Im Laufe eines Sommertages erwärmt sich das Land schneller und stärker als das davor befindliche Meer, dessen Temperatur sich im Laufe eines Tages nur geringfügig ändert. Das hat zur Folge, dass sich auch die darüber befindliche Luft stärker erwärmt als die Luft über der See. Diese warme Luft steigt daher über Land stärker nach oben als die Luft über dem Wasser. Die nach oben steigende Luft erzeugt dabei einen Unterdruck, den die Luft vom Meer her auszugleichen sucht. Es entsteht daher ein Seewind. Die Stärke dieses Windes variiert u.a. mit der Höhe der Temperaturdifferenz zwischen dem Land und dem Wasser.
Derartige Winde können durchaus eine Stärke von 4-5 Beaufort erreichen. Dieser Effekt ist etwa 2 h nach dem Sonnenhöchststand am größten.
Gegen Abend und in der Nacht kühlt sich das Land dann schneller ab als das Wasser und es kommt zu dem umgekehrten Effekt. Es entsteht jetzt ein auf das Meer hinaus wehender Landwind. Dieser Effekt ist nach Mitternacht am stärksten. Aber wegen der geringeren Temperaturunterschiede ist dieser Wind weniger ausgeprägt als der von See auf das Land hin wehende Wind. In besonders ausgeprägten Fällen kann der Seewind bis zu 30 sm = 55,59 km vom Ufer entfernt noch wahrgenommen werden. Für Segler spielen derartige Winde in Küstennähe vor allem dann eine entscheidende Rolle, wenn die Großwetterlage eher windarm ist.
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