. Ströme induzieren können. Der Grenzwert derartiger induzierter Ströme liegt bei 2mA/m2. Außerdem befinden sich die magnetischen Felder nur in der Umgebung der Leiter, sie werden also nicht, wie die Hochfrequenz, in den Raum abgestrahlt:

Frequenz in Hertz (Hz) Elektrische Feldstärke E (kV/m) Magnetische Flussdichte B (μTesla)
50 5 100
16 2/3 10 300

Die Messung der elektrischen und magnetischen Feldstärken ist relativ schnell, einfach und kostengünstig mit den entsprechenden Geräten im Prinzip an jedem beliebigen Ort durchzuführen.

Anmerkung
Die Maßeinheit Tesla beschreibt die magnetische Flussdichte B, während das Magnetfeld H in A/m angegeben wird. Näheres dazu oben unter "Physikalische Grundlagen".

Forschungsergebisse, Ratschläge

Wie schon erwähnt, gibt es bislang nur wenig wissenschaftlich korrekten Studien am Menschen, bei denen eine krebserregende Wirkung von elektromagnetischer Strahlung festgestellt wurde. Unter Laborbedingen, aber bislang nicht im lebenden Organismus, wurden jedoch bei der so genannten Reflexstudie (2000-2004)auch nicht thermische Effekte an Zellen nachgewiesen. Einen direkten Zusammenhang zwischen elektromagnetischer Strahlung und dem Auftreten von Leukämie bei Kindern wurde allerdings bei den 50 Hz-Feldern im Haushalt im Rahmen der EMF II-Studie festgestellt.
Unumstritten sind allerdings die thermischen Effekte. Hier kann es bei hohen Leistungen der Sendeanlagen, wie z.B. bei Radarstrahlern durchaus zu schweren Überhitzungen bis hin zu tödlichen Verbrennungen kommen.

Epigenetics
Einen ganz neuen Erklärungsansatz für das mögliche Auftreten von Schädigungen der DNA in menschlichen Zellen bieten Erkenntnisse der letzten Jahre. Demnach können DNA-Abschnitte auch durch Umwelteinflüsse an- oder abgeschaltet werden. Derartige Beobachtungen wurden u.a. bei der künstlichen Befruchtung gemacht, wo es durch das Abschalten bestimmter Abschnitte auf der DNA zu Fehlbildungen des Kindes mit einer genetischen Ursache kam. Auf eine vergleichbare Weise könnte daher auch elektromagnetische Strahlung zum An- oder Abschalten auf der DNA-Ebene führen. Und daraus könnte sich möglicherweise u.a. auch Krebs entwickeln. Die Erkenntnis selber, dass der Organismus bestimmte DNA-Abschnitte abschaltet und evtl. zu einem späteren Zeitpunkt wieder anschaltet ist in der Molekularbiologie seit längerem bekannt, nicht bekannt war aber, dass dies auch durch Umwelteinflüsse geschehen kann. Es sei erwähnt, dass diese Erkenntnisse die bisherigen Vorstellungen von der Vererbung erheblich beeinflussen, da hier das erste Mal ein Weg aufgezeichnet wurde, dass auch Umwelteinflüsse bzw. bestimmte Erfahrungen auf die nächsten Generationen weiter gegeben werden können. Bisher galt das als ausgeschlossen.

Studie der Universität Leeds (2006)
Der Gebrauch von Handys erhöht nicht das Risiko, an einem (bestimmten) Hirntumor zu erkranken. Diesen Befund haben britische Wissenschaftler um Patricia McKinney von der Universität in Leeds Anfang 2006 veröffentlicht. Sie untersuchten in dieser Studie den Zusammenhang zwischen der Verwendung von Handys und dem Auftreten von Gliomen, einem Hirntumor der Gliazellen. Für eine Nutzungsdauer über etwa zehn Jahre konnten die Forscher Entwarnung geben: nach den vorliegenden Ergebnissen scheiden zumindest Handystrahlen als Risikofaktor für diese Art von Hirntumoren aus. Man findet die Studie wie folgt:
Patricia McKinney (Universität Leeds) et al.: British Medical Journal

Reflexstudie (2000-2004)
Die Abkürzung Reflex steht für "Risk Evaluation of Potential Environmental Hazards from Low Energy Electro-magnetic Field (EMF) Exposure Using Sensitive in vitro Methods".
Im Verlauf dieser Studie, die im Jahr 2000 begann und im Mai 2004 abgeschlossen wurde, und an der sich 11 Forscherteams aus 7 europäischen Ländern beteiligten, wurde die Wirkung elektromagnetische Felder, deren Stärke (Intensitä)t im Rahmen der gesetzlichen Grenzwerte, getestet. Getestet wurde die Auswirkung der Strahlung im "Reagenzglas" auf verschieden Zelltypen, und zwar vom Menschen sowie von Ratten. Die Kosten des 3,1 Millionen Euro teuren, europaweiten Forschungsprojekts wurde zu etwa zwei Dritteln von der EU finanziert.
"Im Laufe der Untersuchung stellte sich heraus, dass elektromagnetische Felder bei einer Reihe von Zellen Schädigungen bewirken", äußerte der Koordinator der Studie, Prof. Franz Adlkofer von der Münchner Verum-Stiftung für Verhalten und Umwelt. Diese unter Laborbedingen gefundenen Schädigungen lassen allerdings keinen Rückschluss auf die Wirkungen im lebenden Organismus zu. Aber es wurde zum ersten Mal gezeigt, dass es überhaupt eine schädigende und möglicherweise krebserregende Wirkung auf die DNA von Zellen gibt.

EMF II-Studie, Leukämiestudie bei Kindern (2000)
Der vollständige Name dieser mit Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durchgeführten Studie lautet: Epidemiologische Studie zur Assoziation von Leukämieerkrankungen bei Kindern und häuslicher Magnetfeldexposition. Die Studie wurde von Joachim Schütz und Jörg Michaelis vom Institut für medizinische Statistik und Dokumentation der Universität Mainz durchgeführt. (Jetzt: Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik) Ziel der Studie war es herauszufinden, ob es zwischen kindlichen Leukämieerkrankungen und dem Auftreten von häuslichen niederfrequenten Magnetfeldern einen Zusammenhang gibt. Eines der Ergebnisse der Studie war, dass es ein um den Faktor zwei erhöhtes Leukämie-Risiko bei Kindern gab, und zwar bei Magnetfeldern oberhalb von ca. 0,4 μT (= Mikrotesla), die aus dem 50 Hz-Netz stammen.

Anmerkung
Wie oben bereits dargestellt, beschreibt die Maßeinheit Tesla die magnetische Flussdichte B, während das Magnetfeld H in A/m angegeben wird. Man rechnet B in H im Vakuum (und angenähert in Luft) wie folgt um:
B = μ·H mit ·10-7
Man gibt anstelle des Magnetfeldes H gerne B an, so z.B. für die Stärke eines Kernspintomografen in der medizinischen Diagnostik, die zwischen ca. zwischen 1 bis 3 Tesla liegt. Das Erdmagnetfeld besitzt dagegen eine Stärke um 3·10-5 Tesla.

Mobiltelefongebrauch und das Risiko von Akustikusneurinomen (2005)
Die Studie heißt genau: Mobile phone use and risk of acoustic neuroma: results of the Interphone case-control study in five North European countries.
In dieser Studie, die von 5 den Nordeuropäischen Ländern, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Norwegen und Schweden durchgeführt wurde, haben diese Länder ihr erstes gemeinsames Zwischenergebnis im Rahmen des Interphone-Projekts der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht. In dem Zwischenbericht werden die Teilstudien von fünf verschiedenen Forschungsinstituten aus den fünf Ländern zusammengefasst.
Die Studie fand keine signifikante Erhöhung des Risikos bei auch längerem Gebrauch von Mobiltelefonen.
Man erreicht die Studienkoordination unter der folgenden Anschrift.
Section of Epidemiology
Institute of Cancer Research
Brookes Lawley Building
Sutton (UK)

Mobilfunk und Gesundheit (Mobile Phones and Health 2004)
Dieser Bericht der britischen Strahlenschutzbehörde NRPB (National Radiation Protection Board) von 2004 kommt zu dem Ergebnis, dass nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand keine gesundheitliche Gefährdung von Handys und Basisstationen ausgehen.

Interphone-Studie (2004)
Der vollständige Titel dieser dänischen Studie lautet: Cellular Telephone Use and Risk of Acoustic Neuroma. Die ersten Ergebnisse einer dänischen Forschungsgruppe im Rahmen der so genannten Interphone-Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erbrachten keinen Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen der Handynutzung und dem Akustikusneurinom, einem gutartigen Tumor am Hörnerv.
Man findet die Studie wie folgt:
Christensen et al.
American Journal of Epidemiology 2004
(Vol. 159, S. 277 ff.)

Krebserkrankungen in der Samtgemeinde Lamstedt
Die Samtgemeinde Börde Lamstedt besteht aus 5 Teilgemeinden im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen. In der Teilgemeinde Mittelstenahe mit rund 260 Einwohner wurden in den letzten 10 Jahren rund 32 Krebsfälle festgestellt, von denen bisher 16 verstorben sind. Auffalland ist, dass die überwiegende Anzahl der Krebsfälle in einem engen Bereich des Ortes mit 60-80 Einwohnern aufgetreten ist, darunter bei vielen Jüngeren.
Eine zweite auffällige Häufung mit ca. 50 Krebserkrankungen findet sich in dem zu Lamstedt gehörenden Ortsteil Nindorf, der ca. 480 Einwohner zählt. Auch hier ist auf der Flurkarte, auf der die Krebsfälle aufgetragen worden sind, eine aufffällige Häufung in einem engeren Bereich des Ortes zu erkennen.
Als Erklärung und Ursache für eine derartig auffällige Krebshäufigkeit bietet sich eine 200 m von Nindorf befindliche Radar-Hawk-Raketenstation an, die von 1972 bis 2002 in Betrieb war. Dabei ist zu beachten, dass eine derartige Radarüberwachung sowohl über einen horizontalen Bereich von 360° strahlt, aber dabei gleichzeitig auch eine vertikale Bewegung durchführt. Sowohl der Ortsteil Nindorf wie auch das entfernter liegende Mittelstenahe lagen im Wirkungsbereich der Radarstrahlung, die von einer ca. 50 m hohen Erhebung, auf der sich die Raketenstation befand, abgestrahlt wurde. Aber auch ein bis 1998 betriebener Richtfunksender wird als mögliche Ursache nicht völlig ausgeschlossen.
Der zuständige hauptamtliche Bürgermeister der Samtgemeinde, Herr Werner Otte, hat veranlasst, dass sofort Messungen mit Hilfe von Messtrupps der Bundesnetzagentur durchgeführt werden. Außerdem ist in der gesamten Gemeinde ab Ende März eine Befragung aller Einwohner mittels Fragebogen geplant, um absolut verlässliches Zahlenmaterial über die Krebshäufigkeit in der Samtgemeinde zu erhalten. Erst dann wird man zu ersten verlässlicheren Aussagen kommen können. Als letzter und sehr schwieriger Prozess steht dann ggf. die Feststellung der möglichen Ursachen an.
In diesem Zusammenhang machte der Vorsitzende des Bundes zur Unterstützung der BW-Radargeschädigten, Peter Rasch, darauf aufmerksam, dass bei den betroffenen Radar-Soldaten schon lange der Verdacht herrscht, dass nicht nur die bei der Entstehung von Radarstrahlung auch frei werdende Röntgenstrahlung für die bei diesen Soldaten erheblich erhöhte Krebsrate verantwortlich ist, sondern möglicherweise auch die Radarstrahlung selbst. Hier sind noch spannende und sehr kontroverse Diskussionen zu erwarten.
Es sei für Interessierte hinzugefügt, dass nach einer Veröffentlichung des Wissenschaftsministerium in der Bundesrepublik Deutschland bei 82 Mio. Einwohnern pro Jahr zwischen 330.000 und 380.000 Menschen an Krebs erkranken, darunter 1.750 Kinder unter 15 Jahren. Andere Quellen sprechen sogar von bis zu 400.000 jährlich. Etwa ein Fünftel bis ein Viertel (rund 20% bis 25%) der Erkrankten sind jünger als 60 Jahre. Die Zahlen schwanken allerdings von Autor zu Autor, da man wegen des Fehlens eines zentralen Krebsregisters auf Schätzungen und Hochrechnungen angewiesen ist.

Deutsches Mobilfunk-Forschungsprogramm (DMF)
Am 17. Juni 2008 wurden die Ergebnisse dieser Studie der Öffentlichkeit mitgeteilt. Diese Untersuchung wurde im Auftrag des Umweltministeriums 2002 in Auftrag gegeben und vom Bundesamt für Strahlenschutz durchgeführt. In mehr als 50 Einzelstudien wurde die Strahlenbelastung und deren Wirkung auf den Menschen untersucht. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stand die Frage nach den Auswirkungen der elektromagnetischen Felder von Handys und deren Sendemasten. Die Untersuchung ergab keinerlei Hinweise oder gar Beweise für eine Gesundheitsschädigung von Menschen- auch bei längerer Nutzung.
Es konnte nicht geklärt werden, ob Kinder bis etwa zum 12. Lebensjahr - deren Gewebe erstens dünner und zweitens wasserreicher als das von Erwachsenen ist - einem höheren Risiko als Erwachsene ausgesetzt sind. Hier lautet daher die Empfehlung, dass sie nur in dringenden Fällen Handys oder DEC-Telefonen benutzen sollten.
Die Strahlenbelastung kann auf folgende Weise verringert bzw. minimiert werden:

  • Möglichst nicht bei schlechtem Empfang telefonieren, z. B. aus Autos ohne Außenantenne.
  • Beim Kauf des Handys auf den so genannten SAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate) achten. Als besonders strahlungsarm gelten Mobiltelefone mit einem SAR-Wert von 0,6 Watt/kg oder niedriger.
  • Möglichst Kopfhörer benutzen, da sich die Strahlungsquelle (Antenne) sich dann nicht direkt am Ohr befindet.
  • Die Möglichkeiten von SMS nutzen, da man dann das Handy nicht am Kopf hält.
  • Wenn man genauso gut mit einem Festnetztelefon wie mit einem Handy telefoniert kann, sollte das Festnetztelefon benutzt werden.
Alzheimer-Studie (2008)
Am 5. November 2008 veröffentlichte die Zeitschrift "American Journal of Epidemiology" eine Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität von Bern/Schweiz, das zwischen 2000 und 2005 rund 9.200 Todesfälle durch die Alzheimer-Erkrankung untersucht hatte.
Untersucht wurde, wieviele dieser Menschen sich in der Nähe von 220.000 V- oder 380.000 V- Hochspannungsleitungen aufgehalten hatten. Es zeigte sich, dass das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, um ca. 50% zunimmt, sofern man 15 Jahre und mehr in einer Entfernung von weniger als etwa 50 m von einer der Hochspannungsleitungen gelebt hat. Zum Vergleich wurden Menschen herangezogen, die weiter als 600 m von den Hochspannungsleitungen entfernt gelebt hatten. Die Ursachen dafür, auf welche Weise die magnetischen Felder der Leitungen diese Erkrankung auslösen, liegen noch weitgehend im Dunklen.

Schutz vor Elektrosmog

!!Der beste Schutz vor jeder Art von Strahlung ist ein möglichst großer Abstand!!

Hochfrequenz
Da die meisten Menschen aber ihre Wohnungen oder Häuser nicht verlassen können oder auch sonst es für viele kaum möglich ist, sich vor einer Hochfrequenzstrahlen-Quelle dadurch in Sicherheit zu bringen, dass man den Abstand vergrößert, muss an einen zusätzlichen baulichen Schutz gedacht werden oder der bestehende mittels besser geeigneter Materialien ersetzt werden.
In den folgenden beiden Tabellen sind die Absorptionswerte einer Reihe von verschiedenen Materialen mit den entsprechenden Dicken dargestellt. Als Bezugsgröße wurde die "Leistungsflussdichte verwendet. Diese Größe ist, wie oben dargestellt, bis auf einige zusätzliche Faktoren, das Produkt der elektrischen und magnetischen Feldstärke. Sehr laienhaft ausgedrückt ist es die "Menge" der Strahlung pro Zeit.

Baumaterial Dichte (kg pro m3 Dicke Absorptionsvermögen
Kalk-Sandstein mit 505 Magnetit 2.850 11,5 cm 99,9%
Hochlochziegel 750 36,5 cm 99,9%
Leichtbeton 600 30 cm 99%
Lehmstein 1.600 24 99%
Porenbeton 400 36,5 cm 90%
Holzleichtlehmziegel 1.400 10 cm 90%
Stahlbeton 2.400 16 cm 90%
Kalk-Sandstein 1.800 15 cm 90%

Tab. 1 Absorptionsvermögen für HF-Strahlung mit einer Frequenz von 900 MHz (D-Netz)

Für dieselben Materialien gelten für Frequenzen von 1.800 MHz (E-Netz), 1.900 MHz (DECT-Telefon), sowie für 2.000 MHz (UMTS) die folgenden Absorptionswerte, die sich nur gering von den obigen unterscheiden:

Baumaterial Dichte (kg pro m3 Dicke Absorptionsvermögen
Kalk-Sandstein mit 50% Magnetit 2.850 11,5 cm 99,999%
Hochlochziegel 750 36,5 cm 99,9%
Leichtbeton 600 30 cm 99,9%
Lehmstein 1.600 24 99,9%
Porenbeton 400 36,5 cm 99%
Holzleichtlehmziegel 1.400 10 cm 99%
Stahlbeton 2.400 16 cm 99%
Kalk-Sandstein 1.800 15 cm 90%

Tab. 1 Absorptionsvermögen für HF-Strahlung mit Frequenzen von 1.800 MHz, 1.900 MHz und 2.000 MHz


Niederfrequenz
Bei der Niederfrequenz, so z.B. im Bereich der 50 Hz in den Haushalten treten die elektrischen und magnetischen Felder stark "entkoppelt" auf. Dabei dringen die elektrischen Felder nur wenig über die Hautoberfläche in den Organismus ein. Sie spielen daher biologisch hier kaum eine Rolle. Anders ist es mit den Magnetfeldanteilen, die den gesamten Körper durchdringen können und nach einer Studie der Universität von Mainz ab 0,4 μTesla das Leukämierisiko von Kindern um das Dreifache erhöhen kann.
Die Abschirmung von Magnetfeldern ist sehr aufwendig und in einem normalen Haushalt kaum durchführbar. Hier müssen daher vorrangig die Quellen von erhöhten Feldern ausgemacht werden und diese "entstört werden, möglicherweise sogar durch das Verlegen neuer Leitungen oder dem Abschalten bestimmter Geräte. Außerdem hilft auch hier Abstand. So könnten z.B. die Betten, vor allem von Kindern, umgestellt oder in ein anderes Zimmer verlegt werden.

HF-Strahlung gegen Alzheimer?

Völlig überraschende Ergebnisse lieferte eine Studie der Universität von Tampa aus Florida/USA (University of Tampa), die im Januar 2010 veröffentlicht wurde. Von den Wissenschaftlern der Universität wurden Mäuse zwischen sieben und neun Monate lang mit Hochfrequenzen im Bereich der Handystrahlung - täglich zweimal jeweils eine Stunde lang - bestrahlt. Anstelle der erwarteten Schädigungen wurden im Gegenteil verbesserte "geistige" Leistungen der Versuchstiere festgestellt. Außerdem wurde ein positiver Effekt gegen die Plaquebildung durch das Eiweiß Beta-Amyloid festgestellt. Das Beta-Amyloid spielt bei der Entstehung von Alzheimer eine wichtige Rolle. Inwieweit die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, bleibt weiteren Forschungen vorbehalten

Nationale und internationale Institutionen

Es gibt eine Reihe von nationalen, europäischen und internationalen Institutionen bzw. Organisationen, die mit der Normung und Festlegung von Grenzwerten für elektromagnetische Wechselfelder befasst sind.

International Comission on Non-Ionising Protection (ICNIRP)
Die ICNIRP ist aus einem Komitee der International Radiation Protection Association (IRPA) hervorgerufen. 1992 hat die IRPA per Satzung die ICNIRP als unabhängige internationale Kommission zum Schutz vor nicht ionisierender Strahlung gegründet. Die ICNIRP besteht derzeit aus einer Hauptkommission und 4 ständigen Unterkomitees.
Die derzeitigen 14 Mitglieder sind von der Industrie unabhängige Experten aus dem Bereich der nicht ionisierenden Strahlung. Über die vier Unterkomitees arbeiten ihnen weitere ca. 80 Wissenschaftler für Epidemiologie, Biologie, Physik und Optik zu. Die Hauptaufgaben der ICNIRP besteht in der Analyse und gesundheitlichen Bewertung des Kenntnisstandes auf allen Gebieten, die für den Strahlenschutz vor nicht ionisierenden Strahlen relevant sind, einschließlich einer Bewertung der aktuellen Forschungsergebnisse.

Europäische Union (EU)
Die EU regelt mit der Norm EN 50360 die maximalen Grenzwerte der SAR sowie mit der Norm 50361 die Messvorschrift, wie und mit welcher Anordnung sie zu messen ist.
Nach der EN 50360 liegt der Grenzwert der SAR bei 2 Watt pro kg Körpergewicht.

International Electrotechnical Comission (IEC)
Diese bereits im Jahr 1906 in London gegründete Organisation ist ein internationales Normungsgremium für Elektrotechnik. Im Jahr 1948 hatte das Komitee seinen Sitz nach Genf verlegt, wo es noch heute residiert. In ihr sind Vertreter der Nationalen Normungs-Komitees aus rund 62 Ländern organisiert, wobei etwa 90% der Mitglieder aus der Industrie stammen.

European Telecommunications Standards Institute (ETSI)
Dieses Institut heißt im Deutschen Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen. Es ist eines der 3 großen europäischenOrganisationen für Normungen. ETSI ist gemeinnützig und hat sich zur Aufgabe gemacht, europaweite einheitliche Standards im Bereich der Telekommunikation zu setzen. Die Gründung erfolgte im Jahr 1988 aufgrund einer Initiative der Kommission der EU. Mittlerweile sind Vertreter von Netzbetreibern, Telekommunikations- Diensteanbietern, Verwaltungen und Hersteller aus über 50 Länder in dem Institut vertreten. Das Institut hat seinen Sitz in Frankreich und zwar in Sophia Antipolis in der Nähe von Nizza.

Das Institut ist aus der Conférence Européenne des Administrations des Postes et des Télécommunications (CEPT) hervorgegangen. In der CEPT hatten sich seinerzeit die früheren europäischen Verwaltungen aus dem Telekommunikationsbereich zusammengeschlossen, um organisatorische und technische Fragen zu klären.

Comité Européen de Naormalisation (CEN)
Das Europäische Komitee für Normung ist eine private nicht auf Gewinn hin ausgerichtete Organisation. Ihr Ziel ist u.a. den Umweltschutz voranzutreiben. CEN ist eine der drei großen europäischen Normungsorganisationen.
CEN ist verantwortlich für die europäische Normen (EN) in allen technischen Bereichen, jedoch nicht für den Bereich der Elektrotechnik und der Telekommunikation. Für diese Bereiche sind die Cenelec und ETSI zuständig zuständig.

International Organization for Standardization (ISO)
ISO-Normen sind für viele Produkte eingeführt, daher sind sie weithin sehr bekannt, daher sei sie hier kurz dargestellt. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) ist die internationale Vereinigung von nationalen Normungsorganisationen und erarbeitet internationale Normen. Allerdings nicht für den Bereich der Elektrik und der Elektronik. Daher spielt sie hier im Zusammenhang von nicht ionisierender Strahlung keine Rolle.

Deutsche Komission Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (DKE)
Die exakte Bezeichnung dieser rein deutsche Kommission lautet: Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (DKE). Nach eigenen Angaben ist die DKE:

  • die nationale Organisation für die Erarbeitung von Normen und Sicherheitsbestimmungen in dem Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik in Deutschland;
  • ein Organ des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN) und des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE); sie wird vom VDE getragen;
  • das deutsche Mitglied in der Internationale Elektrotechnische Kommission (ICE) in Gen, und im Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC) in Brüssel
  • die für Deutschland zuständige Nationale Normungsorganisation (NSO) des Europäischen Instituts für Telekommunikationsnormen (ETSI) in Sophia Antipolis/Frankreich.

Die Arbeitsergebnisse der DKE sind integraler Bestandteil des Deutschen Normenwerks.
Die Kommission ist zu finden unter:

DKE Deutsche Kommission
Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, im DIN und VDE
Stresemannstraße 15
60596 Frankfurt
Telefon: 0049 - (0) 69 - 6308-0
Fax: 0049 - (0)69 - 6312925
E-Mail: dke@vde.com

Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE)
Der VDE ist ein eingetragener Verein (e.V.).
Nach eigenen Angaben ist das VDE eine national und international akkreditierte Institution auf dem Gebiet der Prüfung und Zertifizierung elektrotechnischer Geräte, Komponenten und Systeme. Geprüft werden diese Elektroprodukte auf ihre Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit und weitere Produkteigenschaften.
Die Ergebnisse der Prüfungen werden wissenschaftlich ausgewertet und fließen in die Weiterentwicklung elektrotechnischer Normen ein. Das VDE wurde im Jahr 1920 in Berlin gegründet. Mitglied kann jede natürliche Person werden, die in irgendeiner Weise mit Elektrik oder Elektronik befasst ist bzw. über eine Ausbildung in dieser Richtung verfügt. Und natürlich auch Betriebe oder Unternehmen aus diesem Bereich.
Das VDE ist unter folgender Anschrift erreichbar:

VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut
Merianstr. 28
63069 Offenbach
Telefon: 0049 - (0)69-6308-0 (Zentrale in Frankfurt)
Fax: 0049 - (0)69-83 06-555
E-Mail: vde-institut@vde.com

Deutsches Institut für Normung (DIN)
Das deutsche Institut für Normung kennt wohl unter seiner Abkürzung DIN so gut wie jeder. Es gibt wohl kaum einen technischen oder wissenschaftlichen Bereich, für den nicht auch eine DIN-Norm existiert. Das Deutsche Institut für Normung ist ein technisch-wissenschaftlicher Verein, der zuständig für die technische Normung in Deutschland sowie für die Vertretung deutscher Interessen in den internationalen und europäischen Normungsorganisationen CEN und ISO ist. .An sich sind DIN-Normen nicht verbindlich. Aber sie können in den Genehmigungsbescheiden der jeweils zuständigen Behörden verpflichtend gemacht werde. Auch bei juristischen Auseinandersetzungen ist jeder erheblich im Vorteil, der sich bei seinem Tun an DIN-Normen gehalten hat bzw. sie zur Grundlage seines Handelns gemacht hat. Das Institut ist ein eingetragener Verein (e.V.). Mitglied des DIN können Unternehmen und andere juristische Personen werden, jedoch keine Einzelpersonen (natürliche Personen).
Man findet das Institut in Berlin unter folgender Anschrift:

DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
Burggrafenstraße 6
10787 Berlin
Telefon: 030 2601-0
Fax: 030 2601-1231
E-Mail: postmaster@din.de

Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Das Bundesamt für Strahlenschutz ist eine dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nachgeordnete obere Bundesbehörde. An ihrer Spitze steht der Präsident des Amtes.
Das BfS wurde am 01.Januar 1989 mit dem Ziel gegründet, Kompetenzen auf den Gebieten Strahlenschutz, kerntechnische Sicherheit, Transport und Verwahrung von Kernbrennstoffen sowie Endlagerung radioaktiver Abfälle zu bündeln (Gesetz über die Errichtung eines Bundesamtes für Strahlenschutz vom 9. Oktober 1989. Mittlerweile befasst es sich, neben diesen Aufgaben, mit nahezu allen Fragen der Wirkung ionisierender und nicht ionisierender Strahlung. Neben eigenen Forschungsarbeiten werden zahlreiche Veröffentlichungen und Informationsblätter, auch für den Laien geeignet, zur Thematik des Strahlenschutzes veröffentlicht.
Die eigene Forschung selbst steht allerdings nicht im Vordergrund der Tätigkeiten des BfS, sondern hat lediglich eine dienende Funktion zur sachgerechten Erledigung der dem BfS vom Gesetzgeber über¬tragenen Verwaltungsaufgaben. Dies sind nach § 2 Abs. 1 des BfS-Errichtungsgesetzes die folgenden Aufgabenbereiche:

  • Strahlenschutz einschließlich Strahlenschutzvorsorge
  • kerntechnische Sicherheit
  • Beförderung radioaktiver Stoffe
  • Entsorgung radioaktiver Stoffe einschließlich Errichtung und Betrieb von Bundesendlagern für radioaktive Abfälle.
Bundesamt für Strahlenschutz
Willy-Brandt-Straße 5
D-38226 Salzgitter
Telefon: 0049 - (0) - 1888 - 333 - 0
Fax: 0049 (0)1888 - 333 - 1885
Webseite: www.bfs.de

Strahlenschutzkommission (SSK)
Aufgrund eines Beschlusses der Bundesregierung vom 21. Dezember 1955 wurde am 26. Januar 1956 die Deutsche Atomkommission konstituiert. Sie hatte die Aufgabe, das Bundesministerium für Atomfragen (seit 1957 Bundesministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft) in wichtigen Angelegenheiten zu beraten, die mit der Erforschung und Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke zusammenhingen. Ihr gehörten unter dem Vorsitz des zuständigen Ministers seinerzeit 27 namhafte Persönlichkeiten, vorwiegend aus der Wissenschaft, der Technik, der Wirtschaft und den Gewerkschaften, an.
Nach der Konstituierung der Atomkommission wurden darauf 5 Fachkommissionen gegründet. Die Fachkommission IV "Strahlenschutz" konstituierte sich Anfang 1956. Sie gilt als Vorgängerin der heutigen Strahlenschutzkommission.
Nachdem im Jahre 1973 die Zuständigkeit für Reaktorsicherheit und Strahlenschutz auf das Bundesministerium des Innern übergegangen war, wurde durch Bekanntmachung vom 19. April 1974 die Strahlenschutzkommission (SSK) geschaffen, um das Bundesministerium des Inneren in Angelegenheiten des Schutzes vor Gefahren ionisierender Strahlen zu beraten. Seit dem 6. Juni 1986 ist die SSK als Beratergremium für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit tätig. Die Mitglieder der Kommission, führende Wissenschaftler aus den Gebieten Medizin, Biologie, Statistik und Physik, werden vom Umweltminister für jeweils 3 Jahre berufen. Im Jahr 2007 gehören der SSK insgesamt 17 Mitglieder an.

Geschäftsstelle beim Bundesamt für Strahlenschutz
53048 Bonn
Postfach 12 06 29
Fax: 0049 - (0)2 28 - 67 64 59
E-Mail: info-ssk@bfs.de
Webseite: www.ssk.de

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