Wolken

Was sind Wolken, Physik bzw. Chemie

Wolken bestehen aus der Ansammlung von sehr feinen Wassertröpfchen oder Eiskristallen in der Erdatmosphäre. Man kann sie deshalb sehen, weil das Sonnenlicht in ihnen gestreut wird, wodurch die eigentlich farblosen Tröpfchen sichtbar werden.

Die Luft unserer Atmosphäre besitzt unter Normalbedingungen (20° C und 1.013 ,25 bar) eine Dichte von rund 1,204 kg pro Kubikmeter (m³). Also wiegt unter den genannten Bedingungen 1 Kubikmeter Luft 1,204 kg.
In Abhängigkeit von der Temperatur und dem Druck kann Luft in einem bestimmten Volumen nur eine Höchstmenge Wasserdampf aufnehmen, das wird als die absolute gesättigte Luftfeuchtigkeit bezeichnet und in g/m³ angegeben.
Dagegen gibt die in Prozent angegebene relative Luftfeuchtigkeit das Verhältnis des aktuellen Wasserdampfgehalts zum Sättigungs-Wasserdampfgehalt an. Der Wert von 100% kann dabei jedoch überschritten werden, es kommt dann zu einer Übersättigung.
So beträgt die relative Luftfeuchtigkeit im Nebel rund 100,1% und in Cumuluswolken beträgt der Wert rund 100,8%. Bei zu hohen Werten kondensiert der Wasserdampf zu Waser.

Bei einer Lufttemperatur von 30° C können sich in einem Kubikmeter (m³) Luft rund 30,3 g Wasserdampf lösen, bei 20° C sind es 17,8 g, bei 0° C sind es 4,84 g und bei einer Temperatur von -10° C sogar nur noch rund 2,14 g. Sofern mit Wasserdampf gesättigte Luft vom Boden mit einer sommerlichen Temperatur von 30° C beispielsweise in eine Höhe mit einer Temperatur von -10° C aufsteigt, kondensieren 30,3 – 2,14 g = 28,16 g Wasserdampf zu Wassertröpfchen.
Diese Wassertröpfchen besitzen ein Gewicht zwischen 1 mg bis 100 mg – bei einer Größe zwischen 1 bis 2 mm - und als große Regentropfen – von maximal 9 mm.
In einer Schönwetterwolke befinden sich Wassertröpfchen mit einem Gewicht zwischen 0,1 bis 1 g/m³, in Regen- oder Gewitterwolken ist es ein Vielfaches.
Es sei erwähnt, dass sich in allen Wolken weltweit - zusammen mit dem aktuellen Regen, Schnee und Hagel etwa 0,01% des gesamten Süßwassers der Erde befindet.

Wolkengattungen

Nach der Klassifikation der WMO (World Meteorological Organization) in Genf gibt es 10 Wolkengattungen, die sich ihrerseits in 15 Wolkenarten und 9 Unterarten und 9 Sonderformen untergliedern:

Fachbezeichnung Deutsche Bezeichnung
Altocumulus grobe Schäfchenwolken
Altostratus mittelhohe Schichtwolken
Cirrus hohe Federwolken
Cirrocumulus hohe Schäfchenwolken
Cirrostratus hohe Schleierwolken
Cumulus Haufenwolken
Cumulonimbus Regen- und Gewitterwolken
Nimbostratus Regenschichtwolken
Stratus niedrige Schichtwolken
Stratocumulus Schichthaufenwolken

Wolkenarten

Bei der Klassifizierung der Wolken muss beachtet werden, dass bestimmte Wolkenarten zu mehreren Wolkengattungen gehören können, was in der Taxomonie der Pflanzen und Tiere nicht möglich ist.
Dort kann eine Gattung über viele Arten und Unterarten verfügen, aber jede Tier- oder Pflanzenart gehört nur jeweils einer Gattung an.

Wolkenart gehört zur Gattung
Calvus Cumulonimbus
Capillatus Cumulonimbus
Castellanus Altocumulus
Cirrus
Cirrocumulus
Stratokumulus
Congestus Ciumulus
Fibratus Cirrus
Cirrostratus
Floccus Altocumulus
Cirrus
Cirrocumulus
Fractus Cumulus
Stratus
Humilis Cumulus
Lenticularis Altocumulus,
Cirrocumulus
Stratocumulus
Mediocris Cumulus
Nebulosus Cirrostratus
Stratus
Spissatus Cirrus
Stratiformis Altocumulus
Stratocumulus
Uncinus Cirrus
Volutus Stratocumulus, selten Altocumulus

Als Beispiel sei die Unterteilung der Haufenwolken (Cumulus) in ihre Arten vorgestellt:
- Cumulus congestus reichen bis in Höhen von etwa 6.000
- Cumulus humilis sind kleine, flockige und meistens großräumige Schönwetterwolken, die in Höhen deutlich über 1.000 m auftreten.
(Mit Cumulus humilis radiatus besitzt diese Wolkenart die einzige Unterart in der Gattung Cumulus)
- Cumulus mediocris sind Wolken die in Höhen von 600 m bis 1.200 m auftreten.
- Cumulus fractus- dabei bezeichnet "fractus" unregelmäßige, zerrissen wirkende Wolken, die nach der Wolkengattung benannt werden, aus der sie stammen - das sind Cumulus- aber auch Stratuswolken.

Unterarten und Sonderformen

Unterarten
• duplicatus
• intortus
• lacunosus
• opacus
• perlucidus
• radiatus
• translucidus
• undulatus
• vertebratus

Sonderformen
• arcus
• asperitas
• cauda
• cavum
• fluctus
• flumen
• incus
• mamma
• murus
• pannus
• pileus
• praecipitatio
• tuba
• velum
• virga

Mammatus-Wolken
Mammatus-Wolken (Kurzform Mamma) sind seltene und geradezu exotisch anmutende Wolkenformationen. Es sind an der Unterseite von Wolken befindliche Ausformungen, die in ihrer Form an Brüste (Mamma) erinnern – daher der Name. Sie sind eine Sonderform von Cumulonimbus-Wolken, aber man kann sie auch bei Cirrus-, Cirrocumulus-, Altocumulus-, Altostratus- und Stratocumulus-Wolken sowie in den Aschewolken von Vulkanen beobachten.

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