Die NASA (National Aeronautics and Space Administration) ist eine zivile Behörde der USA für die Luft- und Raumfahrt. Die NASA war und ist federführend bei nahezu allen Projekten, die in irgendeiner Weise mit der Raumfahrt zu tun haben. Die ESA (European Space Agency) ist die Raumfahrtbehörde Europas und das Gegenstück zur NASA der USA.
NASA
Die NASA (National Aeronautics and Space Administration) ist eine zivile Behörde der USA für die Luft- und Raumfahrt. Die NASA war und ist federführend bei nahezu allen Projekten, die in irgendeiner Weise mit der Raumfahrt zu tun haben. Im Gegensatz zur europäischen Weltraumbehörde ESA dient sie, obwohl sie eine zivile Behörde ist, auch militärischen Zwecken und Zielen. Das Hauptquartier der NASA befindet sich in Washington/DS. Das Budget der NASA betrug im Jahr 2006 rund 16,5 Milliarden US-Dollar, bei ca. 20.000 Mitarbeitern. Die europäische Raumfahrtbehörde, die ESA, beschäftigt zum Vergleich rund 1.770 Menschen bei einem Budget von 2,9 Milliarden Euro. Auf ihrer Webseite stellt die NASA ihre übergeordneten Ziele, in einer Art von Vision, wie folgt vor:
- Was ist dort draußen im Raum?
- Wie gelangt man dorthin?
- Was können wir dort lernen oder was lernen wir, wenn wir versuchen, dorthin zu gelangen, um das Leben auf der Erde zu verbessern?
Die NASA derzeit
Die NASA organisiert ihre derzeitige Arbeit auf ihrer Website (www.nasa.gov) nach den folgenden 4 Organisationsprinzipien, die als "Abteilungen mit bestimmtem Auftrag" (mission directorates) bezeichnet werden:
- Raumfahrt
Erproben und Bereitstellen neuer Flug-Technologien , die die Fähigkeit der Erforschung verbessern und die eine praktische Anwendung auf der Erde besitzen. - Forschungsvorhaben
Entwickeln neuer Fähigkeiten für eine erschwingliche und nachhaltige Erforschung sowohl durch den Menschen als auch auf unbemanntem Wege. - Wissenschaft
Erforschung der Erde, des Mondes, des Mars und der Welten dahinter. Entwerfen des besten Weges zu Entdeckungen von Neuem und das Einbringen dieser Erkenntnisse bei der Erkundung der Erde und des Raumes für die Wissenschaft. - Raumfahrtaktivitäten
Bereitstellung von wichtigen und weiterführenden Technologien für große Bereiche der NASA bezüglich des Space Shuttles, der ISS (Internationale Raumstation) und der Raumflug-Betreuung.
Kleine Geschichte der NASA
Der Beginn der US-amerikanischen Raumfahrt lag nach dem 2. Weltkrieg primär in der Weiterentwicklung der Raketentechnik aus Deutschland, also der V2. Einer der Pioniere der US-Raumfahrt war Wernher Freiherr von Braun (1912-1977), der bereits unter den Nazis führend an dem Raketenprogramm, u.a. in Peenemünde und Nordhausen im Harz, tätig war. Nach der Kapitulation hatte er sämtliche Unterlagen vor den Russen in Sicherheit gebracht und an die Amerikaner übergeben, für die er fortan tätig war; später hoch geachtet und in führender Position. Anfangs wurden die Raumfahrt und Raketentechnik in den USA, vor allem von den Militärs, nicht allzu ernst genommen. Das änderte sich allerdings sehr schnell unter dem Eindruck der Erfolge der Sowjetunion auf diesem Gebiet, nicht zuletzt aber auch durch die publizistischen Aktivitäten Wernher von Brauns.
Der eigentliche Gründungsakt der NASA fand am 29. Juli 1958 statt. Zu diesem Zeitpunkt unterzeichnete der damalige Präsident Dwight Eisenhower (1890-1969), Präsident von 1952 -1962, den "National Aeronautics and Space Act". Die so neu geschaffene Institution begann dann am 1. Oktober 1958 unter der Leitung von T. Keith Glennan mit ihrer Arbeit. Die damals ca. 8.000 Mitarbeiter der neuen Behörde entstammten zum größten Teil der alten NACA (National Advisory Committee for Aeronautics), die bereits im Jahr 1915 gegründet worden war.
Einen gewaltigen Sprung machten die NASA, und damit das Raumfahrtprogramm der USA, unter Präsident Kennedy vor allem im Wettlauf um die erste Mondlandung. Bekanntlich betraten auf Grund dieser massiven Aktivitäten am 20. Juli 1969 mit Neil Alden Armstrong (geb.1930) und Edwin Eugene Aldrin, Jr. (geb.1930) im Zuge der Apollo 11-Mission die ersten Menschen den Mond. der dritte Astronaut, Michael Collins (geb.1930) verblieb in der Kommandokapsel von Apollo 11 und umrundete solange den Mond, bis Armstrong und Aldrin wieder an Bord kamen und sie den Rückweg zur Erde antraten, wo sie am 24. Juli sicher im Pazifik landeten. Dort wurden sie von dem US-Kriegsschiff USS Hornet wohlbehalten an Bord genommen. Die bis heute letzte Mondlandung erfolgte im Rahmen der Apollo 17-Mission. Mit Eugene Andrew Cernan (geb.1934) verließ am 14. Dezember 1972 der bisher letzte Mensch den Mond. Als Trägerrakete für alle 6 bemannten Mondlandungen (Apollo 13 erreichte den Mond nicht) diente die Saturn V-Rakete, die eine maximale Nutzlast von rund 133 Tonnen transportieren konnte,und damit die leistungsstärkste Rakete weltweit war. Ihren letzten Einsatz flog die Saturn V im Jahr 1975.
Einen weiteren großen Fortschritt machte die bemannte Raumfahrt mit der Einrichtung der Internationalen Raumstation (ISS), mit deren Installation im Jahr 1998 begonnen wurde. Die ISS ist ein gemeinsames Projekt der USA, von Russland, Japan, Brasilien und eine Reihe von Mitgliedsländern der ESA. Die ISS kreist in rund 400 km Höhe und wird im Endausbau eine Größe von rund 110 m x 90 m x 80 m besitzen.
Leitung der NASA
Der oberste Leiter der NASA wird als Administrator bezeichnet. Die Administratoren der NASA waren seit ihrer Gründung im Jahr 1958:
- T. Keith Glennan (1958-1961)
- James E. Webb (1961-1968)
- Thomas O. Paine (1969-1970)
- James C. Fletcher (1971-1977)
- Robert A. Frosch (1977-1981)
- James M. Beggs (1981-1985)
- James C. Fletcher (1986-1989)
- Richard H. Truly (1989-1992)
- Daniel S. Goldin (1992-2001)
- Sean O'Keefe (2001-2005)
- Michael Griffin (2005-2009)
Charles Frank Bolden Jr., wurde im Jahr 2009 vom US-Präsidenten Barack Obama als 12. Administrator für das Amt nominiert bzw. vorgeschlagen, er ist aber noch nicht offiziell ernannt worden.
Bolden ist Afroamerikaner und war selber von 1980 bis 1994 im Astronautencorp der NASA und flog während dieser Zeit viermal ins All. Bolden trat 2003 im Rang eines Generalmajors des US Marine Corps in den Ruhestand. Er ist bis jetzt nur als Nachfolger von Griffin designiert, der infolge des Präsidentenwechsels am 20. Januar 2009 seinen Rücktritt erklärt hatte.
Kontakt zur NASA
Public Inquiries Business Center
NASA Headquarters
Suite 1M32
Washington, DC 20546-0001
Telefon: 001- 202 - 358 - 0001
Fax: 001- 202 - 358-3469
E-Mail: public-inquiries@hq.nasa.gov
ESA
Die ESA (European Space Agency) ist die Raumfahrtbehörde Europas und das Gegenstück zur NASA der USA Ihrer eigenen Definition zufolge ist sie eine zwischenstaatliche Organisation mit dem Auftrag, für ausschließlich friedliche Zwecke, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der
- Weltraumforschung und Raumfahrttechnik
- und ihrer weltraumtechnischen Anwendung zu fördern
Sie erreicht dies durch:
- Weltraumaktivitäten und -programme
- eine langfristige Weltraumpolitik
- eine gezielte Industriepolitik
- eine Koordinierung der europäischen mit nationalen Weltraumvorhaben
Am 31. Juli 1973 wurde auf der Ministerratskonferenz in Brüssel die Weichenstellung für die ESA gelegt, nicht zuletzt um den wissenschaftlichen und technologischen Rückstand gegenüber den USA und der damaligen UdSSR wenigstens ein Stück weit aufholen zu können.An der Gründung der ESA waren 10 Länder beteiligt. Am 31. Mai 1975 nahm die ESA offiziell ihre Arbeit auf. Anfang des Jahres 2006 waren rund 1.770 Menschen bei der ESA beschäftigt. Derzeit gehören 17 Länder zur ESA, die ihren Haupt-Sitz in Paris in Frankreich hat. Zwei Länder (Kanada und Ungarn) sind der ESA über einen Kooperationsvertrag verbunden.
Die Raketen, die von der ESA gestartet werden, heben in der Regel vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana, an der Atlantikküste Südamerikas gelegen, ab. Die Trägerraketen der ESA werden als Ariane bezeichnet, mit der letzten Generation Ariane 5. Die Nutzlast der Ariane 5 ECA beträgt beispielsweise 10 Tonnen. Noch leistungsfähigere Raketen des Ariane-Typs befinden sich in der Entwicklung. Die Saturn V der NASA, die die die Apollokapseln zum Mond trug, besaß allerdings eine Tragfähigkeit von 133 Tonnen. Sie wurde jedoch 1975 außer Dienst gestellt.
Die 17 Mitgliedsländer der ESA sind:
- Belgien
- Dänemark
- Deutschland
- Finnland
- Frankreich
- Griechenland
- Großbritannien
- Irland
- Italien
- Luxemburg
- Niederlande
- Norwegen
- Österreich
- Portugal
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn (ist über ein Kooperationsabkommen für bestimmte Projekte mit der ESA verbunden)
- Tschechien (ist über ein Kooperationsabkommen für bestimmte Projekte mit der ESA verbunden)
- Kanada (ist über ein Kooperationsabkommen für bestimmte Projekte mit der ESA verbunden)
Finanzen
Die Beiträge der einzelnen Länder an die ESA richten sich nach derem Bruttoinlandsprodukt und werden aus dem jeweiligen Staatshaushalt beglichen. Im Jahr 2006 umfasste der Etat der ESA etwa 2,9 Milliarden Euro. Zum Vergleich betrug der Haushalt der NASA im gleichen Jahr rund 16,5 Milliarden US-Dollar. Bei einem Kurs von rund 1 € = 1,2 US-Dollar waren das rund 13,75 Milliarden Euro, immerhin mehr als das Vierfache des ESA-Etats. Neben den "Pflichtbeiträgen" obliegt es den einzelnen Ländern, sich freiwillig an bestimmten optionalen Programmen zu beteiligen.
Galileo
Eines der auch für den" normalen" Bürger wichtigsten Vorhaben der ESA ist die Installierung von Satelliten für ein eigenes europäisches Satellitennavigationssystem. Das Projekt soll mit der Installation von insgesamt 30 Satelliten im Jahr 2008 abgeschlossen sein und eine Alternative zu dem vom amerikanischen Militär betriebenen GPS (Globel Positioning System) sein, das im Jahr 1995 in Betrieb genommen wurde. Galileo soll dann etwa ab 2010 für die allgemeine Nutzung zur Verfügung stehen.
Vorgängerorganisationen
Bereits im Jahr 1962 wurde durch sechs europäische Staaten (Deutschland, Belgien, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, die Niederlande) sowie Australien, die ELDO (European Launcher Development Organisation) gegründet. Die ELDO sollte die erste europäische Trägerrakete Namens "Europa" entwickeln um die Satelliten der ESRO ins All zu transportieren. Aber bereits im Jahr 1973 stellte die ELDO ihre Aktivitäten ein und übertrug sie auf die ESRO (European Space Research Organisation). Die ESRO wurde ebenfalls 1962 gegründet, um Satelliten für wissenschaftliche Zwecke zu entwickeln. Die Satelliten sollten bis zur Fertigstellung einer eigenen europäischen Rakete von den USA in den Raum transportiert werden. Beide Organisationen fusionierten dann 1975 zu ESA.
Standorte der Esa
Der Hauptsitz der ESA mit der Zentralverwaltung befindet sich in Paris/Frankreich. Weitere Standorte mit bestimmten wissenschaftlichen Aufgaben sowie dem Raketenabschusszentrum sind:
- EAC (European Astronauts Centre) in Köln
- ESOC (European Space Operations Centre) in Darmstadt/Deutschland
- ESRIN (European Space Research Institute) in Frascati in der Nähe von Rom/Italien
- ESTEC (European Space Research and Technology Centre) in Noordwijk/Niederlande
- Raketenabschusszentrum (Weltraumbahnhof) in Kourou/Französisch Guayana in Südamerika
Kontakt zur ESA
8-10 rue Mario Nikis
75738 Paris
Cedex 15
Telefon: 0033-(0)1-53637155ESA/ESOC
Robert-Bosch-Str. 5
64293 Darmstadt
Telefon: 0049-(0)6151-90-0
Neuen Kommentar hinzufügen